Diese Arbeit untersucht die Methoden der Figurencharakterisierung in Anton Čechovs Drama Onkel Vanja(Дядя Ваня). Dabei wird auf das Buch „Das Drama“ von Manfred Pfister Bezug genommen. Im zweiten Kapitel wird kurz Čechovs Biographie wiedergegeben. Im dritten Kapitel folgt eine knappe Inhaltsangabe des Theaterstücks Onkel Vanja. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Figurencharakterisierung. In 4.1 soll ein Verzweigungsdiagramm nach Pfister die darauf folgenden Ausarbeitungen veranschaulichen. In den Kapiteln 4.2 bis 4.5 werden die einzelnen Techniken der Figurencharakterisierung behandelt und anhand von Beispielen verdeutlicht. In Kapitel fünf werden die Ergebnisse zusammengefasst. Kapitel sechs beinhaltet die Quellennachweise.
Zwar sind die Analyseebenen der Figurenkonzeption und der Figurencharakterisierung "nicht völlig unabhängig voneinander, da ja eine bestimmte Figurenkonzeption die Auswahl aus dem Repertoire der Techniken der Figurencharakterisierung mitbedingt. So bedingt eine stark individualisierende, die Physis und das Unterbewußte betonende Figurenkonzeption eine verstärkte Auswahl außersprachlicher und implizierter Charakterisierungstechniken, während umgekehrt bei transpsychologischer Figurenkonzeption Techniken expliziter sprachlicher Charakterisierung sowohl quantitativ als auch qualitativ dominieren werden." Da eine Betrachtung beider Analyseebenen den Umfang dieser Arbeit übersteigen würde, wird nur die Analyseebene der Figurencharakterisierung untersucht.
Wenn man Čechovs Figuren verstehen will, dann muss man ihnen ganz genau zuhören, wenn sie etwas sagen. Keine Situation in der sich die Charaktere befinden ist zufällig, kein Wort und keine Geste bedeutungslos. Die Art der Darstellung bedingt das Bild, welches der Rezipient von der Figur entwickelt. Diese Arbeit soll einen allgemeinen Überblick über die Techniken der Figurencharakterisierung verschaffen und darüber hinaus anhand von Textbelegen aufzeigen, welcher Techniken sich Anton Čechov zur Figurencharakterisierung bedient.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Anton Pavlovič Čechov
- 3 Inhalt Onkel Vanja
- 4 Figurencharakterisierung
- 4.1 Verzweigungsdiagramm
- 4.2 explizit-figural
- 4.3 implizit-figural
- 4.4 explizit-auktorial
- 4.5 implizit-auktorial
- 5 Zusammenfassung
- 6 Quellennachweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Methoden der Figurencharakterisierung in Anton Čechovs Drama „Onkel Vanja“ zu untersuchen und dabei auf Manfred Pfisters Werk „Das Drama“ Bezug zu nehmen. Die Arbeit beleuchtet Čechovs Biografie, fasst den Inhalt des Stücks kurz zusammen und analysiert anschließend die verschiedenen Techniken der Figurencharakterisierung, die Čechov verwendet.
- Figurencharakterisierung in Čechovs „Onkel Vanja“
- Analyse verschiedener Charakterisierungstechniken (explizit-figural, implizit-figural, explizit-auktorial, implizit-auktorial)
- Bezug auf die Dramentheorie von Manfred Pfister
- Čechovs Biografie und ihr Einfluss auf sein Werk
- Zusammenhang zwischen Figurenkonzeption und -charakterisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: die Untersuchung der Figurencharakterisierung in Čechovs „Onkel Vanja“ unter Rückgriff auf Pfisters „Das Drama“. Es wird die Abgrenzung der Figurenkonzeption von der Figurencharakterisierung erläutert und begründet, warum nur letztere im Rahmen dieser Arbeit behandelt wird. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und betont die Bedeutung der genauen Analyse von Worten und Gesten der Figuren für deren Verständnis.
2 Anton Pavlovič Čechov: Dieses Kapitel gibt einen knappen Überblick über Čechovs Leben, beginnend mit seiner Geburt in Taganrog bis zu seinem Tod in Badenweiler. Es werden wichtige Stationen seines Lebens hervorgehoben, wie sein Medizinstudium, seine schriftstellerische Tätigkeit unter dem Pseudonym Antoša Čechonte, seine Reise nach Sachalin und seine Tätigkeit als Zemstvo-Arzt. Der Abschnitt beleuchtet auch seine Beziehung zu seiner Frau Olga Leonardovna Knipper und den Einfluss seiner Krankheit auf sein Leben und Werk. Der Fokus liegt auf den biographischen Aspekten, die relevant für das Verständnis seines dramaturgischen Schaffens sein könnten.
