Metaphern sind in unserem heutigen Sprachgebrauch fest verankert. Das Wort Metapher kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „Bild, Umschreibung, Übertragung“1. Bei einer Metapher wird ein Wort, oder ein Satz aus den Bedeutungszusammenhängen des vertrauten Sprachgebrauchs heraus genommen und in andere Zusammenhänge so eingeordnet, dass es eine neue Bedeutung erhält.
Jeder von uns benutzt sicherlich täglich Metaphern um Dinge hervorzuheben, oder zu unterstreichen. Steht jemand z. B. in der Blüte seines Lebens,dann weiß man, dass die Person mittleren Alters ist und noch wunderschöne Jahre vor sich hat. Oder hat jemand den Nagel auf den Kopf getroffen, muss es sich nicht zwangsläufig um einen Handwerker handeln. Es kann genau so gut eine völlig richtige Feststellung einer Person zu einem bestimmten Sachverhalt sein.
Auch im Sport treffen wir auf die verschiedensten Metaphern. Eine Sprinterin mit einem schönen Laufstil wird oft als Gazelle bezeichnet. Ein Skispringer fliegt so ruhig wie ein Vogel und ein Boxer, den keiner schlage kann, steht fest wie ein Baum im Ring. Um all diese sportlichen Aktivitäten in die richtigen Worte zu fassen reichen oftmals einfache Beschreibungen nicht aus. Die Sportjournalisten benutzen Metaphern um gewisse Dinge, z. B. Stärken und Schwächen von Sportlern, oder bestimmte Bewegungen für Zuschauer, Zuhörer oder auch Leser zu verdeutlichen und hervorzuheben.
Metaphern kann man auch im Sportunterricht, beim Erlernen einer neuen Bewegung verwenden. Inwieweit dies hilfreich ist und welche Bedeutung die Metaphern für die Schüler haben möchte ich in dieser Hausarbeit herausstellen. Am Ende der Arbeit werden Metaphern, die in unserem Seminar vorgestellt wurden geprüft und bewertet. Welche sind hilfreich und welche stören und verhindern sogar die Bewegung?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
I. Theoretische Aspekte des Lehrens und Lernens mit Metaphern
2. Bedeutung des Metaphernlehrens
3. Effizienz des Metaphernlernens
3.1 Die Problematik des Metaphernlehrens
4. Die verschiedenen Metapherarten
II. Auswertung der in der Praxis getesteten Metaphern
5. Praktische Umsetzung von Metaphern
5.1 Metaphern in der Leichtathletik
5.2 Metaphern im Turnen
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Metaphern sind in unserem heutigen Sprachgebrauch fest verankert. Das Wort Metapher kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „Bild, Umschreibung, Übertragung“[1]. Bei einer Metapher wird ein Wort, oder ein Satz aus den Bedeutungszusammenhängen des vertrauten Sprachgebrauchs heraus genommen und in andere Zusammenhänge so eingeordnet, dass es eine neue Bedeutung erhält.
Jeder von uns benutzt sicherlich täglich Metaphern um Dinge hervorzuheben, oder zu unterstreichen. Steht jemand z. B. in der Blüte seines Lebens, dann weiß man, dass die Person mittleren Alters ist und noch wunderschöne Jahre vor sich hat. Oder hat jemand den Nagel auf den Kopf getroffen, muss es sich nicht zwangsläufig um einen Handwerker handeln. Es kann genau so gut eine völlig richtige Feststellung einer Person zu einem bestimmten Sachverhalt sein.
Auch im Sport treffen wir auf die verschiedensten Metaphern. Eine Sprinterin mit einem schönen Laufstil wird oft als Gazelle bezeichnet. Ein Skispringer fliegt so ruhig wie ein Vogel und ein Boxer, den keiner schlage kann, steht fest wie ein Baum im Ring. Um all diese sportlichen Aktivitäten in die richtigen Worte zu fassen reichen oftmals einfache Beschreibungen nicht aus. Die Sportjournalisten benutzen Metaphern um gewisse Dinge, z. B. Stärken und Schwächen von Sportlern, oder bestimmte Bewegungen für Zuschauer, Zuhörer oder auch Leser zu verdeutlichen und hervorzuheben.
Metaphern kann man auch im Sportunterricht, beim Erlernen einer neuen Bewegung verwenden. Inwieweit dies hilfreich ist und welche Bedeutung die Metaphern für die Schüler haben möchte ich in dieser Hausarbeit herausstellen. Am Ende der Arbeit werden Metaphern, die in unserem Seminar vorgestellt wurden geprüft und bewertet. Welche sind hilfreich und welche stören und verhindern sogar die Bewegung?
