Public Private Partnerschaft (PPP) ist in Deutschland eine relativ neue Investitionsform, bei der die öffentliche Hand eine Kooperation mit der Privatwirtschaft eingeht um einen möglichst optimalen Lösungsweg für Finanzierung und Management zu treffen. Öffentliche und private Hand gehen dabei eine langfristige Vertragslaufzeit in einer gemeinsamen Projektorganisation ein. Von Bedeutung ist für die öffentliche Hand vor allem die Erhaltung und Erweiterung zahlreicher Gebietskörperschaften. Derweil übernimmt die Privatwirtschaft Bereiche des öffentlichen Hochbaus, wie Verwaltungs- und Schulgebäude oder sonstige Gebäude, für die Nutzung öffentlicher Aufgaben. Der private Investor plant, finanziert und errichtet oder saniert hierbei auf eigene Kosten. Des Weiteren ist er für den Betrieb der Immobilie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg verantwortlich, wobei der öffentliche Partner laufende Nutzungsgebühren über einen vertraglich geregelten Zeitraum zahlt.
Zunächst lassen sich im PPP-Modell einige Vorteile erkennen, bei dem beide Seiten gewinnen können. Zum einen erhält die öffentliche Hand eine Planungs- und Kostensicherheit und zum anderen ist die Refinanzierung des privaten Partners durch das vereinbarte Nutzungsentgelt gewährleistet. In Deutschland bestehen jedoch noch keine rechtlichen Rahmenbedingungen über PPP, deshalb herrschen hier noch große Unsicherheiten.
Vorreiter für den öffentlichen Hochbau sind die Pilot- und Testprojekte im Bundesland Nordrhein-Westfalen. In der Stadt Monheim am Rhein wurden bereits Projekte über das PPP-Modell gestartet. Hier hat der private Partner die Aufgabe erhalten, städtische Schulen und Sporthallen zu sanieren und dementsprechend um-, aus- oder zurückzubauen und sie der Kommune durch ein entsprechendes Leistungsentgelt über 25 Jahre lang zur Verfügung zu stellen. Weitere derartige Projekte werden demnächst in Leverkusen, Meschede und Witten realisiert und der erste Neubau im PPP-Verfahren entsteht zurzeit in Frechen, aber auch in anderen Bundesländern mehren sich die PPP-Projekte. Zunächst scheinen diese Projekte positiv zu laufen, obwohl die Initiative zur Entwicklung und Errichtung der PPP-Pilotprojekte im Bundesland Nordrhein-Westfalen erst im Jahre 2002 einsetzte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Aspekte
- Problemstellung
- Aufbau der Ausarbeitung und Vorgehensweise
- PPP-Eignungstest
- Notwendigkeit des wirtschaftlichen Vergleichens
- Grundlagen zum wirtschaftlichen Vergleichen
- Indikatoren von PPP-Projekten
- Berechnungsmodell einer PPP – Immobilie
- Ausgangssituation
- Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen PPP und KBV
- Investitionszeitraum
- Baukosten und Investition
- Mittelherkunft
- Konventionelle Beschaffungsvariante
- PPP-Beschaffungsvariante
- Ermittlung der Kapitalwerte
- Zahlungsreihen KBV und PPP
- Sensitivitätsanalyse des Effizienzvorteils und der Kapitalwerte
- Auswertung der des Wirtschaftlichkeitsvergleiches
- Sensitivitätsanalyse der Anteile von Fremd- und Eigenkapital
- Auswertung der optimalen projektspezifischen Kapitalstruktur
- Privatwirtschaftliches Finanzierungsmodell
- Optimale projektspezifische Kapitalstruktur
- Auswertung des privatwirtschaftlichen Finanzierungsmodells
- Sensitivitätsanalyse des privatwirtschaftlichen Finanzierungsmodells
- Weitere finanzierungsrelevante Aspekte
- Balance von Eigenkapital und Fremdkapital
- Einflussfaktoren der optimalen Kapitalstruktur
- Finanzierungsfähigkeit aus Sicht der Eigenkapitalgeber
- Finanzierungsfähigkeit aus Sicht der Fremdkapitalgeber
- Öffentliche Fördermittel
- Kritische Würdigung der Finanzierung von PPP-Immobilien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Besonderheiten der Immobilienfinanzierung bei Public Private Partnership (PPP)-Projekten. Im Fokus steht die Analyse der Finanzierungsstruktur und die Entwicklung eines Berechnungsmodells, das die Wirtschaftlichkeit von PPP-Projekten im Vergleich zu konventionellen Beschaffungsvarianten (KBV) untersucht.
- Entwicklung eines Berechnungsmodells zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit von PPP-Projekten
- Analyse der optimalen Kapitalstruktur für PPP-Immobilien
- Bewertung der Finanzierungsfähigkeit aus Sicht der Eigenkapitalgeber und Fremdkapitalgeber
- Untersuchung der Sensitivität des Finanzierungsmodells gegenüber verschiedenen Einflussfaktoren
- Kritische Würdigung der Finanzierung von PPP-Immobilien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Immobilienfinanzierung bei PPP-Projekten ein und beleuchtet die aktuellen Aspekte und Herausforderungen. Die Problemstellung wird definiert und der Aufbau der Arbeit sowie die Vorgehensweise erläutert.
- PPP-Eignungstest: Dieses Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Vergleichens von PPP-Projekten mit KBV. Es werden die Grundlagen zum wirtschaftlichen Vergleichen und die relevanten Indikatoren für PPP-Projekte vorgestellt.
- Berechnungsmodell einer PPP – Immobilie: In diesem Kapitel wird ein Berechnungsmodell für eine PPP-Immobilie entwickelt, das einen Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen PPP und KBV ermöglicht. Die Sensitivitätsanalyse des Modells zeigt die Auswirkungen verschiedener Einflussfaktoren auf die Kapitalwerte und die optimale Kapitalstruktur.
- Weitere finanzierungsrelevante Aspekte: Dieses Kapitel untersucht die Balance von Eigenkapital und Fremdkapital bei PPP-Projekten. Es analysiert die Einflussfaktoren der optimalen Kapitalstruktur und beleuchtet die Finanzierungsfähigkeit aus Sicht der Eigenkapitalgeber und Fremdkapitalgeber.
- Kritische Würdigung der Finanzierung von PPP-Immobilien: Dieses Kapitel bietet eine kritische Würdigung der Finanzierung von PPP-Immobilien und diskutiert die Vor- und Nachteile dieses Finanzierungsmodells.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Immobilienfinanzierung bei PPP-Projekten, wobei Schwerpunkte auf der Wirtschaftlichkeitsanalyse, der optimalen Kapitalstruktur, der Sensitivitätsanalyse des Finanzierungsmodells und der kritischen Würdigung der Finanzierung von PPP-Immobilien liegen. Die verwendeten Schlüsselbegriffe umfassen Public Private Partnership (PPP), konventionelle Beschaffungsvariante (KBV), Eigenkapital, Fremdkapital, Sensitivitätsanalyse, Wirtschaftlichkeitsvergleich, Finanzierungsfähigkeit, und Loan Life Cover Ratio (LLCR).
- Citation du texte
- Annika Laute (Auteur), Steffen Bredo (Auteur), 2005, Besonderheiten der Immobilienfinanzierung bei PPP-Projekten - Sensitivitätsanalyse eines Berechnungsmodells, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49358