Man sieht sie in Uniformen, mit bunten Schärpen schmücken sie ihre Brust, mit dem „Deckel“ bedecken sie ihre Köpfe. Manche von ihnen führen scharfe Waffen mit sich und sehen gar gefährlich aus mit ihren Narben im Gesicht. Wenn man an sie denkt, denkt man an den rechten Rand und den Akademikerball, doch warum tragen wir dieses negative Bild in uns? Die Rede ist hier ganz klar von Verbindungsstudenten. Sie leben verborgen und doch öffentlich unter uns, auf den „Buden“ herrscht heute wie gestern reges Treiben.
Konkretes Ziel dieser Arbeit ist es herauszuarbeiten, welche Aspekte schlagende und nichtschlagende Studentenverbindungen unterscheiden, aber auch zu zeigen, was sie verbindet.
Seit der Gründung der ersten Universitäten entwickelt sich auch das Korporationswesen. Der erste Teil der vorliegenden Arbeit behandelt unter anderem die Entwicklung des studentischen Lebens im Wandel der Zeit, wichtige Ereignisse werden näher beleuchtet. Die Entstehung verschiedener Studentenverbindungen wird skizziert, es wird geklärt, was diverse Verbindungsformen ausmacht und wo die bis heute praktizierten Rituale und Traditionen ihren Ursprung haben.
Da Korporationen und ihre Mitglieder auch heute noch Aufsehen erregen, wird im zweiten Teil natürlich auch das aktuelle Verbindungsleben genauer unter die Lupe genommen. Dies geschieht zum einen anhand von Interviews, die mit zwei niederösterreichischen „Burschen“ geführt wurden, zum anderen durch die beschriebenen Zusammenhänge zwischen Studentenverbindungen und ausgewählten, österreichischen Parteien. Es ist jedoch nicht Zweck dieser Arbeit politische Ideologien zu behandeln oder zu bewerten. Deshalb wird auch nicht näher auf die Zeit des Nationalsozialismus eingegangen.
Am Ende der Arbeit wird noch das oft vernachlässigte Thema Damenverbindungen und Mädelschaften erwähnt, ihre Entwicklung und ihr Verbindungsleben wird genauer untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Einleitung
- 2 Einführung
- 3 Entstehungsgeschichte
- 3.1 Entstehung der ersten Verbindungen an europäischen Universitäten
- 3.1.1 Burse, Nationen und Orden
- 3.1.2 Schülerverbindungen und Pennalien
- 3.2 Jenaer Urburschenschaft
- 3.3 Wartburgfest
- 3.4 Karlsbadener Beschlüsse
- 3.5 Die Märzrevolution 1848
- 3.6 Weitere Verbindungsformen
- 3.7 Das Korporationswesen in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn 1867-1918
- 3.1 Entstehung der ersten Verbindungen an europäischen Universitäten
- 4 Korporationswesen in Österreich nach dem 2. Weltkrieg
- 5 Vergleich von zwei niederösterreichischen Korporationen anhand von Interviews
- 6 Aktuelles Studentenleben im 21. Jahrhundert
- 6.1 Einfluss von Korporationen in der Politik
- 6.1.1 Die ÖVP und die CVer
- 6.1.2 Die FPÖ und die Burschenschafter
- 6.2 Damenverbindungen und Mädelschaften
- 6.1 Einfluss von Korporationen in der Politik
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, schlagende und nichtschlagende Studentenverbindungen in Niederösterreich nach 1945 zu vergleichen und ihre Unterschiede herauszuarbeiten. Ein besonderer Fokus liegt auf Interviews, die Einblicke in das couleurstudentische Leben geben. Der Einfluss korporierter Personen auf österreichische Parteien wird ebenfalls beleuchtet.
- Entwicklung des Korporationswesens im Wandel der Zeit
- Vergleich schlagende und nichtschlagende Verbindungen
- Einfluss von Studentenverbindungen auf die österreichische Politik
- Rolle der Damenverbindungen und Mädelschaften
- Aktuelle Situation des Studentenlebens in Verbindungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die Studentenverbindungen als ein in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiertes Thema vor und kündigt den Vergleich zwischen schlagenden und nichtschlagenden Verbindungen an. Sie beschreibt das Ziel der Arbeit, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Formen herauszuarbeiten, und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
2 Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Studentenverbindungen (Korporationen) ein und beschreibt deren unterschiedliche Lebensweisen, die durch strenge Regeln und Rituale geprägt sind. Es erläutert den Comment, ein Regelwerk, welches das Zusammenleben und das Verhalten in verschiedenen Situationen vorschreibt, sowie die Bedeutung der Mensur und die dreistufige Mitgliedschaft (Fuchs, Bursch, Alter Herr).
3 Entstehungsgeschichte: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der ersten Studentenverbindungen an europäischen Universitäten, beginnend mit den Bursen, Nationen und Orden des Mittelalters. Es beleuchtet die Entwicklung von Landsmannschaften, Corps und Burschenschaften, wichtige Ereignisse wie das Wartburgfest und die Karlsbader Beschlüsse, sowie die Rolle der Märzrevolution und die verschiedenen Verbindungsformen im Laufe der Zeit. Die Entwicklung des Korporationswesens in der österreichisch-ungarischen Monarchie wird ebenfalls behandelt.
