PROBLEMSTELLUNG
Die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens ist für viele daran interessierte Gruppen, wie zum Beispiel Aktionäre, Arbeitnehmer, Lieferanten und Kunden von Bedeutung. Jahresabschluss und Geschäftsbericht bilden hierüber meist die einzige Informationsquelle. Die Interessen der Beteiligten sind meist recht unterschiedlich, das extern zugängliche Datenmaterial aber oft das selbe.
Eine interessengebundene Untersuchung der zur Verfügung stehenden Informationen wird somit erforderlich. Lehrbücher geben hierzu eine Fülle von verschiedensten Analyseverfahren. Problematisch ist dabei die Auswahl von Verfahren, welche der jeweiligen Zielorientierung angemessenen sind. Zudem ist eine bloße Situationsanalyse für die meisten Beteiligten nicht von großem Nutzen. Wesentlich
größere Bedeutung ist der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens beizumessen. Der Jahresabschluss stellt aber eine Datenbasis dar, die auf Vergangenheitswerten beruht. Bei der Analyse von großen Unternehmen und Konzernen steht man zudem noch vor der Schwierigkeit, dass durch den Jahres- und Konzernabschluss eine
Reduktion von vielen Informationen auf wenige Wertangaben erfolgt. Problematisch ist es somit, Quellen des Erfolges zu erkennen1. Weiterhin erfordert jede Analyse für eine zielorientierte Untersuchung wirtschaftwissenschaftliches und branchenspezifisches Wissen.
Aufgabe dieser Seminararbeit ist es – am Beispiel der DaimlerChrysler AG, einem Konzern der Automobilbranche, – sechs ausgesuchte Analysen, im Hinblick auf die Vorgehensweise der externen Unternehmensanalyse, in der Praxis zu untersuchen.
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INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1. PROBLEMSTELLUNG
2 Erläuterungen und terminologische Abgrenzung
2.1 Die Unternehmensanalyse
2.2 Die externe Unternehmensanalyse
3 Gründe und Ziele der Durchführung
4 Externen Unternehmensanalyse: Formen der Durchführung
5 Zur Untersuchung externer Unternehmensanalysen
6 Allgemeine Angaben
7 Analysefelder und Verfahren der Fundamentalanalyse
7.1 Die Analyse des Erfolgs
7.1.1 Ergebnisquellenanalyse
7.1.2 Rentabilitätsanalyse
7.2 Finanzwirtschaftliche Analyse: Investition, Finanzierung, Liquidität
7.3 Strategische Analyse
7.4 Operative Analyse
8 Die Chartanalyse (technische Analyse)
9 Das Urteil
10 KRITIK: EXTERNEN UNTERNEHMENSANALYSE IN DER PRAXIS
11 THESENFÖRMIGE ZUSAMMENFASSUNG
LITERATURVERZEICHNIS
Quellen aus dem Internet
Gesetzestexte, Rechtsverordnungen
Informationsmaterial von Daimler Chrysler über die DaimlerChrysler AG
Analysen
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. PROBLEMSTELLUNG
Die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens ist für viele daran interessierte Gruppen, wie zum Beispiel Aktionäre, Arbeitnehmer, Lieferanten und Kunden von Bedeutung. Jahresabschluss und Geschäftsbericht bilden hierüber meist die einzige Informationsquelle. Die Interessen der Beteiligten sind meist recht unterschiedlich, das extern zugängliche Datenmaterial aber oft das selbe.
Eine interessengebundene Untersuchung der zur Verfügung stehenden Informationen wird somit erforderlich. Lehrbücher geben hierzu eine Fülle von verschiedensten Analyseverfahren. Problematisch ist dabei die Auswahl von Verfahren, welche der jeweiligen Zielorientierung angemessenen sind. Zudem ist eine bloße Situationsanalyse für die meisten Beteiligten nicht von großem Nutzen. Wesentlich größere Bedeutung ist der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens beizumessen. Der Jahresabschluss stellt aber eine Datenbasis dar, die auf Vergangenheitswerten beruht. Bei der Analyse von großen Unternehmen und Konzernen steht man zudem noch vor der Schwierigkeit, dass durch den Jahres- und Konzernabschluss eine Reduktion von vielen Informationen auf wenige Wertangaben erfolgt. Problematisch ist es somit, Quellen des Erfolges zu erkennen[1]. Weiterhin erfordert jede Analyse für eine zielorientierte Untersuchung wirtschaftwissenschaftliches und branchenspezifisches Wissen.
