Chomskys Vorstellungen von Sprachstrukturen und Spracherwerb, welche sich in seinem Modell der Generativen Grammatik niederschlagen, werden in der vorliegenden Arbeit näher erläutert. Hinweise auf ein angeborenes Sprachorgan werden hierbei diskutiert. Insbesondere soll in Bezug auf den Spracherwerb auch auf die Universalgrammatik eingegangen werden. Um das theoretische Gerüst dieser Grammatik darzulegen, wird anschließend das Generieren von Sätzen im Sinne der Generativen Grammatik betrachtet. Zudem sollen unterschiedliche Ausprägungen zum Modell der Generativen Grammatik anhand von zwei Weiterentwicklungen Chomskys beschrieben werden.
Als eine der wichtigsten Eigenschaften benennt Chomsky die Vielfalt von sprachlichen Äußerungen, die vom Sprecher kreativ gebildet werden. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten mit dem gegebenen Wortschatz korrekte Sätze zu erzeugen. Er stellt sich die Frage, wie diese vielfältigen grammatischen Strukturen im Gehirn verankert sind. Diese Leistung des menschlichen Gehirns, ausgehend vom Spracherwerb, führt Chomsky zu der Annahme, dass Spracherfahrungen allein nicht ausreichen, um eine Sprache vollständig mit all ihren grammatischen Strukturen zu erlenen. Daher geht er von der Existenz eines Sprachorgans, welches jeder Mensch in sich trägt, aus.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung: Basis der Ideen Chomskys
- 2 Generative Grammatik
- 3 Universalgrammatik
- 3.1 Spracherwerb
- 3.2 Argumentationsansätze: Gibt es ein angeborenes Sprachorgan?
- 3.2.1 Pidgin- und Kreolsprachen
- 3.2.2 Experiment: Genie
- 4 Sprachstrukturen
- 4.1 Phrasenstrukturregeln und Baumdiagramm
- 4.2 Transformationsgrammatik – Vereinfachung der Grammatikbeschreibung durch Derivation
- 4.3 Morphophonemik
- 5 Weiterentwicklungen
- 5.1 Prinzipien- und Parametertheorie
- 5.2 Minimalistisches Programm
- 6 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Chomskys generative Grammatik und deren Einfluss auf die Sprachwissenschaft. Ziel ist es, die zentralen Konzepte und Argumentationslinien Chomskys darzustellen und deren Bedeutung für die Erforschung von Sprache und Spracherwerb zu beleuchten. Die Weiterentwicklungen des Modells werden ebenfalls berücksichtigt.
- Chomskys Konzept der Generativen Grammatik und ihre Grundprinzipien
- Die Rolle der Universalgrammatik im Spracherwerb
- Die Argumentation für ein angeborenes Sprachorgan
- Sprachstrukturen und deren Beschreibung mittels Phrasenstrukturregeln und Transformationsgrammatik
- Weiterentwicklungen der Generativen Grammatik (Prinzipien- und Parametertheorie, Minimalistisches Programm)
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Basis der Ideen Chomskys: Die Einleitung präsentiert Chomskys Sicht auf Sprache als kreativen Prozess mit unendlich vielen Möglichkeiten zur Satzbildung. Sie führt seine zentrale These ein, dass allein Spracherfahrung nicht ausreicht, um den Spracherwerb zu erklären, und postuliert die Existenz eines angeborenen Sprachorgans. Chomskys Ziel, eine Grammatik zu entwickeln, die alle möglichen grammatikalisch korrekten Sätze generieren kann, wird als Ausgangspunkt für die folgenden Kapitel eingeführt. Die Einflüsse von Zellig S. Harris auf Chomskys frühe Arbeit, insbesondere die mathematische Herangehensweise an die Linguistik und die Konzepte der Substitutionsklassen und Transformationen, werden skizziert.
2 Generative Grammatik: Dieses Kapitel beschreibt die generative Grammatik als ein Regelsystem, das aus allgemeinen Prinzipien (Universalgrammatik) und sprachspezifischen Parametern unendlich viele Strukturen generiert. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang von Sprache und Kognition, wobei die generative Grammatik als Modell für sprachspezifisches Wissen verstanden wird, das Sprecher befähigt, sprachliche Strukturen aufzubauen. Die Unterscheidung zwischen Sprachkompetenz (implizites Sprachwissen) und Performanz (Sprachgebrauch) wird hervorgehoben. Chomskys deduktive Vorgehensweise bei der Erforschung des Sprachwissens wird ebenfalls erläutert.
