Meine Arbeit hat die neuen Botschaftsbauten in Berlin zum Thema, dies sind allesamt Gebäude, die erst vor kurzer Zeit fertig gestellt worden sind. Aus diesem Grund gestaltete sich die Medienrecherche zum Teil recht aufwändig; so sind wegen ihrer Aktualität teilweise Bücher noch nicht in den Bestand der Bibliothek aufgenommen, in manchen Veröffentlichungen ist aufgrund deren
Erscheinungsdatums ein von der Ausführung abweichender Planungszustand wiedergegeben und Internetseiten sind zum Teil erst in den letzten Monaten um einen Beitrag zur Baugeschichte erweitert worden. Um der Aktualität der Bauten Rechnung zu tragen habe ich deshalb zusätzlich zu Büchern und Artikeln in Architekturzeitschriften auch Internetseiten bei meiner Recherche herangezogen. Um dem Anspruch der Arbeit gerecht zu werden, habe ich schon im Vorfeld nur solche Seiten selektiert, die aufgrund ihres Informationsgehalts und ihrer Referenzen verlässlich sind, wie z. B. www.baunetz.de oder die offiziellen Seiten der Botschaften.
Da es sich bei der Aufgabenstellung nicht um eines, sondern um fünf Themen handelt, musste ich gewichten, um den Rahmen nicht zu sprengen. Ich gehe in meiner Arbeit detailliert auf die Botschaften Frankreichs und Großbritanniens ein, bei denen ich auch konkurrierende Wettbewerbsentwürfe vorstelle. Aus Platzgründen kann ich die Botschaftsgebäude Mexikos, Indiens und Österreichs nicht in aller Ausführlichkeit behandeln, gebe ihnen aber trotzdem genügend Raum, um den Architekturen gerecht zu werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorbemerkungen
2. Pariser Platz und Diplomatenviertel
3. Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko.
3.1 Lage
3.2 Teodoro Gonzáles de León und Francisco Serrano
3.3 Gebäude
4. Botschaft Indiens
4.1 Lage
4.2 Léon Wohlhage Wernik
4.3 Gebäude
5. Botschaft der Republik Österreich
5.1 Lage
5.2 Hans Hollein
5.3 Gebäude
6. Botschaft von Großbritannien
6.1 Lage
6.2 Michael Wilford Associates
6.3 Wettbewerb
6.4 Gebäude
7. Botschaft Frankreichs
7.1 Lage
7.2 Christian de Portzamparc
7.3 Wettbewerb
7.4 Gebäude
8. Inwieweit sind die Architekturen der Botschaftsbauten „ländertypisch“?
9. Abbildungsverzeichnis
10. Medienverzeichnis
10.1 Monographien
10.2 Zeitschriftenartikel
10.3 Internetseiten
1. Vorbemerkungen
Meine Arbeit hat die neuen Botschaftsbauten in Berlin zum Thema, dies sind allesamt Gebäude, die erst vor kurzer Zeit[1] fertig gestellt worden sind. Aus diesem Grund gestaltete sich die Medienrecherche zum Teil recht aufwändig; so sind wegen ihrer Aktualität teilweise Bücher noch nicht in den Bestand der Bibliothek aufgenommen[2], in manchen Veröffentlichungen ist aufgrund deren Erscheinungsdatums ein von der Ausführung abweichender Planungszustand wiedergegeben[3] und Internetseiten sind zum Teil erst in den letzten Monaten um einen Beitrag zur Baugeschichte erweitert worden[4]. Um der Aktualität der Bauten Rechnung zu tragen habe ich deshalb zusätzlich zu Büchern und Artikeln in Architekturzeitschriften auch Internetseiten bei meiner Recherche herangezogen. Um dem Anspruch der Arbeit gerecht zu werden, habe ich schon im Vorfeld nur solche Seiten selektiert, die aufgrund ihres Informationsgehalts und ihrer Referenzen verlässlich sind, wie z. B. www.baunetz.de oder die offiziellen Seiten der Botschaften.
Da es sich bei der Aufgabenstellung nicht um eines, sondern um fünf Themen handelt, musste ich gewichten, um den Rahmen nicht zu sprengen. Ich gehe in meiner Arbeit detailliert auf die Botschaften Frankreichs und Großbritanniens ein, bei denen ich auch konkurrierende Wettbewerbsentwürfe vorstelle. Aus Platzgründen kann ich die Botschaftsgebäude Mexikos, Indiens und Österreichs nicht in aller Ausführlichkeit behandeln[5], gebe ihnen aber trotzdem genügend Raum, um den Architekturen gerecht zu werden.
2. Pariser Platz und Diplomatenviertel
„Die Geschichte diplomatischer Vertretungen in Berlin ist vergleichsweise lang, sie greift bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als die Stadt Hauptstadt von Preußen war“[6]. Logierten die Bevollmächtigten seinerzeit in Wohnungen oder Hotels in der Wilhelmstraße und Unter den Linden, kristallisierten sich in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zwei bevorzugte Standorte für diplomatische Vertretungen in Berlin heraus: Zum einen der Bereich Pariser Platz, Unter den Linden, Wilhelmstraße und Leipziger Platz, zum anderen das ehemalige Alsenviertel[7]. Die Gegend um die Wilhelmstraße war ideal wegen ihrer Lage zur Reichskanzlei und den Schaltstellen der Macht, das Alsenviertel bot sich aufgrund seiner gediegenen Stadtpalais, die von den Diplomaten gerne bezogen wurden[8] und seiner Nähe zum Reichstagsgebäude an.[9]
Als weiterer Botschaftsstandort bildete sich in den zwanziger Jahren das Tiergartenviertel heraus. Die kritische Wirtschaftslage nach 1918 ließ viele Hausbesitzer ihre quartiertypischen Großvillen verkaufen, somit wurde eine größere Anzahl von repräsentativen Bauten dort vakant; zeitgleich ließen neue Aufgaben den Raumbedarf der Botschaften ansteigen[10]. In der Folge siedelten viele Botschaften in das Tiergartenviertel um und machten so das Quartier zur „ersten Adresse der Diplomatie“[11] in Berlin.
Im Zuge der Planungen für die „Welthauptstadt Germania“ verdichteten die Nationalsozialisten 1938 das Tiergartenviertel zum „Diplomatenviertel“[12].
Nach den Zerstörungen des Krieges und der Isolation inmitten der Grenzanlagen rückte der Pariser Platz mit der Wiedervereinigung und dem Fall der Mauer wieder ins Zentrum städtebaulichen Interesses. Die Situation, in bester Innenstadtlage große Freiflächen zur Bebauung bereit stehen zu haben (Abb. 2), war einzigartig und beflügelte die Phantasie der Städtebauer und Architekten.
