Die vorliegende Arbeit handelt von dem Dialog-Konzept als Kernstrategie kollaborativer Kreativität. Dialog ist die Struktur und der Wille Informationen zu geben und zu nehmen, die Fähigkeit diese Informationen wertschätzend zu verarbeiten und die Möglichkeit durch die daraus resultierende veränderte Perspektive, eine neue Meinung oder eine neue Idee zu entwickeln. Hierbei kann Dialog als kommunikatives Wissen und Können beschrieben werden und als konzeptioneller Ansatz. Beides führt über förderliche Kommunikationsmuster zur Kunst des Dialogs.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzbeschreibung
- Dialog als Ansatz
- Dialog als Kompetenz
- Dialog als Struktur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk untersucht das Dialog-Konzept als Kernstrategie kollaborativer Kreativität. Es beleuchtet den Dialog als Ansatz, Kompetenz und Struktur, und analysiert verschiedene theoretische Perspektiven und praktische Anwendungsmöglichkeiten.
- Dialog als Gegenmodell zur Diskussion
- Dialog als Kompetenzentwicklung und -förderung
- Dialogische Strukturen für kollaborative Kreativität
- Kernprinzipien und Verhaltenskompetenzen des Dialogs
- Kreativitätsfördernde soziale und ökologische Umgebungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kurzbeschreibung: Diese Einleitung definiert Dialog als die Struktur und den Willen, Informationen auszutauschen, diese wertschätzend zu verarbeiten und daraus neue Perspektiven, Meinungen und Ideen zu entwickeln. Es beschreibt Dialog als kommunikatives Wissen, Können und konzeptionellen Ansatz, der zu förderlichen Kommunikationsmustern und der Kunst des Dialogs führt.
Dialog als Ansatz: Dieses Kapitel vergleicht den Dialog mit der Diskussion nach David Bohm. Während die Diskussion als ein Kampf um die beste Meinung dargestellt wird, betont Bohm den Dialog als gemeinsames Schaffen von Neuem durch den Austausch von Perspektiven und das Überbrücken von Differenzen. Die Konzepte der dialogischen Haltung, der Propriozeption (Eigenwahrnehmung des Denkens) und das „Schwebenlassen“ von Widersprüchen werden als zentrale Elemente für einen erfolgreichen Dialog hervorgehoben. Dies ermöglicht gemeinschaftliches Denken und erweitert die Gruppenleistung, indem es vorschnelle Reaktionen vermeidet und ein partizipierendes Bewusstsein fördert.
Dialog als Kompetenz: Dieses Kapitel untersucht Claus Otto Scharmers Presencing-Konzept, das durch das "Fallenlassen" unwesentlicher Aspekte einen Raum für das Neue und die "im Entstehen begriffene Zukunft" schafft. Presencing verbindet die Wahrnehmung mit dieser zukünftigen Quelle und ermöglicht einen Dialog im Sinne Bohms, indem es Unterschiede und individuelle Interessen überwindet. Empathiefähigkeit und prozessorientierte Zukunftsmoderation werden als wichtige Werkzeuge für den Dialog nach Scharmer beschrieben. Die Arbeit von Ronald Carter über die Strukturen kollaborativer Gespräche und die "art of common talk" wird ebenfalls behandelt, wobei die Bedeutung der Offenheit für andere Gedanken und die kreative Improvisation betont wird. Im Mittelpunkt steht die Veränderung der Aufmerksamkeitsstruktur: Anstatt Argumente zu widerlegen, sucht man nach Anknüpfungspunkten.
Dialog als Struktur: Dieses Kapitel präsentiert William Isaacs' "Dialogue-Project" am MIT, welches Kernprinzipien (Beteiligung, Entfaltung, Bewusstheit, Kohärenz) und Verhaltenskompetenzen (Artikulieren der eigenen Wahrheit, Zuhören, Suspendieren der eigenen Perspektive, Respektieren der Äußerungen anderer) für einen erfolgreichen Dialog auflistet. Es wird betont, dass Dialog eine Veränderung der Aufmerksamkeitsstruktur erfordert, um eigene und fremde Ideen zu integrieren und gemeinsam Neues zu schaffen. Die Vertrauensbasis in sich selbst, die anderen und das kreative Feld spielt dabei eine entscheidende Rolle. Burows Konzept der "Kreativen Felder" mit seinen Elementen (profilierte Persönlichkeiten, dialogische Beziehungsstruktur, gemeinsame Vision, Heterogenität, Synergie, Partizipation) wird als kreativitätsförderndes Umfeld beschrieben.
