Die vorliegende Arbeit zeigt größtenteils die institutionalisierte Herrschaft und manifestierte Macht innerhalb eines kolonialen Kontextes auf. Konkret geht es dabei um das frühere, sogenannte Deutsch-Ostafrika.
Wie häufig in kolonialen Kontexten ist der herkömmliche Herrschaftsbegriff, welcher ein Maß von Legitimität beinhaltet, hier nicht gegeben. Das zeigt die Unrechtmäßigkeit des indirekten Arbeitszwangs und die Willkür, mit der Gesetze geändert wurden sobald erneut ein tiefgreifender Arbeitermangel auftrat.
In der relativ kurzen Zeitspanne von 30 Jahren, die das Kolonialreich Deutschlands andauerte, standen vor allem ökonomische Gewinne im Mittelpunkt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Verstrickung der wirtschaftlichen Interessen sowie der Ausbeutung und Unterdrückung der afrikanischen Gesellschaft. Institutionalisierte Macht spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese Arbeit stellt die Kolonialbevölkerung nicht als hilflose Objekte institutionalisierter Gewalt dar, sondern verdeutlicht die Willkür der Verwaltung und die makaberen Auffassungen der deutschen Kolonialherren über das kostbarste Gut dieser Kolonie, den schwarzen Körper als Produktionskraft. Des Weiteren wird die Kehrtwende aufgezeigt, in der ein Teil der afrikanischen Bevölkerung sich dem homogenen Machtgefüge teilweise entzieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zu Foto Nr. 30
- Einbettung des Fotos
- Die Polizeitruppe
- Koloniale Wirtschaftspolitik
- Das System der Zwangsarbeit
- Die Prügelstrafe
- Die reformistische Phase unter Dernburg und Rechenberg
- Bezug zum Portfolio
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert ein Foto aus dem Fotokonvolut des Landesmuseums Hannover, das die Herrschaft, Macht und Gewalt des deutschen Kolonialreichs in Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) illustriert. Die Arbeit beleuchtet die Verstrickung der wirtschaftlichen Interessen mit der Ausbeutung und Unterdrückung der afrikanischen Bevölkerung. Sie zeigt die Rolle der institutionalisierten Macht und die willkürliche Verwaltung der deutschen Kolonialherren auf. Darüber hinaus wird die Kehrtwende beleuchtet, in der ein Teil der afrikanischen Bevölkerung zu deutschen Kolonialsoldaten wurde.
- Koloniale Herrschaft und Gewalt in Deutsch-Ostafrika
- Die Rolle der Polizeitruppe und der Askari
- Koloniale Wirtschaftspolitik und die Ausbeutung der afrikanischen Bevölkerung
- Zwangsarbeit und Prügelstrafe als Instrumente der Unterdrückung
- Die Integration von Afrikanern in die koloniale Machtstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung gibt einen Überblick über das Seminar „Ansichten aus Deutsch-Ostafrika“ und das Fotokonvolut, das im Mittelpunkt der Arbeit steht. Sie erläutert die Bedeutung der Fotos und die Ziele des Seminars sowie die Entstehung der Kategorie „Herrschaft, Macht und Gewalt“.
- Hinführung zu Foto Nr. 30: Dieses Kapitel beschreibt das Foto Nr. 30 des Fotokonvoluts im Detail, einschließlich seiner Personen, ihrer Kleidung, ihrer Haltung und ihrer Umgebung. Es stellt die Frage, warum das Foto einen Hinweis auf Zwangsarbeit gibt.
- Einbettung des Fotos: Dieses Kapitel betrachtet das Foto im Kontext der kolonialen Geschichte Deutsch-Ostafrikas. Es geht auf die Rolle der Polizeitruppe und die Askari ein, sowie die koloniale Wirtschaftspolitik und die damit verbundenen Methoden der Unterdrückung und Ausbeutung. Es werden das System der Zwangsarbeit, die Prügelstrafe und die reformistische Phase unter Dernburg und Rechenberg behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Kolonialismus, Herrschaft, Macht, Gewalt, Polizeitruppe, Askari, Zwangsarbeit, Ausbeutung, Kolonialwirtschaft, Deutsch-Ostafrika und Tansania.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Herrschaft, Macht und Gewalt im früheren Deutsch-Ostafrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471298