Die Entstehungszeit des Stückes fällt in die Zeit der Sturm und Drang Epoche, in der viele Autoren ihre Empfindungen in ihrer Literatur verarbeiteten. Der überwiegende Teil der Bevölkerung teilte das Gefühl des bedrängten und enttäuschten bürgerlichen Menschen. Einige intellektuelle Vertreter der Aufklärung, darunter auch Lenz, äußerten sich kritisch gegenüber dem Söldnerheer.
Besondere Streitpunkte waren die Anwerbungspraxis und der Soldatenhandel. Der absolutistische Staat wurde von den Aufklärern nicht mehr als Gegner des Bürgerkrieges und Garant für den Frieden verstanden, sondern vielmehr als Verursacher. Lenz favorisierte ein Bürgerheer, das die bürgerliche Ehe und Familie fördern und stützen sollte. Er erhoffte sich davon eine Besserung der Sitten und des gesellschaftlichen Wohlstandes.
Lenz gewährt in seinem Stück "Die Soldaten" einen Einblick in das Privatleben und die Lebensatmosphäre eines Menschen aus der Mittelschicht und seine Sehnsucht nach dem sozialen Aufstieg. Ihm wurde von Zeitgenossen häufig vorgeworfen, er würde dabei die Folgen des Zölibats des Soldatenstandes zu stark fokussieren und deshalb das zentrale soziale Problem des Klassenkonflikts umgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ständegesellschaft im 18. Jahrhundert
- Das Bürgertum erhebt sich gegen den Adel
- Der Soldatenstand im 18. Jahrhundert
- Der Ständekonflikt in „Die Soldaten“
- Verhaltensanalyse der Figuren im Konflikt
- Fazit: „Die Pflanzenschule“ als Lösungsmöglichkeit der Ständekontroverse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Ständekonflikt im 18. Jahrhundert und analysiert seine Darstellung in Jakob Michael Reinhold Lenz' Drama „Die Soldaten“. Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftlichen Spannungen zwischen den Ständen und untersucht die Folgen des Klassenkonflikts für die Figuren des Dramas. Im Fokus steht die Rolle des Bürgertums und seine Auseinandersetzung mit der privilegierten Position des Adels.
- Der Ständekonflikt im 18. Jahrhundert
- Die Darstellung des Ständekonflikts in „Die Soldaten“
- Die Rolle des Bürgertums und die Folgen des Klassenkonflikts für die Figuren
- Die Bedeutung der „Pflanzenschule“ als mögliche Lösungsmöglichkeit der Ständekontroverse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den historischen Kontext des Dramas „Die Soldaten“ und führt in die Thematik des Ständekonflikts ein. Das Kapitel „Die Ständegesellschaft im 18. Jahrhundert“ beschreibt die soziale Struktur der damaligen Zeit und beleuchtet die Konflikte zwischen Adel, Bürgertum und den anderen Ständen. Das Kapitel „Der Ständekonflikt in „Die Soldaten“ analysiert die Darstellung des Klassenkonflikts im Stück und untersucht die Folgen des sozialen Ungleichgewichts für die Figuren. Das Kapitel „Verhaltensanalyse der Figuren im Konflikt“ konzentriert sich auf die individuellen Reaktionen und Verhaltensweisen der Figuren angesichts des Ständekonflikts.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Ständekonflikt, der Gesellschaft im 18. Jahrhundert, der Rolle des Bürgertums, dem Adel, Jakob Michael Reinhold Lenz, „Die Soldaten“, die „Pflanzenschule“, und die Folgen des Klassenkonflikts. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der sozialen Spannungen und ihre Auswirkungen auf die Figuren und die Gesellschaft.
- Quote paper
- Lisa Sofie Mros (Author), 2007, Ständekonflikte bei Jakob Michael Reinhold Lenz´ "Die Soldaten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494621