In den kommenden Jahren steht eine Vielzahl von Vermögensübertragungen von der älteren auf die jüngere Generation bevor, denn die durchaus vermögensstarke Nachkriegsgeneration befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Alter. Das Geben mit warmer Hand sei seliger als das Geben mit kalter Hand, heißt es hierzu passend im Volksmund. Allerdings sollte die Übertragung von Vermögen im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge gut durchdacht sein, denn wer seinen Besitz ohne Einschränkung überträgt, verliert sämtliche seiner Rechte und Vermögenspositionen – etwa das Wohnrecht oder die Erträge aus Wertpapieren. In vielen Fällen benötigt der Übergeber aber noch die Erträge aus dem zu übertragenden Vermögen, um seinen Lebensabend zu finanzieren.
Eine Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen, bietet die Übertragung von Vermögen gegen Zahlung von regelmäßigen Versorgungsleistungen an den Übergeber bis an dessen Lebensende durch den Übernehmer.
Dieses Buch gibt Ihnen einen ausführlichen Einblick in das steuerliche Gestaltungsmodell der "Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen". Insbesondere die Entwicklung der Rechtsprechung und die Auffassung der Finanzverwaltung werden dabei kritisch durchleuchtet. Anhand von verständlichen Praxisbeispielen werden Ihnen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten dargelegt, wobei sämtliche Vermögensarten (insbesondere Betriebe, Immobilien und Grundstücke, Wertpapiervermögen) Berücksichtigung finden.
Das Buch richtet sich nur an Personen, die in naher Zukunft ihr Vermögen übertragen wollen. Besonders für die Steuerberatungsbranche eignet sich dieses Werk, um Mandanten eine passende Beratung für die geplante Vermögensübertragung zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Sonderrecht der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen
- 2.1 Vorweggenommene Erbfolge
- 2.2 Charakter der Versorgungsleistungen
- 2.3 Abgrenzung zu Unterhaltsleistungen und Gegenleistungsrenten
- 2.4 Entwicklung des Sonderrechts
- 2.4.1 Unterscheidung von zwei Vertragstypen
- 2.4.2 Beschlüsse des Großen Senats vom 12.05.2003
- 3 Voraussetzungen der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen
- 3.1 Sachliche Voraussetzungen
- 3.1.1 Gegenstand der Vermögensübergabe
- 3.1.1.1 Existenzsichernde Wirtschaftseinheiten
- 3.1.1.2 Wertpapiervermögen
- 3.1.1.3 Vermögensübertragung gegen Auflage zur Umschichtung
- 3.1.1.4 Eigengenutzte Wohnung
- 3.1.2 Ausreichend ertragbringende Wirtschaftseinheit
- 3.1.2.1 Unterschiedliche Rechtsprechung des BFH
- 3.1.2.2 Abschaffung des Typus 2
- 3.1.2.3 Ermittlung der Erträge
- 3.1.2.3.1 Nettoerträge
- 3.1.2.3.2 Ertragsprognose
- 3.1.2.3.3 Beweiserleichterungen für Betriebsvermögen
- 3.1.2.4 Wert des übertragenen Vermögens
- 3.2 Persönliche Voraussetzungen
- 3.2.1 Empfänger des Vermögens
- 3.2.2 Empfänger der Versorgungsleistung
- 3.3 Zeitliche Voraussetzungen
- 3.3.1 Leistungen auf Lebenszeit
- 3.3.2 Leistungen mit Höchst- oder Mindestlaufzeit
- 3.4 Formelle Voraussetzungen
- 3.4.1 Anforderungen an den Übergabevertrag
- 3.4.2 Wertsicherungsklausel
- 4 Rechtsfolgen der Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen
- 4.1 Steuerliche Behandlung der Versorgungsleistungen
- 4.1.1 Korrespondenzprinzip
- 4.1.2 Abgrenzung von Leibrente und dauernde Last
- 4.2 Steuerliche Behandlung der Vermögensübertragung
- 4.2.1 Einkommensteuer
- 4.2.2 Schenkungsteuer
- 4.2.3 Eigenheimzulage
- 5 Sonderfragen bei der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen
- 5.1 Nachträgliche Umschichtung
- 5.1.1 Bisherige Rechtslage
- 5.1.2 Neue Rechtslage
- 5.2 Teilentgeltlicher Erwerb
- 5.3 Versorgungsleistungen auf Grund einer Verfügung von Todes wegen
- 5.4 Übertragung von Vermögen unter Nießbrauchvorbehalt
- 5.5 Rückvermietung des übertragenen Vermögens an den Vermögensübergeber (Stuttgarter Modell)
- 5.6 Einbringung in eine Kapital- oder Personengesellschaft
- 6 Schluss
- 6.1 Zusammenfassung
- 6.2 Offene Fragen
- 6.3 Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die steuerliche Behandlung von Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die rechtlichen und steuerlichen Aspekte dieser komplexen Thematik zu geben. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Konstellationen und Rechtsfragen, die im Zusammenhang mit solchen Vermögensübertragungen auftreten.