Wie aber sollte eine Neubebauung erfolgen? In welcher Weise konnte man auf die symbolische Bedeutung dieses Platzes reagieren? Sollte man die Architektur dieses in seiner Lage so prominenten Platzes der historischen Bebauung angleichen, den Platz gar originalgetreu rekonstruieren? Hauptvertreter dieser Position war vor allem die Gesellschaft Historisches Berlin[13]. Sollte man erlauben, etwas völlig Neues zu schaffen, oder sollte man die Phantasie der Architekten mit Vorgaben in Bahnen lenken?
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung und das Deutsche Architektur-Museum regten eine Ideenwerkstatt an, die ausgewählten Architekten die Möglichkeit geben sollte, ihre Vorstellungen der Neugestaltung des Berliner Stadtzentrums zu publizieren. Siebzehn Projekte entstanden und wurden 1991 in der Ausstellung „Berlin morgen: Ideen für das Herz einer Großstadt“ gezeigt. An den teilweise sehr unkonventionellen Entwürfen, z. B. der überaus selbstbewussten Treppenkonstruktion über dem Brandenburger Tor des Duos Denise Scott Brown und Robert Venturi (Abb. 3) sieht man den Enthusiasmus der Architekten und die Unbegrenztheit der Möglichkeiten, die sich in ihren Augen bot.
Seit der Internationalen Bauausstellung in Berlin 1987 existiert der Begriff der ´kritischen Rekonstruktion´[14], ein „Versuch einen Mittelweg zwischen Rekonstruktion und Neubebauung zu beschreiten“[15]. So sollten auf historischem Stadtgrundriss neue Bauten entstehen, die sich in ihrer Fassadengestaltung an die historischen Gebäude anlehnten. Auch der Pariser Platz sollte im Sinne einer ´kritischen Rekonstruktion´ wiederauferstehen.
Die Bebauungsplan[16] im Sinne der ´kritischen Rekonstruktion´ sah für den Pariser Platz unter anderem folgendes Regelwerk vor: Der Pariser Platz wird geschlossen umbaut, die Traufhöhe auf Nord- und Südseite auf 18 Meter, der Öffnungsanteil auf 50 Prozent begrenzt[17] ; alle Gebäude sollten auf einem Sockel stehen und hochformatige Fenster haben. In Farbe und Material sollten sich die Bauten am Brandenburger Tor orientieren[18]. Mit diesen Vorgaben wollte man den Platz in einer Geschlossenheit wiedererstehen lassen, die historisch jedoch nicht zu begründen ist.
Die viel beschworene Einheitlichkeit war nur zur Erbauungszeit, 1734-38 gegeben, als der Platz mit barocken Palaisbauten gerahmt worden war[19] (Abb. 4 und Abb. 69). 1788-1791 wurde das Brandenburger Tor erbaut und sprengte das barocke Gefüge, wurde zum dominierenden Element des Platzes. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, die Architekturen umzubauen, um sie dem Zeitgeist anzupassen[20]. Seither war die Architektur des Pariser Platzes stilistisch niemals mehr einheitlich, da die Umgestaltungen sein Gesicht ständig veränderten. Traufhöhen und Dachformen wechselten fast mit jedem Gebäude (Abb. 1 und Abb. 5).
Für die Neubebauung im Bereich des Diplomatenviertels am Tiergarten herrschten weit weniger strenge Vorgaben als beispielsweise am Pariser Platz, und erlaubten so den Architekten weitgehende gestalterische Freiheit.
3. Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko
„Wie auch immer man sich dem Botschaftsviertel am südlichen Rande des Tiergartens nähert, irgendwann steht man vor einer der beeindruckendsten Fassaden von Berlin“[21] ; „Mexiko ist eine der schönsten Botschaftsneubauten in Berlin gelungen“[22] ; „mit geradezu aztekischer Monumentalität gelangen eine beeindruckende Plastizität und ein souveräner Auftritt“[23], „zu den größten Überraschungen in der gegenwärtigen Architekturlandschaft in Berlin zählt sicher der Neubau der Mexikanischen Botschaft.“[24]: Selten fallen die Urteile der Kritiker übereinstimmend derart positiv aus. Die Architekten Teodoro González de León und Francisco Serrano sind für den Neubau der Mexikanischen Botschaft in Berlin mit Lob förmlich überschüttet worden. In der Tat präsentiert der Bau gleich auf den ersten Blick eine ungewöhnliche, der Moderne verpflichtete Architektur.
3.1 Lage
Die Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko liegt im so genannten „Tiergarten Dreieck“[25] an der Ecke Rauchstraße / Klingelhöferstraße[26] in Berlin (Abb. 10 und Abb. 11). Das Zentrum des Dreiecks bildet ein so genannter „Pocket Park“, um den sich die Blockbebauung gruppiert[27] (Abb. 12). Vorgeschrieben waren Blockrandbebauung und eine maximale Traufhöhe von 18 Metern; außerdem stellte sich für die Architekten die Aufgabe, der prominenten Ecklage gerecht zu werden und sich einerseits gegenüber dem dominanten Block der nordischen Botschaften zu behaupten und andererseits dem selbstbewussten Bau der CDU-Zentrale eine markante Architektur entgegenzusetzen. Das gelingt dem Gebäude vor allem mit der Gestaltung seiner monumentalen Haupteingangsfassade zur Klingelhöferstraße.
3.2 Teodoro Gonzáles de León und Francisco Serrano
Ein viel beachtetes Großprojekt des Büros des im Dezember 1982 verstorbenen Francisco Serrano und Teodoro Gonzalez de Leóns war 1990 die Planung der Bibliothek von Tabasco[28] in Villahermosa (Abb. 6 und Abb. 7). Schon der Eingang (Abb. 6) mit seiner Massivität und seinen archaisch anmutenden Formen erinnert an die Sakralarchitektur der Maya, die in dieser Gegend ihre Spuren hinterlassen haben.[29] Im Inneren des Baus setzt sich der monumentale Stil fort (Abb. 7). Mit dem Grundriß folgt das Gebäude der Biegung des Grijalba-Flusses, an dessen Ufer es erbaut ist. So spiegelt die Architektur zum einen die Geschichte der Region wider und zeigt andererseits Achtung vor den natürlichen Gegebenheiten.
Teodoro Gonzales de León spielt mit eigenen Projekten wie der Filiale von Hewlett-Packard in Mexiko-City (Abb. 8) oder dem „Fondo de Cultura Económico“, einem staatlichen Verlagsgebäude, ebenfalls in Mexiko Stadt (Abb. 9) schon lange eine aktive Rolle in der Entwicklung der mexikanischen Baukultur.[30]
3.3 Gebäude
Auffallendstes Element sind die 40 zum Teil schräg gestellten bzw. nach innen geneigten Sichtbetonpfeiler aus weißem Beton, dem Marmorstücke statt Kies beigemischt sind und bei dem Marmormehl den Sand ersetzt.[31] Nur diese Einheitlichkeit des Betons ermöglichte es, die Oberfläche aufzurauen, ohne dabei beispielsweise die runden Strukturen von Flusskies freizulegen und dadurch auch eine uneinheitliche Farbe für die Außenhaut zu erhalten. Das strahlende Weiß und die raue Oberflächenstruktur der Lamellen lassen die Fassade freundlich und leicht wirken und die dahinter stehende Glaswand, die immer wieder Einblicke zulässt, trägt ebenfalls dazu bei, die Monumentalität des Baus nicht abweisend wirken zu lassen.