2. Bedeutung des Metaphernlehrens
Wie in der Einleitung bereits beschrieben sind Metaphern ein wichtiger Bestandteil unseres Sprachgebrauchs. Metaphern gehören vor allem oftmals bei der Vermittlung von Dingen dazu, um dem Lernenden ein besseres oder von ihm bekanntes Bild zu schaffen. Man greift auf Metaphern zurück wenn
„eine nüchterne, sachliche Beschreibung komplizierter Sachzusammenhänge ein nicht ausreichend scharfes Bild beim Aufnehmenden hinterlässt“[2].
Metaphern können also helfen Dinge zu verdeutlichen, da man sie durch Erfahrungen und Kenntnisse der einzelnen Personen in einen neuen Bedeutungszusammenhang überträgt, so dass jeder mit einer neuen Situation etwas anfangen kann, dass durch bereits Bekanntes klarer wird. Man tritt sozusagen mit der Umwelt in einen Dialog, indem man in eine neue Situation alte Erkenntnisse und Erfahrungen transportieren. Durch die Metaphern erkennt man Situationen wieder, „erlebt, vergleicht und erspürt Gemeinsames und Trennendes auf“[3] und kann sie somit in eine neue Situation einfügen.
Aus diesem Grund können Metaphern auch das Lernen von Bewegungen erleichtern, denn gerade als Sportler tritt man mit seiner Umwelt in Beziehung. Sei es das Sportgerät, sei es eine Sporthalle oder Mitspieler. Wichtig hierbei ist allerdings, dass die Metapher immer der Situation in der sich der Lernende grade befindet angepasst ist. Zusätzlich muss der Lernende die Metapher auch ernst nehmen und nicht belächeln. Ebenso wichtig ist, dass er sich „nicht fürchten muss, sich der Lächerlichkeit preiszugeben.“[4]
Metaphern sollen keinesfalls Ausführungshinweise sein, denn dann rutscht man viel zu sehr in das Feld der Bewegungsbeschreibung. Sie sollen viel mehr für den Ausführenden eine gewisse Freiheit der Umsetzung lassen und von daher lieber etwas offener gestellt werden. Im Schwimmsport gibt es beim Delfinschwimmen die Metapher vom Schlüsselloch. Die Schwimmer werden aufgefordert den Armzug unter dem Körper in der Form eines Schlüssellochs durchzuführen. Jeder der Schwimmer hat sicher eine andere Vorstellung eines Schlüssellochs, die Größe des Schlüssellochs ist auch nicht bekannt und so bleibt es letztendlich den Schwimmern selbst überlassen wie sie unter Wasser dieses Schlüsselloch ziehen sollen. Ein großer Freiheitsgrad der Bewegungsausführung bleibt somit immer erhalten. Man erhält die Chance zur freien Entfaltung. Metaphern sollten aber andererseits
„im Hinblick auf das Wesentliche der Bewegungsstruktur, auf ihre Schlüsselstellen im Sinne eindeutig sein, dass beim Ausführenden keine Entschlüsselungsprobleme auftreten, sonst laufen sie Gefahr vom Eigentlichen abzulenken, statt hinzuführen.“[5]
Dies bedeutet beim Delfinschwimmen, dass der Zug unter Wasser von weit geöffnet bis eng am Körper vorbei durchgeführt werden muss.
Dies kann natürlich zu Schwierigkeiten führen, wenn die subjektive Wahrnehmung eines Menschen von einem Schlüsselloch eine ganz andere ist als die, die vom Trainer oder Lehrer dadurch erzeugt werden sollte.
3. Effizienz des Metaphernlernens
Nun wurde bereits oben deutlich, dass Metaphern helfen können um Bewegungen verständlicher darzustellen oder zu verdeutlichen. Doch stellt sich natürlich jetzt die Frage, ob Metaphern denn wirklich zum Erfolg führen. Ob am Ende die Schüler die mit Metaphern arbeiten eine bessere Bewegung durchführen als die anderen und diese Bewegung auch effektiv nutzen können?
Diese Frage wurde 1996 durch MAURUS in einer empirischen Studie geklärt. Er wollte in einem Versuch
„die Wirkung metaphorisch-bildhafter Instruktionen einerseits und die Effekte konkreter Bewegungsanweisungen andererseits“[6]
miteinander Vergleichen. Er bildete mit 80 Versuchspersonen drei verschiedene Gruppen, denen er das Pedalo fahren beibringen wollte. Die Gruppen wurden folgendermaßen eingeteilt: In der ersten Gruppe wurden den Versuchspersonen zwei Metaphern vorgegeben, die voneinander unterschieden wurden. Sie lauteten: „ Ihre Knöchel sind Stifte, die eine Girlande an die Wand zeichnen “[7] und „ Ihre Füße sind Staubtücher, die den Boden wischen “[8].
