Der Schlaganfall ist in Europa nach wie vor die dritthäufigste Todesursache nach kardiovaskulären und Krebserkrankungen. Außerdem ist er die häufigste Ursache für lebenslange Behinderungen und Einschränkungen der Körperfunktionen.
Die Letalität ist hoch. Nach dem Auftreten des Ereignisses sterben ca. 1/5 der Betroffenen innerhalb eines Monats und 1/3 innerhalb eines Jahres. Etwa 50% der Erkrankten bleiben hilfsbedürftig. In Deutschland erleiden nach Schätzungen 250.000 Menschen pro Jahr einen Apoplex. Angaben über die Inzidenz gehen nur aus ein paar Studien bzw. aus Bevölkerungsregistern hervor. Anhand dieser Studien lässt sich schnell erkennen, dass die Rate bei den >55 Jährigen stark zunimmt. ( ca. 200 - 400/100000 Einw.). Das Schlaganfallrisiko betrifft laut dieser Statistiken ein fünftel der >65 Jährigen. Schätzungen zur Prävalenz liegen für Deutschland allerdings nicht vor. (Leitlinie Schlaganfall Sachsen 2001)
Inhaltsverzeichnis
- Ätiologie und Klassifizierung
- Epidemiologie
- Primärprävention
- Akut- und Tertiärphase
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Artikel untersucht die steigende Anzahl von Schlaganfällen in westlichen Ländern und die damit verbundenen Herausforderungen in Prävention und Behandlung. Er analysiert die Notwendigkeit von Investitionen in präventive Maßnahmen und die Frage, ob die Medizin allein die Schlaganfallprävention koordinieren und durchführen kann. Der Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte der Schlaganfallerkrankung und diskutiert die Rolle verschiedener Akteure im Gesundheitswesen.
- Steigende Schlaganfallzahlen und deren gesellschaftliche Auswirkungen
- Primärprävention: Risikofaktoren und präventive Maßnahmen
- Akut- und Tertiärphase: Behandlung und Rehabilitation
- Rolle der Medizin und anderer Gesundheitsberufe in der Prävention
- Kostenfaktoren im Zusammenhang mit Schlaganfallerkrankungen
Zusammenfassung der Kapitel
Ätiologie und Klassifizierung: Dieser Abschnitt beschreibt die Ursachen und Einteilung von Schlaganfällen. 80% der Schlaganfälle sind ischämisch, verursacht durch Thrombosen oder Embolien, die zu einer Minderdurchblutung des Gehirns führen. Die verbleibenden 20% sind hämorrhagische Schlaganfälle, die durch Hirnblutungen entstehen. Der Text differenziert zwischen verschiedenen Arten ischämischer Schlaganfälle wie territorialen Infarkten, Endstrom- und Grenzzoneninfarkten sowie lakunären Infarkten, wobei jeweils die Ursachen und das Erscheinungsbild im Computertomogramm (CT) erläutert werden. Die Klassifizierung dient dem Verständnis der unterschiedlichen Entstehungsmechanismen und der Wahl der passenden Behandlungsstrategie.
Epidemiologie: Dieser Abschnitt beleuchtet die Häufigkeit und Verbreitung von Schlaganfällen. Er beschreibt den Schlaganfall als dritthäufigste Todesursache in Europa und die hohe Rate an bleibenden Behinderungen. Die Inzidenz steigt deutlich mit dem Alter, wobei die Sterblichkeit in den letzten Jahren in entwickelten Ländern gesunken ist, während sie in Osteuropa ansteigt. Die Gründe für den Rückgang der Mortalität werden diskutiert und auf verbesserte Risikofaktorenidentifizierung, Präventions- und Behandlungsstrategien sowie verkürzte Aufnahmeintervalle zurückgeführt. Die hohen Kosten für Akutbehandlung und Rehabilitation werden als gesellschaftliches Problem hervorgehoben.
Primärprävention: Hier werden Maßnahmen zur Vermeidung von Schlaganfällen dargestellt. Der Fokus liegt auf der Behandlung von Risikofaktoren wie Hypertonie, Diabetes Mellitus, Hyperlipidämie, Arteriosklerose und Migräne. Risikoreiche Verhaltensweisen wie Rauchen, Übergewicht, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel werden ebenfalls thematisiert. Der Text betont das Zusammenspiel verschiedener Faktoren und die Bedeutung einer umfassenden Gesundheitsförderung, die über die rein medizinische Sichtweise hinausgeht. Die geringe Investition in präventive Maßnahmen im Vergleich zu kurativen wird kritisch betrachtet, und der Einfluss sozialer und ökonomischer Faktoren auf das Gesundheitsverhalten wird beleuchtet.
