E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Fräulein von Scuderi“ erschien erstmals 1819 in dem Almanach „Taschenbuch für das Jahr 1820. Der Liebe und Freundschaft gewidmet“ und war einer seiner größten Erfolge beim Lesepublikum. Nach Richard Alewyn hat Hoffmann mit dieser Erzählung sogar die erste Detektivgeschichte geschaffen – eine These, die in der germanistischen Forschung ausführlich diskutiert und mehrheitlich bestritten wurde. Einig ist man sich jedoch darüber, daß das „Fräulein von Scuderi“ deutliche Züge der Kriminalerzählung aufweist, in deren Zentrum zwei Künstlerfiguren stehen. Im Folgenden soll untersucht werden, in welchem Maße es sich um eine Kriminalerzählung handelt und in welcher Verbindung diese zu der Künstlerthematik steht. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt hierbei auf den beiden Protagonisten Scuderi und Cardillac, sowohl hinsichtlich ihrer Einordnung in den Kriminalfall als auch in ihrem Künstlertum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kriminalistische Elemente der Erzählung
- Die Verbrechen und ihr Schauplatz
- Rene Cardillac - der „Überverbrecher“
- Olivier Brusson - der unschuldige Verdächtige
- Madame de Scudery – die Detektivin?
- Detektivische Momente bei la Regnie und Miossens
- Die Künstlerproblematik
- Das Künstlertum Rene Cardillacs
- Das Künstlertum Madame de Scuderis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Fräulein von Scuderi“ auf ihren kriminalistischen Aspekt und ihre Verbindung zur Künstlerthematik. Der Fokus liegt auf den Protagonisten Scuderi und Cardillac und ihrer Rolle im Kriminalfall sowie ihrem Künstlertum. Die Analyse beleuchtet, inwieweit die Erzählung Merkmale einer Detektivgeschichte aufweist und wie diese mit der Darstellung der Künstlerfiguren verwoben sind.
- Kriminalistische Elemente in Hoffmanns Erzählung
- Die Rolle der Künstlerfiguren (Cardillac und Scuderi)
- Die Verbindung von Kriminalität und Kunst
- Die Darstellung von Paris im 17. Jahrhundert
- Die Ambivalenz von Ordnung und Chaos
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie beschreibt die Entstehungsgeschichte von Hoffmanns Erzählung „Das Fräulein von Scuderi“, diskutiert die umstrittene These, es handele sich um die erste Detektivgeschichte, und benennt die zentralen Fragestellungen der Untersuchung: den kriminalistischen Aspekt der Erzählung und seine Verbindung zur Künstlerthematik. Der Fokus der Analyse wird auf die Protagonisten Scuderi und Cardillac gelegt, unter Berücksichtigung ihrer Rollen im Kriminalfall und ihres Künstlertums.
Kriminalistische Elemente der Erzählung: Dieses Kapitel analysiert die kriminalistischen Aspekte der Erzählung. Es beginnt mit der Beschreibung des Schauplatzes Paris im Jahr 1680 und dem einleitenden rätselhaften Vorfall bei Madame de Scuderi. Es werden die Verbrechen der Marquise de Brinvillier und die darauf folgenden Nachahmungen beschrieben, sowie die Maßnahmen des Königs zur Bekämpfung dieser Verbrechen mittels der „Chambre ardente“ unter der Leitung von la Regnie. Der Fokus liegt auf der Darstellung der verbrecherischen Atmosphäre und dem Scheitern rationaler Methoden der Verbrechensaufklärung im Fall der Juwelenmorde, die letztendlich durch die Ermordung Cardillacs und die Verhaftung Brussons enden. Die Unfähigkeit, den Fall rational zu lösen, führt zu einer dämonischen Deutung der Ereignisse.
Schlüsselwörter
E.T.A. Hoffmann, Das Fräulein von Scuderi, Kriminalerzählung, Künstlerthematik, Rene Cardillac, Madame de Scuderi, Paris, 17. Jahrhundert, Detektivgeschichte, Ambivalenz, Ordnung und Chaos, Kunst und Kriminalität.
Häufig gestellte Fragen zu E.T.A. Hoffmanns "Das Fräulein von Scuderi"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Das Fräulein von Scuderi" unter zwei zentralen Aspekten: ihrem kriminalistischen Gehalt und ihrer Auseinandersetzung mit der Künstlerthematik. Der Fokus liegt dabei auf den Hauptfiguren Rene Cardillac und Madame de Scuderi, ihren Rollen im Kriminalfall und ihrem jeweiligen Künstlertum.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die kriminalistischen Elemente in Hoffmanns Erzählung, die Rolle der Künstlerfiguren Cardillac und Scuderi, die Verbindung von Kriminalität und Kunst, die Darstellung des Paris des 17. Jahrhunderts und die Ambivalenz von Ordnung und Chaos in der Erzählung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den kriminalistischen Elementen der Erzählung (einschließlich der Analyse der Verbrechen, der Figuren Cardillac, Brusson und Scuderi sowie der Rolle der Ermittler), ein Kapitel zur Künstlerproblematik (mit Fokus auf Cardillac und Scuderi), und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt die Entstehungsgeschichte der Erzählung und die zentralen Fragestellungen der Arbeit.
Wie werden die kriminalistischen Elemente analysiert?
Das Kapitel zu den kriminalistischen Elementen beschreibt den Schauplatz Paris im Jahr 1680, den einleitenden Vorfall bei Madame de Scuderi, die Verbrechen der Marquise de Brinvillier und deren Nachahmungen, sowie die Maßnahmen des Königs zur Verbrechensbekämpfung. Es analysiert das Scheitern rationaler Methoden der Aufklärung im Fall der Juwelenmorde und die letztendliche dämonische Deutung der Ereignisse.
Welche Rolle spielen die Künstlerfiguren?
Die Arbeit untersucht das Künstlertum sowohl von Rene Cardillac als auch von Madame de Scuderi und analysiert, wie ihre künstlerischen Fähigkeiten und Persönlichkeiten in die kriminalistische Handlung eingebunden sind und diese beeinflussen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Bedeutung der kriminalistischen und künstlerischen Aspekte in Hoffmanns Erzählung. Es wird die Verbindung zwischen diesen Aspekten und deren Beitrag zum Gesamtverständnis des Werkes beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: E.T.A. Hoffmann, Das Fräulein von Scuderi, Kriminalerzählung, Künstlerthematik, Rene Cardillac, Madame de Scuderi, Paris, 17. Jahrhundert, Detektivgeschichte, Ambivalenz, Ordnung und Chaos, Kunst und Kriminalität.
- Arbeit zitieren
- Sandra Anger (Autor:in), 2003, E.T.A. Hoffmann: "Das Fräulein von Scuderi" - Kriminalerzählung und Künstlerthematik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46978