- Sonderrecht der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen
- Voraussetzungen für eine solche Vermögensübertragung (sachlich, persönlich, zeitlich, formell)
- Steuerliche Folgen der Vermögensübertragung (Einkommensteuer, Schenkungsteuer)
- Sonderfragen wie nachträgliche Umschichtung oder teilentgeltlicher Erwerb
- Entwicklung des Sonderrechts und aktuelle Rechtsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der steuerlichen Behandlung von Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie benennt die Relevanz des Themas im Kontext der Altersvorsorge und der Vermögensübertragung im Familienkreis.
2 Sonderrecht der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen: Dieses Kapitel beschreibt das spezielle rechtliche Umfeld von Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen. Es differenziert zwischen verschiedenen Arten von Versorgungsleistungen und grenzt diese von Unterhaltsleistungen und Gegenleistungsrenten ab. Die historische Entwicklung des Sonderrechts wird nachvollzogen, wobei die Bedeutung der Urteile des Großen Senats des Bundesfinanzhofs hervorgehoben wird. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung verschiedener Vertragstypen und deren steuerliche Implikationen.
3 Voraussetzungen der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen: Dieses Kapitel befasst sich detailliert mit den Voraussetzungen, die für eine steuerlich privilegierte Behandlung von Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen erfüllt sein müssen. Es unterteilt diese Voraussetzungen in sachliche, persönliche, zeitliche und formelle Aspekte. Die Diskussion der sachlichen Voraussetzungen umfasst eine eingehende Analyse des Gegenstands der Vermögensübergabe (z.B. Existenzsichernde Wirtschaftseinheiten, Wertpapiere, eigengenutzte Wohnungen) und die Anforderungen an eine ausreichend ertragbringende Wirtschaftseinheit. Die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs zu diesen Fragen wird kritisch beleuchtet.
4 Rechtsfolgen der Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen: Dieses Kapitel untersucht die steuerlichen Konsequenzen der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen. Es behandelt die steuerliche Behandlung sowohl der Versorgungsleistungen selbst (unter Berücksichtigung des Korrespondenzprinzips und der Abgrenzung zu Leibrenten und dauernden Lasten) als auch der Vermögensübertragung im Hinblick auf Einkommensteuer und Schenkungsteuer. Die Rolle der Eigenheimzulage wird ebenfalls erläutert.
5 Sonderfragen bei der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen: Dieses Kapitel widmet sich verschiedenen Sonderfällen und komplexen Sachverhalten im Zusammenhang mit Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen. Es analysiert die Rechtslage bei nachträglicher Umschichtung des Vermögens, dem teilentgeltlichen Erwerb, Versorgungsleistungen aufgrund von Verfügungen von Todes wegen, der Übertragung unter Nießbrauchvorbehalt, der Rückvermietung an den Vermögensübergeber (Stuttgarter Modell) und der Einbringung in eine Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Vermögensübertragung, Versorgungsleistungen, Steuerliche Behandlung, Einkommensteuer, Schenkungsteuer, Leibrente, dauernde Last, Korrespondenzprinzip, BFH-Rechtsprechung, Existenzsichernde Wirtschaftseinheit, ausreichend ertragbringende Wirtschaftseinheit, Vorweggenommene Erbfolge, Nachträgliche Umschichtung, Teilentgeltlicher Erwerb.
