„Schwieriges Kind“, Trotzkopf, Störenfried, Zappel-Philipp, Hans Guck-in-die-Luft - das sind nur einige Begriffe aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, mit denen sie oft betitelt werden - die Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizit/ - Hyperaktivitätssyndrom.
Diese Begriffe deuten bereits an, dass Kinder mit dem AD/HS mehr Probleme in Bereichen wie Verhalten, Leistung und Handlungssteuerung haben als Gleichaltrige. Einige Fachleute sehen die Lösung dieser Probleme in der medikamentösen Behandlung der Kinder.
In meiner Vordiplomarbeit über dieses Syndrom, möchte ich jedoch nicht darauf eingehen, sondern untersuchen, ob es möglich ist, durch erzieherische Maßnahmen von Eltern und Lehrern, den Problemen des Kindes beizukommen. Ich möchte mich der Fragestellung widmen, ob Kinder mit dem AD/HS durch Erziehung und Förderung in Elternhaus und Schule eine Steigerung der Leistung, der Aufmerksamkeit und Verhaltenserfolge erzielen können. In dieser Arbeit werde ich mich ausschließlich auf das Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom bei Kindern im Grundschulalter beschränken. Ich sehe des Weiteren davon ab, auf Ursachen des AD/HS einzugehen, da dies für den eigentlichen Teil, die Erziehung und den Umgang mit AD/HS-Kindern keine Relevanz hat.
Im zweiten Kapitel, Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndroms, möchte ich im ersten Punkt unterschiedliche Begriffe für AD/HS benennen und erklären.
Im zweiten Punkt möchte ich auf die drei Hauptmerkmale des AD/HS eingehen und weitere Merkmale kurz beschreiben.
Im dritten Punkt möchte ich die Diagnose von AD/HS erklären, da AD/HS, trotzdem es ein neurologisches Syndrom ist, noch nicht durch medizinische Tests nachgewiesen werden kann. Jedoch darf die Diagnostik nicht außer Acht gelassen werden, um AD/HS von verwandten Phänomenen mit ähnlichen Merkmalen abzugrenzen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndroms
2.1 Begrifflichkeiten und deren Bedeutung rund um das Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom
2.2 Merkmale von AD/HS
2.2.1 Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
2.2.2 Impulsivität
2.2.3 Hyperaktivität
2.2.4 Weitere mögliche Merkmale
2.3 Diagnose
3 Erziehung von Kindern mit AD/HS
3.1 Erziehung in der Schule
3.1.1 Emotionale Anforderungen an den Lehrer
3.1.2 Möglichkeiten des Lehrers zur Steigerung der schulischen Leistungen des AD/HS-Kindes
3.1.3 Möglichkeiten des Lehrers zur Steuerung des Verhaltens des AD/HS-Kindes
3.1.4 Steigerung des Selbstwertgefühls und sozialer Fähigkeiten
3.2 Erziehung im Elternhaus
3.2.1 Verhalten im Elternhaus
3.2.2 Allgemeine Richtlinien für die Erziehung des AD/HS-Kindes
4 Schluss
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
1 Einleitung
„Schwieriges Kind“, Trotzkopf, Störenfried, Zappel-Philipp, Hans Guck-in-die-Luft – das sind nur einige Begriffe aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, mit denen sie oft betitelt werden - die Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizit/ - Hyperaktivitätssyndrom.
Diese Begriffe deuten bereits an, dass Kinder mit dem AD/HS mehr Probleme in Bereichen wie Verhalten, Leistung und Handlungssteuerung haben als Gleichaltrige.
Einige Fachleute sehen die Lösung dieser Probleme in der medikamentösen Behandlung der Kinder.
In meiner Vordiplomarbeit über dieses Syndrom, möchte ich jedoch nicht darauf eingehen, sondern untersuchen, ob es möglich ist, durch erzieherische Maßnahmen von Eltern und Lehrern, den Problemen des Kindes beizukommen.
Ich möchte mich der Fragestellung widmen, ob Kinder mit dem AD/HS durch Erziehung und Förderung in Elternhaus und Schule eine Steigerung der Leistung, der Aufmerksamkeit und Verhaltenserfolge erzielen können.
In dieser Arbeit werde ich mich ausschließlich auf das Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom bei Kindern im Grundschulalter beschränken.
