Die Arbeit betrachtet Rechtfertigungsstrategien, die Gewaltanwendung für Christen legitimiert und mit frühchristlicher Glaubenslehre zu vereinigen sucht. Hierfür werden besonders die Texte des Augustinus betrachtet.
Das Christentum versteht sich seit jeher als Religion des Gewaltverzichts und der Feindesliebe. Friede, Liebe und Versöhnung stehen im Zentrum der Überlieferungen des Neuen Testaments. Die Botschaft Jesu sollte die Spirale menschlicher Gewalt durchbrechen. Nicht der wehrhafte, sondern der wehrlose, Leid ertragende, auf Gottes Gerechtigkeit vertrauende Mensch galt als wahrer Christ und wurde gerade durch eine unbedingt friedliche Lebensführung geadelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Dialektik christlichen Gewaltverzichts und gesellschaftlicher Realität in der römischen Kaiserzeit
- Der gerechte Krieg in Augustinus' De Civitate Dei
- Augustinus zwischen Gewalt und Toleranz – Heiliger Krieg und der Umgang mit Abweichlern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Entwicklung der christlichen Gewalttheorie im frühen Christentum, insbesondere im Kontext der augustinischen Lehre vom gerechten Krieg. Ziel ist es, das Paradoxon der christlichen Gewaltanwendungstheorien zu beleuchten und die Metamorphose des Gewaltbegriffs nachzuzeichnen.
- Gewaltverzicht im frühen Christentum
- Die Herausforderungen der gesellschaftlichen Realität
- Die augustinische Lehre vom gerechten Krieg (Bellum Iustum)
- Die Rolle der Kirche im Spannungsfeld von Religion und Politik
- Der Umgang mit Abweichlern und die Frage der Toleranz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die grundlegende Problematik der christlichen Gewalttheorie dar, indem sie den Widerspruch zwischen der Botschaft der Feindesliebe Jesu und der Anwendung von Gewalt durch die Kirche in der römischen Kaiserzeit beleuchtet. Sie führt den Fokus auf Augustinus von Hippo und dessen Lehre vom gerechten Krieg.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die Dialektik zwischen dem christlichen Gewaltverzicht und den Herausforderungen der römischen Kaiserzeit. Es untersucht die Konflikte, die sich für die frühen Christen aus ihrer rigorosen Friedenshaltung ergaben, insbesondere im Kontext des Soldatenberufs.
- Kapitel 3: Kapitel 3 analysiert Augustinus' De Civitate Dei, seine Vorstellung des gerechten Krieges und die Metamorphose des Gewaltbegriffs im Kontext der Geschichte des Gottesstaates. Es beleuchtet Augustinus' Beschreibung staatlicher Aufgaben und zwischenstaatlicher Beziehungen sowie die Rolle der Gewalt im Ringen um die irdische Herrschaft.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel untersucht Augustinus' Haltung gegenüber abweichenden Lehren im Kontext des Donatistenstreits. Es beleuchtet seine Positionen zum Umgang mit Andersgläubigen und die Frage der Toleranz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des frühen Christentums, der Gewalttheorie, der Lehre vom gerechten Krieg (Bellum Iustum), dem Spannungsfeld zwischen Religion und Politik, dem Donatistenstreit und dem Werk des Kirchenvaters Augustinus von Hippo.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Gewalt und Krieg im frühen Christentum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490961