Der Untergang der Weimarer Republik führte in eine Katastrophe. Die erste deutsche Demokratie hatte keinen Bestand mehr und wurde von den Nationalsozialisten abgelöst. Dieser nicht gerade erfreuliche Ausgang sollte jedem bekannt sein. Der Untergang der Weimarer Republik wird gerne mit dem Namen Heinrich Brüning oder dem Begriff Brünings Deflationspolitik in Verbindung gebracht. Es gibt Personen, die behaupten, dass die Politik Brünings aufgrund der wirtschaftlichen Situation nicht angemessen war, vielmehr hätte eine andere Politik nach ihrer Meinung mehr Erfolg gehabt. Auch heute noch ist die Wirtschaftspolitik Brünings ein umstrittenes Thema. Die Frage, ob es Alternativen zu Brünings Wirtschaftspolitik gegeben hätte, beschäftigte schon viele und auch ich möchte mich in dieser Arbeit mit dieser Frage befassen. Häufig wird der Keynesianismus als die Alternative schlechthin für Brünings Deflationspolitik genannt. Ob eine antizyklische Politik, in Anlehnung an John Maynard Keynes, die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht hätte und somit dies der Weg aus der Krise gewesen wäre, möchte ich in dieser Arbeit behandeln. Deshalb werde ich zunächst einmal einen Historischen Rahmen geben, damit der Leser weiß, welche Wirtschaftsmodelle und Probleme Brüning zu seinem Regierungsantritt hatte. Um überhaupt untersuchen zu können, ob es Alternativen gab, stelle ich die Ziele, Maßnahmen und Auswirkungen der Brüningschen Wirtschaftspolitik dar. Danach kommt der Hauptteil dieser Arbeit, in dem ich mich intensiv damit beschäftigen möchte, ob es Alternativen gab und wenn ja welche. Nach den Alternativen habe ich die Borchardt-These angefügt, da sie mir sehr wichtig erscheint, wenn es um die Frage geht, ob es überhaupt eine Alternative gab. Auch der Schlagabtausch zwischen Knut Borchardt und Carl- Ludwig Holtfrerich, ist meines Erachtens sehr wichtig, da dieser gut vermittelt, wie umstritten die Deflationspolitik Brünings war, aber auch heute noch ist. Deshalb werde ich im Anschluss an die Borchardt-These die Meinungen von Carl-Ludwig Holtfrerich, Harold James und Jürgen von Kruedener aufführen. In meiner Arbeit werde ich auf Tabellen verweisen, die der Leser im Anhang finden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Rahmen
- Stand der Wirtschaftswissenschaften zum Regierungsantritt Brünings
- Das Reparationsproblem
- Brünings Wirtschaftspolitik
- Ziele von Brüning
- Maßnahmen von Brüning
- Kürzungen von Löhnen und Gehältern
- Änderung der Preisstruktur
- Reparationspolitik
- Ausbalancierung des Staatshaushaltes
- Arbeitslosigkeit und Arbeitsbeschaffung
- Auswirkungen der Maßnahmen
- Alternativen zu Brünings Wirtschaftspolitik
- Die Borchardt-These
- Erste Borchardt-These
- Zweite Borchardt-These
- Zur Borchardt-These
- Die Borchardt-These
- Schlussbetrachtung
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Wirtschaftspolitik Heinrich Brünings in der Weimarer Republik und untersucht, ob alternative wirtschaftspolitische Strategien in der Weltwirtschaftskrise möglich gewesen wären. Sie beleuchtet den historischen Kontext, die Ziele und Maßnahmen Brünings sowie die Auswirkungen seiner Politik. Darüber hinaus werden alternative Ansätze diskutiert, insbesondere die Borchardt-These, die eine keynesianische Wirtschaftspolitik als Alternative zur Deflation Brünings vorschlägt.
- Analyse der Wirtschaftspolitik Heinrich Brünings in der Weimarer Republik
- Bewertung der Ziele und Maßnahmen Brünings im Kontext der Weltwirtschaftskrise
- Diskussion von alternativen wirtschaftspolitischen Strategien
- Bewertung der Borchardt-These und ihrer Kritik an Brünings Deflationspolitik
- Untersuchung der Auswirkungen von Brünings Politik auf die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Wirtschaftspolitik Brünings ein und stellt die Forschungsfrage nach möglichen Alternativen zur Deflationspolitik. Das zweite Kapitel bietet einen historischen Rahmen, indem es den Stand der Wirtschaftswissenschaften zum Zeitpunkt von Brünings Regierungsantritt und das Reparationsproblem nach dem Ersten Weltkrieg beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse der Wirtschaftspolitik Brünings, indem es seine Ziele, Maßnahmen und die Auswirkungen auf die Wirtschaft untersucht. Das vierte Kapitel diskutiert verschiedene alternative Wirtschaftspolitikansätze, die in der Weltwirtschaftskrise denkbar gewesen wären. Das fünfte Kapitel konzentriert sich auf die Borchardt-These, die eine keynesianische Wirtschaftspolitik als Alternative zur Deflationspolitik Brünings vorschlägt. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit über die Wirksamkeit von Brünings Wirtschaftspolitik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Weimarer Republik, insbesondere der Deflationspolitik Heinrich Brünings, der Weltwirtschaftskrise, dem Keynesianismus und der Borchardt-These. Weitere wichtige Begriffe sind Reparationszahlungen, Golddeckung, Arbeitslosigkeit, Preisstruktur und Staatshaushalt.
- Quote paper
- Susanne Freitag (Author), 2005, Brünings Wirtschaftspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49179