Das Lücke-Theorem stellt eine Verbindung her zwischen der Kapitalwertberechnung auf Basis von Zahlungsströmen und der Berechnung auf Basis von Periodenerfolgsgrößen.
Es formuliert die Bedingungen, die gelten müssen, damit Kapitalwertberechnungen auf Basis dieser beiden Ansätze zu den gleichen optimalen Investitionsentscheidungen führen.
Im deutschsprachigen Raum wurde diese Barwertidentität erstmals 1955 von Wolfgang Lücke aufgezeigt. Im US-amerikanischen Raum hingegen wurde sie bereits früher, nämlich 1937 von Gabriel Preinreich beschrieben. Die Namensgebung ist dadurch zu erklären, dass die Theorie erstmals öffentlich von Lücke vorgetragen wurde. Vielfach werden in der Literatur aber auch die Begriffe „Preinreich-Lücke-Theorem“ oder „Clean Surplus Relation“ verwendet.
Das Lücke-Theorem liefert eine theoretische Fundierung für verschiedene Anreiz- und Kontrollsysteme, die auf Basis von Erfolgsgrößen versuchen, Vermögensmaximierung zu betreiben. Solche Systeme sind in den vergangenen Jahren in Wissenschaft und Praxis verstärkt diskutiert und implementiert worden, wodurch sich auch die hohe Aktualität des Lücke-Theorems erklären lässt.
Diese Hausarbeit stellt zunächst das Dividendenbarwertmodell in allgemeiner Form dar. Anschließend wird das Lücke-Theorem hergeleitet, ausführlich erläutert und gezeigt, inwiefern Residual Income Modell und Dividendenbarwertmodell gleichwertig sind, wenn die Annahmen des Lücke-Theorems erfüllt sind.
Dabei wird auch auf die Problematik der Annahmen des Lücke-Theorems eingegangen und gezeigt, welche Konsequenzen einer Verletzung dieser Annahmen hat. Anschließend wird anhand dreier empirischer Studien erläutert, inwiefern sich das Dividendenbarwertmodell und das Residual Income Modell als Schätzer für die Kapitalkosten eignen.
Schließlich werden die Ergebnisse der Hausarbeit kurz zusammengefasst und die Hausarbeit mittels eines Resümee abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Dividendenbarwertmodell
- Ursprung und Idee
- Modellaufbau
- Kritik
- Das Lücke-Theorem
- Ursprung und Idee
- Annahmen des Lücke-Theorems
- Totalrechnung vs. Periodenrechnung
- Gewinnmodifizierung
- Kalkulatorische Kapitalbindungskosten
- Das Residual Income Modell
- Ursprung und Idee
- Annahmen
- Gültigkeit des DBM
- Gültigkeit der Clean-Surplus-Relation
- Wachstum von Residualeinkommen und Buchwerten
- Gleichwertigkeit von RIM und DBM
- Kritische Annahmen
- Überblick
- Prinzipien der internen Erfolgsrechnung
- Sonstige Kapitalflüsse im Unternehmen
- Konsequenzen ...
- Verwendbarkeit von DBM und RIM zur Kapitalkostenbestimmung
- Übersicht der empirische Studien
- Ergebnisse
- Zusammenfassung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Lücke-Theorem, ein bedeutendes Konzept, welches eine Brücke zwischen dem Dividendenbarwertmodell (DBM) und dem Residual Income Modell (RIM) schlägt. Ziel ist es, die Bedingungen aufzuzeigen, unter denen beide Modelle zu identischen Kapitalwertbewertungen führen. Im Fokus stehen die Annahmen des Lücke-Theorems und ihre Auswirkungen auf die Bewertung von Unternehmen.
- Das Lücke-Theorem als Verbindung zwischen DBM und RIM
- Annahmen des Lücke-Theorems und ihre Bedeutung
- Kritische Analyse der Annahmen und deren Konsequenzen
- Empirische Studien zur Verwendbarkeit von DBM und RIM zur Kapitalkostenbestimmung
- Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt das Lücke-Theorem ein und erklärt seine Relevanz als Bindeglied zwischen dem Dividendenbarwertmodell (DBM) und dem Residual Income Modell (RIM).
- Das Dividendenbarwertmodell: Dieses Kapitel behandelt das DBM, seine Ursprünge, den Modellaufbau und kritisiert die Probleme bei der Anwendung.
- Das Lücke-Theorem: Dieses Kapitel behandelt das Lücke-Theorem, erklärt seine Idee und die wichtigsten Annahmen. Es beleuchtet die Unterschiede zwischen Totalrechnung und Periodenrechnung und geht auf die Anpassung des Gewinns und die kalkulatorischen Kapitalbindungskosten ein.
- Das Residual Income Modell: Dieses Kapitel erklärt das Residual Income Modell, seine Ursprünge, die relevanten Annahmen und die Gleichwertigkeit mit dem DBM unter den Bedingungen des Lücke-Theorems.
- Kritische Annahmen: Dieser Abschnitt analysiert die kritischen Annahmen des Lücke-Theorems, deren Auswirkungen auf die Bewertung von Unternehmen und die Konsequenzen, die aus einer Verletzung dieser Annahmen resultieren.
- Verwendbarkeit von DBM und RIM zur Kapitalkostenbestimmung: Dieser Abschnitt analysiert empirische Studien, die die Verwendbarkeit von DBM und RIM zur Kapitalkostenbestimmung untersuchen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der vorliegenden Hausarbeit sind: Dividendenbarwertmodell (DBM), Residual Income Modell (RIM), Lücke-Theorem, Kapitalkostenbestimmung, Kapitalwertberechnung, Bewertung von Unternehmen, Annahmen, Kritik, empirische Studien.
- Quote paper
- David Bannas (Author), 2005, Das Lücke-Theorem als Bindeglied zwischen Dividendenbarwertmodell und Residual Income Modell, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48831