Gerahmt wird die Pfeilerfassade, die von der Ferne wie ein zurück geraffter „Pfeilervorhang“[32] wirkt, von einer Rechteckstruktur aus Beton (Abb. 13). Die zweite Fassade zur Rauchstraße hin tritt bezüglich der Großformen ähnlich auf: Gerade vertikale Betonlamellen, die nicht ganz bis an den oberen Rand der Rahmung durchgehen, dominieren die Front, es werden hier aber einzelne Bauteile differenziert (Abb. 14).
Das Motiv der Rahmung und der Komplettierung von Kuben mit Luftbalken scheint von Le Corbusier übernommen, bei dem Gonzáles de León 1947/48 tätig war.[33] Die Architektur wie ein gerahmtes Bild zu inszenieren, schaffte Le Corbusier z. B. mit seinem „Pavillon de L´Esprit Nouveau“ (Abb. 15), schmale Balken schließen den Raum der Dachgärten in den Wohnhäusern des „Quartiers Modernes Frugès“ ab (Abb. 16). Vor allem aber die breite Rahmung für den Dachgarten am Doppelhaus 14/15 der Weißenhof-Siedlung in Stuttgart (Abb. 17) von Le Corbusier und Pierre Jeanneret könnten Vorbild für die Fassadenrahmung der Mexikanischen Botschaft in Berlin gewesen sein.
Durch den relativ geringen Flächenbedarf[34] aufgrund der Nutzung nur als Botschaft, Residenz und Kulturzentrum[35], ohne ein Konsulat beherbergen zu müssen, konnten die Architekten den Innenraum sehr großzügig gestalten. Im Modell (Abb. 18) sieht man sehr gut, wie wenig nutzbaren Raum das Gebäude tatsächlich umschließt; das überrascht, wenn man von dem Volumen ausgeht, das die Fassade aus dem Stadtraum zu schneiden vorgibt.
Durch einen Windfang betritt man das zweigeschossige Foyer. Linker Hand befinden sich die ebenfalls zweigeschossige Mehrzweckräume, die bei Bedarf durch Entfernen der Trennwände zu einem einzigen großen, 200 Personen fassenden Saal verbunden werden können, der sich sogar zum Foyer hin öffnen kann (Abb. 19).
Herzstück der Botschaft ist ein Glas gedecktes zylindrisches Atrium, das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt, ein gläserner Aufzug erschließt die Obergeschosse (Abb. 20). Da die Büroräume im zweiten und dritten Obergeschoss die Rotunde nur halb umschließen, konnte der Teil über der den Aufzug flankierenden Pflanzentreppe, mit 426 Bullaugen durchfenstert werden. Auf der gegenüberliegenden Seite nehmen Fenster die Achsen der zweigeschossigen Durchgänge vom Foyer zum Atrium auf (Abb. 21).
Im ersten Obergeschoss sind die Konsularabteilung und das kulturelle Zentrum untergebracht, in dem neben Konferenzen auch Seminare und Ausstellungen stattfinden. In den beiden anderen Geschossen liegen die Räume für den Botschaftsstab, die mit dem darüber liegenden Dachgarten abschließen. Die Büroräume von der ersten bis zur dritten Etage liegen hinter dem Pfeilervorhang (Abb. 22), was leider die Sicht einengt; „ein repräsentatives ´Botschaftsempfinden´ bleibe daher aus“[36]. Einzig der Botschafter kann von seinem Büro im vierten Stock durch ein Panoramafenster eine ungehinderte Sicht über die nordischen Botschaften zum Tiergarten genießen[37] und sogar durch einen separaten Ausgang den Dachgarten nutzen.
4. Botschaft Indiens
„Eine auffallende Fassade, deren Reiz man sich kaum entziehen kann“[38] urteilt Stella Hoepner-Filies; „der erste, prägende Eindruck ist der von Verschlossenheit, Masse und Röte“[39] ; so kommentiert Nikolaus Bernau die Wirkung des wuchtigen Baus der Indischen Botschaft auf den davor stehenden Betrachter (Abb. 25). Diese Wirkung verwundert nicht weiter, als der Bau, für dessen Entwurf das Berliner Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik verantwortlich zeichnet, den Bauplatz voll ausnutzt und bis an die Baugrenzen geht[40] (Abb. 23). Notwendig war dies, um die verschiedenartigen Nutzungen als Botschaft, Botschafterresidenz, Konsulat, Kultur- und Wirtschaftszentrum[41] unterzubringen und überdies noch einen umbauten Gartenhof in die Konzeption mit einzubeziehen. Das Gebäude reiht sich als villenartiger Solitär in die Baukonvention des Quartiers ein.
4.1 Lage
Die Botschaft Indiens wurde als Neubau auf einem, im Oktober 1996 von der Oberfinanzdirektion Berlin erworbenen[42], rund 3.500 Quadratmeter großen Grundstück an der Tiergartenstraße[43] errichtet (Abb. 24). Gewählt wurde der Ort, weil die Regierung Indiens auf eine repräsentative Lage in einem Villengebiet Wert legte und die Nähe zu anderen Botschaften im neuen Diplomatenviertel „Tiergarten“ suchte[44]. Westlich des Areals liegt das Gelände, das Südafrika mit seiner Botschaft bebauen wird und östlich schließt sich das Areal der Landesvertretung von Baden-Württemberg an.
4.2 Léon Wohlhage Wernik
Siegfried Wernik, der lange Zeit assoziierter Partner im Büro Stirling, Wilford & Associates war, stieß 1997 zum Team von Hilde Léon und Konrad Wohlhage, die seit 1983 in Berlin ein Architekturbüro betreiben. Im März 1998 gewannen die Architekten den beschränkten Wettbewerb mit ihrem Entwurf der Botschaft Indiens in Berlin, die sie 2001 fertig stellen konnten. Weitere Großprojekte des Büros waren die Planung der Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen in Berlin (Abb. 26), die 1999 fertig gestellt worden ist, und ganz aktuell der Neubau des so genannten Schillerhauses in Frankfurt am Main (Abb. 27), dessen Fertigstellung für März 2003[45] projektiert war[46].
4.3 Gebäude
Das Gebäude präsentiert sich nach außen hin als Quader, in den auf fünf Stockwerken unregelmäßig breite Fensteröffnungen eingeschnitten sind. Die rauen Oberflächen stammen von den eigens aus dem indischen Bundesland Rajasthan importierten, grob behauenen roten Sandsteinplatten, die in die Oberflächen der Betonpaneele eingegossen worden sind.[47]
Das Gebäude aber im Inneren ein interessantes Spiel von geometrischen Formen, von Masse und Leere, was leider nur im Grundriss (Abb. 29) bzw. im Modell (Abb. 28) erkennbar wird: Der Zylinder, der aus der Fassade zur Tiergartenstraße ausgeschnitten ist und dort einen Negativraum als Eingangsatrium hinterlässt, findet im quadratischen Innenhof als Botschafterturm seine positive Entsprechung, ebenso korrespondiert der Gartenhof mit der quadratischen Grundrissfigur des fünfstöckigen Straßenblocks (Abb. 29).
