1993 begannen in Krakau die Dreharbeiten für Steven Spielbergs Schindlers Liste, einem Spielfilm, der auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Keneally basiert und aufgrund seiner Thematik und Machart zu einem der meist diskutiertesten Filme Spielbergs gilt. Die Uraufführungen 1993 und 1994 glichen Staatsakten mit Politikprominenz und einige Politiker verließen, berührt vom Gezeigten, schweigend den Kinosaal. Trotz zahlreicher Auszeichnungen, darunter 7 Oscars, wurde Spielbergs „wichtigster Film“, wie er ihn bezeichnete, oft kritisiert. Denn wie soll man den Holocaust thematisieren ohne ihn zu banalisieren oder aber ihn aufgrund von Schockeffekten zu einem Horrorfilm werden lassen? Spielberg findet für diese Frage eine passende Antwort, indem er die brutalen Überfälle und Exekutionen zwar auch zeigt, sie jedoch nicht als Hauptthema für seinen Film werden lässt. Das beabsichtigte Verwenden von Schwarz-weiß Material sowie eine sehr oft eingesetzte Handkamera verleiten dazu, den Film als reinen Dokumentarfilm anzusehen, doch der Vergleich von Realität und Fiktion zeigt deutlich, dass es sich bei Schindlers Liste um einen Spielfilm bzw. einen Spielfilm mit Dokumentarfilm-Charakter handelt. Viele der Ereignisse basieren auf Tatsachen, doch vieles ist auch erfunden. Was an den Charakteren real und was fiktiv ist, soll diese Hausarbeit näher untersuchen. Dazu werde ich zunächst kurz den Inhalt des Films wiedergeben, um den eigentlichen Gegenstand der Analyse begreifbar zu machen. Anschließend werde ich die Charaktereigenschaften der zwei Protagonisten Oskar Schindler und Amon Göth herausarbeiten, erläutern, welche hiervon als real und welche als fiktiv angesehen werden können und sie anhand passender Filmsequenzen näher beleuchten. Die Figur Itzhak Stern, welche in dieser Arbeit nicht thematisiert wird, ist im Film ein rein fiktiver Charakter. In dieser Figur werden die drei real-historischen Personen Itzhak Stern, Abraham Bankier sowie Mietek Pemper zusammengefasst. Untersuchungen zu Übereinstimmungen und Unterschieden von Filmcharakter und den entsprechenden Realpersonen wären Thema einer weiteren Hausarbeit. In einem letzten Kapitel werden die zuvor ermittelten Untersuchungsergebnisse in wenigen Sätzen komprimiert dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zusammenfassung des Filminhalts
3 Die Charaktereigenschaften der Protagonisten
3.1 Oskar Schindler
3.1.1 Real-historischer Lebenslauf
3.1.2 Oskar Schindler im Film
3.2 Amon Göth
3.2.1 Real-historischer Lebenslauf
3.2.2 Amon Göth im Film
4 Zusammenfassung der Ergebnisse
5 Literaturverzeichnis
6 Anhang
1 Einleitung
1993 begannen in Krakau die Dreharbeiten für Steven Spielbergs Schindlers Liste, einem Spielfilm, der auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Keneally basiert und aufgrund seiner Thematik und Machart zu einem der meist diskutiertesten Filme Spielbergs gilt.[1] Die Uraufführungen 1993 und 1994 glichen Staatsakten mit Politikprominenz und einige Politiker verließen, berührt vom Gezeigten, schweigend den Kinosaal.[2] Trotz zahlreicher Auszeichnungen, darunter 7 Oscars, wurde Spielbergs „wichtigster Film“, wie er ihn bezeichnete, oft kritisiert.[3] Denn wie soll man den Holocaust thematisieren ohne ihn zu banalisieren oder aber ihn aufgrund von Schockeffekten zu einem Horrorfilm werden lassen? Spielberg findet für diese Frage eine passende Antwort, indem er die brutalen Überfälle und Exekutionen zwar auch zeigt, sie jedoch nicht als Hauptthema für seinen Film werden lässt.[4] Das beabsichtigte Verwenden von Schwarz-weiß Material sowie eine sehr oft eingesetzte Handkamera verleiten dazu, den Film als reinen Dokumentarfilm anzusehen, doch der Vergleich von Realität und Fiktion zeigt deutlich, dass es sich bei Schindlers Liste um einen Spielfilm bzw. einen Spielfilm mit Dokumentarfilm-Charakter handelt.[5] Viele der Ereignisse basieren auf Tatsachen, doch vieles ist auch erfunden. Was an den Charakteren real und was fiktiv ist, soll diese Hausarbeit näher untersuchen. Dazu werde ich zunächst kurz den Inhalt des Films wiedergeben, um den eigentlichen Gegenstand der Analyse begreifbar zu machen. Anschließend werde ich die Charaktereigenschaften der zwei Protagonisten Oskar Schindler und Amon Göth herausarbeiten, erläutern, welche hiervon als real und welche als fiktiv angesehen werden können und sie anhand passender Filmsequenzen näher beleuchten. Die Figur Itzhak Stern, welche in dieser Arbeit nicht thematisiert wird, ist im Film ein rein fiktiver Charakter. In dieser Figur werden die drei real-historischen Personen Itzhak Stern, Abraham Bankier sowie Mietek Pemper zusammengefasst. Untersuchungen zu Übereinstimmungen und Unterschieden von Filmcharakter und den entsprechenden Realpersonen wären Thema einer weiteren Hausarbeit.
