Diese Arbeit untersucht inwiefern es möglich ist, anhand eines Frameworks eine systematische Vorgehensweise herzuleiten, die es chemischen Betrieben ermöglicht, noch vor Einführung eines digitalen Szenarios die möglichen digitalen Handlungsoptionen zu identifizieren, zu bewerten und unter Berücksichtigung unternehmensspezifischer Informationen zu vergleichen. Die Digitalisierung beeinflusst in vielen Facetten des täglichen Lebens der Menschen. Nicht nur im privaten Alltag kann eine globale Veränderung beobachtet werden. So wurde beispielsweise der Handel durch E-Commerce so stark verändert, dass der Online-Vertrieb für eine Vielzahl von Unternehmen ein essentieller Bestandteil bei der Gewinngenerierung darstellt und aus heutiger Sicht unverzichtbar geworden ist. Auf der Seite der Konsumenten hat es den Kaufprozess schnell, bequem und unkompliziert gestaltet, sodass neue Generationen mit einem fundamental veränderten Selbstverständnis ihre Käufe realisieren. Die Speicherung, die Verwaltung und der Gebrauch von Kundendaten haben beispielsweise zu neuen Erkenntnissen des Kundenverhaltens geführt und beeinflussen maßgeblich das Portfolio an Produkten und Services.
Auf der Unternehmensseite gibt es Indizien für den hohen Stellenwert, der Digitalisierung zugeschrieben wird. Die mit der Digitalisierung einhergehenden Möglichkeiten des unternehmerischen Spielraums haben sich nahezu branchenweit offenbart. Es scheint, als ob die radikalen revolutionären Umbrüche aus der Digitalisierung an der chemischen Industrie, vornehmlich im Bereich B2B, vorbeigerauscht wären. In der Chemieindustrie existieren erfolgsversprechende Ansätze zur Steigerung der Effizienz und der Produktivität. Beispielsweise können in Bereichen der Anlageneffizienz, der Konnektivität der Beschäftigten und der Analyse von Produktionsdaten neue Optimierungspotenziale erschlossen werden.
Daher ist es wichtig, dass Unternehmen auf Grundlage der betrieblichen Umstände digitale Alternativen einordnen können. Darüber hinaus sollten die Alternativen zur Optimierung der Wertschöpfungskette vergleichend erfasst und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Eignung geprüft werden. Feststeht, dass je nach Branche, Beschaffenheit, Größe und Produktportfolio Digitalisierungsstrategien unterschiedlich zu bewerten sind und dass die Digitalisierungsstrategie und der angestrebte Mehrwert eine differenzierte Betrachtung möglicher Implementierungen erfordern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Motivation
- 1.1 Zielsetzung und Forschungsfrage
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Begriffseingrenzung, Problemstellung, Branchenumfeld, Digitalisierungskategorien und Herausforderungen
- 2.1 Definition und Problemstellung
- 2.2 Branchenstruktur, Entwicklung und Trends in der deutschen Chemieindustrie
- 2.3 Digitalisierung – Pfade auf dem Weg der digitalen Transformation
- 2.4 Anwendungsgebiete der Industrie 4.0 und Digital Plant
- 2.5 Herausforderungen bei der Implementierung und Voraussetzungen der digitalen Transformation
- 2.5.1 Rechtliche Maßnahmen bei der Implementierung neuer Technologien
- 2.5.2 Führungsprinzipien, Unternehmenskultur und Mitarbeiterwandel
- 2.5.3 Organisations- und Personalgestaltung
- 2.5.4 Radikalisierung des Wettbewerbs und Veränderung der Kundenerwartung
- 2.5.5 Cybersecurity
- 3 Framework zur systematischen Identifizierung digitaler Handlungsfelder auf operativer Ebene
- 3.1 Prinzipien des Frameworks
- 3.2 Der Aufbau des Frameworks und die Vorgehensweise
- 3.3 Konkretisierung der Fragenkategorien
