In einem finanzwissenschaftlichen Bezug sind Derivate dahingehend definiert, als dass es sich hierbei um Finanzinstrumente handelt, deren eigener Wert von den Werten anderer zugrundeliegender Basiswerte oder auch Underlying abgeleitet wird. Bei den soeben genannten Basiswerten kann es sich nicht nur um andere Finanzinstrumente wie z.B. Wertpapiere oder Devisen handeln, sondern ebenso um physikalische Waren oder das Klima.
Auf Grund der Tatsache, dass beim Handeln mit Derivaten der Zeitpunkt, bei dem das Geschäft erfüllt wird, zeitlich vom Punkt des Abschlusses abweicht spricht man in dieser Hinsicht auch von Termingeschäften. Im Gegensatz hierzu stehen Kassageschäfte bei denen die Zeitpunkte in der Regel zusammenfallen. Hinsichtlich des Kriteriums, ob zur Ausführung des Termingeschäfts eine weitere Willenserklärung notwendig ist oder nicht kann des Weiteren in bedingte und unbedingte Termingeschäfte unterschieden werden. Jeweilige Beispiele stellen hier Futures oder Optionen da.
Ihren historischen Ursprung haben Derivate bereits in vorchristlichen Zeiten, wobei es sich hierbei vornehmlich um agrarmarktspezifische Komponenten, wie zum Beispiel die Absicherung von Ernteausfällen oder aber die Spekulationen auf den Preisverfall bestimmter landwirtschaftlicher Produkte gehandelt hat. Ein weiteres prominentes Beispiel der Geschichte stellt der im 17. Jahrhundert betriebene Optionshandel auf Tulpenzwiebeln in Holland dar, welcher im Platzen der Spekulationsblase endete und hohe Verluste für die Investoren darstellte. Die ersten standardisierten Terminkontrakte wurden an der 1848 gegründeten Chicago Board of Trade gehandelt. Es entstanden frühe Vorgänger der heutigen Futures die sogenannten „ To Arrive Contracts“. Im Jahre 1919 entstand aus dem Chicago Butter and Egg Board der Chicago Mercentile Exchange (CME), wel-che nach der Fusion mit dem vorher genannten CBoT heute zu den größten Terminbörsen der Welt zählt.
Auch wenn Derivaten auf Grund ihrer spekulativen Komponenten, verstärkt durch die noch immer präsente Finanzkrise der Jahre 2007-2008, ein negatives Images anhaftet so ist die wirtschaftliche Bedeutung nicht zu unterschätzen und nach wie vor gegeben. So lag allein im September 2018 das netto Tagesumsatzvolumen von an der Börse gehandelten Termingeschäften bei 6,6 Milliarden Dollar für Futures und 1,6 Milliarden Dollar für Optionen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Derivatarten
- 2.1 Futures
- 2.2 Forwards
- 2.3 Swaps
- 2.4 Optionen
- 3. Einsatzmöglichkeiten
- 3.1 Hedging
- 3.2 Spekulation
- 3.3 Arbitrage
- 4. Praxis- und Berechnungsbeispiele
- 4.1 Preisgrenzen und Put-Call Parität bei Optionen
- 4.2 Hedging eines Aktienportfolios mit Futures
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht verschiedene Arten von Derivaten und deren Einsatzmöglichkeiten in der Finanzwelt. Ziel ist es, die Charakteristika der einzelnen Derivatarten zu beschreiben und deren Chancen und Risiken im Kontext von Hedging, Spekulation und Arbitrage zu bewerten.
- Arten von Derivaten (Futures, Forwards, Swaps, Optionen)
- Einsatzmöglichkeiten von Derivaten (Hedging, Spekulation, Arbitrage)
- Chancen und Risiken des Derivatehandels
- Praxisbeispiele zur Anwendung von Derivaten
- Bewertung der verschiedenen Derivatarten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert Derivate als Finanzinstrumente, deren Wert von anderen Basiswerten abgeleitet wird. Sie unterscheidet zwischen Termingeschäften und Kassageschäften und beleuchtet die historische Entwicklung von Derivaten, beginnend mit agrarmarktspezifischen Anwendungen bis hin zu den modernen, standardisierten Terminkontrakten an Börsen wie dem Chicago Mercantile Exchange (CME). Die Einleitung betont die wirtschaftliche Bedeutung von Derivaten trotz ihres teilweise negativen Images und führt in die Zielsetzung der Arbeit ein, die darin besteht, verschiedene Derivatarten zu beschreiben und ihre Einsatzmöglichkeiten zu bewerten.