Die Gebäudeteile sind nach ihrer Funktion von Norden nach Süden von öffentlich bis privat gegliedert. Vom Hohlraum am Eingang gelangt man über den Verwaltungstrakt und die öffentlichen Ausstellungs- und Konferenzräume zum Gartenhof im Zentrum der Anlage. Begrenzt wird dieser im Süden von einem Querbau, in dem sich die die Residenz des Botschafters und ein großer Wohntrakt befinden.[48] Vom Innenhof aus führt eine große Freitreppe, die sich in der Fassade als schräger Einschnitt abbildet (Abb. 29), auf den Dachgarten des Botschaftsgebäudes, von wo aus man einen guten Ausblick auf den Tiergarten und das Quartier hat.
Dem Wasser wird im Ensemble eine ganz besondere Bedeutung beigemessen: Schon dem Eingang ist eine Wasserzone vorgelagert, die durch das gesamte Erdgeschoss über die beiden Terrassen des Gartenhofs bis an die Wohnfenster der Residenz mäandriert[49] und so den Besucher führt und begleitet.
Die Mauer als westlicher Abschluss des Gartenhofs weist mehrgeschossige Durchbrüche auf, die interessante Durchblicke zulassen (Abb. 30); die aber kaum jemand genießen kann, da auf der Westseite des Gebäudes nur ein schmaler, nichtöffentlicher Pfad verläuft, und das Grundstück Südafrikas nicht immer unbebaut bleiben wird. Ebenso wenig wird der Betrachter die interessante Ostansicht jemals so zu Gesicht bekommen, wie die Planunterlagen es verhießen (Abb. 30), da zwischen der wuchtigen Landesvertretung Baden-Württembergs und der Indischen Botschaft nur ein schmaler, beschrankter Fahrweg (Abb. 25) die Eingänge des Konsulats und der Residenz erschließt. Als einzige Schauseite bleibt nach der Bebauung der Nachbargrundstücke leider nur die hochgeschlossene Front, von einem Schlitz aufgebrochen, hinter dem sich ein schwach belichteter Hohlzylinder öffnet.
5. Botschaft der Republik Österreich
Hans Hollein, „der produktive Kopf der Postmoderne“[50], plante den Neubau der Österreichischen Botschaft in Berlin. Er setzte sich mit seinem Entwurf in einem 1996/97 ausgeschriebenen offenen, zweistufigen, EU-weiten Wettbewerb gegen 200 Teilnehmer durch. Die prominente Lage des Grundstücks an der Ecke Stauffenberg-/Tiergartenstraße verpflichtet architektonisch, der Bau bildet gleichsam „das Entrée des im Zweiten Weltkrieg zerstörten und nun wieder erstandenen Diplomatenviertels“[51].
Kritiker, die der Meinung sind, „Ein architektonisches Meisterwerk auf der Höhe der Zeit hat Hollein in Berlin […] nicht abgeliefert“[52], stehen einer Masse an positiven Rückmeldungen gegenüber, die Hollein „Lust am Raum“[53] bescheinigen. Er setze „mit seiner mutigen Material- und Farbauswahl einen architektonischen Akzent im diplomatischen Berlin“[54] und „Der von Hans Hollein entworfene Bau [würde] „den an ihn gerichteten Ansprüchen in jeder Hinsicht mehr als gerecht“[55]. Äußerungen Jaegers, der Kopfbau sei „nicht prägnant genug, zu wenig eigenständig, zu wenig Kontrapunkt zu den übrigen Gebäudeteilen“[56], entkräftet Klaaßen damit, dass „die künftige Bebauung vieler Nachbargrundstücke zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen war“[57] und Kopfbau nicht noch mehr Kontrapunkt sein durfte, als er doch gefordert war, „auf das östlich angrenzende Kulturforum zu reagieren, wo die Philharmonie, die Staatsbibliothek, Galerien und Museen architektonische Maßstäbe auf höchstem Niveau setzen“[58].
5.1 Lage
Das Gebäude der Österreichischen Botschaft steht auf einem Eckgrundstück (Abb. 32) und hat deshalb zwei Adressen: Stauffenbergstraße 1-3 und Tiergartenstraße 12-14. Die österreichische Regierung hat das 3700 Quadratmeter große Grundstück Mitte 1997 von der Oberfinanzdirektion Berlin gekauft[59], nachdem sie erst in den 60er Jahren das ehemalige Botschaftsgrundstück direkt in der Nachbarschaft, nämlich Stauffenbergstraße 15[60], an die Bundesrepublik verkauft hat.[61]
5.2 Hans Hollein
Der am 30.03.1934 in Wien geborene Architekt Hans Hollein studierte bis 1956 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Clemens Holzmeister und von 1958-60 am Illinois Institute of Technology in Chicago und an der University of California in Berkeley. Er betreibt seit 1964 ein eigenes Büro in Wien und hat seither Professuren in Washington, Düsseldorf und Wien angenommen. Im Jahr 1985 ist Hollein mit dem internationalen Pritzker Architekture Prize ausgezeichnet worden. Bedeutende Bauten Holleins waren u. a. das Städtische Museum am Abteiberg in Mönchengladbach[62] (Abb. 33), wo Hollein verschiedene in den Hang gesenkte Baukompartimente zu einem Komplex zusammenfügte[63], das Museum moderner Kunst in Frankfurt am Main[64] (Abb. 34), das wie ein “großes Tortenstück mit zeichenhaft gesetzten Fenstereinschnitten das dreieckige Grundstück aus[füllt]”[65], und das Haas Haus in Wien[66] (Abb. 35). Ganz aktuell wurde sein Entwurf für die Neugestaltung des Erschließungsbereiches der Albertina[67] in Wien denen Wilhelm Holzbauers, Coop Himmelblaus und Zaha Hadids vorgezogen; dieses Projekt ist noch im Bau befindlich (Abb. 36). Die Vordach-artige Konstruktion, die den Aufgang hervorhebt, erinnert an das “Sprungbrett” auf dem Haas Haus (Abb. 35).
Hollein ist ein international anerkannter Architekt und ein Hauptvertreter der Postmoderne[68], der sich in den Bereichen Architektur, Design und Kunst engagiert[69]. Wichtig für ihn war immer, dass seine Bauten “einen Dialog mit der sie umgebenden Landschaft wie auch mit dem historischen Hintergrund”[70] führen.