- 3.3.1 Bereich des Fragenkatalogs: Voraussetzungen - Cluster A
- 3.3.2 Bereich des Fragenkatalogs: Implementierung – Cluster B
- 3.4 Anwendungsszenario digitaler Technologien anhand eines Fallbeispiels
- 3.4.1 Identifikation von Use Cases in Unternehmensbereichen für Produktion und Instandhaltung
- 3.4.2 Bestimmung eines exemplarischen Fallbeispiels
- 3.4.3 Formulierung der Fragen pro Fragenkategorie zur Bewertung der Relevanz von Digitalisierungsinitiativen anhand eines Fallbeispiels
- 3.4.4 Bereich des Fragenkatalogs: Voraussetzungen – Cluster A
- 3.4.5 Bereich des Fragenkatalogs: Implementierung – Cluster B
- 3.5 Bewertung und Visualisierung des Frameworks
- 3.6 Tailoring
- 4 Methodischer Rahmen und Forschungsdesign
- 4.1 Erhebungsmethode
- 4.2 Datensammlung
- 4.3 Datenauswertung
- 5 Zusammenführung der Interview-Ergebnisse
- 5.1 Kurzbeschreibung der Interviews
- 5.2 Systematischer Ansatz zur Identifizierung digitaler Handlungsfelder auf operativer Ebene
- 5.2.1 Inhaltliche Verbesserung von Cluster A: Voraussetzungen
- 5.2.2 Inhaltliche Verbesserung von Cluster B: Implementierung
- 5.3 Bedeutung aus projekttechnischer Sicht
- 5.4 Risiken und Schwächen bei der Anwendung des Frameworks
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht einen systematischen Ansatz zur Digitalisierung operativer Unternehmensprozesse in der chemischen Industrie, den sogenannten "Digital Plant". Das Hauptziel ist die Entwicklung eines Frameworks zur Identifizierung digitaler Handlungsfelder auf operativer Ebene. Die Arbeit analysiert Herausforderungen bei der Implementierung solcher Initiativen.
- Systematischer Ansatz zur Digitalisierung operativer Prozesse
- Herausforderungen bei der Implementierung von Digital Plant
- Entwicklung eines Frameworks zur Identifizierung digitaler Handlungsfelder
- Analyse der chemischen Industrie und ihrer spezifischen Bedürfnisse
- Bewertung und Visualisierung des entwickelten Frameworks
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Motivation: Diese Einleitung führt in die Thematik der Digitalisierung in der chemischen Industrie ein und begründet die Relevanz der Forschungsarbeit. Sie skizziert die Zielsetzung und die Forschungsfrage der Arbeit, sowie den Aufbau der folgenden Kapitel.
2 Begriffseingrenzung, Problemstellung, Branchenumfeld, Digitalisierungskategorien und Herausforderungen: Dieses Kapitel definiert den "Digital Plant" und beschreibt die Herausforderungen der digitalen Transformation in der chemischen Industrie. Es analysiert die Branchenstruktur, Entwicklungen und Trends, sowie die verschiedenen Pfade der digitalen Transformation. Es beleuchtet auch die Anwendungsgebiete von Industrie 4.0 und spezifische Herausforderungen wie rechtliche Aspekte, Führungsprinzipien, Organisationsgestaltung und Cybersecurity.
3 Framework zur systematischen Identifizierung digitaler Handlungsfelder auf operativer Ebene: Das Herzstück der Arbeit ist die Vorstellung eines detaillierten Frameworks. Dieses Kapitel beschreibt die Prinzipien, den Aufbau und die Vorgehensweise des Frameworks. Es konkretisiert die Fragenkategorien, die zur Bewertung der Relevanz von Digitalisierungsinitiativen dienen, und illustriert dessen Anwendung anhand eines Fallbeispiels. Die Bewertung und Visualisierung des Frameworks, inklusive des "Tailoring"-Prozesses, wird ebenfalls erläutert.
4 Methodischer Rahmen und Forschungsdesign: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Grundlagen der Arbeit, inklusive der gewählten Erhebungsmethoden, der Datensammlung und der Datenauswertung. Es legt die wissenschaftliche Vorgehensweise transparent dar.