2. Derivatarten: Dieses Kapitel differenziert zwischen verschiedenen Derivatarten basierend auf dem zugrundeliegenden Basiswert (z.B. Aktien oder Zinsraten), den Charakteristika der Ausführung und den damit verbundenen Rechten und Pflichten, sowie dem Handelsort. Es bietet eine allgemeine Einführung in die verschiedenen Derivattypen, ohne jedoch tief in die einzelnen Arten einzutauchen, was in den folgenden Unterkapiteln geschieht. Die Gliederung legt den Grundstein für eine detailliertere Betrachtung in den folgenden Abschnitten.
Schlüsselwörter
Derivate, Futures, Forwards, Swaps, Optionen, Hedging, Spekulation, Arbitrage, Termingeschäfte, Kassageschäfte, Basiswert, Risiko, Chance, Finanzmärkte, Portfolio Management.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Seminararbeit: Derivate"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über Derivate. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die behandelten Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Die Arbeit beschreibt verschiedene Derivatarten (Futures, Forwards, Swaps, Optionen) und deren Einsatzmöglichkeiten (Hedging, Spekulation, Arbitrage) sowie Chancen und Risiken des Derivatehandels. Zusätzlich werden Praxisbeispiele zur Anwendung von Derivaten vorgestellt.
Welche Derivatarten werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die vier Haupttypen von Derivaten: Futures, Forwards, Swaps und Optionen. Für jeden Typ wird eine Einführung gegeben, die die grundlegenden Charakteristika und Unterschiede erklärt.
Welche Einsatzmöglichkeiten von Derivaten werden besprochen?
Die Seminararbeit untersucht drei Hauptanwendungsgebiete von Derivaten: Hedging (Absicherung gegen Risiken), Spekulation (Gewinn durch Kursentwicklungen) und Arbitrage (Gewinn durch Kursdifferenzen). Für jedes dieser Gebiete werden Beispiele und Erklärungen gegeben.
Was sind die Zielsetzung und Themenschwerpunkte der Arbeit?
Das Hauptziel der Arbeit ist es, verschiedene Derivatarten zu beschreiben und deren Einsatzmöglichkeiten im Kontext von Hedging, Spekulation und Arbitrage zu bewerten. Die Arbeit untersucht die Charakteristika der einzelnen Derivatarten und analysiert die damit verbundenen Chancen und Risiken.
Gibt es Praxisbeispiele in der Seminararbeit?
Ja, die Arbeit enthält Praxisbeispiele, zum Beispiel zur Berechnung von Preisgrenzen und Put-Call Parität bei Optionen und zum Hedging eines Aktienportfolios mit Futures. Diese Beispiele sollen die Anwendung der theoretischen Konzepte verdeutlichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter umfassen: Derivate, Futures, Forwards, Swaps, Optionen, Hedging, Spekulation, Arbitrage, Termingeschäfte, Kassageschäfte, Basiswert, Risiko, Chance, Finanzmärkte, Portfolio Management.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Derivatarten (mit Unterkapiteln zu Futures, Forwards, Swaps und Optionen), Einsatzmöglichkeiten (Hedging, Spekulation, Arbitrage), Praxis- und Berechnungsbeispiele und Fazit. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Worum geht es in der Einleitung?
Die Einleitung definiert Derivate, unterscheidet zwischen Termingeschäften und Kassageschäften, beleuchtet die historische Entwicklung von Derivaten und führt in die Zielsetzung der Arbeit ein.
Worum geht es im Kapitel "Derivatarten"?
Dieses Kapitel differenziert zwischen verschiedenen Derivatarten, basierend auf dem Basiswert, den Ausführungsmerkmalen und den Rechten und Pflichten. Es legt den Grundstein für eine detailliertere Betrachtung in den folgenden Unterkapiteln.
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- Dennis Schütt (Author), 2019, Derivate. Arten und Einsatzmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490354