Als Schauspielerin und UN Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte Emma Watson 2014 vor der UN eine viel beachtete Rede zum Start der Solidaritätskampagne „He-ForShe“ hielt, meldeten sich neben vielen Befürwortern und Medien, die Watson zur neuen Feminismus Ikone ausriefen, auch Stimmen, die Watson als „weiße Feministin“ kritisierten. Watson gab einige Zeit später auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf die Frage einer Nutzerin, ob Watson sich als weiße Feministin identifiziere, eine längere Antwort, in der sie sich zum einen überrascht über die Frage zeigte und zum anderen Gedanken äußerte, die sich mit ihrer Privilegierung, ihrer Rolle als UN Sonderbotschafterin und der durch diese Rolle ermöglichten Einflussnahme und Intention beschäftigten . Watson sagte weiter, sie könne nicht im Namen von intersektionalen Feministinnen sprechen, aber ihre Plattform dafür nutzen, Menschen mit diesen Erfahrungen eine Bühne zu geben – und wurde darauf-hin kritisiert, intersektionalen Feminismus nicht verstanden zu haben.
Vorliegendes Essay unternimmt den Versuch, die in der Einleitungspassage aufgekommenen Begrifflichkeiten des weißen und intersektionalen Feminismus auf ihren Bedeutungsgehalt zu untersuchen und nachzuvollziehen, wodurch diese Begriffe als Gegensatzpaar bestimmt sind. Hierfür soll zunächst eine Begriffsdefinition des weißen Feminismus anhand eines Film-beispiels erarbeitet werden, um daraufhin das Anliegen des intersektionalen Feminismus verständlicher zu machen. Das Essay schließt mit einem zusammenfassenden Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WEIBER FEMINISMUS
- INTERSEKTIOnaler FeminisMUS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht die Begrifflichkeiten des weißen und intersektionalen Feminismus, um die Bedeutung des Begriffspaar "weißer Feminismus" vs. "intersektionaler Feminismus" zu ergründen. Durch die Analyse von Beispielen und Definitionen wird die Gegenüberstellung der beiden feministischen Ansätze verdeutlicht.
- Begriffliche Abgrenzung und Definition des weißen Feminismus
- Kritik am weißen Feminismus durch den Film Majorité Opprimée
- Erläuterung des intersektionalen Feminismus und der Kritik an additiven Perspektiven
- Beispielhaftes Gerichtsurteil zur Veranschaulichung der Diskriminierungserfahrungen schwarzer Frauen
- Zusammenfassendes Fazit, welches die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Feminismus-Strömungen hervorhebt.
Zusammenfassung der Kapitel
1. EINLEITUNG
Die Einleitung stellt den Kontext des Essays anhand der Debatte um Emma Watsons "HeForShe"-Kampagne dar. Die Kritik an Watson als "weiße Feministin" führt zu der Fragestellung, wie sich weißer und intersektionaler Feminismus verstehen lassen.
2. WEIBER FEMINISMUS
Dieses Kapitel befasst sich mit dem weißen Feminismus und seiner Kritik. Anhand des Films "Majorité Opprimée" wird die Kritik am weißen Feminismus dargestellt. Der Film verdeutlicht, wie der weiße Feminismus die Intersektionalität von Diskriminierungserfahrungen ignoriert und Stereotype reproduziert.
3. INTERSEKTIOnaler FeminisMUS
Der dritte Abschnitt konzentriert sich auf den intersektionalen Feminismus. Er definiert den Begriff Intersektionalität und erläutert, wie verschiedene Kategorien der Diskriminierung sich gegenseitig beeinflussen. Das Beispiel eines Gerichtsurteils verdeutlicht die Problematik der unsichtbarmachung von Schwarzen Frauen.
Schlüsselwörter
Der Essay fokussiert auf die Begriffe Weißer Feminismus, Intersektionaler Feminismus und Intersektionalität. Es wird die Kritik am weißen Feminismus und die Bedeutung des intersektionalen Ansatzes für die Analyse von Diskriminierungserfahrungen im Kontext von Geschlecht, Rasse, Klasse und anderen sozialen Kategorien aufgezeigt. Der Essay analysiert den Film "Majorité Opprimée" als Beispiel für die Kritik am weißen Feminismus und die Notwendigkeit eines intersektionalen Blicks auf Ungleichheiten in der Gesellschaft.
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- Anonym (Author), 2019, Weißer und intersektionaler Feminismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495770