Der Werbeslogan "Geiz - ist - geil" zählt in Deutschland zu den bekanntesten Werbeaussagen und hat es geschafft, wie keiner zuvor die Gesellschaft so stark zu polarisieren. Mittlerweile ist es jedoch nicht mehr nur ein Satz einer Werbebotschaft, als vielmehr ein Synonym für eine ganze Konsumkultur (vgl. T. Tjiang, Ist Geiz noch geil?, Wirtschaft in Mittelfranken, 05/2005, S. 28). Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass mittlerweile die bloße Nennung des provokativen Slogans unterschiedliche Reaktionen hervorruft. Während der Konsument meist entnervt darauf reagiert, weil er sich selbst von Werbung unabhängig sehen möchte und ihm diese Aussage nun schon allzu oft begegnet ist, zuckt der Händler eher getroffen zusammen und sieht in "Geiz - ist - geil" die Wurzel vielen Übels. Für den Einzelhandel ist es jedoch unerlässlich, so bald wie möglich zu reagieren um wettbewerbsfähig zu bleiben, da die Hoffnung, dass die Discounter sich vom reinen Preiskampf abwenden und eine solide Markenführung wieder zulassen, nicht sonderlich aussichtsreich erscheint. Denn für viele Konsumenten gibt es heute schon kaum eine schlimmere Vorstellung, als wenn sie das Gefühl haben, für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu viel bezahlt zu haben(vgl. B. Kettl-Römer, So wehren Sie sich gegen die "Geiz - ist - geil" - Mentalität, 1. Absatz von "Stellen Sie sich auf die knauserigen Tatsachen ein"). Dabei bieten Vollsortimenter in keinem anderen Land ihren Kunden so günstige Preise an, wie in Deutschland (vgl. Mercer MC, Der deutsche Einzelhandel ist bei der Preiskommunikation Schlusslicht in Europa, 2. Absatz von "Deutsche kaufen anders ein"), d.h. heute setzen die meisten Verbraucher günstige Preise als Selbstverständlichkeit voraus. Die Frage nach dem "Warum" ist zwar vielschichtig, aber für den Einzelhandel sehr wichtig um eine erfolgreiche Differenzierungspolitik zu betreiben. Auch die Ausgestaltung der Differenzierungsstrategie stellt den Einzelhandel vor große Probleme, da die Konsumlust sich nicht mehr signifikant steigern lässt, denn das Vertrauen in den Anbieter fehlt, weil dem Kunden durch die häufigen Skandale mit Billigprodukten das Gefühl bestätigt wird, dass jeder Anbieter letztendlich nur noch mit ihm Geld verdienen will (vgl. D. Bosshart, Billig S. 60). Wie dennoch eine erfolgreiche Abgrenzung zu Discountern gelingen kann, soll die folgende Arbeit zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung
- B Grundzüge und Auswirkungen der „Geiz- ist- geil“-Welle
- I. Präzisierung des geschaffenen Begriffs „Geiz-ist-geil“
- II. Systematisierung der Gründe für die Discounter-Bewegung
- III. Darstellung der Folgen für den Einzelhandel
- IV. Darstellung der Folgen für die Verbraucher
- C Bewertung von bekannten und alternativen Strategien zur Abgrenzung gegen Discounter
- I. Betrachtung bekannter Lösungsansätze des Handels
- 1. Reduktion der Kosten wo nur möglich
- 2. Steigerung der Umsätze um jeden Preis
- II. Kritische Würdigung der vermeintlichen Lösungsansätze
- III. Vorstellung alternativer Strategien
- IV. Kritische Würdigung der Alternativlösungen
- I. Betrachtung bekannter Lösungsansätze des Handels
- D Schlussbetrachtung des Modells erfolgreicher Einzelhandel ohne aggressiven Preiskampf
- I. Bisherige Aktionen und Reaktionen des Einzelhandels
- II. Zu beachtende Rahmenbedingungen
- E Zukunftsaussichten im Preiskampf-Zeitalter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen des Slogans „Geiz ist geil“ auf den deutschen Einzelhandel und analysiert Strategien zur erfolgreichen Abgrenzung gegenüber preisaggressiven Discountern. Ziel ist es, Lösungsansätze aufzuzeigen, die über den bloßen Preiskampf hinausgehen.
- Der Einfluss des „Geiz-ist-geil“-Phänomens auf die Konsumkultur
- Analyse der Strategien etablierter Einzelhändler im Umgang mit Discountern
- Bewertung von Kostenreduktion und Umsatzsteigerung als Reaktionen auf den Preiskampf
- Alternative Strategien zur Differenzierung und Kundenbindung
- Zukunftsaussichten für den Einzelhandel im Kontext des anhaltenden Preiskampfes
Zusammenfassung der Kapitel
A Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Slogan „Geiz ist geil“ als Synonym für eine gesamte Konsumkultur. Sie hebt die Notwendigkeit einer Reaktion des Einzelhandels auf den intensiven Preiskampf hervor und stellt die zentrale Forschungsfrage nach einer erfolgreichen Abgrenzungsstrategie. Die Einleitung betont den Vertrauensverlust der Konsumenten gegenüber Anbietern aufgrund häufiger Skandale mit Billigprodukten und verweist auf die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise.
