Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman prägte mit seinem Buch "Emotionale Intelligenz" den bis dahin weitgehend unbekannten, gleichnamigen Begriff, der sich auf den emotionalen Quotienten eines Menschen bezieht. Obwohl man lange Zeit glaubte, der Intelligenzquotient sei der wichtigste Erfolgsmaßstab und Intelligenz habe nichts mit Emotionen und Gefühlen zu tun, muss man mittlerweile einräumen, dass Gefühl und Verstand sich nicht so
einfach voneinander trennen lassen und auch der EQ eine ausschlaggebende Rolle zu spielen scheint. Viele Psychologen behaupten inzwischen sogar, der EQ sei wichtiger als der IQ, da
die emotionale Intelligenz das Zusammenleben in der Gesellschaft wesentlich beeinflussen und verbessern könne. Wer seine Gefühle nicht wahrnehmen, verarbeiten und kompetent mit ihnen umgehen kann, könne auch sein geistiges Potenzial nicht voll ausschöpfen. Ein hoher IQ-Wert allein stelle somit keine Garantie für Erfolg in Schule und Beruf dar.
Im Folgenden möchte ich zunächst auf den Begriff der allgemeinen Intelligenz und den des damit verbundenen Intelligenzquotienten (IQ), der sich durch standardisierte Testverfahren ermitteln lässt, eingehen, um diese intellektuelle, rationale Art der Intelligenz vom Begriff der emotionalen Intelligenz abgrenzen zu können. Anschließend möchte ich mich mit der Bedeutung der emotionalen Intelligenz, ihren wichtigsten Aspekten, der Entwicklung von Gefühlen und der spielerischen Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenz auseinandersetzen. Jeder Mensch besitzt emotionale Intelligenz und setzt diese täglich in allen Lebensbereichen mehr oder weniger erfolgreich ein. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Bedeutung einem besonders hohen IQ im Alltag zukommt. Diesen und anderen Fragen möchte ich im Folge nden
intensiver widmen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Begriffsklärung: Intelligenz
- 2. Testverfahren und standardisierte Intelligenztests
- 2.1 Der Intelligenztest von Alfred Binet
- 2.2 Der Intelligenztest von William Stern
- 2.3 Intelligenz-Quotient und moderne Testverfahren
- 3. Kritik an herkömmlichen Intelligenztests
- 4. Intelligenztests mit hochbegabten Kindern
- 5. Begriffsklärung: Emotionale Intelligenz
- 6. Die fünf Aspekte der Emotionalen Intelligenz
- 7. Die Entwicklung der Emotionalen Intelligenz
- 8. Kritik am Begriff der Emotionalen Intelligenz
- 9. Wie entstehen Emotionen?
- 10. Das menschliche Gehirn
- 10.1 Die rechte und die linke Hirnhemisphäre
- 10.2 Links- und rechtshemisphärische Persönlichkeiten
- 11. Spielerische Förderung der Emotionalen Intelligenz
- 11.1 Körperspiele
- 11.2 Kontaktspiele
- 11.3 Regelspiele
- 12. Zur gesellschaftlichen Bedeutung der Emotionalen Intelligenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Emotionalen Intelligenz und ihren verschiedenen Aspekten. Ziel ist es, den Begriff der Emotionalen Intelligenz zu erläutern, seine Bedeutung für die Entwicklung und das gesellschaftliche Zusammenleben zu beleuchten sowie die Bedeutung von emotionaler Kompetenz und ihrer Förderung zu diskutieren.
- Begriffsklärung und Abgrenzung der Emotionalen Intelligenz von der allgemeinen Intelligenz
- Entwicklung und Förderung der Emotionalen Intelligenz
- Die Bedeutung der Emotionalen Intelligenz für das menschliche Zusammenleben
- Spielerische Methoden zur Steigerung der emotionalen Kompetenz
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Emotionalen Intelligenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Emotionalen Intelligenz ein und stellt den Zusammenhang zwischen emotionaler Kompetenz und Erfolg im Leben dar. Das erste Kapitel beleuchtet den Begriff der allgemeinen Intelligenz und die damit verbundenen Testverfahren, um den Unterschied zur Emotionalen Intelligenz deutlich zu machen. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Intelligenztests vorgestellt und ihre historische Entwicklung erläutert, wobei der Fokus auf den Intelligenzquotienten (IQ) liegt. Der dritte Abschnitt widmet sich der Kritik an den klassischen Intelligenztests und den Vor- und Nachteilen ihrer Anwendung.
Das vierte Kapitel behandelt die Bedeutung der Emotionalen Intelligenz als Kompetenz, die über die intellektuelle Intelligenz hinausgeht. Das fünfte Kapitel beschreibt die fünf wichtigsten Aspekte der Emotionalen Intelligenz, die für ein erfolgreiches und harmonisches Leben unerlässlich sind. Die Entwicklung der Emotionalen Intelligenz wird im sechsten Kapitel beleuchtet, wobei der Einfluss von Erziehung und Umwelt auf die Entwicklung von Gefühlen und deren Steuerung thematisiert wird.
Das siebte Kapitel widmet sich der Frage, wie Emotionen entstehen und welche neurobiologischen Prozesse daran beteiligt sind. Der achte Abschnitt geht auf das menschliche Gehirn ein und erklärt die Zusammenhänge zwischen den Hirnhemisphären und der Entstehung von Emotionen. Das neunte Kapitel zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, die Emotionale Intelligenz spielerisch zu fördern und so die soziale Kompetenz zu entwickeln. Das zehnte Kapitel schließlich befasst sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Emotionalen Intelligenz.
Schlüsselwörter
Emotionale Intelligenz, Intelligenzquotient (IQ), emotionale Kompetenz, soziale Kompetenz, Entwicklung, Förderung, gesellschaftliche Bedeutung, Spielerische Methoden, Körper-, Kontakt-, und Regelspiele, Hirnhemisphären, Emotionen, Neurobiologie, Kritik, Daniel Goleman, Testverfahren, standardisierte Tests, Alfred Binet, William Stern, multiplen Intelligenzen
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- Kathrin Morawietz (Author), 2004, Emotionale Intelligenz - Entwicklung, Förderung und gesellschaftliche Bedeutung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49128