Was ist Dendroökologie? Wie kommen unterschiedlich dicke Jahringe zustande? Reagieren alle Bäume gleichermaßen auf Umweltveränderungen? Auf welche Weise und Wissensgebiete lässt sich die Dendroökologie anwenden? Was ist Dendroanalytik? Werden Schwermetalle in den Jahrringen akkumuliert? Diesen und vielen anderen Fragen möchte ich in dieser Arbeit auf den Grund gehen.
Schon seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird mit der rein archeologisch datierenden Dendrochronologie gearbeitet, seit dieser Zeit wurden hervorragende Erkenntnisse gewonnen. Diesem Tatbestand steht steht die Tatsache entgegen, dass sich heute nur noch wenige Lehstühle in Deutschland diesem Wissensgebiet näher widmen (SCHWEINGRUBER et al. 1992).
Gegenüber der „archäologischen Dendrochronologie“ rückt heute stärker die „Dendroökologie“ mit ihrer Teildisziplin der Dendroanalytik in den Vordergrund der Wissenschaft. Zahlreiche Publikatioonen wie die von BRÄUNING (2002), HAGEMEYER (1997, 2005), HOFMANN et al. (2001), LANGNER (2002), SCHWEINGRUBER (1993) u.v.a.m. beschäftigen sich mit der Thematik.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Was ist Dendrochronologie?
2.1 Wie kommen (verschieden dicke) Jahrhringe zustande?
2.2 Welche Faktoren verursachen die unterschiedlich dicken Jahrringe
2.3 Probennahme
2.4 Der „unendliche“ Baum
2.5 Was kann datiert werden?
3 Dendroökologie
3.1 Hydrologie
3.2 Tektonik/Vlkanismus
3.3 Geomorphologie
3.4 Klimatologie
3.5 Glaziologie
4 Umweltforschung/Dendroanalytik
4.1 Rindenmonitoring (über Flechten)
4.2 Rindenmonitoring (fingerprinting-Verfahren)
4.3 Feinstaubsammler
4.4 Isotopenchemie
4.5 Schwermetalle
5 Zusammenfassung
Literatur
1 Einleitung
Was ist Dendroökologie? Wie kommen unterschiedlich dicke Jahringe zustande? Reagieren alle Bäume gleichermaßen auf Umweltveränderungen? Auf welche Weise und Wissensgebiete lässt sich die Dendrroökologie anwenden? Was ist Dendroanalytik? Werden Schwermetalle in den Jahrringen akkumuliert?
Diesen und vielen anderen Fragen möchte ich in dieser Arbeit auf den Grund gehen.
Schon seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird mit der rein archeologisch datierenden Dendrochronologie gearbeitet, seit dieser Zeit wurden hervoragende Erkenntnisse gewonnen. Diesem Tatbestand steht steht die Tatsache entgegen, dass sich heute nur noch wenige Lehstühle in Deutschland diesem Wissengebiet näher widmen (Schweingruber et al. 1992).
Gegenüber der „archäologischen Dendrochronologie“ rückt heute stärker die „Dendroökologie“ mit ihrer Teildisziplin der Dendroanalytik in den Vordergrund der Wissenschaft. Zahlreiche Publikatioonen wie die von Bräuning (2002), Hagemeyer (1997, 2005), Hofmann et al. (2001), Langner (2002), Schweingruber (1993) u.v.a.m. beschäftigen sich mit der Thematik.
2 Was ist Dendrochronologie?
Der Begriff „Dendrochronologie“ leitet sich aus dem griechischen von Dendron = der Baum, Chronos = die Zeit und Logos = die Lehre ab.
Über die charakteristische Abfolge verschiedener Jahrringdicken ist es möglich den Schlagzeitpunkt von Hölzern festzustellen und markante, im Holz „festgeschriebene“ Umweltereignisse verschiedenster Art zu datieren - vorausgesetzt, es existiert eine entsprechend weit in die Vergangenheit zurückreichende Jahrringreihe für das Gebiet (und die Baumart) in welchem die Untersuchungen stattfinden sollen.
2.1 Wie kommen (verschieden dicke) Jahrhringe zustande?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In Breitenlagen mit Jahreszeitenklimaten beginnt die Holzbildung der Bäume im Frühjahr mit sehr großen, weitlumigen Tracheiden, bei Angiospermen auch mit den sehr viel größeren Tracheen. Im Lauf des Jahres werden die bis zum Herbst generierten Gefäße immer englumiger und stärker skerenchymiert, die Dichte des Holzes nimmt zu. Im folgenden Jahr beginnt dieser Zyklus von neuem, was zu dem Muster der Jahrringe führt (Abb. 1 und 2a).
In tropischen Klimaten ohne diesen jahreszeitlichen Wechsel von Niederschlag und Temperatur finden sich deratige Struckturen der Jahrringe nicht (Abb. 2b). Ähnliche Struckturen treten dagegen in Wüstengegenden auf. Hier sind jedoch Niederschlagsereignisse die Verursacher für den Wechsel von englumigen zu weitlumigen Leitgefäßen. Demzufolge handelt es sich nicht um Jahrringe sondern um „Trockenheitsringe“ (Abb. 2c).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zu beachten ist ferner, dass auch in Gebieten mit Jahreszeitenklima einerseits jeder Baum als Individuum auf die wechselden Umwelteinflüsse reagiert und andererseits verschiedene Baumarten eines Gebietes auf sehr unterschiedliche Weise reagieren. Die Mehrzahl der Bäume reagiert sensitiv, d.h. mit der Bildung unterschiedlicher Jahrringdicken auf diese Einflüsse. Es gibt jedoch auch Arten (z.B. Larix decidua), die Jahr für Jahr fast identisch dicke Ringe anlegen (Abb. 3), sie sind zu Datierungszwecken ungeeignet.
2.2 Welche Faktoren verursachen die unterschiedlich dicken Jahrringe
Will man Aussagen über die Ursache einer oder einer Reihe von abnormalen Jahrringdicken machen stellt es stehts ein Problem dar, dass nicht ein einziger, sondern eine ganze Reihe von endogenen und exogenen Faktoren zusammen wirken und für die unterschiedlichen Zuwachsraten eines Baumes verantwortlich sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein Mangel an Licht kommt in der Regel durch Konkurrenz zu stande. Abb. 4a zeigt gleichalte Bäume, von denen die beiden äußeren den mittleren dominieren, was in seiner Größe, aber auch in seinen Jahrringbreiten zum Ausdruck kommt. Hierbei wird auch deutlich, dass es beim Einordnen eines Baumes in eine vorhandene Zeitreihe stehts auf das Verhältniss der einzelnen Jahrringe zu einander und nicht auf die absoluten Breiten ankommt. Abb. 4b zeigt die Reaktion eines Baumes auf die Auslichtung eines Forstes.
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- Tobias Wirsing (Author), 2005, Dendrochronologie - Einlagerung von Schadstoffen in Bäume, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47858
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