La generación del 1898“ (auch: La generación del desastre) bezeichnet diejenigen Dichter, Schriftsteller und Philosophen, welche im „gescheiterten“ Spanien, Ende des 19. Jahrhunderts, ihre Werke veröffentlichten. Zu ihnen gehörten u.a. Azorín, Baroja, Antonio Machado, Valle-Inclán, Ortega y Gasset sowie als führende Persönlichkeit Miguel de Unamuno. Unamuno und sein Werk Nebel sollen Thema dieser Arbeit sein. Doch vorerst möchte ich einen kurzen Überblick zur Generación del 98 geben.1 Der Ausdruck der Generación del 98 wurde von Azorín geprägt und stellt eine heterogene Gruppe der o.g. verschiedenen Autoren dar. Diese Generation wurde durch die gemeinsamen Erfahrungen in der Phase der Restauration nach 1875 beeinflusst. Die zu dieser Zeit in Spanien bestehenden Probleme konnten nicht gelöst werden, was zum Verlust der letzten spanischen Kolonien in den USA führte, auch `desastre´ genannt. Aufgrund der Niederlage des eigenen Landes und des scheinbaren Versagens aller Politiker begaben sich diese Männer auf die Suche nach den Ursachen des Niedergangs des `alten Spanien´. Die Gruppe um Unamuno zeichnet sich „durch radikale Selbstanalyse und zugleich Rückbesinnung auf transepochale Werte“ aus, welche „Spanien aus einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und sozialen, vor allem aber geistigen Krise [...] herauszuführen versuchte“2. Sie alle erhofften sich dadurch Antworten und einen Weg in eine glückliche Zukunft Spaniens. Die Generation von 98 strebte die `Regeneración de España´ an.
Um ihre Ideen und Gedanken verbreiten und der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, stellte Azorín selbst die Generation in mehreren Zeitungsartikeln dar. Auch die anderen Schriftsteller schrieben über ihre Gruppe, z.B. veröffentlichte Unamuno in der Madrider Tageszeitung El Imparcial 1916 einen Aufsatz mit dem Titel `Nuestra egolatría de los del 98´.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Die Generation von 1898
- 2. Anfangscharakteristik des Protagonisten
- 3. Der Einsatz des Nebel-Begriffes
- 4. Die Entwicklung des Protagonisten
- 5. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Roman "Niebla" von Miguel de Unamuno und analysiert die Verwendung des Nebel-Begriffes zur Darstellung der Charakterentwicklung des Protagonisten Augusto Pérez. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Protagonisten, der im Roman als Vertreter der "Generación del 98" fungiert und die typischen Charaktereigenschaften dieser Generation verkörpert.
- Die "Generación del 98" und ihre Hintergründe
- Die Charakterisierung des Protagonisten Augusto Pérez
- Die Verwendung des Nebel-Begriffes als Symbol für Unsicherheit und Orientierungslosigkeit
- Die Entwicklung des Protagonisten im Laufe des Romans
- Der Einfluss des Nebel-Begriffes auf die Charakterentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen einführenden Überblick über die "Generación del 98" und ihren historischen Kontext. Es wird die Entstehung dieser Generation, die durch die Niederlage Spaniens im Spanisch-Amerikanischen Krieg geprägt wurde, und ihre Suche nach den Ursachen für den Niedergang Spaniens beleuchtet.
Das zweite Kapitel stellt den Protagonisten Augusto Pérez vor und analysiert seine anfängliche Charakterisierung. Augusto wird als introvertierte, unentschlossene und in sich gekehrte Person dargestellt, die ein eintöniges und bedeutungsloses Leben führt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind "Generación del 98", "Miguel de Unamuno", "Niebla", "Augusto Pérez", "Nebel-Begriff", "Charakterentwicklung", "Unsicherheit", "Orientierungslosigkeit", "Symbol", "Existenzialismus".
- Quote paper
- Marie Louis Freyberg (Author), 2004, Miguel de Unamuno "Niebla" - wie der Nebel-Begriff darstellend zur Protagonistencharakterisierung eingesetzt wird, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49310