B Grundzüge und Auswirkungen der „Geiz- ist- geil“-Welle: Dieses Kapitel analysiert den Slogan „Geiz ist geil“ als Kommunikationsstrategie, die den Preiskampf im Einzelhandel widerspiegelt. Es betrachtet den Slogan nicht nur als Werbebotschaft, sondern als Symbol für einen gesellschaftlichen Wandel und die zunehmende Bedeutung von Preisgünstigkeit im Konsumverhalten. Die Kapitel analysiert den Wandel von der ehemals negativen Konnotation von Geiz hin zur Akzeptanz von Schnäppchenjagd als verbreitete Praxis.
C Bewertung von bekannten und alternativen Strategien zur Abgrenzung gegen Discounter: Dieses Kapitel bewertet gängige Strategien des Einzelhandels, wie Kostenreduktion und Umsatzsteigerung, um den Discountern entgegenzuwirken. Es analysiert deren Grenzen und Schwächen und präsentiert alternative Ansätze. Dabei rückt die Berücksichtigung der subjektiven Preiswahrnehmung der Konsumenten, die Steigerung des Kundennutzens durch Zusatzleistungen und eine nachhaltige Preisgestaltung in den Fokus. Die Kapitel bewertet die Stärken und Schwächen der alternativen Strategien kritisch.
D Schlussbetrachtung des Modells erfolgreicher Einzelhandel ohne aggressiven Preiskampf: Dieses Kapitel (ohne Zusammenfassung, da es den Schluss des Textes beinhaltet und somit Spoiler enthält)
Schlüsselwörter
Geiz-ist-geil, Discounter, Einzelhandel, Preisstrategie, Kostenreduktion, Umsatzsteigerung, Kundenbindung, Preiswahrnehmung, Kundennutzen, Differenzierung, nachhaltige Preisgestaltung, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Auswirkungen des Slogans „Geiz ist geil“ auf den deutschen Einzelhandel
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Slogans „Geiz ist geil“ auf den deutschen Einzelhandel und analysiert Strategien zur erfolgreichen Abgrenzung gegenüber preisaggressiven Discountern. Das Hauptziel ist es, Lösungsansätze aufzuzeigen, die über den bloßen Preiskampf hinausgehen.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss des „Geiz-ist-geil“-Phänomens auf die Konsumkultur, analysiert Strategien etablierter Einzelhändler im Umgang mit Discountern, bewertet Kostenreduktion und Umsatzsteigerung als Reaktionen auf den Preiskampf, untersucht alternative Strategien zur Differenzierung und Kundenbindung und beleuchtet die Zukunftsaussichten für den Einzelhandel im Kontext des anhaltenden Preiskampfes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundzügen und Auswirkungen der „Geiz-ist-geil“-Welle, ein Kapitel zur Bewertung bekannter und alternativer Strategien zur Abgrenzung gegen Discounter, eine Schlussbetrachtung zu einem Modell erfolgreichen Einzelhandels ohne aggressiven Preiskampf und abschließend ein Kapitel zu den Zukunftsaussichten.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, beschreibt den Slogan „Geiz ist geil“ als Synonym für eine Konsumkultur und hebt die Notwendigkeit einer Reaktion des Einzelhandels auf den intensiven Preiskampf hervor. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach einer erfolgreichen Abgrenzungsstrategie und betont den Vertrauensverlust der Konsumenten gegenüber Anbietern aufgrund von Skandalen mit Billigprodukten.
Was wird im Kapitel zu den Grundzügen und Auswirkungen der „Geiz-ist-geil“-Welle analysiert?
Dieses Kapitel analysiert den Slogan „Geiz ist geil“ als Kommunikationsstrategie, die den Preiskampf widerspiegelt. Es betrachtet ihn als Symbol für einen gesellschaftlichen Wandel und die zunehmende Bedeutung von Preisgünstigkeit im Konsumverhalten. Die Analyse umfasst den Wandel der Konnotation von Geiz hin zur Akzeptanz von Schnäppchenjagd.
Wie werden bekannte und alternative Strategien zur Abgrenzung gegen Discounter bewertet?
Dieses Kapitel bewertet gängige Strategien wie Kostenreduktion und Umsatzsteigerung und analysiert deren Grenzen. Es präsentiert alternative Ansätze, die die subjektive Preiswahrnehmung der Konsumenten, die Steigerung des Kundennutzens durch Zusatzleistungen und eine nachhaltige Preisgestaltung berücksichtigen. Die Stärken und Schwächen der Alternativen werden kritisch bewertet.
Was beinhaltet die Schlussbetrachtung?
Die Schlussbetrachtung (Kapitel D) wird in der Zusammenfassung nicht detailliert beschrieben, um Spoiler zu vermeiden, da sie den Schluss des Textes bildet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Geiz-ist-geil, Discounter, Einzelhandel, Preisstrategie, Kostenreduktion, Umsatzsteigerung, Kundenbindung, Preiswahrnehmung, Kundennutzen, Differenzierung, nachhaltige Preisgestaltung, Wettbewerbsfähigkeit.
- Citar trabajo
- Inkeri Klomsdorf (Autor), 2005, Strategien für den Einzelhandel im Umgang mit preisagressiven Discountern, 'Geiz-ist-geil' als Herausforderung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48357