5 Zusammenführung der Interview-Ergebnisse: Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Interviews, systematisiert diese im Kontext des entwickelten Frameworks und diskutiert deren Bedeutung aus projekttechnischer Sicht. Darüber hinaus werden identifizierte Risiken und Schwächen bei der Anwendung des Frameworks beleuchtet.
Schlüsselwörter
Digital Plant, Digitale Transformation, Chemieindustrie, Industrie 4.0, Framework, Digitalisierung, operative Prozesse, Implementierung, Herausforderungen, Bewertung, Visualisierung, Fallbeispiel, Interview, Methodologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Systematischer Ansatz zur Digitalisierung operativer Prozesse in der chemischen Industrie
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Frameworks zur systematischen Identifizierung digitaler Handlungsfelder auf operativer Ebene in der chemischen Industrie, speziell im Kontext des "Digital Plant". Sie untersucht die Herausforderungen der digitalen Transformation in diesem Bereich und bietet einen methodischen Ansatz zur Umsetzung.
Was ist der "Digital Plant"?
Der "Digital Plant" beschreibt die umfassende Digitalisierung operativer Prozesse in der chemischen Industrie. Die Arbeit definiert diesen Begriff und analysiert die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
Welche Herausforderungen werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit untersucht diverse Herausforderungen der digitalen Transformation in der chemischen Industrie, darunter rechtliche Aspekte, die Anpassung der Unternehmenskultur und des Führungsstils, die Organisationsgestaltung, den Wandel der Mitarbeiterrolle, die zunehmende Wettbewerbsintensität, veränderte Kundenerwartungen und Aspekte der Cybersecurity.
Wie ist das Framework aufgebaut?
Das entwickelte Framework basiert auf einem systematischen Ansatz und gliedert sich in verschiedene Fragenkategorien (Cluster A: Voraussetzungen; Cluster B: Implementierung). Es ermöglicht die Bewertung der Relevanz von Digitalisierungsinitiativen anhand konkreter Fragen und unterstützt so die Identifizierung digitaler Handlungsfelder auf operativer Ebene. Die Anwendung wird anhand eines Fallbeispiels illustriert.
Welche Methode wurde angewendet?
Die Arbeit verwendet qualitative Methoden, insbesondere Interviews, zur Datenerhebung. Die Datenauswertung erfolgt systematisch und wird im Detail beschrieben. Das Forschungsdesign wird transparent dargestellt.
Welche Ergebnisse liefert die Arbeit?
Die Arbeit liefert ein detailliertes Framework zur systematischen Identifizierung digitaler Handlungsfelder im "Digital Plant" der chemischen Industrie. Sie präsentiert die Ergebnisse von Interviews, die zur Verbesserung des Frameworks beitragen, und diskutiert die Bedeutung der Ergebnisse aus projekttechnischer Sicht sowie potenzielle Risiken und Schwächen bei der Anwendung des Frameworks.
Welche Branchen und Unternehmen sind betroffen?
Die Arbeit konzentriert sich auf die deutsche chemische Industrie und ist relevant für Unternehmen, die ihre operativen Prozesse digitalisieren möchten. Die Ergebnisse sind jedoch auch auf andere Branchen übertragbar.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung und Motivation, Begriffseingrenzung und Herausforderungen, das Framework, den methodischen Rahmen und die Zusammenführung der Interviewergebnisse. Jedes Kapitel wird in der Arbeit detailliert beschrieben.
Wo finde ich Schlüsselwörter?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Digital Plant, Digitale Transformation, Chemieindustrie, Industrie 4.0, Framework, Digitalisierung, operative Prozesse, Implementierung, Herausforderungen, Bewertung, Visualisierung, Fallbeispiel, Interview, Methodologie.
- Arbeit zitieren
- Mustafa Sert (Autor:in), 2019, Systematischer Ansatz bei der Digitalisierung von operativen Unternehmensprozessen in der chemischen Industrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/469538