3 Inhalt Onkel Vanja: Die Zusammenfassung des Inhalts von „Onkel Vanja“ beschreibt die grundlegende Handlung des Stücks: Onkel Vanja und seine Nichte Sonja verwalten das Gut, während Serebrjakov mit seiner jungen Frau Elena anreist. Es wird die Dreiecksbeziehung zwischen Vojnickij, Elena und Astrov sowie Sonjas unerwiderte Liebe zu Astrov skizziert. Die Zusammenfassung deutet den Konflikt an, der durch Serebrjakovs Plan, das Gut zu verkaufen, ausbricht und zu einem Höhepunkt der Spannung führt, ohne jedoch den genauen Verlauf der Handlung oder das Ende preiszugeben.
4 Figurencharakterisierung: Dieses Kapitel, das in Unterkapitel gegliedert ist (die aber hier nicht einzeln zusammengefasst werden), behandelt die verschiedenen Techniken der Figurencharakterisierung in „Onkel Vanja“. Es analysiert, wie Čechov explizite und implizite, figural und auktoriale Methoden einsetzt, um die Figuren zu charakterisieren. Die Analyse stützt sich auf Beispiele aus dem Text und veranschaulicht, wie diese Techniken zur Charakterisierung der Figuren beitragen und welche Effekte sie beim Rezipienten erzielen. Der Bezug auf Pfisters "Verzweigungsdiagramm" wird hier zentral sein, um die verschiedenen Charakterisierungsmethoden systematisch darzustellen.
Schlüsselwörter
Anton Čechov, Onkel Vanja, Figurencharakterisierung, Dramentheorie, Manfred Pfister, explizite Charakterisierung, implizite Charakterisierung, figural, auktorial, biographischer Kontext, individuelle Figurenkonzeption, Wirkungsanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu "Onkel Vanja" - Figurencharakterisierung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Methoden der Figurencharakterisierung in Anton Tschechows Drama "Onkel Vanja" unter Bezugnahme auf Manfred Pfisters Werk "Das Drama". Der Fokus liegt auf der Unterscheidung und Analyse verschiedener Charakterisierungstechniken.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst die Figurencharakterisierung in Tschechows "Onkel Vanja", die Analyse expliziter und impliziter, figuraler und auktorialer Charakterisierungsmethoden, einen Bezug auf die Dramentheorie von Manfred Pfister, einen Überblick über Tschechows Biografie und deren Einfluss auf sein Werk sowie den Zusammenhang zwischen Figurenkonzeption und -charakterisierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Anton Tschechow, ein Kapitel zur Inhaltszusammenfassung von "Onkel Vanja", ein Hauptkapitel zur Figurencharakterisierung (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Charakterisierungstechniken), eine Zusammenfassung und einen Literaturverzeichnis.
Wie wird die Figurencharakterisierung analysiert?
Die Analyse der Figurencharakterisierung erfolgt anhand von expliziten und impliziten, figuralen und auktorialen Methoden. Es werden Beispiele aus dem Text verwendet, um die Techniken zu veranschaulichen und deren Wirkung auf den Rezipienten zu untersuchen. Pfisters "Verzweigungsdiagramm" dient als methodisches Hilfsmittel.
Welche Rolle spielt die Biografie Tschechows?
Die Arbeit beleuchtet wichtige Stationen in Tschechows Leben (Geburt, Medizinstudium, schriftstellerische Tätigkeit, Reise nach Sachalin, Tätigkeit als Zemstvo-Arzt, Ehe, Krankheit), um mögliche Einflüsse auf sein dramaturgisches Schaffen zu verstehen. Der Fokus liegt auf biographischen Aspekten relevant für das Verständnis seines Werks.
Wie wird der Inhalt von "Onkel Vanja" zusammengefasst?
Die Inhaltszusammenfassung beschreibt die Grundhandlung von "Onkel Vanja": das Leben auf dem Gut, die Ankunft Serebrjakows und seiner Frau Elena, die Dreiecksbeziehung zwischen Vojnickij, Elena und Astrov, Sonjas unerwiderte Liebe zu Astrov und den Konflikt um den Verkauf des Guts. Der genaue Handlungsverlauf und das Ende werden jedoch nicht verraten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Anton Tschechow, Onkel Vanja, Figurencharakterisierung, Dramentheorie, Manfred Pfister, explizite Charakterisierung, implizite Charakterisierung, figural, auktorial, biographischer Kontext, individuelle Figurenkonzeption, Wirkungsanalyse.
Was ist der Unterschied zwischen Figurenkonzeption und Figurencharakterisierung?
Die Arbeit grenzt die Figurenkonzeption (die grundlegende Idee der Figur) von der Figurencharakterisierung (die konkrete Darstellung der Figur im Werk) ab und konzentriert sich ausschließlich auf letztere.
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- Magdalena Fricke (Author), 2005, Die Figurencharakterisierung in Cechovs Drama "Djadja Vanja", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49494