Die folgende Arbeit geht der Frage nach, was genau im Gehirn vor sich geht, wenn man sich etwas bildlich vorstellt.
Mentale innere Bilder spielen in der Geschichte der Wissenschaft und der Philosophie schon immer eine Rolle. Nicht wenige Denker und Künstler haben angegeben, ihre Ideen durch innere Vorstellungsbilder entwickelt zu haben oder mit mentalen Visualisierungen Probleme "vor dem inneren Auge" erkannt und gelöst zu haben. Sogar Mathematiker berichten darüber, dass sie sich Probleme häufig räumlich-visuell vorstellen. Doch was passiert genau im Gehirn, wenn wir uns etwas vorstellen?
In den letzten 30 Jahren tauchte diese Frage in den Kognitionswissenschaften, der Philosophie des Geistes und der Neuropsychologie mit neuer Frische auf. Mit dem Vormarsch der neuropsychologischen Forschung sollte die Frage nach inneren Bildern nun eine neue Beantwortung finden. Doch bis heute ist das Zustandekommen nicht ausreichend geklärt. Zwar leugnen die wenigsten Wissenschaftler die Existenz des subjektiven Phänomens von Mental Images, jedoch haben sich im Zuge der philosophischen, neuropsychologischen und kognitionswissenschaftlichen Entwicklungen neue Theorien und Ansätze über Gehirn, Kognition und Bewusstsein entwickelt und eine Erklärung von Vorstellungsbildern ist mit aktuellen Erkenntnissen in Einklang zu bringen.
Im Zuge der Mitte der 1970er Jahre entwickelten Computational Theory of Mind (kurz: CTM), die von ihrem Begründer Jerry Fodor als "the only game in town" betitelt wurde, stellt die Annahme, Vorstellungsbilder hätten ein eigenes neuronales Format, ein Problem da. In dieser Arbeit werden Theorien und Argumente zweier Hauptvertreter, Zenon W. Pylyshyn und Stephen M. Kosslyn, der sogenannten Imagery-Debatte zur Frage nach Vorstellungsbildern vorgestellt und diskutiert. Ziel ist es, einen systematischen Überblick über nach wie vor aktuelle Fragen zur Imagery-Debatte und die Ansätze von Pylyshyn und Kosslyn, jene Fragen zu beantworten, zu geben. Dabei werden kognitions wissenschaftliche, neuropsychologische und philosophische Ansätze und Argumente vorgestellt und die beiden unterschiedlichen Theorien verglichen und diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlegende Fragestellung der Imagery-Debatte: Welcher neuronale Prozess ist konstitutiv für Vorstellungsbilder?
3. Der Beginn der Debatte: Die Rotations- und Scanning-Experimente
4. Pylyshyns Theorie zu Vorstellungsbildern
4.1 Pylyshyns repräsentationalistische Annahmen
4.2 Pylyshyns Erklärungsansatz zu bildhaftem Vorstellen
5. Die Schwierigkeit des Bildbegriffs: Was ist eine bildhafte Repräsentation?
6. Kosslyns Theorie zu Vorstellungsbildern
6.1 Grundlagen von Kosslyns Protomodel zur Objektidentifikation
6.2 Kosslyns Theorie von bildhaftem Vorstellen
7. Pylyshyns Einwände zu den Rotations- und Scanning-Experimenten
7.1 Pylyshyns Argument von verstecktem Wissen
7.2 Pylyshyns Argument von kognitiver Penetrabilität und der Vermischung der Beschreibungsebenen
8. Neurophysiologische Befunde bezüglich mentaler Vorstellungsbilder
9. Neuroimaging-Experimente
9.1 Neuroimaging-Experimente und Studien bezüglich mentaler Vorstellungsbilder
9.2 Einwände gegen die Aussagekraft von Neuroimaging-Experimenten
10. Fazit
11. Literaturverzeichnis
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