Im Mittelpunkt dieser Ausarbeitung steht die Kernfrage: Welche Ausgestaltungsmerkmale müssen vorhanden sein, damit das Konzept der erfolgsabhängigen Vergütung für Lehrkräfte funktioniert? Im Vordergrund des Bildungswesens befindet sich zweifellos der Lernerfolg eines jeden Schülers, denn die daraus resultierenden Karrieremöglichkeiten sind für Individuum und Gesellschaft gleichsam relevant. Daher stehen verantwortliche Institutionen in der Pflicht sich um gut vermittelte und hochwertige Bildung zu bemühen. Wirtschaftswissenschaftler beklagen auch, dass Staatsausgaben nicht im Sinne der Leistungsverbesserung von Schülern eingesetzt werden und fordern dementsprechend neue Formen der Investitionen ins Bildungssystem.
Die Unterrichtsqualität und die Leistung der Lehrer wird als wichtiges Steuerungsinstrument für die Verbesserung von Schülerleistung angesehen und immer wieder werden Versuche unternommen, diese zu optimieren. Die leistungsorientierte Besoldung von Lehrern soll nicht nur effektiv die Schülerleistung verbessern können, sondern auch viel kosteneffizienter als ein Großteil der anderen Investitionen sein. Hierbei erhalten Lehrer gemäß eines nachweislich, höheren Lernerfolgs der Kinder monetäre Zulagen. Diese Anregung soll Lehrkräfte dazu ermutigen zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, mehr Fortbildungen zu besuchen und sich für die Leistungsverbesserung des Schülers im Allgemeinen zu engagieren. Über die Wirksamkeit dieser Maßnahme herrscht in Gesellschaft, Politik und Forschung eine sehr gespaltene Haltung. In bestimmten Ländern wie Großbritannien ist eine derartige Vergütung für Lehrern bereits erfolgreich etabliert.
Ein entsprechendes System existiert in Deutschland beispielsweise noch nicht. In weiteren Ländern werden vorerst Pilotprojekte und Studien durchgeführt, die die Effekte flexibler Besoldung von Lehrer untersuchen. Allerdings variieren die Vorgehensweisen und Ausführungen der Studien, was zur Folge hat, dass die Resultate unterschiedlich ausfallen. Auf diese Studien soll in der Arbeit näher eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ökonomische Theorien zu Anreizverträgen
- 2.1 Grundlagen der Principal-Agent-Theory
- 2.2 Funktionsweisen von Anreizsystemen
- 2.3 Steuerung durch flexibler Lehrerbesoldung
- 2.4 Komplikationen bei Evaluation der Anreizwirkung
- 3. Programme zur Einführung von Lehrerleistungslöhnen
- 3.1 Studie in Andhra Pradesh
- 3.2 POINT-Experiment in Nashville
- 3.3 Vergleich, Analyse und Bewertung der Ergebnisse
- 4. Implementierung eines Leherleistungslohnsystems
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die ökonomischen Aspekte der Bildungspolitik und analysiert, wie leistungsabhängige Bezahlung von Lehrkräften zur Verbesserung der Schülerleistung eingesetzt werden kann. Sie beleuchtet dabei die relevanten ökonomischen Theorien, insbesondere die Principal-Agent-Theory, und bewertet verschiedene Programme zur Einführung von Lehrerleistungslöhnen.
- Effektivität von leistungsbezogener Lehrerbesoldung
- Anreizverträge und die Steuerung von Lehrerverhalten
- Evaluation von Pilotprojekten zur flexiblen Lehrerbesoldung
- Mögliche Komplikationen bei der Implementierung von leistungsabhängigen Vergütungssystemen
- Rechtfertigung und Rahmenbedingungen für die Einführung flexibler Zuschläge für Lehrer
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Unterrichtsqualität und der Lehrerleistung für den Lernerfolg von Schülern heraus. Sie führt die ökonomischen Argumente für eine leistungsorientierte Besoldung von Lehrern ein und beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze und Ergebnisse internationaler Studien. - Kapitel 2: Ökonomische Theorien zu Anreizverträgen
Kapitel 2 erläutert die Grundlagen der Principal-Agent-Theory und zeigt, wie externe Anreize zur Steuerung des Verhaltens von Agenten eingesetzt werden können. Es beleuchtet die Funktionsweise von Anreizsystemen, die Steuerung durch flexible Lehrerbesoldung und die möglichen Komplikationen bei der Evaluation der Anreizwirkung. - Kapitel 3: Programme zur Einführung von Lehrerleistungslöhnen
Kapitel 3 präsentiert und analysiert verschiedene Programme zur Einführung von Lehrerleistungslöhnen, darunter die Studie in Andhra Pradesh und das POINT-Experiment in Nashville. Es vergleicht die Ergebnisse und bewertet die Wirksamkeit der verschiedenen Ansätze. - Kapitel 4: Implementierung eines Leherleistungslohnsystems
Kapitel 4 geht auf die Implementierung eines leistungsabhängigen Vergütungssystems für Lehrer ein. Es erörtert die notwendigen Rahmenbedingungen und die rechtliche Grundlage für die Einführung eines solchen Systems.
Schlüsselwörter
Lehrerleistungslohn, Principal-Agent-Theory, Anreizverträge, Bildungspolitik, Unterrichtsqualität, Schülerleistung, Effektivität, Pilotprojekte, Evaluation, Implementierung, Rechtliche Rahmenbedingungen.
- Quote paper
- Norman Belusa (Author), 2018, Risiken und Chancen leistungsgerechter Bezahlung von Lehrkräften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470953