Diese Arbeit befasst sich aus biographischer Sicht mit der Person Theodor Eickes, seinem Aufstieg innnerhalb der SS und seiner persönlichen Motivation.
Bis 1933 war für Heinrich Himmler noch nicht klar gewesen, welche Rolle der sich zur Beobachtung in der Würzburger Nervenklinik befindliche SS-Oberführer Theodor Eicke im Regime der Nationalsozialisten bekleiden sollte. In den vorangegangenen Jahren fiel Eicke vor allem durch seinen fanatischen Enthusiasmus auf, die SS in der Pfalz aufzubauen und zu formieren, ohne dabei Konsequenzen zu fürchten und Mühen zu scheuen. Obwohl sein Vorgehen und seine Verwicklung in verschiedene Vorfällen ihn und die junge paramilitärische Organisation in öffentlichen Verruf brachten, sah Himmler in Eicke vielversprechendes Potenzial und hielt an ihm fest. Wie sich zeigen wird, ermöglichte gerade dieses Verhältnis zum RFSS2 und Eickes Charaktereigenschaften seine darauffolgende SS-Karriere. Eine Karriere, die in Anbetracht der verschiedenen ausgeübten Funktionen facettenreicher nicht hätte sein können und Theodor Eicke "zuerst an die Spitze des nationalsozialistischen KZ-Systems, dann zum Oberbefehl über eine der drei wichtigsten Divisionen der Waffen-SS [führen würde]."
Doch wie verlief Theodor Eickes Karriere im Einzelnen und wie konnte er die Karriereleiter innerhalb der SS so schnell emporsteigen? Welche Motive und Charaktereigenschaften spielten dabei eine Rolle? Was war der Motor seiner Handlungen und inwieweit lassen sich diese rekonstruieren? All diesen Fragen soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die frühen Jahre und die politische Betätigung Eickes während der Weimarer Republik
- Eicke als Lagerkommandant im KZ Dachau zwischen 1933 und 1934
- Die Reorganisation des KZ-Wesens durch Theodor Eicke und der Aufbau der SS-Totenkopfverbände
- Eicke und die SS-Division „Totenkopf“ zwischen 1939 und 1943
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Karriere des SS-Führers Theodor Eicke im nationalsozialistischen System. Sie untersucht die Entwicklung seiner Rolle im KZ-System, seine Einflussnahme auf die Reorganisation der Konzentrationslager und seine Führung der SS-Division „Totenkopf“ während des Krieges. Dabei werden Eickes Motivationen und Charaktereigenschaften analysiert und die Frage nach dem „Motor“ seiner Handlungen erörtert.
- Eickes frühe Jahre und seine politische Betätigung in der Weimarer Republik
- Eickes Zeit als Lagerkommandant im KZ Dachau und seine Rolle bei der Umstrukturierung des Lagers
- Die Reorganisation des KZ-Systems durch Eicke als Inspekteur der Konzentrationslager
- Eickes Führung der SS-Division „Totenkopf“ während des Zweiten Weltkriegs
- Die Rekonstruktion von Eickes Handlungsmotiven und Charaktereigenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Im zweiten Kapitel wird Eickes politische Betätigung während der Weimarer Republik beleuchtet, inklusive seiner Rolle beim Aufbau der SS in der Pfalz und seiner Verwicklung in verschiedene Vorfälle wie die Pirmasenser Bombenaffäre. Das dritte Kapitel befasst sich mit Eickes Zeit als Lagerkommandant im KZ Dachau zwischen 1933 und 1934. Es wird gezeigt, wie Eickes unermüdliche Hingabe zur Umstrukturierung des Lagers und zur Ausbildung des Wachpersonals ihn für Heinrich Himmler unersetzlich machte. Das vierte Kapitel behandelt Eickes Leitung der „Inspektion der Konzentrationslager“ zwischen 1934 und 1939 und zeigt seinen Einfluss auf die Reorganisation und den Aufbau des KZ-Systems.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche nationalsozialistische Täterbiographie, KZ-System, SS-Totenkopfverbände, SS-Division „Totenkopf“, Theodor Eicke, Heinrich Himmler, Inspekteur der Konzentrationslager, politische Betätigung in der Weimarer Republik, Karriere im NS-System, Handlungsmotive, Charaktereigenschaften.
- Quote paper
- Gino Massaro (Author), 2018, Theodor Eicke – Organisator des KZ-Systems. Biographische Studie eines NS-Täters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471397