Aufgabe dieser Seminararbeit ist es – am Beispiel der DaimlerChrysler AG, einem Konzern der Automobilbranche, – sechs ausgesuchte Analysen, im Hinblick auf die Vorgehensweise der externen Unternehmensanalyse, in der Praxis zu untersuchen.
2 Erläuterungen und terminologische Abgrenzung
2.1 Die Unternehmensanalyse
Unter dem Begriff „Unternehmen“ versteht man ein „Wirtschaftlich-rechtlich organisiertes Gebilde, in dem auf nachhaltig ertragbringende Leistung gezielt wird ...“ Ziel sollte hierbei zumindest eine angemessene Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals sein[2]. „Analyse“ bedeutet allgemein, die Zergliederung eines Ganzen in seine Teile. Analysieren bedeutet zerlegen bzw. untersuchen[3]. Die Unternehmensanalyse kann somit als zielorientierte Unternehmensuntersuchung bezeichnet werden, für die das zur Verfügung stehende Datenmaterial in Bestandteile zergliedert wird. Dazu sind vor allem die Ziele und Gründe des Analysten wichtig (vgl. Abs. 3.1). Eine Analyse führt i. d. R. zu Ergebnissen. Implizieren diese jedoch Aussagen über die Zukunft des Unternehmens oder gewisse Bereiche, wird eine Abgrenzung zum Begriff „Prognose“ wichtig. Unter Prognose versteht man eine wissenschaftlich fundierte Voraussage von Entwicklungen, Zuständen oder Ereignissen, die zu einem späteren Zeitpunkt eintreten werden[4]. Prognosen sind unerlässliche Voraussetzungen rationaler Planung. In Bezug auf ein Unternehmen wäre somit eine bloße Analyse des Unternehmens in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Im Weiteren wird die Prognose als Resultat der Analyse in die Unternehmensanalyse mitein-bezogen. Grund hierfür ist, dass gerade bei Unternehmen die Zukunftsbezogenheit eine große Rolle spielt, z. B. bei Investitionsentscheidungen oder Unternehmensbewertungen.
2.2 Die externe Unternehmensanalyse
Bei der Unternehmensanalyse sind generell zwei Arten zu unterscheiden, die Interne und die Externe. Hauptunterscheidungsmerkmal sind hierbei die Informationen die dem Analytiker zur Verfügung stehen. Die externe Unternehmensanalyse:[5] Häufigste und meist einzige Informationsquelle ist der Jahresabschluss, wobei der Untersuchungsgegenstand nicht nur die zugrundeliegenden Handelsbilanzen, sondern auch die Gewinn- und Verlust-rechnung mit Anhang sowie Lage- und Geschäftsbericht sind. Weiteres Informations-material kann durch freiwillige Maßnahmen[6] des zu untersuchenden Unternehmens und durch externe Informationsquellen[7] bestehen. Stehen dem Analysten aber darüber hinaus zusätzliche unternehmensinterne Informationsquellen bezüglich der wirtschaftlichen Lage zur Verfügung (innerbetriebliches Rechnungswesen ® Kosten- und Leistungsrechnung, Investitions- und Finanzplanung), spricht man von interner Unternehmensanalyse oder auch Betriebsanalyse[8]. Informationsqualität und –Verfügbarkeit können jedoch bei den unterschiedlichen Analytikern variieren. Hausbanken und Großaktionäre sowie die Belegschaft können z.B. mit Informationssonderrechten ausgestattet sein und teilweise Zugang zu internen Daten erhalten. Eine genaue Abgrenzung zwischen externer und interner Unternehmensanalyse ist somit in der Praxis nicht immer möglich[9].
[...]
[1] Vgl. Baetge (1998). S.5.
[2] Vgl. Gablers Wirtschaftslexikon (1992). S. 614.
[3] Meyers großes Taschenlexikon in 24 Bänden. Band 1. S.
[4] Vgl. Meyers großes Taschenlexikon in 24 Bänden. Band 17. S. 2318.
[5] Vgl. Vahlens Großes Wirtschaftlexikon (1987), Band 2, S. 268.
[6] bsw. Reden auf der Hauptversammlung, Aktionärsbriefe und Werbeschriften.
[7] bsw. Publikationen von Fach- und Wirtschaftverbänden, Informationen der Banken, Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, etc.
[8] Vgl. Baetge (1998), S. 7.
[9] Vgl. Küting/ Weber (1994), S. 6 f.