5.3 Gebäude
Schon die Lage der Österreichischen Botschaft in Berlin hebt das Gebäude hervor: Die prominente Ecksituation am Eingang zum neuen diplomatischen Viertel zieht nicht nur die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, sie verpflichtet auch gleichermaßen. Nicht nur ein angemessenes Entrée zu bieten war Aufgabe, sondern auch den verschiedenen Bausituationen der Stauffenbergstraße und der Tiergartenstraße Rechnung zu tragen. Der Bau formuliert ein Gelenk zwischen der Blockbebauung der Stauffenbergstraße und den Solitären der Tiergartenstraße[71].
Nicht nur die Lage des Gebäudes stellte eine besondere Herausforderung dar: Unter den Auslandsvertretungen Österreichs ist die in Berlin die wichtigste, das sollte der Bau auch sichtbar werden lassen. Nicht zuletzt ist das Gebäude auch bedeutsam für den Architekten selbst: Hans Hollein konnte vor der Österreichischen Botschaft noch keinen seiner öffentlichen Bauvorschläge für Berlin verwirklichen[72].
Der Bau musste den Funktionen als Botschaft, Konsulat und Residenz gerecht werden. Um die verschiedenen Nutzungen auch nach außen zu kommunizieren, teilte der Architekt den Bau in drei verschiedene Baukörper auf, „die zugleich von außen ineinander geschoben und von innen herausmodelliert wirken“[73] und stilistisch wie farblich voneinander abgesetzt sind (Abb. 38).
In einem lang gestreckten, viergeschossigen, anthrazitfarbenen[74] Gebäudeteil, dessen oberstes Geschoss unter einem flachen Dach zurückspringt, sind die Verwaltungs- und Bürozonen sowohl der Botschaft als auch des Konsulats untergebracht. Mit seiner strengen Gliederung durch das Fensterraster nimmt er die Symmetrie und Rechtwinkligkeit der Blockrandbebauung der Stauffenbergstraße auf[75], der er auch in Traufhöhe und Bauflucht entspricht[76]. Der angrenzende rötlich verputzte Fassadenbereich mit dem Tageseingang ist Teil dieses Büroblocks, durch den Rücksprung wirkt er aber wie ein eigener Gebäudeteil. Seine Funktion besteht darin, die Fassade optisch zu gliedern und auf den mit Kupfer verblechten Kopfbau (Abb. 40), einen elliptisch geschwungenen, plastischen Baukörper überzuleiten, der die Bauflucht verlässt. Der dritte Bauteil, die an der rückwärtigen Seite des Bürotrakts gelegene, in rötlichem Pastellton gehaltene Residenz des Botschafters, komplettiert die U-Form des Komplexes, deren Gelenk der organisch geformte Kopfbau bildet (Abb. 39). Dieses Element erfüllt also eine Gelenkfunktion in doppeltem Sinne: es verbindet im Gebäudekomplex selbst verschiedenartige Funktionen und Architekturen und außerdem vermittelt es im Viertel zwischen den unterschiedlichen Bauformen der Stauffenberg- und der Tiergartenstraße.
Die Farbe der vorpatinierten Kupferhülle, die an den Fensterbändern entlang geführten Lamellen[77] sowie die frei schwingende Form des Baukörpers korrespondieren in Farbe und Form mit der Außenhülle der Nordischen Botschaften (Abb. 42), die ihrerseits am westlichen Ende der Tiergartenstraße das Entrée zur „Botschaftsmeile“ bilden. Außerdem nimmt der Kopfbau durch seine Farbe und die organische Form, die einem Tropfen gleicht, eine Verbindung zum lebendigen Grün des gegenüberliegenden Tiergartens auf. Gleichzeitig stellen ein Fensterband und ein Panoramafenster eine Sichtbeziehung zum Park her.
Unter dem Fensterband öffnet sich der Eingang zum Fest- und Repräsentationsteil der Botschaft, der zu Festivitäten und Empfängen genutzt wird. Ein spektakulär weit auskragendes gläsernes Vordach begleitet den Schwung der Fassade (Abb. 41 und Abb. 43) und könnte durchaus von Formen des Jugendstils inspiriert sein[78] (Abb. 44). Dem Eintretenden öffnet sich eine lang gestreckte, drei Geschosse umfassende Halle mit einer Freitreppe, die durch eine Milchglasdecke natürlich belichtet wird (Abb. 45). Der bis zu 150 Personen fassende Empfangssaal zur Rechten, der durch sechs Doppeltüren erschlossen wird, kann durch eine Glasfront zur Terrasse hin geöffnet und so der Garten mit einbezogen werden (Abb. 46).
Die Milchglasdecke der Empfangshalle bildet den Boden für das mit Klarglas gedeckte Atrium der darüber liegenden umlaufenden Galerie, die die Amtsräume des Botschafters erschließt. „So entsteht für den Betrachter auf der Galerie der Eindruck, in der Mitte des Raumes läge ein Atrium mit Milchglasboden“[79]
Von der Straße abgewandt, im rückwärtigen Teil des Grundstücks befindet sich der villenartige dritte Bauteil, der die Wohn- und Gästeräume des Botschafters beherbergt (Abb. 47). Zwischen dem Bürotrakt und der Botschafterresidenz ergibt sich so ein Hof (Abb. 48), der sich, im Norden begrenzt vom Kopfbau, der die beiden Gebäudeteile verbindet, nach Süden hin zum Garten erweitert[80].
6. Botschaft von Großbritannien
„Der preisgekrönte Entwurf von Michael Wilford and Partners gibt uns ein offenes und modernes Gebäude, das unser ausgezeichnetes Verhältnis zu Deutschland charakterisiert“ ließ der britische Botschafter Sir Paul Lever am 22. September 1998 verlauten; außerdem vermittle sie „ein zutreffenderes und moderneres Bild von Großbritannien“[81]. „Die Öffentlichkeit ist der Adressat“ schreibt auch Bernhard Schulz. Wilford sei mit dem Gebäude der Britischen Botschaft das Kunststück gelungen, „auf einem denkbar ungeeigneten, von drei Seiten Brandwandgefassten Grundstück Offenheit und Großzügigkeit zu demonstrieren“. Allerdings habe seine „Vorliebe für schrille Farben und kontrastierende Materialien“ zu einer „Kakophonie unterschiedlichster Formen“ geführt, mit denen der Architekt sein Werk „verunklart“[82]. Genau diese „Collagen aus schrillen Farben und vielfältigen Formen“[83] charakterisierten aber den Architekten, entgegnet Ulf Meyer. Auf jeden Fall sei der Bau ungewöhnlich und eben keine „weitere Variante der neuen steinernen Langeweile Berlins“[84] meint Thomas Michael Krüger. In diesem Sinne schreibt Matthias Pabsch: „Seinen unverwechselbaren Charakter gewinnt der Botschaftsbau durch den dramatisch inszenierten Gegensatz zwischen Fassade und Binnenarchitektur. Diese bei den Bauten von Gehry und Behnisch zu beobachtende Polarisierung wird bei Wilford auf die Spitze getrieben und kritisch hinterfragt“[85].
