Pay-TV gibt es in Europa seit etwa zwanzig Jahren. Während dieser Zeit unterlagen die Märkte für Pay-TV einem stetigen Wandel, der vor allem durch den technischen Fortschritt im Bereich des Fernsehen geprägt ist. Gleichzeitig nahm die Entwicklung des frei empfänglichen Privatfernsehen in dieser Zeit seinen Lauf.
Ziel dieser Arbeit ist es, in einem ersten Schritt den Markt für Pay-TV zu bestimmen und zu untersuchen, inwiefern vor- und nachgelagerte Märkte sich auf den Pay-TV-Markt auswirken sowie allgemeine Zusammenhänge darzustellen. In einem zweiten Schritt wird die Entwicklung einzelner ausgewählter Pay-TV-Märkte in Europa von ihrer Entstehung bis heute dargestellt. In einem dritten Teil wird schließlich untersucht, wie sich die Entscheidungen der Europäischen Kommission auf die Entwicklung der Pay-TV-Märkte ausgewirkt haben.
Zunächst ist es erforderlich, den Begriff des Pay-TV näher zu erläutern. Beim Pay-TV handelt es sich um eine Angebotsform von Fernsehen, bei der das Fernsehunternehmen seine Inhalte den Nutzern auf der Basis eines zivilrechtlichen Vertrages gegen Zahlung eines Entgelts bereitstellt. Dabei sind zwei Hauptvarianten zu unterscheiden, zum einen das Pay-Per-Channel, bei dem der Zuschauer einen oder mehrere Fernsehkanäle abonniert und dafür ein regelmäßiges Entgelt leistet. Der Nutzer hat jederzeit und unbeschränkt Zugang zu den abonnierten Kanälen. Die zweite Variante des Pay-TV stellt das so genannte Pay-Per-View dar. Hier zahlt der Nutzer jeweils nur die tatsächlich genutzte Leistung, also für die Nutzung eines einzelnen Programmereignisses (z.B. Spielfilm, Sportübertragung). Bei den in Europa existierenden Pay-TV-Plattformen herrscht nach wie vor das Modell Pay-Per-Channel vor.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Pay-TV-Märkte in Europa
- I. Allgemeine Einführung
- 1. Ebene 1: Programmrechteerwerb
- a) Sachliche Marktabgrenzung
- aa) Spielfilme
- bb) Sportveranstaltungen
- cc) Erwerb von ganzen Kanälen
- b) Räumliche Marktabgrenzung
- 2. Ebene 2: Veranstaltung von Fernsehen (Free-TV und Pay-TV)
- a) Räumliche Marktabgrenzung
- b) Sachliche Marktabgrenzung
- 3. Ebene 3: Playout
- a) Digitalisierung
- b) Verschlüsselung
- c) Multiplexing
- d) Modulation und Uplink
- 4. Ebene 4: Übertragung
- a) Terrestrische Übertragung
- b) Satellit
- c) Kabel
- d) Marktabgrenzung
- 5. Ebene 5: Empfang mittels Endgeräten und entsprechender Software
- II. Darstellung einzelner Pay-TV-Märkte in Europa
- 1. Frankreich
- 2. Großbritannien
- 3. Italien
- 4. Deutschland
- III. Zusammenfassung: Pay-TV in Europa
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Wandel der Pay-TV-Märkte Europas und dem Einfluss der EU-Kommission auf diesen Wandel. Sie untersucht zunächst den Pay-TV-Markt und dessen Abgrenzung, analysiert dann die Entwicklung ausgewählter Pay-TV-Märkte in Europa und beleuchtet schließlich die Auswirkungen der Entscheidungen der Europäischen Kommission auf diese Märkte.
- Definition des Pay-TV-Marktes und Abgrenzung von vor- und nachgelagerten Märkten
- Entwicklung einzelner Pay-TV-Märkte in Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland
- Wettbewerbsrechtliche Entscheidungen der EU-Kommission und deren Einfluss auf die Pay-TV-Märkte
- Bedeutung des technischen Fortschritts im Bereich des Fernsehens für die Entwicklung des Pay-TV
- Zusammenhänge zwischen dem Pay-TV-Markt und dem frei empfanglichen Privatfernsehen
Zusammenfassung der Kapitel
- A. Einleitung: Diese Einleitung bietet eine grundlegende Definition des Pay-TV und stellt die wichtigsten Ziele der Arbeit dar. Sie beleuchtet den Wandel der Pay-TV-Märkte in den letzten zwanzig Jahren und die zentrale Rolle des technischen Fortschritts. Die Einleitung erläutert auch die beiden Hauptvarianten des Pay-TV: Pay-per-Channel und Pay-per-View.
- B. Pay-TV-Märkte in Europa: Dieses Kapitel behandelt den Begriff des „Marktes“ aus der Perspektive des Wettbewerbs- und Kartellrechts. Es betont die Bedeutung der Marktbestimmung für die Beurteilung der Position von Unternehmen innerhalb der Wirtschaft. Das Kapitel beschreibt die Abgrenzung von Märkten in sachlicher, räumlicher und zeitlicher Hinsicht und erklärt die Bedeutung von Wettbewerb für die Volkswirtschaft.
- I. Allgemeine Einführung: Dieser Abschnitt widmet sich der Definition des relevanten Marktes im Sinne des Wettbewerbsrechts. Es werden die Kriterien für die Abgrenzung des sachlichen Marktes erläutert, wie die Nachfragesubstituierbarkeit und die Angebotssubstituierbarkeit. Die Bedeutung von Zugangsschranken, Verbrauchergewohnheiten und unterschiedlichen Marktanteilen für die Abgrenzung eines räumlichen Marktes wird ebenfalls behandelt.
- II. Darstellung einzelner Pay-TV-Märkte in Europa: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der Entwicklung von Pay-TV-Märkten in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland. Es beleuchtet die Besonderheiten der jeweiligen Märkte und die Faktoren, die ihre Entwicklung beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Pay-TV, Marktabgrenzung, Wettbewerb, EU-Kommission, Medienrecht und technischer Fortschritt. Sie beleuchtet die Entwicklung der Pay-TV-Märkte in Europa und die Rolle des Wettbewerbsrechts bei der Gestaltung dieser Märkte. Weitere wichtige Begriffe sind Programmrechteerwerb, Digitalisierung, Verschlüsselung, Multiplexing, Übertragungstechnologien und die Regulierung von Medienmärkten.
- Quote paper
- Astrid Jahn (Author), 2005, Der Wandel der Pay-TV-Märkte Europas und der Einfluss der EU-Kommission, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48447