Die weltweite Fusionswelle macht durch die Globalisierung auch an den Grenzen Deutschlands nicht halt. Das erkannte spätestens mit der wohl bisher spektakulärsten Fusion, der deutschen Mannesmann AG mit dem britischen Konkurrenten Vodafone Air Toch Plc., auch die Bundesregierung.
Im Gegensatz zu den USA, wo sich unfreundliche Unternehmensübernahmen schon in den achtziger Jahren zu einer gängigen Unternehmensstrategie entwickelten, waren sie in Deutschland bis zu Übernahme von Mannesmann durch Vodaphone ein weithin unbekanntes Phänomen.
Diese "freundliche" Fusion, die ursprünglich als "unfreundliche Übernahme" geplant war, führte zu einer von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Expertenkommission, die Empfehlungen für ein künftiges Übernahmegesetz erarbeitete. Diese Empfehlungen mündeten in dem am 01.01.2002 in Kraft getretenen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz. Das WpÜG regelt die Übernahme aufgrund eines freiwilligen öffentlichen Angebotes oder einer Verpflichtung nach dem Gesetz von Aktiengesellschaften und
Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA) mit Sitz in Deutschland (§ 2 WpÜG). Anwendung findet das WpÜG bei allen Angeboten zum Erwerb von Wertpapieren, die von einer Zielgesellschaft ausgeben und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassen sind. Das Gesetz dient der Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und soll zudem die Interessen der Aktionäre auch im Sinne des "Marktes für Unternehmenskontrolle" schützen. Dies ist umso wichtiger als die Aktie als Anlageinvestition seit einigen Jahren in der BRD für private Anleger immer mehr an Attraktivität gewonnen hat.
Es dürfte inzwischen unstrittig sein, dass das Übernahmeangebot ein probates Mittel darstellt um die Kontrolle über ein Unternehmen zu erhalten. In wieweit die Tui AG als Übernahmekandidat in Frage kommt soll in dieser Arbeit erläutert werden. Zum besserem Verständnis wird zunächst die Übernahme als solches thematisiert sowie die damit verbundenen gesetzlichen Regelungen und
mögliche Abwehrmaßnahmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Feindliche Übernahme
- 2.1. Begriff ,,Feindliche Übernahme“
- 2.2. Arten von feindlichen Übernahmen
- 2.2.1. Tender Offer
- 2.2.2. Dawn Raid
- 2.3. Motive und Ziele einer feindlichen Übernahme
- 2.3.1. Strategische Motive
- 2.3.2. Finanzielle Motive
- 2.3.3. Persönliche Motive
- 3. Das Übernahmeangebot
- 3.1. Verfahrensablauf
- 3.2. Formen von Angeboten.
- 3.3. Das Übernahmeangebot
- 3.4. Abgabe des Übernahmeangebotes
- 4. Rechtslage
- 4.1. Die vorherige Rechtslage
- 4.2. Das neue Wertpapierübernahmegesetz
- 4.3. Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe eines Angebotes..
- 4.4. Abgabe des Angebotes
- 4.5. Annahmefristen
- 4.6. Änderung des Angebotes
- 4.7. Konkurrierende Angebote
- 4.8. Veröffentlichung nach Abgabe des Angebotes
- 4.9. Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrates der Zielgesellschaft
- 4.10 Abwicklung des Angebotes
- 5. Abwehrmaßnahmen
- 5.1. Präventive Maßnahmen
- 5.1.1. Ausgabe von Namensaktien
- 5.1.2. Unterschiedliche Aktiengattungen
- 5.1.3. Duales System Aufsichtsrat/Vorstand.
- 5.1.4. Golden Parachute"
- 5.1.5. Wechselseitige Beteiligungen
- 5.2. Ad-Hoc Maßnahmen
- 5.2.1. Rückkauf eigener Aktien
- 5.2.2. „Pac Man“ Anteilserwerb vom Bieter bzw. Gegenangebot
- 5.2.3. Crown Jewels"
- 5.2.4. Poison Pill"
- 5.2.5. ,White Knight"
- 5.2.6. Werbemaßnahmen
- 5.2.7. Zukauf von Unternehmen
- 6. Bedeutung dieser Grundsätze für die Tui AG!
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Thema der feindlichen Übernahme anhand des Beispiels der TUI AG. Der Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung der rechtlichen Rahmenbedingungen und der verschiedenen Strategien, die im Falle einer Übernahme sowohl vom Übernehmer als auch vom Übernommenen genutzt werden können.
- Die verschiedenen Arten und Motive von feindlichen Übernahmen
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Kontext der Übernahme
- Mögliche Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen
- Die Bedeutung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die TUI AG
- Der Einfluss der Übernahmeregulierung auf die deutsche Unternehmenslandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in das Thema der feindlichen Übernahme ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der globalen Fusionswelle. Außerdem wird auf die Entstehung des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) eingegangen, das im Jahr 2002 in Kraft trat.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel wird der Begriff der feindlichen Übernahme definiert und verschiedene Arten von feindlichen Übernahmen sowie deren Motive und Ziele analysiert.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Ablauf und den Formen von Übernahmeangeboten und erklärt die verschiedenen Phasen des Übernahmeprozesses.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen im Kontext von Übernahmeangeboten. Dazu werden die vorherige Rechtslage sowie das neue Wertpapierübernahmegesetz (WpÜG) erläutert.
- Kapitel 5: Das fünfte Kapitel befasst sich mit verschiedenen Abwehrmaßnahmen, die von Unternehmen gegen feindliche Übernahmen eingesetzt werden können. Dabei werden sowohl präventive als auch ad-hoc-Maßnahmen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der feindlichen Übernahme, des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG), der Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen und den strategischen Überlegungen von Unternehmen im Kontext der globalen Fusionswelle.
- Quote paper
- Thomas Huhmann (Author), Frauke Strathkötter (Author), 2005, Feindliche Übernahme am Beispiel der TUI AG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48385