6.1 Lage
Seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts war die Botschaft Großbritanniens in der Wilhelmstraße 70 angesiedelt und bildete dort bis 1939 den Dienstsitz britischer Botschafter. Das nach Plänen August Orths 1867/68 für den Eisenbahnkönig Bethel Henry Strousberg errichtete palastartige Gebäude (Abb. 49) ging nach dessen Konkurs schließlich 1884 in das Eigentum Großbritanniens über. Von den Bomben des zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurden die Reste des Gebäudes 1950 abgetragen[86]. Während der Zeiten der deutschen Teilung blieb das Grundstück unbebaut. Gerahmt und begrenzt wird das neue Gebäude der Britischen Botschaft nördlich und westlich vom wiedererrichteten Hotel Adlon und im Süden von einem Neubau Gustav Peichls (Abb. 50).
6.2 Michael Wilford and Partners
Michael Wilford, 1938 geboren, studierte von 1955 bis 1962 an der Northern Polytechnic School of Architecture in London, 1967 an der Regent Street Polytechnic Planning School, London. Er wurde 1960 für James Stirling tätig, der sein Büro vier Jahre zuvor in London gegründet hatte. Die Stirling / Wilford - Partnerschaft entstand 1971 und dauerte bis zu Stirlings Tod im Jahr 1992. Seit 1993 führte Michael Wilford das Büro unter dem Namen Michael Wilford and Partners weiter.[87]
Michael Wilford hat an Hochschulen für Architektur in Großbritannien, den USA, Kanada und Australien unterrichtet[88]. Darüber hinaus engagiert er sich als Juror bei internationalen Architekturwettbewerben und Architekturpreisen[89]. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Kritiken zu Städteplanung, öffentlicher Architektur und Förderung der Architektur sowie Einführungen zu Monographien und Katalogen, außerdem hat er an mehreren Rundfunksendungen mitgewirkt. Der Architekt ist seit 1989 Ehrendoktor der Sheffield University und seit 1993 der australischen Newcastle University; im Jahr 2001 wurde er zum "Commander of the British Empire" ernannt.
[...]
[1] Die Britische Botschaft ist im Februar 2000 eröffnet worden, die Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko im November 2000, die Indische im Januar 2001. Im Juli 2001 folgte dann die Österreichische Botschaft und schließlich im Oktober 2002 die Französische, deren offizielle Einweihung erst im Januar 2003 erfolgte.
[2] Aus der Reihe „Die neuen Architekturführer“ aus dem Stadtwandel Verlag ist das Heft über die Britische Botschaft und die Französische Botschaft noch nicht in den Bestand aufgenommen.
[3] Im 1999 erschienenen Buch „Bundeshauptstadt Berlin“ von Ulf Meyer, ist beispielsweise die Französische Botschaft mit einer Fassadengestaltung abgebildet, die von der ausgeführten abweicht, im Architekturführer Berlin, Auflage 2001, und in der Publikation „Foreign Affairs“ ist die Britische Botschaft sechs- statt fünfstöckig abgebildet, die Französische Botschaft mit abweichender Befensterung und differierender Attikazone dargestellt.
[4] Die Ausführungen über den Bau der Französischen Botschaft sind erst im Sommer 2003 in den Internetauftritt implementiert worden, ebenso die Ausführungen über die Geschichte der Österreichischen Botschaft.
[5] Im Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Schöller am Referatstermin, dem 04.06.2003 und bei der Berlinexkursion am 08.07.2003 vereinbart.
[6] Redecke, Sebastian, Stern, Ralph (Hrsg.), Foreign Affairs, Neue Botschaftsbauten und das Auswärtige Amt in Berlin, Berlin, Basel, Boston 1997, S. 10.
[7] Das ehemalige Alsenviertel beschreibt den Bereich nördlich des heutigen Platzes der Republik.
[8] Zu dieser Zeit ist kein einziges Gesandtschaftsgebäude neu gebaut worden, vorhandene Gebäude wurden zu Residenzen ausgebaut.
[9] Vgl. Redecke, Sebastian, Stern, Ralph (Hrsg.), Foreign Affairs, Neue Botschaftsbauten und das Auswärtige Amt in Berlin, Berlin, Basel, Boston 1997, S. 12.
[10] Hinzu kamen beispielsweise Aufgaben des konsularischen Dienstes, also Pass- und Reiseformalitäten.
[11] Redecke, Sebastian, Stern, Ralph (Hrsg.), Foreign Affairs, Neue Botschaftsbauten und das Auswärtige Amt in Berlin, Berlin, Basel, Boston 1997, S. 14.
[12] Dies war nötig geworden, weil einige der bestehenden Botschaftsgebäude den Planungen im Wege standen und abgerissen werden sollten. Da eine Enteignung, wie bei Privatpersonen üblich, für die diplomatischen Missionen nicht in Frage kam, wurden den Ländern im Tausch gegen bestehende Gebäude Neubauten im westlichen Tiergartenviertel angeboten. Die meisten Staaten hatten kein Interesse an einer „Ghettoisierung“ im neu geschaffenen „Diplomatenviertel“, mussten aber dem Druck der Nationalsozialisten nachgeben. Im zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung des Viertels nahezu vollkommen vernichtet, nur 16 von 529 Gebäuden stehen heute noch.
[13] Vgl. Pabsch, Matthias, Pariser Platz – Architektur und Technik. Vom manuellen zum digitalen Zeitalter, Berlin 2002, S. 124.
[14] Josef Paul Kleihues machte sich als Architekt der ´kritischen Rekonstruktion´ einen Namen; zu seinen Projekten zählen beispielsweise die Häuser links und rechts des Brandenburger Tores, die ehemaligen Häuser Sommer und Liebermann. Er postulierte die formale Rekonstruierbarkeit eines früheren Zustands Berlins in den Baufluchtlinien des späten 19. Jahrhunderts mit einem modernen Putz- oder Natursteingewand. Ausgeklammert werden sollten die Architekturen der 30er bis 80er Jahre. Hans Stimmann, der in wechselnden Ämtern als Senatsbaudirektor und Staatssekretär für Planung beim Senator für Stadtentwicklung tätig war, half, Kleihues´ Ideale politisch zu implementieren.
[15] Pabsch, Matthias, Pariser Platz – Architektur und Technik. Vom manuellen zum digitalen Zeitalter, Berlin 2002, S. 127.
[16] Drei Gestaltungsgutachten für den Pariser Platz kamen zu drei unterschiedlichen Ergebnissen: Das erste Gutachten von 1991, erstellt von Bernhard Strecker und Dieter Hofmann-Axthelm im Auftrag der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen, kam zu dem Ergebnis, man sollte das Brandenburger Tor freistellen und die Häuser Liebermann und Sommer nicht mehr aufbauen; außerdem empfahl es eine nur zweigeschossige Bebauung des Pariser Platzes. Das Zweite Gutachten von Hildebrandt Machleidt und Walter Stepp, erstellt 1992 im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, empfahl eine Bebauung der Westseite und Viergeschossigkeit der Platzwände. Das dritte Gutachten von Bruno Flierl und Walter Rolfes, 1993 im Auftrag des Senators für Bau- und Wohnungswesen erstellt, arbeitete sehr rigide Vorgaben für Fassadengestaltung und –höhe aus. Alle drei Gutachten flossen in den endgültigen Bebauungsplan von 1996 ein.