In einem letzten Kapitel werden die zuvor ermittelten Untersuchungsergebnisse in wenigen Sätzen komprimiert dargestellt.
2 Zusammenfassung des Filminhalts
Die deutschen Streitkräfte haben Polen im September 1939 besetzt und alle dort lebenden Juden dazu aufgefordert, sich registrieren zu lassen. Währenddessen errichten die Besatzer ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung. Im selben Jahr kommt auch der Industrielle und Kriegsgewinnler Oskar Schindler (Liam Neeson) nach Krakau, um dort durch Korruption von NSDAP-Funktionären eine Emailwaren-Fabrik aufzubauen. Da er das nötige Geld für den Kauf nicht besitzt und ihm das Wissen fehlt, einen Betrieb zu leiten, entschließt er sich, den jüdischen Buchhalter Itzhak Stern (Ben Kingsley) einzustellen. Dieser erweist sich als Organisationsgenie und sorgt für die jüdischen Geldgeber und Arbeitskräfte. Sämtliche Aufträge erkauft sich Schindler durch Bestechung hochrangiger NS-Offiziere. So produziert die Deutsche Emailwaren Fabrik (DEF) Töpfe, Pfannen und Feldküchengeschirr für die deutsche Wehrmacht und Oskar Schindler gelangt zu Reichtum und Ansehen. Die Arbeiter in Schindlers Fabrik dürfen das Ghetto verlassen und werden mit dem sog. Blauschein als "wichtige Arbeiter" ausgezeichnet. Somit ist garantiert, dass sie nachts nicht von der Gestapo verhaftet, erschossen oder deportiert werden. Stern nutzt diese Regel aus, um möglichst viele Menschen von der Nazi-Bürokratie als "kriegswichtig" einstufen zu lassen, unter ihnen auch Kinder, Senioren und schwache Personen. Schindlers Menschlichkeit ist dabei keine Frage der Moral, sondern der Ökonomie, da jüdische Arbeitskräfte im Gegensatz zu polnischen günstiger sind. Mit der Zeit erfährt er über die Rettungsaktion Sterns, unternimmt jedoch nichts dagegen, obwohl Schindler damit den Erhalt der Fabrik und sein Leben riskiert.
Im Winter 1942 wird dem brutalen und sadistischem Untersturmführer Amon Göth (Ralph Fiennes) das Krakauer Ghetto unterstellt, welches er im März 1943 räumen lässt. Die Arbeitsfähigen werden in das Arbeitslager Plaszow geschickt, die Alten und Schwachen in eines der Konzentrationslager gebracht oder direkt erschossen. Schindler beobachtet dieses Geschehen von einem Hügel aus und ist entsetzt über die Gräueltaten der Nazis. Er beschließt, ein eigenes Arbeitslager zu errichten, um einige Juden vor den Willkürakten Göths und seiner Männer zu bewahren. Dazu geht er mit Göth ein Scheinfreundschaft ein und zahlt für jeden Juden, den er einstellt, einen bestimmten Betrag. Hinzu kommen Bestechungsgelder und hochwertige Waren für den Ordnungsdienst, der jüdischen Polizei im Arbeitslager.