Häufig gestellte Fragen zur Steuerlichen Behandlung von Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend die steuerliche Behandlung von Vermögensübertragungen gegen Versorgungsleistungen. Sie bietet einen Überblick über die rechtlichen und steuerlichen Aspekte, analysiert verschiedene Konstellationen und Rechtsfragen und beleuchtet die Entwicklung des Sonderrechts sowie aktuelle Rechtsprechung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Sonderrecht der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen, die dazugehörigen Voraussetzungen (sachlich, persönlich, zeitlich, formell), die steuerlichen Folgen (Einkommensteuer, Schenkungsteuer), Sonderfragen wie nachträgliche Umschichtung oder teilentgeltlicher Erwerb und die Entwicklung des Sonderrechts mit Fokus auf aktuelle Rechtsprechung.
Welche Arten von Versorgungsleistungen werden unterschieden?
Die Arbeit differenziert zwischen verschiedenen Arten von Versorgungsleistungen und grenzt diese von Unterhaltsleistungen und Gegenleistungsrenten ab. Die genaue Unterscheidung und die steuerlichen Implikationen der verschiedenen Vertragstypen werden detailliert erläutert.
Welche sachlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Die sachlichen Voraussetzungen beinhalten den Gegenstand der Vermögensübergabe (z.B. Existenzsichernde Wirtschaftseinheiten, Wertpapiere, eigengenutzte Wohnungen) und die Anforderung an eine ausreichend ertragbringende Wirtschaftseinheit. Die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu diesen Fragen wird kritisch beleuchtet und die Ermittlung der Erträge (Nettoerträge, Ertragsprognose) wird erklärt.
Welche persönlichen und zeitlichen Voraussetzungen gibt es?
Die Arbeit beschreibt die persönlichen Voraussetzungen (Empfänger des Vermögens und der Versorgungsleistung) sowie die zeitlichen Voraussetzungen (Leistungen auf Lebenszeit, Leistungen mit Höchst- oder Mindestlaufzeit).
Welche formellen Voraussetzungen müssen beachtet werden?
Die formellen Voraussetzungen umfassen die Anforderungen an den Übergabevertrag und die Bedeutung einer Wertsicherungsklausel.
Wie werden die Versorgungsleistungen steuerlich behandelt?
Die steuerliche Behandlung der Versorgungsleistungen wird unter Berücksichtigung des Korrespondenzprinzips und der Abgrenzung zu Leibrenten und dauernden Lasten erläutert.
Wie wird die Vermögensübertragung steuerlich behandelt?
Die Arbeit behandelt die steuerlichen Folgen der Vermögensübertragung im Hinblick auf Einkommensteuer und Schenkungsteuer. Die Rolle der Eigenheimzulage wird ebenfalls erläutert.
Welche Sonderfragen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Sonderfragen wie nachträgliche Umschichtung des Vermögens, teilentgeltlicher Erwerb, Versorgungsleistungen aufgrund von Verfügungen von Todes wegen, Übertragung unter Nießbrauchvorbehalt, Rückvermietung an den Vermögensübergeber (Stuttgarter Modell) und Einbringung in eine Gesellschaft.
Welche Rolle spielt die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH)?
Die Rechtsprechung des BFH, insbesondere die Beschlüsse des Großen Senats, spielt eine zentrale Rolle und wird an verschiedenen Stellen kritisch beleuchtet und analysiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Vermögensübertragung, Versorgungsleistungen, Steuerliche Behandlung, Einkommensteuer, Schenkungsteuer, Leibrente, dauernde Last, Korrespondenzprinzip, BFH-Rechtsprechung, Existenzsichernde Wirtschaftseinheit, ausreichend ertragbringende Wirtschaftseinheit, Vorweggenommene Erbfolge, Nachträgliche Umschichtung, Teilentgeltlicher Erwerb.
- Quote paper
- Lars Nordmeier (Author), 2005, Steuerliche Behandlung der Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48655