Im Themenkomplex „Entwicklungsperspektiven von Arbeit“ wird diese Hausarbeit den schon etwas enger gefassten Bereich der Musikberufe behandeln. Doch auch das Thema `Berufe im Bereich der Musik´ ist zu weitläufig um ihn auf 15 Seiten einigermaßen erschöpfend zu erfassen. Bereits 1988 sind laut ROHLFS „nahezu ein Viertel Million Menschen [...] im Berufsfeld Musik tätig.“ 1 Systemtheoretisch ist die Musik ein Teilsystem des Systems Kultur, das sich selbst wiederum in viele untergeordnete (Teil- )Systeme gliedert. 2 Allgemein lassen sich zwei übergeordnete Bereiche beschreiben. Zum einen der Komplex aus Dienstleistungen und Industrie um die Musik herum (die sogenannte Musikindustrie). Zu diesem, dem ökonomischen System zuzuordnendem, Teil der Musikbereiche gehören die drei Bereiche Distribution und Dienstleistungen, Musikmedien und die Tonträgerindustrie. Während es diesem Bereich vornehmlich um die „Maximierung des ökonomischen Outputs“ geht, stehen auf der anderen Seite, dem sozio-kulturellen System, alle die, die unmittelbar mit Schöpfung und instrumentaler Interpretation von Musik zu tun haben (z.B. die Musiker) und dabei zuforderst die „optimale Entfaltung kreativen Potentials“ 3 im Sinn haben. Die eingangs erwähnten 250.000 Beschäftigten teilen sich auf diese beiden Teilsysteme ungefähr hälftig auf. Etwa Einhunderttausend komponieren, interpretieren oder lehren Musik, genauso viele gehören der Musikindustrie an. Hinzu kommen etwa 50.000 Musikstudierend e und sich in beruflicher Ausbildung Befindende. 4 Diese Seminararbeit wird nur den Bereich der ausübenden Musiker, und dabei auch nur „Den Orchestermusiker“ behandeln. Die Wahl des Instruments wird dabei nur insofern von Interesse sein, als dass dadurch bestimmte Spezifika exemplarisch beschrieben werden können. Wie sich zeigen wird, unterliegen nicht nur Musiker im allgemeinen bestimmten berufsbedingten Beanspruchungen und daraus folgenden Belastungen, sondern diese Belastungen korrelieren auch mit dem Status im Orchester und dem gespielten Instrument. Bevor ich zur eigentlichen Beschreibung des Berufes Orchestermusiker komme, werde ich jedoch einige einführende Bemerkungen zur Genealogie und zum Wesen der Musikerberufe voranstellen. Das führt nach meinem D afürhalten zu einer besseren Einordnung dieses speziellen Musikertyps in das breite Feld dieser Berufsgruppe. Dabei folge ich weitestgehend
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beruf Musiker
- Musikerpersönlichkeit und Ausbildung
- Ausbildung der Orchestermusiker
- Beruflicher Alltag und Tätigkeitsbereiche
- Formen sozialer Absicherung
- Zusammenfassung und Zukunftsperspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit widmet sich dem Beruf des Orchestermusikers im Kontext des Themenkomplexes „Entwicklungsperspektiven von Arbeit“. Sie betrachtet den Beruf des Musikers in seiner historischen Entwicklung und beleuchtet die spezifischen Anforderungen, Herausforderungen und Belastungen, denen Orchestermusiker in ihrem Berufsalltag ausgesetzt sind. Zudem werden die aktuellen Entwicklungen in der Berufswelt der Musiker und die Auswirkungen auf ihre soziale Absicherung untersucht.
- Die historische Entwicklung des Berufsfeldes "Musiker" im europäischen Kontext
- Die spezifischen Eigenschaften und Anforderungen an die Musikerpersönlichkeit
- Der Berufliche Alltag und die Belastungen von Orchestermusikern
- Die Rolle der Ausbildung an Musikhochschulen und deren Relevanz für den Beruf
- Aktuelle Entwicklungen in der Berufswelt von Musikern, insbesondere die Veränderungen in der sozialen Absicherung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Beruf des Orchestermusikers im Kontext des Themenkomplexes „Entwicklungsperspektiven von Arbeit“ vor und skizziert die zentralen Themenfelder der Hausarbeit.
- Kapitel 1 beleuchtet die historische Entwicklung des Berufs „Musiker“ und zeichnet ein Bild von der Sozialgeschichte des Berufsstandes im europäischen Kontext. Dabei wird die Bedeutung der Sesshaftwerdung und die Entstehung der Arbeitsteilung für die Herausbildung des Berufs des Musikers herausgestellt.
- Kapitel 2 befasst sich mit den spezifischen Anforderungen an die Persönlichkeit von Musikern und untersucht die Bedeutung der musikalischen Ausbildung an Musikhochschulen. Es wird die Frage aufgeworfen, inwieweit die Ausbildung an Musikhochschulen adäquat auf den späteren Beruf vorbereitet und welche unterschiedlichen Argumentationen im Streit zwischen Solisten- und Orchesterausbildung vorliegen.
- Kapitel 3 widmet sich dem beruflichen Alltag von Orchestermusikern und analysiert die spezifischen Belastungen, denen diese in ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind. Neben zeitlichen Belastungen werden insbesondere gesundheitliche Beeinträchtigungen untersucht, die sich aus der Art und dem Umfang der beruflichen Tätigkeit ergeben.
- Kapitel 4 beleuchtet die sich ändernde Berufswelt von Musikern und fokussiert auf die soziale Absicherung von Orchestermusikern, die zunehmend unter Zeitverträgen arbeiten und mit weiteren Unsicherheiten leben müssen.
Schlüsselwörter
Orchestermusiker, Beruf, Entwicklungsperspektiven, Musik, Ausbildung, Beruflicher Alltag, Belastung, Soziale Absicherung, Zeitverträge, Musikindustrie, Kultur, Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt.
- Quote paper
- David Runschke (Author), 2004, Beruf: Orchestermusiker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48342