Süddeutschland ist weltweit bekannt für erstklassige Automobilbauer. Ähnliches gilt für Norditalien und die Herstellung von Modeschuhen. Die Halbleiter-Branche verbindet man allgemein mit der Region Santa Clara County in den USA, besser bekannt als Silicon Valley. In Nordrhein-Westfalen hat sich die Region um Köln zum Medienzentrum entwickelt. Doch warum verbinden wir einzelne Regionen mit bestimmten (erfolgreichen) Wirtschaftsbranchen? Gewiss auch aufgrund einer bestimmten Tradition, aber der Hauptgrund ist eher simpel: Führende Unternehmen haben sich dort niedergelassen. Trotz offenen globalen Märkten, Internet, schneller Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten sind in einer Vielzahl von Gebieten Konzentrationen von Unternehmen derselben Branche zu beobachten. Wenn diese Zusammenballung von Unternehmen untereinander Kooperationen und Netzwerke aufbaut, spricht man von einem Cluster.
Das Entstehen und die Struktur von solchen Clusterverbänden ist Inhalt dieser Arbeit. Dabei wird im ersten Teil der Clusterbegriff theoretisch erklärt und die zunehmende Bedeutung des Standortes erläutert. Neben den Vorteilen eines Wirtschaftsclusters für Unternehmen, liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in Ansätzen und Denkweisen einer politischen Strategie, diese Standortvorteile mit der regionalen Strukturpolitik zu verbinden. Es werden Entwicklungspotential und Handlungsoptionen aufgezeigt, um die Vorteile der Unternehmen auch mit Vorteilen für die Standortregion zu verbinden. Ziel ist es, anhand von Erfahrungen aus schon bestehenden erfolgreichen Clusterverbänden Grundregeln regionaler Leistungsfähigkeit und generelle Ziele eines Kooperationsnetzwerkes auszumachen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Cluster Konzept
- 2.1 Wirtschaftlicher Hintergrund
- 2.2 Der Cluster Begriff
- 2.2 Abgrenzungen und Verbindungen
- 3. Voraussetzungen an den Standort
- 4. Vorteile eines Wirtschaftsclusters
- 4.1 Für die beteiligten Unternehmen
- 4.2 Für die Region
- 5. Die Ausgestaltung eines Wirtschaftsclusters - erste Schritte
- 6. Politische Steuerungsansätze- Handlungspotentiale
- 6.1 Die Art des Netzwerkes
- 7. Lokale Maßnahmen
- 7.1 Gründungsinitiativen
- 7.2 Finanzierung
- 8. Risiken und Gefahren
- 9. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Entstehen und die Struktur von Clusterverbänden. Der Fokus liegt auf der theoretischen Erklärung des Clusterbegriffs und der zunehmenden Bedeutung von Standorten. Ein Schwerpunkt ist die Verbindung von Standortvorteilen mit regionaler Strukturpolitik, wobei Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Ziel ist die Ableitung von Grundregeln regionaler Leistungsfähigkeit und generellen Zielen von Kooperationsnetzwerken anhand bestehender erfolgreicher Clusterverbände.
- Der Clusterbegriff und seine Bedeutung für die regionale Wirtschaftsentwicklung
- Standortfaktoren und Vorteile von Wirtschaftsclustern für Unternehmen und die Region
- Politische Strategien zur Förderung von Clustern und regionale Strukturpolitik
- Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen zur Stärkung regionaler Wettbewerbsfähigkeit
- Grundregeln regionaler Leistungsfähigkeit und Ziele von Kooperationsnetzwerken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung veranschaulicht anhand von Beispielen wie dem Silicon Valley oder der Medienbranche in Köln, wie bestimmte Regionen mit erfolgreichen Wirtschaftszweigen assoziiert werden. Sie führt den Begriff des Clusters ein und beschreibt den Gegenstand der Arbeit: die Untersuchung des Entstehens und der Struktur von Clusterverbänden, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Standortfaktoren und der regionalen Politik.
