Ziel der vorliegenden Arbeit ist, Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die zu einer Minderung beziehungsweise Vermeidung gewerbesteuerlicher Hinzurechnungen aus Finanzierungsentgelten führen. In der Arbeit werden daher zunächst die einzelnen Hinzurechnungstatbestände des § 8 Nr. 1 GewStG mit ihren unterschiedlichen Hinzurechnungssätzen dargestellt und erläutert. Dabei wird auf ihre steuerlichen Auswirkungen auf das Unternehmen eingegangen, die durch gewisse Gestaltungsmöglichkeiten beeinflusst werden können. Diese werden mit Bezug auf die Rechtsform des Unternehmens vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Anwendung bestehender Gewerbesteuer-Richtlinien zu § 8 GewStG
- 2.2 Hinzurechnung von gewinnmindernden Aufwendungen
- 2.3 Gewerbesteuerliche Behandlung beim Überlasser des Betriebskapitals
- 2.4 Aufteilung gemischter Verträge
- 2.5 Nutzungsüberlassung als Übergang wirtschaftlichen Eigentums
- 3 Einzeltatbestände
- 3.1 Entgelte für Schulden nach § 8 Nr. 1 Buchst. a GewStG
- 3.2 Renten und dauernde Lasten nach § 8 Nr. 1 Buchst. b GewStG
- 3.3 Gewinnanteile des stillen Gesellschafters nach § 8 Nr. 1 Buchst. c GewStG
- 3.4 Miet- und Pachtzinsen für bewegliche Wirtschaftsgüter nach § 8 Nr. 1 Buchst. d GewStG
- 3.5 Miet- und Pachtzinsen für unbewegliche Wirtschaftsgüter nach § 8 Nr. 1 Buchst. e GewStG
- 3.6 Aufwendungen für die zeitlich befristete Überlassung von Rechten nach § 8 Nr. 1 Buchst. f GewStG
- 3.7 Freibetrag nach § 8 Nr. 1 GewStG
- 4 Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Hinzurechnung
- 4.1 Gestaltung der Eigen- und Fremdkapitalstruktur
- 4.1.1 Erhöhung des Eigenkapitals durch Gesellschafter
- 4.1.2 Stille Gesellschafter
- 4.2 Zahlungsvereinbarungen mit Kunden
- 4.2.1 Erfüllungszeitpunkt der Forderung
- 4.2.2 Kürzeres Zahlungsziel und Rabatte
- 4.3 Miet-, Pacht- und Leasingverträge
- 4.3.1 Umformulierung und Aufschlüsselung der Verträge
- 4.3.2 Gemischte Verträge
- 4.3.3 Kostenübernahme durch Mieter
- 4.3.4 „Sale and Lease Back“
- 4.3.5 Beteiligung von Vermietern am Unternehmen
- 4.4 Sachverhalte innerhalb einer Unternehmensgruppe
- 4.4.1 Kaskadeneffekte
- 4.4.2 Ertragsteuerliche Organschaft
- 4.4.3 Umlageverträge
- 4.4.4 Cash-Pooling
- 4.4.5 Doppelte Hinzurechnung im Konzernverbund
- 4.5 Prüfung von Betriebsaufspaltungen
- 4.5.1 Herabsetzung der Entgelte bzw. unentgeltliche Überlassung
- 4.5.2 GmbH & Co. KG und Gründung einer Organschaft
- 4.6 Rechtsformwechsel
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten in der Gewerbesteuer nach § 8 Nr. 1 GewStG. Ziel ist es, die komplexen Regelungen dieses Paragraphen zu erläutern und Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Hinzurechnung aufzuzeigen.
- Anwendung des § 8 Nr. 1 GewStG
- Gewerbesteuerliche Behandlung verschiedener Finanzierungsformen
- Gestaltungsmöglichkeiten zur Optimierung der Gewerbesteuerbelastung
- Analyse von Einzeltatbeständen der Hinzurechnung
- Vermeidung von Hinzurechnungen durch Vertragsgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemstellung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und beschreibt die Problematik der Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten im Rahmen der Gewerbesteuer. Es skizziert die Relevanz des Themas für Unternehmen und die Notwendigkeit einer detaillierten Untersuchung der gesetzlichen Regelungen und Gestaltungsmöglichkeiten.
2 Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis der Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten dar. Es behandelt die Anwendung bestehender Gewerbesteuerrichtlinien zu § 8 GewStG, die Hinzurechnung gewinnmindernder Aufwendungen, die gewerbesteuerliche Behandlung beim Überlasser des Betriebskapitals, die Aufteilung gemischter Verträge und die Nutzungsüberlassung als Übergang wirtschaftlichen Eigentums. Es dient als Basis für die nachfolgenden Analysen der Einzeltatbestände.
