Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der unterstützenden Wirkung von Bewegung für den musikalischen Lernprozess. Noch bis circa 1960 herrschte die Auffassung, der Vokalunterricht müsse im Musikunterricht eine Vorrangstellung haben. Das Singen als wichtigste Handlung des Musikunterrichts sollte die Auseinandersetzung mit verschiedenartigem Liedgut fördern. Die musikalische Umwelt war in dieser Zeit geprägt durch volkstümliche beziehungsweise geistliche Lieder, welche vom Musiklehrer selbst vorgetragen wurden.
Die Entwicklung der Aufnahme- und Wiedergabetechnik und die Verbreitung von Musik durch Rundfunk und andere Medien hat die Lernsituation für Schülerinnen und Schüler (SuS) jedoch verändert. Die SuS sind nicht mehr davon abhängig das zu hören, was der Musiklehrer reproduziert. Ein so entstehendes, vielfältiges Musikangebot lässt sich nicht ausschließlich mit der vokalen Wiedergabe erschließen. Der Musikunterricht musste dementsprechend auf die Veränderungen mit angepassten Lernmethoden reagieren.
In der heutigen Zeit hat sich die Lebensumwelt von Kindern auffallend verändert. Bewegungsmöglichkeiten sind eingeschränkt vorhanden bzw. werden weniger genutzt. Man liest und hört viel darüber, dass Kinder sich zu wenig bewegen und Bewegungserziehung eine immer geringe Rolle spielt. Laut dem Kinderschutzbund NRW ist der Mangel an körperlicher Aktivität mittlerweile ein bedrohliches Problem der gesamten Gesellschaft geworden. Dieser Bewegungsmangel führt nicht nur zu unzureichender, körperlicher Fitness, sondern auch zu eingeschränkter Kreativität und Leistungsfähigkeit.
Als Ursache dieser Situation benennt der Kinderschutzbund NRW vor allem die Verkleinerung der Spiel und Bewegungsräume für Kinder durch zunehmende Urbanisierung und steigenden Straßenverkehr sowie die zunehmnde Nutzung elektronischer Medien. Die Lebensräume von Kindern unterliegen demnach einem starken strukturellen Wandel.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prozess des Lernens
- Allgemeine Modelle des Lernens
- Musikalisches Lernen
- Zusammenhang zwischen Lernen und Bewegung
- Sensorisch / motorisch
- Psychologische und soziale Aspekte
- Anforderungen an die Unterrichtsgestaltung
- Ziele des Musikunterrichts
- Inhalte des Musikunterrichts
- Methoden des Musikunterrichts
- Vorstellung eines Unterrichtsentwurfs
- Begründung und Wahl des Themas
- Thematische Einbettung und Ziel der Unterrichtsreihe
- Bedingungsanalyse
- Aussagen zur pädagogischen Situation der Lerngruppe
- Rahmenbedingungen
- Lehrplan und Förderung von Kompetenzen
- Arbeitsauftrag
- Unterrichtsverlaufsplan
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Bedeutung von Bewegung für den musikalischen Lernprozess. Sie beleuchtet die Entwicklung des Musikunterrichts von der Fokussierung auf Vokalunterricht bis hin zu modernen Ansätzen, die Bewegung als integrales Element des Lernens betrachten. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des Zusammenhangs zwischen Bewegung und musikalischem Lernen, der Analyse verschiedener Lernmodelle und der Erläuterung der sich daraus ergebenden Anforderungen an die Unterrichtsgestaltung.
- Die Entwicklung des Musikunterrichts im Wandel der Zeit
- Die Bedeutung von Bewegung für den Lernprozess
- Verschiedene Lernmodelle und ihre Bedeutung für den Musikunterricht
- Die Integration von Bewegung in die Unterrichtsgestaltung
- Der Zusammenhang zwischen sensorisch-motorischen Fähigkeiten und musikalischem Lernen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Rolle von Bewegung im Musikunterricht und stellt den Fokus der Arbeit auf die unterstützende Wirkung von Bewegung für den musikalischen Lernprozess dar. Kapitel 2 untersucht den Prozess des Lernens im Allgemeinen und fokussiert sich auf verschiedene Modelle des Lernens, darunter das kognitivistische, das behavioristische und das konstruktivistische Modell. Kapitel 2.2 befasst sich mit dem Konzept des musikalischen Lernens und unterscheidet zwischen dem organisierten und dem spontanen Lernen. Es wird der Zusammenhang zwischen dem "Matthäus-Effekt" und der musikalischen Sozialisation thematisiert. Darüber hinaus werden die vier Ebenen des musikalischen Lernens nach Amrhein vorgestellt.
Schlüsselwörter
Musikalisches Lernen, Bewegung, Unterrichtsgestaltung, Lernmodelle, sensorisch-motorische Fähigkeiten, kognitivistisches Lernen, behavioristisches Lernen, konstruktivistisches Lernen, Matthäus-Effekt, Erlebnisdimensionen, Unterrichtsentwicklung.
- Quote paper
- Christin Vogt (Author), 2018, Bewegung im Musikunterricht. Eine Analyse ihrer unterstützenden Wirkung für den Lernprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/484032