2. Das Cluster Konzept: Dieses Kapitel beleuchtet den wirtschaftlichen Hintergrund der Clusterbildung. Es erklärt, wie Globalisierung und der Wandel von der fordistischen zur postfordistischen Wirtschaft die Bedeutung regionaler Einbettung von Unternehmen erhöhen. Der zunehmende Wettbewerbsdruck und die Notwendigkeit flexibler Wertschöpfungsketten fördern die Konzentration von Unternehmen in Clustern. Das Kapitel führt verschiedene ökonomische Theorien ein, die die regionale Konzentration von Wachstum und Innovation erklären, und hebt die Bedeutung von Humankapital, informellen Netzwerken und Wissenstransfer hervor. Die genaue Definition des Begriffs "Cluster" wird vorbereitet.
Schlüsselwörter
Cluster, regionale Wirtschaftsentwicklung, Standortvorteil, Globalisierung, Postfordismus, regionale Strukturpolitik, Kooperationsnetzwerke, Humankapital, Wissenstransfer, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Wirtschaftscluster
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument untersucht das Entstehen und die Struktur von Wirtschaftsclustern. Es konzentriert sich auf die theoretische Erklärung des Clusterbegriffs, die Bedeutung von Standortfaktoren und den Zusammenhang zwischen Standortvorteilen und regionaler Strukturpolitik. Ziel ist die Ableitung von Grundregeln regionaler Leistungsfähigkeit und Zielen von Kooperationsnetzwerken.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt unter anderem den Clusterbegriff und seine Bedeutung für die regionale Wirtschaftsentwicklung, Standortfaktoren und die Vorteile von Wirtschaftsclustern für Unternehmen und die Region, politische Strategien zur Clusterförderung und regionale Strukturpolitik, Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen zur Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit sowie Grundregeln regionaler Leistungsfähigkeit und Ziele von Kooperationsnetzwerken.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in mehrere Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von Kapiteln zum Clusterkonzept (inklusive wirtschaftlichem Hintergrund und Definition des Begriffs), den Standortvoraussetzungen, den Vorteilen von Wirtschaftsclustern (für Unternehmen und die Region), der Ausgestaltung von Wirtschaftsclustern, politischen Steuerungsansätzen, lokalen Maßnahmen (Gründungsinitiativen und Finanzierung), Risiken und Gefahren und abschließend einer Zusammenfassung.
Was sind die wichtigsten Schlüsselbegriffe?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind Cluster, regionale Wirtschaftsentwicklung, Standortvorteil, Globalisierung, Postfordismus, regionale Strukturpolitik, Kooperationsnetzwerke, Humankapital, Wissenstransfer und Wettbewerbsfähigkeit.
Wie wird der Clusterbegriff definiert und erklärt?
Das Dokument erklärt den Clusterbegriff im Kontext der Globalisierung und des Wandels von der fordistischen zur postfordistischen Wirtschaft. Es zeigt auf, wie der zunehmende Wettbewerbsdruck und die Notwendigkeit flexibler Wertschöpfungsketten die regionale Konzentration von Unternehmen fördern. Es werden ökonomische Theorien zur Erklärung der regionalen Konzentration von Wachstum und Innovation vorgestellt, mit Betonung von Humankapital, informellen Netzwerken und Wissenstransfer.
Welche Rolle spielt die regionale Politik?
Das Dokument untersucht die Verbindung von Standortvorteilen mit regionaler Strukturpolitik. Es zeigt Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen auf und leitet daraus Grundregeln für regionale Leistungsfähigkeit und die Ziele von Kooperationsnetzwerken ab. Es werden politische Strategien zur Förderung von Clustern behandelt.
Welche Vorteile bieten Wirtschaftscluster?
Die Vorteile von Wirtschaftsclustern werden sowohl für die beteiligten Unternehmen als auch für die Region betrachtet. Für Unternehmen werden Aspekte wie verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Zugang zu Ressourcen und Wissen hervorgehoben. Für die Region werden positive Effekte auf die Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung angesprochen.
Welche Risiken und Gefahren werden im Dokument angesprochen?
Das Dokument widmet sich auch den Risiken und Gefahren im Zusammenhang mit Wirtschaftsclustern, ohne jedoch explizit auf diese einzugehen. Dieser Punkt wird lediglich als Kapitel im Inhaltsverzeichnis aufgeführt.
- Quote paper
- Massimo Meurer (Author), 2005, Regionale Cluster als Standortvorteil, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48188