Ich sehe des Weiteren davon ab, auf Ursachen des AD/HS einzugehen, da dies für den eigentlichen Teil, die Erziehung und den Umgang mit AD/HS-Kindern keine Relevanz hat.
Im zweiten Kapitel, Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndroms, möchte ich im ersten Punkt unterschiedliche Begriffe für AD/HS benennen und erklären.
Im zweiten Punkt möchte ich auf die drei Hauptmerkmale des AD/HS eingehen und weitere Merkmale kurz beschreiben.
Im dritten Punkt möchte ich die Diagnose von AD/HS erklären, da AD/HS, trotzdem es ein neurologisches Syndrom ist, noch nicht durch medizinische Tests nachgewiesen werden kann. Jedoch darf die Diagnostik nicht außer Acht gelassen werden, um AD/HS von verwandten Phänomenen mit ähnlichen Merkmalen abzugrenzen.
Die Möglichkeiten zur Unterstützung und Erziehung des AD/HS-Kindes möchte ich im dritten Kapitel genau beschreiben unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass AD/HS-Kinder nicht alle gleich sind und somit die Erziehungsmaßnahmen, die ich benenne, nicht bei jedem Kind erfolgreich sein werden.
Hierbei werde ich noch zwischen der Erziehung in der Schule und im Elternhaus unterscheiden, obgleich die Maßnahmen vom Grunde her ähnlich sind.
Im Hinblick auf die Erziehung in der Schule möchte ich die emotionalen Anforderungen an den Lehrer erklären, die sich hauptsächlich darauf beziehen, dass dieser versuchen sollte, eine positive Einstellung zum „schwierigen“ Kind zu finden. Danach möchte ich erklären, welche Möglichkeiten ein Lehrer hat, die Leistungen, die Steuerung des Verhaltens und die sozialen Fähigkeiten des AD/HS-Kindes zu verbessern.
Im Hinblick auf die Erziehung im Elternhaus möchte ich zuerst das Verhalten des Kindes im Elternhaus noch einmal deutlich darstellen und danach einige Richtlinien für die Erziehung von Kindern mit dem AD/HS benennen und erklären.
2 Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndroms
2.1 Begrifflichkeiten und deren Bedeutung rund um das Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom
In der Literatur werden verschiedene Begriffe für das Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom verwendet.
Die englische Bezeichnung dafür ist Attention Deficit Disorder (ADD) bzw. Attention Deficit / Hyperactivity Disorder (ADHD). In der deutschsprachigen Literatur wird der Ausdruck Hyperkinetisches Syndrom (HKS) verwendet oder es wird in Anlehnung an den englischen Begriff ADD der Begriff ADS für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom verwendet, wobei diese Bezeichnung den Begriff der Hyperaktivitätsstörung ausklammert. Der Grund dafür ist, dass Hyperaktivität nicht in allen Fällen zusammen mit dem Aufmerksamkeitsdefizit auftritt, worauf ich später noch eingehen werde (vgl. Freed / Parsons 2001, S. 29; Döpfner / Schürrmann / Lehmkuhl 2000, S. 19).
Ich habe mich dazu entschlossen, in meiner Vordiplomarbeit den Begriff AD/HS für Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom in Anlehnung an den englischen Begriff ADHD zu verwenden.
2.2 Merkmale von AD/HS
Die drei Hauptkennzeichen von AD/HS sind beeinträchtigte Aufmerksamkeit, Impulsivität und in den meisten Fällen motorische Überaktivität (Hyperaktivität). Weitere Merkmale von AD/HS können sein: Wahrnehmungs- und Lernschwierigkeiten, Koordinationsschwierigkeiten, widerspenstiges und herrschsüchtiges Verhalten, emotionale Schwierigkeiten und Unreife.
2.2.1 Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
Die beeinträchtigte Aufmerksamkeit äußert sich dadurch, dass eine Aufgabe nicht dauerhaft von Kindern mit AD/HS bearbeitet werden kann. Sie sind ablenkbar und ihre Aufmerksamkeit kann bei Dingen, die für sie uninteressant sind, nicht erhalten werden. Dies scheint häufiger bei fremdbestimmten Aufgaben der Fall zu sein (vgl. Döpfner / Schürrmann / Lehmkuhl 2000, S.12; Dietz 1999, S.102).
