Freundschaften als zwischenmenschliche Beziehungen spielen bei Kindern wie auch bei uns Erwachsenen eine große und bedeutende Rolle. Möglicherweise bedeuten Freunde Kindern sogar noch mehr. Das kommt daher, dass Kinder in der Entwicklung ihres Selbstvertrauens Unterstützung brauchen und diese sicherlich durch Freundschaften erhalten können. Denn sie können mit Gleichaltrigen Erfahrungen machen, die mit Erwachsenen so nicht möglich sind, da unter Kindern ein symmetrisches Verhältnis besteht, sie stehen grundsätzlich auf der gleichen Stufe und sind so gleichberechtigt. Somit können sie Dinge lernen, die mit Erwachsenen nicht möglich wären.
„Im Umgang mit Freunden und Gleichaltrigen (Peers) erlernen Kinder Kooperation und Wetteifer, moralisches Urteilen und Handeln, Vertrauen, Sensibilität u.a.m.“ Wagner beschreibt das Erlernen sozialer Kompetenz. Die Kinder lernen in der Zweierbeziehung Verhaltensweisen und Umgangsformen, die notwendig sind, um in unserer Gesellschaft zu leben.
Durch den Vergleich mit anderen Kindern, der ständig vorkommt, kann man sein Selbstbild entwickeln. Man sieht sich mit der Identität des anderen konfrontiert und nimmt sich selbst so genauer und anders wahr. Das stärkt das Selbstbewusstsein und gibt Sicherheit. Bachmann spricht von „einer Differenzierung und Intensivierung des Selbsterlebens.“ Ganz grundsätzlich wird durch Freundschaften das Bedürfnis nach Nähe befriedigt. Menschen sind auf andere Menschen angewiesen, diese sind für das Überleben und das Wohlbefinden notwendig. Das Grundbedürfnis nach einem Menschen, dem man vertrauen kann, der einem zur Seite steht und mit dem man Spaß haben kann, wird in Freundschaften befriedigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von (Kinder-) Freundschaft
- Freundschaftskonzepte
- Stufe 0: „Freundschaft als momentane physische Interaktion“
- Stufe 1: „Freundschaft als einseitige Hilfestellung“
- Stufe 2: „Freundschaft als Schönwetterkooperation“
- Stufe 3: „Freundschaft als intime und gegenseitig gestützte Beziehung“
- Formen und Merkmale von Kinderfreundschaften
- Anzahl der Freunde
- Enge – lockere Freundschaften
- Mädchen Jungen
- Elterneinfluss
- Entwicklung von Kinderfreundschaften
- Beginn einer Freundschaft
- Ähnlichkeit als Kriterium der Freundeswahl
- Individuelle Voraussetzungen
- Kontaktaufnahme
- Freundschaft muss gepflegt werden
- Konflikte und Streit
- Abbruch der Freundschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Thema Kinderfreundschaften. Er analysiert die Bedeutung von Freundschaften in der Entwicklung des Kindes und untersucht verschiedene Aspekte von Kinderfreundschaften, wie die Definition, Konzepte und die Entwicklung über verschiedene Phasen hinweg.
- Die Bedeutung von Freundschaften für die Entwicklung des Kindes
- Die Definition von Kinderfreundschaften und die Schwierigkeiten, eine allgemeingültige Definition zu finden
- Verschiedene Konzepte von Freundschaften und deren Entwicklung über das Kindesalter hinweg
- Die Formen und Merkmale von Kinderfreundschaften, wie die Anzahl der Freunde, die Enge der Beziehung und die Rolle von Geschlecht und Eltern
- Die Entwicklung von Kinderfreundschaften von der Kontaktaufnahme bis hin zum Abbruch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Freundschaften im Leben von Kindern und Erwachsenen. Es wird herausgestellt, dass Freundschaften für Kinder eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Selbstvertrauens spielen, da sie ihnen ermöglichen, Erfahrungen mit Gleichaltrigen zu machen, die mit Erwachsenen nicht möglich sind.
Im Kapitel zur Definition von Kinderfreundschaft wird deutlich, dass eine allgemeingültige Definition schwierig zu finden ist, da die Vorstellung von Freundschaft vom Alter, dem Entwicklungsstand und den individuellen Bedürfnissen der Kinder abhängt.
Das Kapitel über Freundschaftskonzepte stellt das Stufenmodell von Selman vor, welches die Entwicklung der Perspektivenübernahme bei Kindern und deren Einfluss auf die Entwicklung von Freundschaften beschreibt.
Schlüsselwörter
Kinderfreundschaften, Entwicklung, Selbstvertrauen, Freundschaft, Konzepte, Stufenmodell, Selman, Perspektivenübernahme, Formen, Merkmale, Anzahl, Enge, Geschlecht, Elterneinfluss, Kontaktaufnahme, Konflikte, Abbruch.
- Quote paper
- Carolin Löffler (Author), 2004, Kinderfreundschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48107