Die folgende Arbeit setzt sich mit der literarischen Inszenierung familiärer Gewalt in Elfriede Jelineks Roman "Die Ausgesperrten" auseinander.
Gewalt ist eine weitgefächerte Problematik, die sich in "Die Ausgesperrten" in vielfacher Form wiederfindet. Hier soll sich jedoch besonders mit der im Roman dargestellten Gewalt innerhalb von Familien auseinandergesetzt werden. Dafür wird die Familie Witkowski analysiert, die im Bezug auf Gewalt im Roman immer wieder auffällt. Vor allem soll hinterfragt werden, wie sich das gewalttätige Verhalten der Eltern auf die Kinder auswirkt und ob gegebenenfalls sogar eine Weitergabe von Gewalt stattfindet.
Um einen Einstieg in die Thematik zu bekommen, wird kurz in das Thema Gewalt und im speziellen familiäre Gewalt sowie den Einfluss von Erziehung eingeführt. In der Analyse soll zunächst hinterfragt werden, ob die Vergangenheit Otto Witkowskis sein gewalttätiges Handeln beeinflusst und inwiefern seine Figur Aspekte der österreichische Nachkriegsgesellschaft widerspiegelt. Danach kann dann aufgezeigt werden, welche Formen der Gewalt in der Familie auftreten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Einführung in die Gewaltproblematik in Familie und Erziehung
- 3. Gewalt in der Familie Witkowski
- 3.1 Soziokultureller Hintergrund: Herr Witkowski als Ex-Offizier und Alltagsfaschist
- 3.2 Gewalt gegen die Ehefrau
- 3.3 Physische „Eltern-Kind-Gewalt“
- 3.4 Psychische „Eltern-Kind-Gewalt“: Die Schwarze Pädagogik
- 3.5 Gewalt der Kinder
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung familiärer Gewalt in Elfriede Jelineks Roman „Die Ausgesperrten“, insbesondere innerhalb der Familie Witkowski. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Gewalt aufzuzeigen und deren Auswirkungen auf die Kinder zu untersuchen. Dabei wird der soziokulturelle Kontext der österreichischen Nachkriegsgesellschaft berücksichtigt.
- Familiäre Gewalt in „Die Ausgesperrten“
- Der Einfluss des soziokulturellen Kontextes der Nachkriegszeit
- Die Rolle der „Schwarzen Pädagogik“
- Intergenerationelle Weitergabe von Gewalt
- Auswirkungen von Gewalt auf Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der familiären Gewalt in Elfriede Jelineks „Die Ausgesperrten“ ein. Sie verortet die Handlung im Kontext der österreichischen Nachkriegsgesellschaft mit ihren anhaltenden faschistischen Tendenzen, der fehlenden Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und patriarchalen Strukturen. Der Roman basiert auf einem realen Mordfall, dessen Kontext Jelinek in die 1950er Jahre verlegt, um die soziokulturellen Aspekte der Nachkriegszeit hervorzuheben. Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit auf die Familie Witkowski und kündigt die Analyse der verschiedenen Gewaltformen und deren Auswirkungen auf die Kinder an. Sie stellt kurz die theoretische Einführung in das Thema Gewalt und familiäre Gewalt in Aussicht.
2. Theoretische Einführung in die Gewaltproblematik in Familie und Erziehung: Dieses Kapitel bietet eine theoretische Grundlage zur Betrachtung von Gewalt. Es definiert Gewalt als ein vielschichtiges, negativ gewertetes Phänomen, das aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven betrachtet wird. Es werden die drei Formen physische, psychische und strukturelle Gewalt unterschieden. Der Fokus liegt auf familiärer Gewalt, insbesondere der Gewalt zwischen Ehepartnern und zwischen Eltern und Kind (Misshandlung). Das Kapitel beleuchtet die traumatischen Folgen von Gewalterfahrungen für Kinder und betont die mehrgenerationale Dynamik familiärer Gewalt. Es diskutiert den Einfluss der Erziehung auf die kindliche Entwicklung und die Rolle der Gesellschaft in diesem Zusammenhang. Besonders wird die „Schwarze Pädagogik“ als prägendes Erziehungsmodell in der Nachkriegszeit thematisiert, welches durch Unterdrückung und Manipulation den Willen des Kindes bricht.