Im April des Jahres 1944 erhält Göth den Befehl, das Arbeitslager Plaszow zu räumen, und alle verbleibenden Juden nach Auschwitz zu schicken. Schindler erfährt hiervon und veranlasst, seine Firma, die von nun an Granatenhülsen produziert, um weiterhin als „kriegswichtig“ eingestuft zu werden, nach Brünnlitz zu verlegen. Er benutzt sein gesamtes Vermögen für die Bestechung Göths und anderer Nazis sowie den Umzug der Maschinen und jüdischen Arbeiter, die er mit dieser Aktion vor dem sicheren Tod in Auschwitz retten möchte. Es sind über 1100 Menschen, die er auf eine Liste („Schindlers Liste“) setzen und in zwei Zügen nach Brünnlitz transportieren lässt, wobei die Waggons mit den Frauen irrtümlich Auschwitz erreicht. Schindler begibt sich, nachdem er davon erfahren hat, direkt dorthin und sorgt durch Korruption der entsprechenden NS-Funktionäre für die Ausgliederung der Frauen aus dem Lager.
In Brünnlitz produziert er wohl wissend Patronenhülsen von so schlechter Qualität, dass diese nicht zu gebrauchen sind und Schindler daher Hülsen von anderen Firmen ankauft, so dass die Waffenindustrie insgesamt weniger Munition für die Armee herstellen kann. Dies verschlingt sein gesamtes Vermögen, so dass er am 8. Mai 1945, als die deutsche Wehrmacht kapituliert, als bankrotter Nazi-Geschäftsmann und ‚Profiteur von Sklavenarbeit’, wie er sich selbst bezeichnet, mit seiner Frau Emilie (Caroline Goodall) vor den Alliierten flieht. Vor seiner Abreise danken ihm die jüdischen Arbeiter für ihre Rettung und überreichen ihm einen Ring mit der Talmud-Inschrift „Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“ sowie ein Entlastungsschreiben, welches ihm bei einer möglichen Verhaftung helfen soll.
Der Film endet mit der Befreiung des Arbeitslagers in Brünnlitz durch die Rote Armee und zeigt am Schluss die real-historischen „Schindlerjuden“ in Farbe, wie sie einen Stein auf Schindlers Grab legen, während der gesamte Rest des Films in schwarz-weiß gedreht wurde.[6]
3 Die Charaktereigenschaften der Protagonisten
In diesem Kapitel möchte ich die realen und fiktiven Charaktereigenschaften der Protagonisten herausarbeiten, was in Anbetracht der Tatsache, dass sich um Figuren wie Oskar Schindler und Amon Göth immer auch zahlreiche Legenden und Falschaussagen ranken, nicht immer einfach ist.[7] Ich werde kurz auf einige wichtige Daten zu den Personen kommen, bevor ich mich damit beschäftige, wie die Protagonisten dem Rezipienten vorgestellt und deren Charaktereigenschaften filmisch umgesetzt werden. Beginnen möchte ich mit der Figur Oskar Schindler, der als Hauptidentifikationsfigur den wichtigsten Part im Filmgeschehen darstellt. Anschließend wird Amon Göth vorgestellt, der Untersturmführer des Arbeitslagers Plaszow.
3.1 Oskar Schindler
3.1.1 Real-historischer Lebenslauf
Oskar Schindler, am 28. April 1908 in Zwittau geboren, ist nach seiner Schullaufbahn in dem Landmaschinen-Betrieb seines Vaters Hans tätig. Seine Mutter Luise erzieht Oskar und seine Schwester Elfriede katholisch, was im Anbetracht der späteren Taten Schindlers sicherlich von Bedeutung gewesen sein mag.
Im Alter von 20 Jahren heiratet er Emilie, die Tochter eines Gutsbesitzers. Doch Schindler hat nicht nur positive Charaktereigenschaften. So ist Oskar Schindler seit Ende der 30-er Jahre für die Deutsche Abwehr als Agent des Geheimdienstes tätig. Er soll ebenso die polnischen Uniformen besorgt haben, die die deutschen Soldaten am 1. September 1939 für ihren fingierten Überfall auf den Sender Gleiwitz benötigten, was wiederum zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs führte. Zu dieser Zeit vernachlässigt Schindler bereits seine Frau Emilie und hat zwei uneheliche Kinder von der Sekretärin seines Vaters. Wichtiger als seine Familie und die Arbeit sind ihm schnelle Autos, Partys, luxuriöse Wohnungen, Alkohol und Liebhaberinnen.