[17] Vgl. Pabsch, Matthias, Pariser Platz – Architektur und Technik. Vom manuellen zum digitalen Zeitalter, Berlin 2002, S. 150.
[18] Vgl. Krüger, Thomas Michael, Bolk, Florian, Britische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 23, Berlin 42002, S. 6.
[19] Die Platzanlage wurde im Zuge der Erweiterung der Friedrichstadt und der Dorotheenstadt von Christina Reinhold von Derschau und Philipp Gerlach dem Jüngeren angelegt.
[20] 1828 wurde beispielsweise das Palais Kamecke/Redern durch Karl Friedrich Schinkel umgebaut, 1844-46 das Palais Neuendorf/Sommer durch Friedrich August Stüler. 1883 erfolgte die Überformung des Anwesens Pariser Platz 5 durch das Büro Kyllmann & Heyden. Der Umbau des Palais Friedländer durch Ernst Eberhard von Ihne folgte 1905, 1905-07 baute Ihne das Palais Arnim-Boltzenburg um. 1906-07 wurde das Palais Redern abgerissen und das Hotel Adlon von Carl Gause und Robert Leibnitz neu gebaut.
[21] http://www.art-in-berlin.de/incbatektur2.php?id=34, Zugriff am 19.05.2003.
[22] Meyer, Ulf, Kommentar zur Mexikanischen Botschaft im Zuge der Kolumne „Neu in…“ in „Deutsche Bauzeitung“ 2/01, S. 16.
[23] Meyer, Ulf, Kommentar zur Mexikanischen Botschaft im Zuge der Kolumne „Neu in…“ in „Deutsche Bauzeitung“ 2/01, S. 16.
[24] http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb 106c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[25] Das Tiergarten Dreieck, vormals unter dem Namen Klingelhöfer Dreieck bekannt, liegt zwischen dem Breitscheidplatz und dem Potsdamer Platz. Die Neubebauung des 30000 Quadratmeter umfassenden Areals schließt eine jahrzehntelang klaffende Lücke zwischen dem ehemaligen Diplomatenviertel und der Gedächtniskirche. Im zweiten Weltkrieg wurde bis auf ein Gebäude, die in der Rauchstraße gelegene „Alte Villa“, das komplette Gelände der ehemaligen Villenkolonie von Bomben niedergelegt. In der Nachkriegszeit wurde die Brache vor allem als Rummelplatz genutzt.
[26] Die genaue Adresse der Botschaft ist Klingelhöferstraße 3 und Rauchstraße 27.
[27] Das Konzept der Blockbebauung um den Park ist Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs, den die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz 1995 ausgeschrieben hatte. Gewinner des Wettbewerbs waren die Bürogemeinschaft Hildebrand Machleidt und Partner und Walther Stepp.
[28] Tabasco ist ein mexikanischer Bundesstaat mit 1,4 Millionen Einwohnern, die Hauptstadt ist Villahermosa.
[29] Vgl. Hiriart, Pedro, Bibliothek von Tabasco, in „Bauwelt“ 35/1992, S. 1976-1977, S. 1976.
[30] Vgl. Pozo, Alberto Gonzales, Mexiko baut. Architektur in den Zeiten der Cholera, in: „Deutsche Bauzeitung“ 2/1995, S. 66-71, S. 66.
[31] Vgl. Klaaßen, Lars, Bolk, Florian u. a., Tiergarten Dreieck Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 27, Berlin 2000, S. 22.
[32] Jaeger, Falk, Mexikanische Botschaft, in „Baumeister“ 3/01, S. 65-72, S. 66.
[33] Vgl. Jaeger, Falk, Mexikanische Botschaft, in „Baumeister“ 3/01, S. 65-72, S. 68.
[34] Da versehentlich ein Doppelgrundstück gekauft worden war, musste lediglich das 1,3-fache der Grundstücksfläche als Nutzfläche zur Verfügung stehen.
[35] Vgl. http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb106c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[36] Vgl. Jaeger, Falk, Mexikanische Botschaft, in „Baumeister“ 3/01, S. 65-72, S. 72.
[37] Vgl. Jaeger, Falk, Mexikanische Botschaft, in „Baumeister“ 3/01, S. 65-72, S. 70.
[38] http://www.art-in-berlin.de/incbatektur2.php?id=35, Zugriff am 19.05.2003.
[39] Bernau, Nikolaus, Kommentar zur Indischen Botschaft im Zuge der Kolumne „Neu in…“ in „Deutsche Bauzeitung“ 3/01, S. 14.
[40] Vgl. http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb056c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[41] Vgl. http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb056c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[42] Vgl. Krätzer, Tobias, Botschaften und Konsulate in Berlin, Eine stadtgeographische Analyse, Berlin 1998, S. 132.
[43] Die genaue Adresse der Botschaft ist Tiergartenstraße 16-17.
[44] Vgl. Krätzer, Tobias, Botschaften und Konsulate in Berlin, Eine stadtgeographische Analyse, Berlin 1998, S. 148-149.
[45] http://www.leonwohlhagewernik.de/index_ger.html, Zugriff am 10.11.2003.
[46] Vgl. http://www.leonwohlhagewernik.de/easytool/index/28/, Zugriff am 27.10.2003.
[47] Vgl. http://www.art-in-berlin.de/incbatektur2.php?id=35, Zugriff am 19.05.2003.
[48] Vgl. Meyer, Ulf, Bundeshauptstadt Berlin, Parlament Regierung Ländervertretungen Botschaften, Berlin 1999, S. 121.
[49] Vgl. http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb056c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[50] Baumann, Kirsten, Meuser, Natascha, Berliner Residenzen. Zu Gast bei den Botschaftern der Welt, Berlin 2002, S. 123.
[51] Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S. 4.
[52] Jaeger, Falk, Exzellenz bitten zum kleinen Braunen in die Privatgemächer. Die Österreichische Botschaft in Berlin von Hans Hollein, in „Baumeister“, 8/01, S. 12.
[53] Baumann, Kirsten, Meuser, Natascha, Berliner Residenzen. Zu Gast bei den Botschaftern der Welt, Berlin 2002, S. 124.
[54] Baumann, Kirsten, Meuser, Natascha, Berliner Residenzen. Zu Gast bei den Botschaftern der Welt, Berlin 2002, S. 124.
[55] Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S. 4.
[56] Jaeger, Falk, Exzellenz bitten zum kleinen Braunen in die Privatgemächer. Die Österreichische Botschaft in Berlin von Hans Hollein, in „Baumeister“, 8/01, S. 12.
[57] Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S.6.
[58] Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S.6.
[59] Vgl. Krätzer, Tobias, Botschaften und Konsulate in Berlin, Eine stadtgeographische Analyse, Berlin 1998, S. 136.
