Im Spannungsfeld zwischen Protektionismus und Freihandel versucht meine Arbeit mit Hilfe von Wirtschaftstheorien folgende Fragen zu beantworten: Welche Hintergründe liegen dem Ausbruch des Konfliktes zu Grunde? Besteht eine wirtschaftstheoretische Begründung für den Protektionismus? Überhaupt, ist der Freihandel für die beteiligten Länder von Vorteil?
Und schlussendlich: Was spricht dafür, dass die Vereinigten Staaten von Amerika als Profiteur aus dem Konflikt herausgehen? Dabei werden folgende vier Größen im Einzelnen untersucht: Die Handelsbilanz, die Beschäftigung und die Veränderung der Wohlfahrt, sowie der Preise. Im Rahmen dieser Seminararbeit können Entwicklungen bis einschließlich dem ersten Quartal des Jahres 2019 berücksichtigt werden.
In den Zeiten des absolutistischen Europas und des Merkantilismus standen "Handelsschlachten" auf der Tagesordnung, weil Staaten damals das Ziel verfolgten, ausschließlich die heimische Wirtschaft zu stärken. In den Zeiten von globaler-wirtschaftlicher Vernetzung und dem weit verbreitetem Wirtschaftsliberalismus, der sich gerade für einen freien Handel einsetzt, erscheint der im Jahre 2017 beginnende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China wie ein Relikt aus dieser alten Zeit. Doch auch hier ringen zwei Großmächte um die wirtschaftliche Hegemonialstellung und nehmen dabei eine Verletzung der globalen Handelsordnung in Kauf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund
- Wirtschaftlicher Aufschwung in China und Intensivierung der sino-amerikanischen Handelsbeziehungen
- Dispute zwischen China und den USA im vergangenen Jahrzehnt
- Abwertung der chinesischen Währung (Yuan)
- Disput um chinesische Antidumpingzölle auf amerikanische Automobile
- Kritische Betrachtung der chinesischen Handelspraktiken
- Der chinesische „Staatskapitalismus“
- Mangelhafter Schutz von geistigem Eigentum und Technologietransfer in China
- Erschwerter Zugang zu chinesischen Märkten durch nichttarifäre Handelshemmnisse
- Das amerikanische Handelsdefizit
- Die Beschäftigungslage in der amerikanischen Herstellungsindustrie
- Der Handelskonflikt – eine Übersicht
- Der Auslöser des Handelskonflikts: Amerikanische Zölle auf Waschmaschinen und Solarmodule
- Die Ausweitung des Handelskonflikts: Stahl und Aluminium
- Die Eskalation des Konflikts: Unfaire Handelspraktiken in Bezug auf Technologietransfer und geistiges Eigentum
- Beginn und Abbruch der Verhandlungen
- Der unterschwellige Konflikt zwischen Freihandel und Protektionismus
- Modelltheoretische Grundlagen zur VorteilhaftIGKEIT des Freihandels: Absolute und komparative Kostenvorteile
- Die Theorie der absoluten Kostenvorteile im Zwei-Güter-Modell
- Die Theorie der komparativen Kostenvorteile im Zwei-Güter-Modell
- Die Vorteilhaftigkeit des Freihandels bei unterschiedlichen Austauschverhältnissen
- Die Auswirkungen des Freihandels auf einen Importmarkt in Autarkie
- Die Wirkungsweise von Importzöllen auf die Preise und Wohlfahrt
- Kritische Auseinandersetzung mit Argumenten für Handelsbeschränkungen
- Das Beschäftigungsargument
- Das Sicherheitsargument
- Das Argument des unfairen Wettbewerbes und des Verhandlungsvorteils
- Modelltheoretische Grundlagen zur VorteilhaftIGKEIT des Freihandels: Absolute und komparative Kostenvorteile
- Analyse der Auswirkungen des Handelskonflikts
- Veränderungen in der Handelsbilanz
- Veränderungen in der Beschäftigung
- Auswirkungen auf die Wohlfahrt und Preise
- Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den sino-amerikanischen Handelskonflikt, der im Jahr 2017 begann. Dabei werden die Hintergründe des Konflikts beleuchtet, die wirtschaftstheoretischen Grundlagen des Freihandels und des Protektionismus analysiert und die möglichen Auswirkungen des Konflikts auf die Handelsbilanz, die Beschäftigung, die Wohlfahrt und die Preise in den USA untersucht.
- Die Hintergründe des sino-amerikanischen Handelskonflikts
- Die wirtschaftstheoretischen Grundlagen des Freihandels und des Protektionismus
- Die Auswirkungen des Handelskonflikts auf die Handelsbilanz der USA
- Die Auswirkungen des Handelskonflikts auf die Beschäftigung in den USA
- Die Auswirkungen des Handelskonflikts auf die Wohlfahrt und die Preise in den USA
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Handelskonflikt zwischen den USA und China in den Kontext der globalen Wirtschaftsentwicklung und skizziert die Fragestellungen der Arbeit.
Das Kapitel "Hintergrund" beleuchtet die intensivierten Handelsbeziehungen zwischen den USA und China in den letzten Jahrzehnten und geht auf die Dispute ein, die im vergangenen Jahrzehnt zum Handelskonflikt geführt haben. Es werden kritische Aspekte der chinesischen Handelspraktiken, das amerikanische Handelsdefizit und die Beschäftigungslage in der amerikanischen Herstellungsindustrie diskutiert.
Das Kapitel "Der Handelskonflikt – eine Übersicht" beschreibt den Ausbruch des Konflikts, seine Eskalation und die gescheiterten Verhandlungen zwischen den USA und China.
Das Kapitel "Der unterschwellige Konflikt zwischen Freihandel und Protektionismus" analysiert die modelltheoretischen Grundlagen des Freihandels und untersucht die Auswirkungen von Importzöllen auf die Preise und die Wohlfahrt. Es werden auch kritische Argumente gegen den Freihandel, wie das Beschäftigungsargument, das Sicherheitsargument und das Argument des unfairen Wettbewerbes, betrachtet.
Das Kapitel "Analyse der Auswirkungen des Handelskonflikts" untersucht die Veränderungen in der Handelsbilanz, der Beschäftigung, der Wohlfahrt und den Preisen in den USA als Folge des Handelskonflikts.
Schlüsselwörter
Sino-amerikanischer Handelskonflikt, Freihandel, Protektionismus, Handelsbilanz, Beschäftigung, Wohlfahrt, Preise, Staatskapitalismus, Technologietransfer, geistiges Eigentum, nichttarifäre Handelshemmnisse, Importzölle.
- Quote paper
- Tobias Mai (Author), 2019, Der sino-amerikanische Handelskonflikt als wirtschaftlicher Gewinn für die USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492879