Häufig passieren Flüchtigkeitsfehler bei den Hausaufgaben, da die Kinder mit AD/HS Einzelheiten nicht beachten. Zudem werden Arbeiten oder Hausaufgaben nicht vollständig erledigt. Die Kinder scheinen nicht zuzuhören, wenn sie angesprochen werden (vgl. Holowenko 1999, S. 89).
2.2.2 Impulsivität
Die Impulsivität von Kindern mit AD/HS drückt sich durch das sprichwörtliche „Handeln ohne zu Denken“ aus. Das Kind kann sein Verhalten kaum kontrollieren und die Folgen seines Handelns sind ihm nicht im Geringsten bewusst.
Es ist zudem unfähig, Bedürfnisse aufzuschieben oder geduldig zu sein. Durch die Unfähigkeit des Kindes, abwarten zu können, werden Beschäftigungen schnell gewechselt (vgl. Dietz 1999, S.102; Freed / Parsons 2001, S. 76 – 77).
Das Kind unterbricht andere und stört häufig. Auch ruft es die Antwort schon, bevor die Frage ganz zu Ende gestellt ist, was z.B. den Schulunterricht beeinträchtigt (vgl. Holowenko 1999, S. 91).
2.2.3 Hyperaktivität
Die Hyperaktivität, auch körperliche Unruhe oder motorische Überaktivität genannt, macht sich bei den Kindern mit AD/HS durch extreme Ruhelosigkeit bzw. andauernde Zappeligkeit bemerkbar, der Rede- und Bewegungsdrang sind verstärkt. Den Kindern fällt es schwer, sitzen zu bleiben (vgl. Döpfner / Schürrmann / Lehmkuhl 2000, S.12-13).
Sie stehen oft in Situationen auf, in denen angedacht ist, dass sie sitzen bleiben sollen, z.B. während des Schulunterrichts. Auch haben sie Schwierigkeiten sich ruhig zu beschäftigen z.B. beim Spielen (vgl. ebd. S. 90).
Nicht in allen Fällen von AD/HS ist die Hyperaktivität ein typisches Merkmal. Tritt Hyperaktivität nicht auf, so spricht man von AD/HS vom Typus Unaufmerksamkeit bzw. von ADS (vgl. Holowenko 1999, S.19).
2.2.4 Weitere mögliche Merkmale
Viele Kinder mit AD/HS leiden an Wahrnehmungs- und Lernschwierigkeiten, obwohl AD/HS keinen Einfluss auf die Intelligenz eines Kindes hat und nicht im Zusammenhang mit einer geistigen Behinderung steht. Trotzdem gibt es bei einigen AD/HS-Kindern eine Ungleichheit der Intelligenz, d.h. auf Gebieten wie zum Beispiel Wortschatz, Arithmetik, Verstehen und Gedächtnis sind ihre Leistungen wie bei anderen Kindern nicht in etwa gleich, sondern es ist möglich, dass sie in einem Gebiet fortgeschritten, im anderen zurückgeblieben sind. Daraus ergeben sich Probleme in der Schule im Hinblick auf die Anpassung an den Unterricht und die Einordnung in eine Klassenstufe.
Manche AD/HS-Kinder haben Schwierigkeiten, Wahrnehmungen visueller und akustischer Art zu unterscheiden. Es kann beispielsweise unterschiedliche Lautfolgen schwer unterscheiden und verwechselt somit beispielsweise die Worte „Blitz“ und „Pilz“.
Auch Gedächtnisschwierigkeiten können auftreten. Diese haben zur Folge, dass in der Schule Gelerntes am nächsten Tag vergessen ist.
Hat das Kind keine besonderen Wahrnehmungsprobleme, sind Lernschwierigkeiten größtenteils auf seine Impulsivität und seine mangelnde Aufmerksamkeit zurückzuführen (vgl. Wender 1976, S. 18-22).
Etwa die Hälfte aller AD/HS-Kinder ist von Koordinationsschwierigkeiten betroffen. Diese können sein: verminderte feinmotorische Kontrolle, d.h. die Kinder haben z.B. Probleme beim Schneiden oder Schnürsenkel binden; Gleichgewichtsstörungen und eine unzureichende Hand-Augen-Koordination. Letzteres bedeutet, dass die Kinder beispielsweise beim Ballwerfen und -fangen ungeschickt sind (vgl. Wender 1976, S.22-23).
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- Arbeit zitieren
- Christine Schlapa (Autor:in), 2004, Erziehung von Kindern mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (AD/HS), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46872
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