Im Jahre 1939 tritt Schindler in die NSDAP ein und kauft im Dezember des gleichen Jahres in Krakau von jüdischen Eigentümern die Emailwarenfabrik „Rekord“ für einen Spottpreis ab, so dass man ihn als Kriegsgewinnler bezeichnen kann. Schindler stellt einen jüdischen Buchhalter namens Abraham Bankier ein, der sich um die laufenden Geschäfte kümmert, während er durch Bestechung von SS-Offizieren Wehrmachtsaufträge einholt. Schindler ist furchtlos und hartnäckig bei seinen Unternehmungen und die Anstellung von Juden in seine Deutschen Emailwaren Fabrik (DEF), bzw. „Emalia“ wie sie von den jüdischen Arbeitnehmern genannt wird, hat nichts mit seiner Güte, sondern vielmehr damit zu tun, dass sie billiger sind als polnische Arbeiter. Sein Wandel vom gerissenen, zwiespältigen Unternehmer, als der Schindler durchaus angesehen werden kann aufgrund der Bestechungen und seiner verbotenen Schwarzmarkttätigkeiten, zum Retter von 1100 Juden ist nicht sprunghaft, sondern ein allmählich stattfindender Prozess. Schindler widert die zunehmende Brutalität an, welche er beispielsweise bei der Räumung eines Kinderheims im Krakauer Ghetto mitbekommen hat.
Als im Februar 1943 Amon Göth nach Krakau versetzt wird, um die Leitung des Lagers zu übernehmen, geht er mit diesem eine Scheinfreundschaft ein, um sein eigenes Arbeitslager errichten zu können. Er feiert wilde Partys mit Göth, was andere Fabrikbesitzer, die ebenfalls auf Göths Wohlwollen angewiesen sind, nicht tun. Aber Schindler setzt sich auch nicht, wie zahlreiche andere Kriegsgewinnler, 1944 in die Schweiz ab, um Strafen der näher rückenden Roten Armee zu entgehen. Stattdessen lässt er seine Firma mitsamt der 1100 Arbeiter von Krakau nach Brünnlitz verlegen, wofür er Unsummen an Schmiergeld zahlt. Allein in Brünnlitz gibt er zwei Millionen Reichsmark an Miete für seine jüdischen Arbeiter zuzüglich Verpflegung und Bestechungsgelder aus. Nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 verlassen er und seine Frau Emilie die Fabrik in Brünnlitz mit einigen Wertsachen, einem Schreiben, welches ihm bei einer möglichen Gefangennahme entlasten soll sowie einem Ring mit der Talmud-Inschrift „Wer das Leben eines einzigen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt“. Diesen hat er von den Juden als Dank für seine Taten bekommen.
Nach dem Krieg hat Schindler kein Glück mehr bei seinen Anstrengungen, eine Firma aufzubauen. Er wandert mit Emilie 1950 nach Argentinien aus, scheitert dort mit seiner Farm und kehrt 1957 allein nach Deutschland zurück. 1963 wird Schindler vom Yad-Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. Die Bundesrepublik Deutschland verleiht ihm kurze Zeit später das Bundesverdienstkreuz und zahlt ihm 177.000 Mark als Entschädigung für die verlorene Fabrik. Dieses Geld gibt er jedoch schnell aus, so dass er am Ende seines Lebens völlig mittellos ist. Schindler wird am 12. September 1974 wegen Herzbeschwerden in ein Hildesheimer Krankenhaus eingeliefert, wo er am 9. Oktober 1974 stirbt. Nach seinem Tod und der Trauerfeier in Frankfurt am Main wird er gemäß seinem Wunsch auf dem katholischen Friedhof auf dem Berg Zion in Jerusalem beigesetzt.[8]
3.1.2 Oskar Schindler im Film
Die folgende Analyse der Sequenz, in der Schindler dem Zuschauer vorgestellt wird, beginnt mit der 3.Minute und 15.Sekunde und endet mit der 7.Minute und 33.Sekunde des Films.[9] Ein Einstellungsprotokoll hierzu befindet sich im Anhang.
