In den letzen 40 Jahren hat sich die Population in Deutschland, so auch in vorschulischen Einrichtungen, stark verändert. Deutschland schloß mit verschiedenen Ländern Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften. Entgegen dem Rotationsprinzip blieben die Arbeitsmigranten jedoch länger als geplant in Deutschland. So begangen die Arbeitsmigranten, die sich auf einen längeren Aufenthalt einrichteten, ihre Familien nach Deutschland zu holen. Neben den klassischen Arbeitsmigranten wie Italiener, Türken und Griechen kamen und kommen auch heute noch zahlreiche andere Nationalitäten dazu. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund in Kindertagesstätten ist von 49% im Jahr 1991 auf 92% im Jahre 2001 gestiegen
(vgl.www.bpb.de/refdb/refdb_pdf_openshow.php?rid=80&pid=329). Aus dieser Entwicklung heraus entstand die Ausländerpädagogik, die sich zu Interkulturellen Erziehung entwickelt hat. In der Psychologie, wie in der Pädagogik, ist man sich einig, dass interkulturelle Erziehung Kompetenzen vermittelt, die sich in alle Bereiche des Lebens positiv auswirken. Eine gemeinsame Erziehung ist für alle Kinder, die in Deutschland, oder in einem anderen Land, aufwachsen, von großem Vorteil. Neben bilingualen und bikulturellen Kompetenzen wirkt es sich auch auf die Intelligenz und die Persönlichkeit günstiger aus.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- Von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Erziehung
- Interkulturelle Erziehung
- Ziele der Interkulturellen Erziehung
- Der Situationsansatz und interkulturelles Lernen
- Praktische Umsetzung Interkultureller Erziehung
- Direkte und Indirekte Thematisierung
- Elternarbeit
- Mehrsprachigkeit
- Feste / Feiern und Religion
- Alltagsgestaltung
- Interkulturelle Kompetenzen von Elementarpädagogen und -pädagogen
- Projekt interkulturelle Qualifikation im Elementarbereich (PIQUE)
- II. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Interkulturellen Erziehung in vorschulischen Einrichtungen. Sie analysiert den Wandel von der Ausländerpädagogik hin zu einem Konzept, das die Bereicherung durch kulturelle Vielfalt und die Notwendigkeit eines interkulturellen Lernprozesses für alle betont.
- Entwicklung der Interkulturellen Erziehung und ihrer Zielsetzung
- Kritik an der Ausländerpädagogik und ihre Defizite
- Der Situationsansatz als Grundlage für interkulturelles Lernen
- Praktische Umsetzung der Interkulturellen Erziehung in der Kita
- Entwicklung von interkulturellen Kompetenzen bei Erzieherinnen und Erziehern
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Der Text beleuchtet die wachsende Heterogenität in deutschen vorschulischen Einrichtungen und ihre historische Entwicklung. Er schildert die Herausforderungen, die mit dem Wandel von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Erziehung verbunden sind. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von interkulturellem Lernen für alle Kinder und die Notwendigkeit, die kulturelle Vielfalt als Bereicherung zu betrachten.
1. Von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Erziehung
Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und Kritik der Ausländerpädagogik. Es zeigt auf, wie die Defizithypothese und der individualistische Ansatz der Ausländerpädagogik zu einer Marginalisierung von Kindern mit Migrationshintergrund führten. Das Kapitel verdeutlicht, warum die Interkulturelle Erziehung als notwendige Weiterentwicklung betrachtet wird.
2. Interkulturelle Erziehung
Das Kapitel definiert die Interkulturelle Erziehung als Konzept, das den Austausch und die gegenseitige Bereicherung durch kulturelle Vielfalt in den Mittelpunkt stellt. Es betont die Notwendigkeit des interkulturellen Lernprozesses für alle Beteiligten und die Bedeutung der individuellen und kollektiven Lernprozesse in einer multikulturellen Gesellschaft.
3. Ziele der Interkulturellen Erziehung
Dieses Kapitel stellt die Ziele der Interkulturellen Erziehung vor. Es geht um die Förderung von interkulturellen Kompetenzen, die Entwicklung von Toleranz und Empathie, sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls aller Kinder. Die Bedeutung von Wertschätzung und Respekt gegenüber allen Kulturen wird hervorgehoben.
4. Der Situationsansatz und interkulturelles Lernen
Das Kapitel erläutert den Situationsansatz als Grundlage für interkulturelles Lernen. Es beschreibt die Bedeutung von individuellen Bedürfnissen und Erfahrungen, die in der Interkulturellen Erziehung berücksichtigt werden müssen. Die Förderung von Interaktion und Dialog zwischen Kindern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen wird als zentrale Aufgabe dargestellt.
5. Praktische Umsetzung Interkultureller Erziehung
Dieses Kapitel bietet praktische Beispiele für die Umsetzung der Interkulturellen Erziehung im Kindergarten. Es zeigt verschiedene Ansätze auf, wie die Themenbereiche Direkte und Indirekte Thematisierung, Elternarbeit, Mehrsprachigkeit, Feste und Feiern, sowie Alltagsgestaltung in die pädagogische Praxis integriert werden können.
6. Interkulturelle Kompetenzen von Elementarpädagogen und -pädagogen
Der Text beleuchtet die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz für Erzieherinnen und Erzieher. Er betont die Notwendigkeit für Fortbildungen und die Entwicklung von Strategien, um in einem multikulturellen Umfeld erfolgreich zu arbeiten. Die Bedeutung von Empathie, Sensibilität und Offenheit gegenüber anderen Kulturen wird hervorgehoben.
7. Projekt interkulturelle Qualifikation im Elementarbereich (PIQUE)
Dieses Kapitel stellt ein Beispiel für ein Projekt zur interkulturellen Qualifikation im Elementarbereich vor. Es zeigt die Bedeutung von fachlichen und praktischen Fortbildungen, um Erzieherinnen und Erzieher auf die Herausforderungen in einem multikulturellen Kontext vorzubereiten.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Erziehung, Ausländerpädagogik, kulturelle Vielfalt, interkulturelles Lernen, Situationsansatz, Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenzen, Elementarpädagogik, Kita, Bildung, Integration, Inklusion, Toleranz, Empathie, Wertschätzung, Respekt, Diversität.
- Quote paper
- Melanie Öd (Author), 2003, Interkulturelle Erziehung im Kindergarten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49063