Akut- und Tertiärphase: Dieser Abschnitt beschreibt die Behandlung und Rehabilitation nach einem Schlaganfall. In der Akutphase stehen medizinische Maßnahmen wie Heparingabe und Blutdrucksenkung im Vordergrund, während in der Pflege die Prophylaxe von Dekubitus, Pneumonie und Thrombose zentral ist. Frühzeitige Mobilisierung und Rehabilitation sind essentiell, um die Entstehung von Spastizität zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die hohen Kosten für Rehabilitation und Pflege werden hervorgehoben. Unterschiedliche Rehabilitationskonzepte wie das Bobath-Konzept und die ganzheitlich-rehabilitative Prozesspflege werden vorgestellt und deren Bedeutung für den Erfolg der Rehabilitation diskutiert. Die Bedeutung der Information und Beratung von Angehörigen wird unterstrichen.
Schlüsselwörter
Schlaganfall, Ätiologie, Klassifizierung, Epidemiologie, Primärprävention, Sekundärprävention, Tertiärprävention, Risikofaktoren, Hypertonie, Rehabilitation, Kosten, Gesundheitsförderung, Prävention, Gesundheitswesen.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Schlaganfall – Ätiologie, Prävention und Behandlung
Was sind die Hauptthemen des Artikels?
Der Artikel befasst sich umfassend mit der Schlaganfallerkrankung, von der Ätiologie und Klassifizierung über die Epidemiologie und Primärprävention bis hin zur Akut- und Tertiärphase (Behandlung und Rehabilitation). Ein besonderer Fokus liegt auf den steigenden Schlaganfallzahlen in westlichen Ländern, den damit verbundenen Kosten und der Rolle verschiedener Akteure im Gesundheitswesen bei der Prävention.
Welche Arten von Schlaganfällen werden unterschieden?
Der Artikel unterscheidet zwischen ischämischen Schlaganfällen (ca. 80%), verursacht durch Thrombosen oder Embolien, und hämorrhagischen Schlaganfällen (ca. 20%), verursacht durch Hirnblutungen. Innerhalb der ischämischen Schlaganfälle werden territoriale Infarkte, Endstrom- und Grenzzoneninfarkte sowie lakunäre Infarkte erläutert.
Wie hoch ist die Inzidenz von Schlaganfällen und welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat dies?
Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Europa und führt häufig zu bleibenden Behinderungen. Die Inzidenz steigt mit dem Alter. Der Artikel hebt die hohen Kosten für Akutbehandlung und Rehabilitation als gesellschaftliches Problem hervor.
Welche Maßnahmen gehören zur Primärprävention von Schlaganfällen?
Die Primärprävention konzentriert sich auf die Behandlung von Risikofaktoren wie Hypertonie, Diabetes Mellitus, Hyperlipidämie, Arteriosklerose und Migräne sowie auf die Vermeidung risikoreicher Verhaltensweisen wie Rauchen, Übergewicht, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel. Der Artikel betont die Bedeutung einer umfassenden Gesundheitsförderung.
Wie wird ein Schlaganfall in der Akut- und Tertiärphase behandelt?
Die Akutphase beinhaltet medizinische Maßnahmen wie Heparingabe und Blutdrucksenkung, während in der Pflege die Prophylaxe von Dekubitus, Pneumonie und Thrombose im Vordergrund steht. Die frühzeitige Mobilisierung und Rehabilitation sind essentiell. Der Artikel beschreibt verschiedene Rehabilitationskonzepte (z.B. Bobath) und betont die Bedeutung der Angehörigeninformation.
Welche Rolle spielt die Medizin und das Gesundheitswesen bei der Schlaganfallprävention?
Der Artikel hinterfragt, ob die Medizin allein die Schlaganfallprävention koordinieren und durchführen kann und beleuchtet die Notwendigkeit von Investitionen in präventive Maßnahmen im Vergleich zu kurativen Maßnahmen. Der Einfluss sozialer und ökonomischer Faktoren auf das Gesundheitsverhalten wird diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Artikels?
Schlüsselwörter sind: Schlaganfall, Ätiologie, Klassifizierung, Epidemiologie, Primärprävention, Sekundärprävention, Tertiärprävention, Risikofaktoren, Hypertonie, Rehabilitation, Kosten, Gesundheitsförderung, Prävention, Gesundheitswesen.
Welche Kapitel umfasst der Artikel?
Der Artikel gliedert sich in die Kapitel Ätiologie und Klassifizierung, Epidemiologie, Primärprävention und Akut- und Tertiärphase.
- Arbeit zitieren
- Christian J. Pape (Autor:in), 2004, Schlaganfall-Prävention in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49438