4 Korporationswesen in Österreich nach dem 2. Weltkrieg: Dieses Kapitel behandelt die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus auf das Korporationswesen in Österreich, inklusive des Verbots der Verbindungen und der anschließenden Reaktivierung, insbesondere der katholischen Verbindungen nach dem Krieg. Die Rolle korporierter Personen im Wiederaufbau Österreichs und in der österreichischen Politik wird hervorgehoben.
5 Vergleich von zwei niederösterreichischen Korporationen anhand von Interviews: Dieses Kapitel präsentiert die Auswertung von Interviews mit Mitgliedern einer schlagenden (Markomannia) und einer nichtschlagenden (Nibelungia) Verbindung in Niederösterreich. Der Vergleich konzentriert sich auf die jeweiligen Prinzipien, die politische Ausrichtung, die Aufnahmebedingungen, die Mitgliedschaftsstufen und die Sichtweisen zu den Themen Trinken, Frauen und Immigranten. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Verbindungstypen werden deutlich herausgearbeitet.
6 Aktuelles Studentenleben im 21. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation des Studentenlebens in Österreich im 21. Jahrhundert, inklusive der Anzahl der existierenden Verbindungen nach Bundesländern, sowie die Rolle von Damenverbindungen und Mädelschaften. Der Einfluss der Korporationen auf die Politik, insbesondere die Beziehungen zwischen der ÖVP und dem CV sowie der FPÖ und den Burschenschaften, wird detailliert analysiert.
Schlüsselwörter
Studentenverbindungen, Burschenschaften, Corps, schlagende Verbindungen, nichtschlagende Verbindungen, Mensur, Comment, Österreich, Politik, ÖVP, FPÖ, Damenverbindungen, Mädelschaften, Couleurstudententum, Tradition, Nibelungia, Markomannia, MKV, CV, Nachkriegszeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Studentenverbindungen in Niederösterreich nach 1945
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht schlagende und nichtschlagende Studentenverbindungen in Niederösterreich nach 1945 und untersucht deren Unterschiede. Ein Schwerpunkt liegt auf Interviews, die Einblicke in das couleurstudentische Leben bieten, sowie auf dem Einfluss korporierter Personen auf österreichische Parteien.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Korporationswesens im Wandel der Zeit, vergleicht schlagende und nichtschlagende Verbindungen, untersucht den Einfluss von Studentenverbindungen auf die österreichische Politik, beleuchtet die Rolle der Damenverbindungen und Mädelschaften und beschreibt die aktuelle Situation des Studentenlebens in Verbindungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Einführung in das Korporationswesen, Entstehungsgeschichte der Studentenverbindungen, Korporationswesen nach dem Zweiten Weltkrieg, Vergleich zweier niederösterreichischer Korporationen anhand von Interviews, Aktuelles Studentenleben im 21. Jahrhundert und Fazit.
Wie werden schlagende und nichtschlagende Verbindungen verglichen?
Der Vergleich erfolgt anhand von Interviews mit Mitgliedern einer schlagenden (Markomannia) und einer nichtschlagenden (Nibelungia) Verbindung. Verglichen werden Prinzipien, politische Ausrichtung, Aufnahmebedingungen, Mitgliedschaftsstufen und Sichtweisen zu Themen wie Trinken, Frauen und Immigranten.
Welchen Einfluss haben Studentenverbindungen auf die österreichische Politik?
Die Arbeit analysiert den Einfluss von Korporationen auf die Politik, insbesondere die Beziehungen zwischen der ÖVP und dem Cartellverband (CV) sowie der FPÖ und den Burschenschaften.
Welche Rolle spielen Damenverbindungen und Mädelschaften?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Damenverbindungen und Mädelschaften im aktuellen Studentenleben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Studentenverbindungen, Burschenschaften, Corps, schlagende Verbindungen, nichtschlagende Verbindungen, Mensur, Comment, Österreich, Politik, ÖVP, FPÖ, Damenverbindungen, Mädelschaften, Couleurstudententum, Tradition, Nibelungia, Markomannia, MKV, CV, Nachkriegszeit.
Wo finde ich detailliertere Informationen zur Entstehungsgeschichte?
Kapitel 3 beschreibt detailliert die Entstehung der ersten Studentenverbindungen an europäischen Universitäten, beginnend mit den Bursen, Nationen und Orden des Mittelalters. Es beleuchtet die Entwicklung verschiedener Verbindungsformen und wichtige historische Ereignisse wie das Wartburgfest und die Karlsbader Beschlüsse.
Wie wird das Korporationswesen nach dem Zweiten Weltkrieg behandelt?
Kapitel 4 behandelt die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus auf das Korporationswesen in Österreich, das Verbot der Verbindungen und die anschließende Reaktivierung, insbesondere der katholischen Verbindungen.
Welche Informationen liefern die Interviews?
Die Interviews in Kapitel 5 bieten Einblicke in das studentische Leben in schlagenden und nichtschlagenden Verbindungen, ihre Prinzipien, politische Ausrichtung, Aufnahmebedingungen und Sichtweisen zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen.
- Quote paper
- Sarah Eichinger (Author), 2019, Schlagende und nichtschlagende Studentenverbindungen in Niederösterreich nach 1945 im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/475170