Schlüsselwörter
Dialog, kollaborative Kreativität, Diskussion, Propriozeption, Presencing, gemeinsames Schaffen, Kommunikation, Kompetenzentwicklung, Gruppenleistung, Vertrauen, Kreative Felder.
Häufig gestellte Fragen zum Werk: Dialog als Kernstrategie kollaborativer Kreativität
Was ist der Gegenstand des Werkes?
Das Werk untersucht das Dialog-Konzept als zentrale Strategie für kollaborative Kreativität. Es analysiert den Dialog als Ansatz, Kompetenz und Struktur, beleuchtet verschiedene theoretische Perspektiven und praktische Anwendungsmöglichkeiten und vergleicht ihn mit der Diskussion.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind der Dialog als Gegenmodell zur Diskussion, Dialog als Kompetenzentwicklung und -förderung, dialogische Strukturen für kollaborative Kreativität, Kernprinzipien und Verhaltenskompetenzen des Dialogs sowie kreativitätsfördernde soziale und ökologische Umgebungen (z.B. Burows Konzept der "Kreativen Felder").
Wie wird der Dialog im Werk definiert?
Der Dialog wird definiert als die Struktur und der Wille, Informationen auszutauschen, diese wertschätzend zu verarbeiten und daraus neue Perspektiven, Meinungen und Ideen zu entwickeln. Er wird als kommunikatives Wissen, Können und konzeptioneller Ansatz beschrieben, der zu förderlichen Kommunikationsmustern und der Kunst des Dialogs führt.
Welche theoretischen Ansätze werden vorgestellt?
Das Werk präsentiert verschiedene theoretische Ansätze, darunter Bohms Unterscheidung zwischen Diskussion und Dialog, Scharmers Presencing-Konzept, Carters Arbeit zur "art of common talk" und Isaacs' "Dialogue-Project" am MIT mit seinen Kernprinzipien und Verhaltenskompetenzen.
Wie unterscheidet sich der Dialog von der Diskussion?
Im Gegensatz zur Diskussion, die als Kampf um die beste Meinung verstanden wird, betont der Dialog das gemeinsame Schaffen von Neuem durch den Austausch von Perspektiven und das Überbrücken von Differenzen. Der Fokus liegt auf dem partizipativen Bewusstsein und der Vermeidung vorschneller Reaktionen.
Welche Rolle spielt die Kompetenzentwicklung im Dialog?
Kompetenzentwicklung im Dialog umfasst Aspekte wie Empathiefähigkeit, prozessorientierte Zukunftsmoderation, die Offenheit für andere Gedanken, kreative Improvisation und die Fähigkeit, Anknüpfungspunkte statt Argumente zu widerlegen. Es geht um eine Veränderung der Aufmerksamkeitsstruktur.
Welche Strukturen fördern den Dialog?
Dialogfördernde Strukturen beinhalten die Kernprinzipien von Isaacs' "Dialogue-Project" (Beteiligung, Entfaltung, Bewusstheit, Kohärenz) und die entsprechenden Verhaltenskompetenzen (Artikulieren der eigenen Wahrheit, Zuhören, Suspendieren der eigenen Perspektive, Respektieren der Äußerungen anderer). Auch Burows Konzept der "Kreativen Felder" wird als förderliches Umfeld beschrieben.
Welche Schlüsselkonzepte werden im Buch erläutert?
Schlüsselkonzepte sind unter anderem: Propriozeption (Eigenwahrnehmung des Denkens), Presencing (Scharmer), gemeinsames Schaffen, die "art of common talk" (Carter), und das Konzept der "Kreativen Felder" (Burow).
Für wen ist dieses Werk relevant?
Dieses Werk ist relevant für alle, die sich für kollaborative Kreativität, Kommunikation und Kompetenzentwicklung interessieren, insbesondere für Menschen in Teams, Führungskräfte, Moderatoren und alle, die effektive und kreative Kommunikation fördern möchten.
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- Dr. Stefan Bornemann (Author), 2018, Das Dialog-Konzept als Kernstrategie kollaborativer Kreativität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468953