Schlüsselwörter
Generative Grammatik, Universalgrammatik, Spracherwerb, angeborenes Sprachorgan, Prinzipien- und Parametertheorie, Minimalistisches Programm, Transformationsgrammatik, Phrasenstrukturregeln, Sprachkompetenz, Performanz.
Häufig gestellte Fragen zu: Chomskys Generative Grammatik
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über Noam Chomskys generative Grammatik. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Darstellung der zentralen Konzepte und Argumentationslinien Chomskys und deren Bedeutung für die Erforschung von Sprache und Spracherwerb.
Welche Themen werden behandelt?
Die wichtigsten Themen sind Chomskys generative Grammatik, die Universalgrammatik, der Spracherwerb, die Argumentation für ein angeborenes Sprachorgan, Sprachstrukturen (Phrasenstrukturregeln und Transformationsgrammatik), und die Weiterentwicklungen des Modells (Prinzipien- und Parametertheorie, Minimalistisches Programm).
Was ist die generative Grammatik nach Chomsky?
Die generative Grammatik ist ein Regelsystem, das aus allgemeinen Prinzipien (Universalgrammatik) und sprachspezifischen Parametern unendlich viele sprachliche Strukturen generiert. Sie wird als Modell für sprachspezifisches Wissen verstanden, das Sprecher befähigt, sprachliche Strukturen aufzubauen. Chomsky betont die Unterscheidung zwischen Sprachkompetenz (implizites Wissen) und Performanz (Sprachgebrauch).
Welche Rolle spielt die Universalgrammatik im Spracherwerb?
Die Universalgrammatik ist ein zentrales Konzept in Chomskys Theorie. Sie postuliert die Existenz angeborener sprachlicher Strukturen, die den Spracherwerb ermöglichen und erklären, warum Kinder trotz begrenzter Spracherfahrung so schnell und effektiv ihre Muttersprache erlernen. Die Universalgrammatik bildet die Grundlage der generativen Grammatik.
Gibt es Argumente für ein angeborenes Sprachorgan?
Ja, das Dokument präsentiert Argumente für ein angeborenes Sprachorgan. Diese basieren unter anderem auf der Beobachtung des schnellen und erfolgreichen Spracherwerbs bei Kindern, sowie der Analyse von Pidgin- und Kreolsprachen und Fallstudien wie dem "Genie"-Experiment. Diese Beispiele sollen belegen, dass allein Spracherfahrung nicht ausreicht, um den Spracherwerb zu erklären.
Wie werden Sprachstrukturen beschrieben?
Sprachstrukturen werden mit Hilfe von Phrasenstrukturregeln und der Transformationsgrammatik beschrieben. Phrasenstrukturregeln legen die hierarchische Struktur von Sätzen fest, während die Transformationsgrammatik erlaubt, aus einfachen Grundstrukturen komplexere Sätze abzuleiten, wodurch die Grammatikbeschreibung vereinfacht wird.
Welche Weiterentwicklungen der generativen Grammatik gibt es?
Das Dokument behandelt die Prinzipien- und Parametertheorie und das Minimalistische Programm als wichtige Weiterentwicklungen der generativen Grammatik. Diese Ansätze versuchen, Chomskys Modell zu vereinfachen und zu präzisieren.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Generative Grammatik, Universalgrammatik, Spracherwerb, angeborenes Sprachorgan, Prinzipien- und Parametertheorie, Minimalistisches Programm, Transformationsgrammatik, Phrasenstrukturregeln, Sprachkompetenz und Performanz.
Was ist der Zweck der Einleitung?
Die Einleitung stellt Chomskys Sicht auf Sprache als kreativen Prozess vor und führt seine zentrale These ein, dass allein Spracherfahrung den Spracherwerb nicht ausreichend erklärt. Sie postuliert die Existenz eines angeborenen Sprachorgans und beschreibt Chomskys Ziel, eine Grammatik zu entwickeln, die alle grammatikalisch korrekten Sätze generieren kann. Der Einfluss von Zellig S. Harris wird ebenfalls skizziert.
Was wird im Kapitel zur Generativen Grammatik erklärt?
Dieses Kapitel beschreibt die generative Grammatik als ein Regelsystem, das aus allgemeinen Prinzipien (Universalgrammatik) und sprachspezifischen Parametern unendlich viele Strukturen generiert. Es betont den Zusammenhang von Sprache und Kognition und hebt die Unterscheidung zwischen Sprachkompetenz und Performanz hervor. Chomskys deduktive Vorgehensweise wird ebenfalls erläutert.
- Quote paper
- Belinda Hildebrand (Author), 2019, Zu Chomskys Sprachtheorie. Wie wird Sprache erworben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496011