Die menschliche Seite von Terroristen zu sehen ist eine der großen Errungenschaften der US-Serie Homeland, deren achte und finale Staffel momentan produziert wird. Erstmals in der Geschichte der Terror TV-Serien widmet sich Homeland nicht nur der US-Seite, sondern auch der Gegenseite: Wer sind die Terroristen und was bewegt sie zur Radikalisierung gegen die USA? Dem Rezipienten wird nicht, wie seit 9/11 in der TV-Landschaft üblich, das Narrativ von den „guten“ USA und den „bösen“ Terroristen erzählt. Vielmehr zeigt die TV-Serie, wie beide Seiten sich gegenseitig bekriegen und wie ein Terror-Anschlag den nächsten auslöst. Hierin liegt Homelands große Fortschrittlichkeit. Hierbei kommt der Darstellung des US-Drohnenkriegs eine große Bedeutung zu, der von bisherigen TV-Serien wenig ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wurde. Zwei große US-Drohnenanschläge werden in der Serie inszeniert. Beide Male ziehen die Drohnenanschläge Vergeltungsschläge auf die USA nach sich. Wie und mit welchen filmischen Mitteln Homeland den US-Drohnenkrieg darstellt, ist Gegenstand dieser Bachelorarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Terrorismus im TV
- 2.1 Verschmelzung von Realität und Fiktion: Wie Medien Weltbilder produzieren
- 2.2 Eigenschaften des Terror TV: Fiktionaler Terrorismus nach 9/11
- 2.3 Der Teufelskreis des War on Terror
- 2.4 Blick auf die Realität: US-Drohnenkrieg
- 2.5 Das Erwachen der Medien
- 3. Homeland
- 3.1 Kritikpunkt Islamophobie
- 3.2 Homeland durchbricht die Gut-Böse-Ambivalenz
- 4. Methodisches Vorgehen
- 5. Serienanalyse
- 5.1 Walden-Anschlag
- 5.2 Langley-Anschlag
- 5.3 Hochzeits-Anschlag
- 5.4 Haqqani-Attentat
- 5.5 Dialoge: Schlagabtausch mit den Terroristen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Terrorismus und des "War on Terror" in der US-amerikanischen Fernsehserie Homeland. Die Zielsetzung ist es, die filmischen Mittel und narrativen Strategien zu analysieren, mit denen die Serie die Motive beider Konfliktparteien – der Terroristen und der USA – präsentiert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Darstellung des US-Drohnenkriegs.
- Die Rolle der Medien bei der Konstruktion von Weltbildern im Kontext des Terrorismus
- Die Entwicklung der Darstellung von Terrorismus im US-amerikanischen Fernsehen nach 9/11
- Die Ambivalenz der Figuren und die Überwindung des klassischen Gut-Böse-Schemas in Homeland
- Die filmische Inszenierung des US-Drohnenkriegs und seine Folgen
- Der Einfluss fiktionaler Medien auf die öffentliche Wahrnehmung des Terrorismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Darstellung der menschlichen Seite von Terroristen in der Serie Homeland. Sie hebt die Besonderheit von Homeland hervor, indem sie nicht nur die Perspektive der USA, sondern auch die der Terroristen beleuchtet und damit das vereinfachte Gut-Böse-Narrativ hinterfragt. Die Einleitung kündigt die Analyse der filmischen Mittel an, mit denen Homeland den US-Drohnenkrieg darstellt, und betont die Notwendigkeit eines theoretischen Rahmens, um die Rolle fiktionaler Medien bei der Produktion des "War on Terror" zu verstehen.
2. Terrorismus im TV: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Medien, insbesondere fiktionaler Medien wie Homeland, bei der Gestaltung des öffentlichen Verständnisses von Terrorismus. Es wird argumentiert, dass Medien eine wichtige Informationsquelle darstellen und die Rezipienten aktiv in den Diskurs einbeziehen. Der Unterschied zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Medien wird hervorgehoben, wobei der Einfluss von Fiktion auf die Meinungsbildung betont wird. Das Kapitel beleuchtet auch die finanziellen Aspekte und die Verflechtung von US-Institutionen, Hollywood und der Kriegsindustrie im Kontext des "War on Terror".