3 Einzeltatbestände: Hier werden die einzelnen Tatbestände des § 8 Nr. 1 GewStG detailliert untersucht. Die Kapitel 3.1 bis 3.7 befassen sich jeweils mit spezifischen Finanzierungsformen (Schulden, Renten, Gewinnanteile stiller Gesellschafter, Miet- und Pachtzinsen für bewegliche und unbewegliche Wirtschaftsgüter, zeitlich befristete Überlassung von Rechten) und deren Behandlung im Rahmen der Gewerbesteuer. Der Freibetrag nach § 8 Nr. 1 GewStG wird ebenfalls erläutert. Jedes Unterkapitel analysiert die jeweilige Rechtslage und ihre praktischen Implikationen.
4 Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Hinzurechnung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Möglichkeiten, die Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten durch geschickte Gestaltung der Unternehmensstruktur und der Finanzierungsverträge zu vermeiden. Es werden verschiedene Strategien beleuchtet, darunter die Gestaltung der Eigen- und Fremdkapitalstruktur, Zahlungsvereinbarungen mit Kunden, die Gestaltung von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, sowie Strategien innerhalb einer Unternehmensgruppe (z.B. Organschaft, Umlageverträge, Cash-Pooling). Das Kapitel analysiert die rechtlichen Grenzen und die potenziellen Risiken dieser Gestaltungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Gewerbesteuer, § 8 Nr. 1 GewStG, Finanzierungsentgelte, Hinzurechnung, Gestaltungsmöglichkeiten, Eigenkapital, Fremdkapital, Mietverträge, Pachtverträge, Leasingverträge, stille Gesellschaft, Unternehmensgruppe, Organschaft, Gewinnmindernde Aufwendungen, Steueroptimierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten in der Gewerbesteuer nach § 8 Nr. 1 GewStG
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit befasst sich mit der Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten in der Gewerbesteuer gemäß § 8 Nr. 1 GewStG. Sie untersucht die komplexen Regelungen dieses Paragraphen und zeigt Gestaltungsmöglichkeiten auf, um die Hinzurechnung zu vermeiden.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Anwendung des § 8 Nr. 1 GewStG, die gewerbesteuerliche Behandlung verschiedener Finanzierungsformen (z.B. Schulden, Renten, stille Gesellschaften, Miet- und Pachtverträge), Gestaltungsmöglichkeiten zur Optimierung der Gewerbesteuerbelastung, die Analyse einzelner Tatbestände der Hinzurechnung und die Vermeidung von Hinzurechnungen durch geschickte Vertragsgestaltung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problemstellung, 2. Grundlagen (inkl. Anwendung bestehender Gewerbesteuer-Richtlinien, Hinzurechnung gewinnmindernder Aufwendungen, Behandlung beim Überlasser des Betriebskapitals, Aufteilung gemischter Verträge und Nutzungsüberlassung als Übergang wirtschaftlichen Eigentums), 3. Einzeltatbestände des § 8 Nr. 1 GewStG (detaillierte Untersuchung der einzelnen Tatbestände a-f und des Freibetrags), 4. Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Hinzurechnung (Strategien zur Gestaltung der Eigen-/Fremdkapitalstruktur, Zahlungsvereinbarungen, Miet-/Pacht-/Leasingverträge, Strategien innerhalb einer Unternehmensgruppe und Betriebsaufspaltungen) und 5. Zusammenfassung.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Hinzurechnung werden behandelt?
Kapitel 4 beleuchtet diverse Strategien: Gestaltung der Eigen- und Fremdkapitalstruktur (z.B. Erhöhung des Eigenkapitals, stille Gesellschafter), Zahlungsvereinbarungen mit Kunden (Erfüllungszeitpunkt, Rabatte), Gestaltung von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen (Umformulierung, gemischte Verträge, Kostenübernahme durch Mieter, Sale and Lease Back, Beteiligung von Vermietern), Strategien innerhalb einer Unternehmensgruppe (Kaskadeneffekte, Organschaft, Umlageverträge, Cash-Pooling, doppelte Hinzurechnung), Prüfung von Betriebsaufspaltungen (Herabsetzung der Entgelte, unentgeltliche Überlassung, GmbH & Co. KG und Gründung einer Organschaft) und Rechtsformwechsel.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Gewerbesteuer, § 8 Nr. 1 GewStG, Finanzierungsentgelte, Hinzurechnung, Gestaltungsmöglichkeiten, Eigenkapital, Fremdkapital, Mietverträge, Pachtverträge, Leasingverträge, stille Gesellschaft, Unternehmensgruppe, Organschaft, gewinnmindernde Aufwendungen, Steueroptimierung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Unternehmen, Steuerberater und alle, die sich mit der Gewerbesteuer und der Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten auseinandersetzen. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die komplexen Regelungen des § 8 Nr. 1 GewStG und praxisrelevante Gestaltungsmöglichkeiten.
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- Rika Schob (Author), 2019, Hinzurechnung von Finanzierungsentgelten in der Gewerbesteuer nach § 8 Nr. 1 GewStG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471443