Die zweite Gruppe bekam Aufgabeninstruktionen ohne Metaphern, dabei wurde zwischen zwei Instruktionen unterschieden:
„1. Ziehen und schieben Sie von einer Balancestellung der Pedale in die nächste Balancestellung der Pedale und 2. Ihr Fuß schiebt nach vorn, drückt dann nach schräg unten, zieht nach hinten und kommt dann passiv wieder nach oben“[9].
Bei der ersten Instruktion handelt es sich um eine Vermittlung des globalen Handlungsprinzips, bei der zweiten um eine Vermittlung von aneinander gereihten Bewegungskomponenten.
Die letzte Gruppe durfte sich anschauen, wie Pedalo fahren funktioniert und sollte danach selber ausprobieren zu fahren. Dabei wurde unterschieden zwischen
„Demonstration der Zielbewegung kombiniert mit geleitetem Experimentieren auf dem Pedalo und ausschließliche Demonstration der Zielbewegung.“[10]
Jeder der Versuchspersonen hatte 15 Durchgänge á 12 Meter zu fahren und wurde nach jeweils 5 Durchgängen befragt. Das Ergebnis dieses Versuchs war überraschend eindeutig. Die Probanden, die mit Metaphern gelernt hatten fuhren schon in den ersten Durchgängen viel flüssiger als die anderen Gruppen. Diese flüssigere Fahrt wurde bis zum Ende des Versuchs durchgehalten. Die Probanten unterstrichen in den anschließend geführten Interviews,
„dass durch eine metaphorische Instruktion grundsätzlich eine positive Bedeutungskonstruktion gegenüber der Aufgabensituation angelegt wird.“[11]
Dieser Versuch wurde später noch einmal mit den Probanten durchgeführt, diesmal allerdings auf einer Berg- und Talbahn. Die Ergebnisse waren mit denen des ersten Durchgangs zu vergleichen. Es machte auch keinen Unterschied, ob es sich um eine Zielmetapher oder um eine Aktionsmetapher gehandelt hat. In dieser Untersuchung stellte Gröben aber auch fest, dass die motorischen Bewegungen an sich nicht viel besser waren als die der anderen Gruppen, jedoch „gefühlsmäßig unverkrampfter und sicherer wurden.“[12]
Man kann also an der genannten empirischen Studie davon ausgehen, dass das Lernen mit Metaphern wirklich den Lernprozess entscheidend beeinflussen und erleichtern kann. Eine gute Metapher sollte auf jeden Fall komplizierte Bewegungsbeschreibungen ersetzen. Sie können „das Bewegungsgefühl positiv beeinflussen“[13]
[...]
[1] Prof. Dr. Mackensen, Lutz: Das Wörter und Fremdwörterbuch für jeden Tag. Stuttgart: Füllhorn, Sachbuchverlag. 1992. S. 437
[2] Heckers, Herbert: „Den Hang erobern“. Zur Bedeutung metaphorischer Instruktionen im Skifahren. In: Skifahren ein Leben – Erlebnis Skifahren. Festschrift zum 70. Geburtstag von Walter Kugler. Hrsg. von Anne Kuchler, Bernhard Kuchler. Werne: Skiverlag Bernhard Kuchler. 2002. S. 51
[3] Ebd. S. 52
[4] Ebd.
[5] Ebd. S. 53
[6] Pfaffel, Petra: Bewegung und Imagination: Metaphern als Vermittlungshilfe. In: Integrative Bewegungslehre. Hrsg. von Klaus Moegling. Teil 3. Lernen und Lehren von Bewegungen. Kassel: Prolog Verlag. 2002. S. 302 (=Bewegungslehre & Bewegungsforschung. Bd. 15)
[7] Ebd. S. 303
[8] Ebd.
[9] Vgl. ebd.
[10] Ebd. S. 304
[11] Ebd.
[12] Heckers 2002: S. 54
[13] Volger, B.: Über den Umgang mit Metaphern beim Lehren und Lernen von Bewegungen. In: B. Heinz/R. Laging (Hrsg.): Bewegungslernen in Bewegung und Bildung. Hamburg 1999. S. 127
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- Sybille Kaisers (Author), 2004, Lernen mit Metaphern - Theoretische Aspekte und Auswertung verschiedener Metaphern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48480
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