3. Homeland: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse der Serie Homeland selbst. Es wird sowohl die Kritik an der Serie wegen möglicher islamophober Tendenzen angesprochen als auch die innovative Darstellung der Ambivalenz der Figuren und der Konfliktparteien. Das Kapitel dient als Brücke zwischen der theoretischen Betrachtung des vorherigen Kapitels und der konkreten Serienanalyse im darauffolgenden Kapitel.
Schlüsselwörter
Homeland, Terrorismus, War on Terror, Medien, Fiktion, Realität, US-Drohnenkrieg, Islamophobie, Serienanalyse, Ambivalenz, Medienproduktion, Weltbilder.
Homeland: Analyse der Terrorismusdarstellung im US-Fernsehen - FAQ
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Darstellung von Terrorismus und dem "War on Terror" in der US-amerikanischen Fernsehserie Homeland. Im Fokus steht die Untersuchung der filmischen Mittel und narrativen Strategien, mit denen die Serie die Motive der Konfliktparteien (Terroristen und USA) präsentiert, insbesondere im Hinblick auf den US-Drohnenkrieg.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Medien bei der Konstruktion von Weltbildern im Kontext des Terrorismus, die Entwicklung der Terrorismusdarstellung im US-Fernsehen nach 9/11, die Ambivalenz der Figuren in Homeland (Überwindung des Gut-Böse-Schemas), die filmische Inszenierung des US-Drohnenkriegs und dessen Folgen sowie den Einfluss fiktionaler Medien auf die öffentliche Wahrnehmung des Terrorismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Terrorismus im TV (inkl. Verschmelzung von Realität und Fiktion, Eigenschaften des Terror-TV nach 9/11, US-Drohnenkrieg, etc.), Homeland (inkl. Kritik an Islamophobie), Methodisches Vorgehen, Serienanalyse (inkl. Analyse verschiedener Anschläge in der Serie und der Dialoge mit Terroristen), und Fazit.
Wie wird die Serie Homeland analysiert?
Die Analyse von Homeland umfasst die Kritik an möglichen islamophoben Tendenzen und die Untersuchung der innovativen Darstellung der Ambivalenz der Figuren und Konfliktparteien. Die konkrete Serienanalyse beinhaltet die detaillierte Betrachtung verschiedener Anschläge und wichtiger Dialoge innerhalb der Serie.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit beschreibt ihr methodisches Vorgehen in einem eigenen Kapitel. Die genaue Methodik wird im Dokument selbst detailliert erläutert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Homeland, Terrorismus, War on Terror, Medien, Fiktion, Realität, US-Drohnenkrieg, Islamophobie, Serienanalyse, Ambivalenz, Medienproduktion, Weltbilder.
Was ist die zentrale Frage der Arbeit?
Die zentrale Frage ist, wie die menschliche Seite von Terroristen in der Serie Homeland dargestellt wird und wie die Serie das vereinfachte Gut-Böse-Narrativ hinterfragt.
Welche Rolle spielen die Medien laut der Arbeit?
Die Arbeit betont die wichtige Rolle der Medien, insbesondere fiktionaler Medien, bei der Gestaltung des öffentlichen Verständnisses von Terrorismus. Sie argumentiert, dass Medien eine wichtige Informationsquelle darstellen und die Rezipienten aktiv in den Diskurs einbeziehen.
Wie wird der US-Drohnenkrieg in der Arbeit behandelt?
Der US-Drohnenkrieg wird als ein wichtiger Aspekt der Analyse betrachtet. Die Arbeit untersucht die filmische Inszenierung des Drohnenkriegs und dessen Folgen, sowohl in Bezug auf die Darstellung in Homeland als auch im Kontext des "War on Terror".
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Darstellung des US-Drohnenkriegs in der Fernsehserie "Homeland", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492474