3. Gewalt in der Familie Witkowski: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Formen der Gewalt innerhalb der Familie Witkowski. Es beginnt mit der Betrachtung des soziokulturellen Hintergrunds von Herrn Witkowski als Ex-Offizier und dessen mögliche Auswirkungen auf sein gewalttätiges Verhalten. Anschließend werden die verschiedenen Formen der Gewalt detailliert untersucht: die Gewalt gegen die Ehefrau, die physische und psychische Gewalt gegen die Kinder (einschließlich der „Schwarzen Pädagogik“), und schließlich die Gewalt der Kinder untereinander. Die Analyse soll aufzeigen, wie das gewalttätige Verhalten der Eltern die Kinder beeinflusst und ob eine Weitergabe von Gewalt stattfindet. Die einzelnen Unterkapitel liefern detaillierte Analysen der einzelnen Gewaltformen und setzen sie in den Kontext der Gesamtproblematik innerhalb der Familie.
Schlüsselwörter
Familiäre Gewalt, Elfriede Jelinek, Die Ausgesperrten, Österreichische Nachkriegsgesellschaft, Schwarze Pädagogik, Patriarchat, Intergenerationelle Traumatisierung, Gewaltzyklus, Soziokultureller Kontext, Familienanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu Elfriede Jelineks "Die Ausgesperrten"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung familiärer Gewalt in Elfriede Jelineks Roman „Die Ausgesperrten“, insbesondere innerhalb der Familie Witkowski. Der Fokus liegt auf der Aufdeckung verschiedener Gewaltformen und deren Auswirkungen auf die Kinder, unter Berücksichtigung des soziokulturellen Kontextes der österreichischen Nachkriegsgesellschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung, 2. Theoretische Einführung in die Gewaltproblematik in Familie und Erziehung, 3. Gewalt in der Familie Witkowski und 4. Fazit. Kapitel 3 ist weiter untergliedert, um verschiedene Formen der Gewalt innerhalb der Familie Witkowski zu untersuchen.
Welche Gewaltformen werden in der Familie Witkowski analysiert?
Die Analyse der Familie Witkowski umfasst Gewalt gegen die Ehefrau, physische und psychische Gewalt gegen die Kinder (einschließlich der „Schwarzen Pädagogik“) und Gewalt der Kinder untereinander. Der soziokulturelle Hintergrund des Vaters als Ex-Offizier und dessen mögliche Auswirkungen auf sein gewalttätiges Verhalten werden ebenfalls betrachtet.
Welche Rolle spielt der soziokulturelle Kontext?
Der soziokulturelle Kontext der österreichischen Nachkriegsgesellschaft mit ihren anhaltenden faschistischen Tendenzen, der fehlenden Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und patriarchalen Strukturen spielt eine zentrale Rolle. Er wird als wichtiger Einflussfaktor für das gewalttätige Verhalten innerhalb der Familie Witkowski betrachtet.
Welche Bedeutung hat die „Schwarze Pädagogik“ in der Analyse?
Die „Schwarze Pädagogik“ wird als prägendes Erziehungsmodell in der Nachkriegszeit thematisiert und als Form der psychischen Gewalt gegen die Kinder innerhalb der Familie Witkowski analysiert. Sie wird als ein Mechanismus der Unterdrückung und Manipulation des kindlichen Willens betrachtet.
Welche theoretische Grundlage verwendet die Arbeit?
Die Arbeit stützt sich auf eine theoretische Einführung in die Gewaltproblematik, die Gewalt als ein vielschichtiges, negativ gewertetes Phänomen definiert und verschiedene wissenschaftliche Perspektiven berücksichtigt. Dabei werden physische, psychische und strukturelle Gewalt unterschieden, mit Fokus auf familiäre Gewalt und deren traumatische Folgen für Kinder.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Formen der Gewalt in der Familie Witkowski aufzuzeigen, deren Auswirkungen auf die Kinder zu untersuchen und den Einfluss des soziokulturellen Kontextes der österreichischen Nachkriegszeit zu beleuchten. Die Intergenerationelle Weitergabe von Gewalt und die Rolle der „Schwarzen Pädagogik“ werden ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Familiäre Gewalt, Elfriede Jelinek, Die Ausgesperrten, Österreichische Nachkriegsgesellschaft, Schwarze Pädagogik, Patriarchat, Intergenerationelle Traumatisierung, Gewaltzyklus, Soziokultureller Kontext, Familienanalyse.
- Citar trabajo
- Sophie Vogt (Autor), 2019, Die literarische Inszenierung familiärer Gewalt in Elfriede Jelineks "Die Ausgesperrten". Mögliche Aspekte der österreichischen Nachkriegsgesellschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/484057