[60] Aufgrund der Auflösung der k.u.k.-Monarchie, in deren Folge Österreich und Ungarn nun nicht mehr gemeinsam in Berlin vertreten sein konnten, erwarb die Republik Österreich im Dezember 1920 das Haus Bendlerstraße 15 (die heutige Stauffenbergstraße), das bis zum Anschluss an das Deutsche Reich im März 1938 als österreichische Gesandtschaft diente. Die Nationalsozialisten nutzten das Gebäude bis zu seiner Zerstörung als Oberkommando des Heeres. 1958 erhielt Österreich das Grundstück zurück, das es 1969 an die Oberfinanzdirektion Berlin verkaufte.
[61] Vgl. Krätzer, Tobias, Botschaften und Konsulate in Berlin, Eine stadtgeographische Analyse, Berlin 1998, S. 138.
[62] Bauzeit von 1972 bis 1982.
[63] Vgl. Gössel, Peter, Leuthäuser, Gabriele, Architektur des 20. Jahrhunderts, Köln 1994, S. 403.
[64] Bauzeit von 1983 bis 1991.
[65] Gössel, Peter, Leuthäuser, Gabriele, Architektur des 20. Jahrhunderts, Köln 1994, S. 403.
[66] Bauzeit von 1985 bis 1990.
[67] Albertina ist der Name für die staatliche Grafik-Sammlung in Wien, Namen gebend war der Begründer, Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen (1738-1822).
[68] Kennzeichnend für die postmoderne Architektur seit den 1970er-Jahren ist das Ziel, das auf bloße Zweckmäßigkeit reduzierte Bauen durch eine neue Verbindung von Funktionalem und Ästhetischem zu verändern, wobei oft ein spielerischer und zum Teil ironischer Umgang mit Elementen traditioneller oder trivialer Baustile und der Bezug zur jeweiligen Umgebung erkennbar ist. Seit den 1980er-Jahren prägen vor allem Rückgriffe auf Art déco und Klassizismus den postmodernen Baustil. Wichtige Vertreter sind neben Hans Hollein u. a. die Amerikaner Charles W. Moore und Robert Venturi.
[69] Vgl. Gössel, Peter, Leuthäuser, Gabriele, Architektur des 20. Jahrhunderts, Köln 1994, S. 403.
[70] Papadakis, Andreas, Steele, James, Architektur der Gegenwart, Paris 1991, S. 143.
[71] Vgl. http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb122c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[72] Vgl. Meyer, Ulf, Bundeshauptstadt Berlin, Parlament Regierung Ländervertretungen Botschaften, Berlin 1999, S. 120.
[73] Vgl. http://www.baunetz.de/arch/botschaften/bbb122c_.htm, Zugriff am 19.05.2003.
[74] Anthrazitfarbene Platten aus Basaltino, einem Vulkangestein, sind für die Farbe des Baukörpers verantwortlich.
[75] Vgl. Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S. 5.
[76] Vgl. Meyer, Ulf, Bundeshauptstadt Berlin, Parlament Regierung Ländervertretungen Botschaften, Berlin 1999, S. 120.
[77] Vgl. Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S.8.
[78] Vgl. Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S.10.
[79] Vgl. Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S.14.
[80] Vgl. Klaaßen, Lars, Bolk, Florian, Österreichische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 41, Berlin 2002, S.8.
[81] http://www.britischebotschaft.de/building/nbeg.htm, Zugriff am 27.10.2003.
[82] Schulz, Bernhard, Cool Britannia in schrillen Farben. Die Britische Botschaft in Berlin von Michael Wilford and Partners, in „Baumeister“ 9/00, S. 16.
[83] Meyer, Ulf, Kommentar zur Britischen Botschaft im Zuge der Kolumne „Neu in…“ in „Deutsche Bauzeitung“ 9/00, S. 18.
[84] Krüger, Thomas Michael, Bolk, Florian, Britische Botschaft Berlin, aus der Reihe „Die Neuen Architekturführer“, Band 23, Berlin 42002, S. 8.
[85] Pabsch, Matthias, Pariser Platz – Architektur und Technik. Vom manuellen zum digitalen Zeitalter, Berlin 2002, S. 185. Diese Behauptung erklärend, schreibt Pabsch auf den Seiten 187-189 weiter: „Während Architekten wie Nouvel die Gebäudeoberfläche konsequent nutzen, um die spezifische Ästhetik des digitalen Zeitalters weiterzuentwickeln, lässt sich mit derselben Methode der technologische Forschritt ausblenden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um alte Fassaden entkernter Gebäude oder rekonstruierte beziehungsweise angeglichene Fassaden von Neubauten handelt. Sie alle dienen der Bereitstellung bildhafter Oberflächen, die eine bestimmte Art von Urbanität und die vertrauten Formen der vordigitalen Zeit als Simulation erlebbar werden lassen. Auf diese Weise reagieren Architekten auf die Faszination der Informationsgesellschaft an der Illusion. Dabei mindert das Wissen um die lediglich simulierte Realität nicht die Begeisterung. Im Gegenteil: Der Betrachter feiert diese Einsicht als Erkenntnisgewinn und gibt sich der Suggestivkraft der Bildfassaden hin. Dieses Phänomen nutzte Wilford jedoch nicht kritiklos aus, sondern erhob es selbst zum Thema seines Entwurfes. Gleichzeitig lieferte der Architekt mit der überdeutlichen Kulissenhaftigkeit seiner Fassade, bei der sich selbst das Dach nur als Attrappe herausstellt, einen architektonischen Kommentar zu den Forderungen der ´kritischen Rekonstruktion´ Wilfords ironisierender Umgang mit den Grundelementen der Gestaltungssatzung entlarvt deren Oberflächlichkeit. Wie kaum ein anderes Haus ist es mit diesen Eigenschaften baulicher Ausdruck der Kontorverse um den Wiederaufbau des Berliner Stadtzentrums nach 1990“.
[86] Vgl. Redecke, Sebastian, Stern, Ralph (Hrsg.), Foreign Affairs, Neue Botschaftsbauten und das Auswärtige Amt in Berlin, Berlin Basel Boston 1997, S. 26-28.
[87] Vgl. http://www.britischebotschaft.de/building/wilfordg.htm, Zugriff am 27.10.2003.
[88] Wilford unterrichtete in Yale, Harvard, Rice, an der University of Cincinnati, der University of Toronto, der McGill University Montreal in Kanada, der University of Newcastle in Australien, der Architectural Association in London und der University of Sheffield in Großbritannien.
[89] Er war Mitglied der Jury oder Preisrichter unter anderem beim Wettbewerb des Cardiff Bay Opera House (1994), bei der Verleihung des Royal Institute of British Architects/Sunday Times Stirling Prize (1999) und des ART88 Sculpture at Goodwood Prize (1999).
- Arbeit zitieren
- M.A. Erwin Maier (Autor:in), 2004, Botschaftsgebäude im Diplomatenviertel (Tiergarten) und dem Pariser Platz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48903
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