In dieser Arbeit sollen die beiden Kommunikationsmodelle, das "Organonmodell" von Karl Bühler und das "Kommunikationsmodell" von Roman Jakobson, beschrieben und anschließend einer vergleichenden Betrachtung unterzogen werden. Kommunikationsmodelle versuchen, die komplexe Wirklichkeit des Kommunikationsprozesses in ihren wesentlichen Faktoren zu erfassen und darzustellen. Sie sind damit nur vereinfachende Modelle der Wirklichkeit, nicht die Wirklichkeit selbst. Karl Bühler entwarf im Rahmen seiner Sprachtheorie (1934) das Organonmodell, ein zentrales Sprach- bzw. Zeichenmodell, das sich mit den Funktionen von Sprache befasst. Er nannte es Organonmodell in Anlehnung an Platons Metapher der Sprache als Werkzeug (griechisch: Organon). [Vgl. Lexikon der Sprachwissenschaft (1983): 365.] Sprache ist demnach ein Hilfsmittel, mit dem eine Person einer anderen einen Sachverhalt mitteilt, um sie zu informieren oder um eine Verhaltensänderung zu bewirken. [Vgl. Brockhaus (1991): 261.]
Laut Bühler hat Sprache drei konstitutive, diakritische Funktionen: die Ausdrucksfunktion, die Appellfunktion und die Darstellungsfunktion, die seiner Meinung nach "den Kosmos der reinen Sprache restlos konstituieren." [Bühler (1927): 51, zit. n. Busse (1975): 207.] Roman Jakobson erweiterte in seinem Aufsatz Linguistik und Poetik (1960) Bühlers dreigliedriges Organonmodell (1933) zu einem Sprachmodell mit sechs Funktionen. Demzufolge spielen in jeder sprachlichen Kommunikation sechs Faktoren eine Rolle: der Sender, der Empfänger, der Kanal, die Botschaft, der Kontext und schließlich der Code, der von allen Kommunikationsteilnehmern beherrscht werden muss [Vgl. Pelz (2000): 28.].
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 BESCHREIBUNG DER KOMMUNIKATIONSMODELLE
- 2.1 DAS ORGANONMODELL VON BÜHLER
- 2.2 DAS KOMMUNIKATIONSMODELL VON JAKOBSON
- 3 SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit einer vergleichenden Analyse zweier Kommunikationsmodelle, dem Organonmodell von Karl Bühler und dem Kommunikationsmodell von Roman Jakobson. Der Fokus liegt dabei auf der Beschreibung der beiden Modelle und ihrer jeweiligen Funktionen in der Kommunikation.
- Die Funktionen von Sprache im Organonmodell von Bühler
- Die sechs Faktoren des Kommunikationsmodells von Jakobson
- Vergleich der beiden Modelle und ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Die Relevanz von Kommunikationsmodellen für die sprachwissenschaftliche Forschung
- Die Anwendung der Modelle in verschiedenen Kommunikationssituationen
Zusammenfassung der Kapitel
1 EINLEITUNG
Dieses Kapitel führt in die Thematik der Kommunikationsmodelle ein und stellt die beiden in der Arbeit behandelten Modelle, das Organonmodell von Bühler und das Modell von Jakobson, vor. Es wird zudem auf die Bedeutung von Kommunikationsmodellen für die sprachwissenschaftliche Forschung hingewiesen.
2 BESCHREIBUNG DER KOMMUNIKATIONSMODELLE
2.1 DAS ORGANONMODELL VON BÜHLER
Dieses Kapitel beschreibt das Organonmodell von Karl Bühler, welches auf den drei Funktionen von Sprache - Darstellungsfunktion, Ausdrucksfunktion und Appellfunktion - basiert. Es wird auch auf die Beziehung zwischen dem sprachlichen Zeichen, dem Sender, dem Empfänger und dem Referenten eingegangen.
2.2 DAS KOMMUNIKATIONSMODELL VON JAKOBSON
In diesem Kapitel wird das Kommunikationsmodell von Roman Jakobson vorgestellt, welches sechs Faktoren der Kommunikation berücksichtigt: Sender, Empfänger, Kanal, Botschaft, Kontext und Code. Es wird erläutert, wie diese Faktoren zusammenwirken und wie das Modell die Kommunikation komplexer darstellt als das Organonmodell.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Kommunikationsmodelle, Organonmodell, Karl Bühler, Roman Jakobson, Funktionen von Sprache, Sprachzeichen, Sender, Empfänger, Referent, Kontext, Code, Kommunikationssituation, Vergleichende Analyse.
- Quote paper
- Margret Jonas (Author), 2005, Kommunikationsmodelle im Fokus. Das Organonmodell von Bühler und das Kommunikationsmodell von Jakobson, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49346