In einer Halbnahen blicken wir auf ein altes Radio, welches sich auf einem Tisch befindet. Am rechten Bildrand ist die Hand einer Person zu erkennen, die eine Flasche hält und sich einen Drink ausschüttet. Aus dem Radio ertönt eine melancholische Melodie, gespielt von einer Geige, einem Akkordeon und Klavier. Währenddessen verschließt die Person, von der wir ausschließlich die Hände sehen und sie noch nicht als Oskar Schindler vorgestellt wurde, die Flasche wieder und ergreift das gefüllte Glas. Schindler[10], gespielt von dem Briten Liam Neeson, bewegt sich vom rechten Bildrand nach links vorne auf die Kamera zu, so dass man seinen mit einem weißen Hemd bekleideten Oberkörper erkennen kann. Es folgt eine Naheinstellung. Mehrere Jacketts liegen auf einem Tisch. Die Kamera schwenkt leicht nach links und der Betrachter des Films blickt auf die Arme Schindlers, der neben einer Krawatte auf einem der ausgebreiteten Jacketts, zwei weitere legt, um beurteilen zu können, welche der Krawatten am Besten zu dem Anzug passt. In einer Detailaufnahme erscheint die Hand Schindlers von oben im Bild. Er hebt den Deckel einer Schatulle ab und schüttet den Inhalt, mehrere Manschettenknöpfe, auf einen Tisch. Während die Kamera leicht nach unten schwenkt, verschwindet die rechte Hand aus dem Bildausschnitt und die linke nimmt zwei der vielen Manschettenköpfe vom Tisch. Die folgenden drei Detailaufnahmen zeigen weiterhin, wie sich Schindler ankleidet. Er legt seine Manschettenknöpfe an, bindet sich eine dunkle Krawatte um, zieht eines der zuvor ausgebreiteten Jacketts an und steckt sich ein weißes Taschentuch in die Anzugtasche. Nach dem Ankleiden sehen wir in zwei Detail- und einer Naheinstellungen, dass Schindler aus einer Tischschublade ein Bündel Geldscheine herausnimmt, diese durchzählt und auf den Tisch legt. Anschließend holt er noch eine Uhr aus der Schublade und aus einer weiteren noch mehr Banknoten. Die Szene endet in der 4. Minute und 11. Sekunde damit, wie Oskar Schindler sich ein großes NSDAP-Abzeichen am Revers befestigt.
[...]
[1] Vgl. dazu u.a. Noack, S.85ff sowie Korte, S.162ff
[2] Vgl. Korte, S.160
[3] Vgl. Noack, S.91
[4] Genau das kritisieren die Gegner des Films und werfen Spielberg eine „Beschönigung“ des Holocaust vor, während die Befürworter entgegnen, dass der grausame Genozid nicht in Bildern gezeigt werden kann und darf. Außerdem würde ein solcher Film auf Ablehnung und evtl. gar zur Leugnung des Geschehenen beim Publikum stoßen. Vgl. hierzu Noack, S. 90ff und 116f.
[5] Korte, S. 169
[6] Abgesehen von farbigen Sequenzen und digitale Einfärbung von Personen bzw. Kerzen am Anfang, in der Mitte und am Ende des Films.
[7] Dies hebt auch Keneally zu Beginn seines Buches (S.8) hervor. Ich werde im Verlauf meiner Ausarbeitung davon ausgehen, dass sich diejenigen Dinge, die sich zum einen in Keneally’s Schindlers Liste und ebenso auch in anderer Literatur finden lassen, als „wahr“ oder „sehr wahrscheinlich wahr“ angesehen werden können. Im Gegensatz dazu sollten Lexika-Artikel als alleiniger Beweis für eine Eigenschaft der Person genügen.
[8] Alle dargestellten Fakten beziehen sich auf Noack, S.15ff; Keneally, S.27ff; Korte, S.173ff; Beiweis, S.38ff; www.spiegel-online.de: Dossier über Oskar Schindler und Schindlers Liste; www.tagesspiegel.de vom 05.08.2005: „Biografie eines Rätsels“; www.wikipedia.de: Artikel über Oskar Schindler
[9] Alle Angaben beziehen sich auf die Standart DVD-Version von Schindlers Liste. Die Videoversion stimmt in Bezug auf Schnitt und Ton bzw. Geräuschen nicht mit der DVD-Version überein.
[10] Obwohl er dem Zuschauer als „Oskar Schindler“ erst in der 9. Minute und 30.Sekunde vorgestellt wird und dieser bis dahin für den Betrachter eine unbekannte Person ist, werde ich im Folgenden seinen Namen erwähnen.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Inf. Andre Feldmann (Autor:in), 2005, Die filmische Umsetzung der realen und fiktiven Charaktereigenschaften der Protagonisten in Steven Spielbergs "Schindlers Liste", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48802
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