Diese Arbeit geht auf die Darstellung und Funktion des Interieurs im Roman „Schuld und Sühne“ Fedor Dostojewskijs ein.
Den Schwerpunkt der Betrachtung bilden dabei die Wohngelegenheiten der wichtigsten Figuren Rodion Rasolnikow, Sonja Marmeladowa, Aljona Iwanowna, Katerina Iwanowna und Swidrigailow, wobei man es beim Letzteren überwiegend mit Räumen zu tun hat, die nur in seiner Vorstellung existieren, also auf eine Art „fiktiv“ sind.
Bei der Untersuchung der Räume wird nicht nur auf ihre Funktion als Hintergrund und „Kulisse“ für die Handlung eingegangen, sondern sie werden auch als Abbild der psychischen und seelischen Zustände der Protagonisten und ihrer Entwicklung im Roman betrachtet, denn bei Dostojewskij gilt: „Alles Äußere – die Stadt und ihre eigentümliche Atmosphäre, die Zimmer und ihre widerliche Einrichtung, (...) – all das sind nur Zeichen, Symbole der inneren geistigen Welt des Menschen, nur Spiegelungen des inneren menschlichen Schicksals.“ Bei diesem Roman betrifft das insbesondere Rodion Raskolnikow.
Besondere Aufmerksamkeit soll den Parallelitäten und Unterschieden der verschiedenen Behausungen geschenkt werden, wie zum Beispiel die Funktion einiger Räume als Durchgangszimmer oder die Gegensätze eng – groß und hell – dunkel bei Raskolnikow und Sonja.
Weiter wird ein Versuch unternommen, jene Aspekte aus der Biographie Dostojewskijs aufzuzeigen, die ihn bei der Gestaltung der Räume im Roman beeinflusst haben könnten.
"Schuld und Sühne" gehört zu den wichtigsten russischen literarischen Werken des 19. Jahrhunderts; die neue Themenstellung erlaubt es, den oft rezensierten Roman aus einem etwas anderen Blickwinkel zu sehen.
Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung
1. Die wichtigsten dargestellten Räume im Roman
1.1 Raskolnikows Zimmer
1.2 Das Zimmer der „heiligen Sünderin“ – Sonja Marmeladowa
1.3 Das Zimmer der Familie Marmeladow
1.4 Die Wohnung von Aljona Iwanowna
1.5 „Der Raum der Ewigkeit“ – Swidrigailows Traum
1.6 Zusammenfassende Betrachtungen
2. Biografische Anregungen Dostojewskijs zur Gestaltung der Räume
3. Ausblick
4. Quellenangabe
4.1 Primärliteratur
4.2 Sekundärliteratur
4.3 Museen im Internet
4.4 Abbildungen
5. Anhang
0. Einleitung
In vorliegender Proseminararbeit soll auf die Darstellung und Funktion des Interieurs im Roman „Schuld und Sühne“ Fedor Dostojewskijs näher eingegangen werden.
Den Schwerpunkt der Betrachtung bilden dabei die Wohngelegenheiten der wichtigsten Figuren Rodion Rasolnikow, Sonja Marmeladowa, Aljona Iwanowna, Katerina Iwanowna und Swidrigailow, wobei man es beim Letzteren überwiegend mit Räumen zu tun hat, die nur in seiner Vorstellung existieren, also auf eine Art „fiktiv“ sind. Öffentliche Räume, wie zum Beispiel das Büro von Porfirij Petrovič, und Unterkünfte, die keine so große Rolle im Roman spielen, wie das Zimmer, welches Raskolnikows Mutter und seine Schwester beziehen, bleiben von der Untersuchung ausgeschlossen, da dies erstens den Rahmen der Proseminararbeit sprengen würde und da sie, zweitens, offensichtlich weniger relevant für den Handlungsaufbau sind.
Bei der Untersuchung der Räume wird nicht nur auf ihre Funktion als Hintergrund und „Kulisse“ für die Handlung eingegangen, sondern sie werden auch als Abbild der psychischen und seelischen Zustände der Protagonisten und ihrer Entwicklung im Roman betrachtet, denn bei Dostojewskij gilt: „Alles Äußere – die Stadt und ihre eigentümliche Atmosphäre, die Zimmer und ihre widerliche Einrichtung, (...) – all das sind nur Zeichen, Symbole der inneren geistigen Welt des Menschen, nur Spiegelungen des inneren menschlichen Schicksals.“[1] Bei diesem Roman betrifft das insbesondere Rodion Raskolnikow.
Besondere Aufmerksamkeit soll den Parallelitäten und Unterschieden der verschiedenen Behausungen geschenkt werden, wie zum Beispiel die Funktion einiger Räume als Durchgangszimmer oder die Gegensätze eng – groß und hell – dunkel bei Raskolnikow und Sonja.
Weiter wird ein Versuch unternommen, jene Aspekte aus der Biographie Dostojewskijs aufzuzeigen, die ihn bei der Gestaltung der Räume im Roman beeinflusst haben könnten.
Bei dieser Arbeit sind alle Zitate aus dem Primärtext, wenn nicht anders angegeben, aus der folgenden Ausgabe angeführt: Dostojewski, Fedor M.: Rodion Raskolnikoff. Schuld und Sühne. München 1984. Bei diesen Zitaten sind stets die Seitenzahlen mit angegeben, auf die Ausgabe wird jedoch nicht immer wieder extra verwiesen.
1. Die wichtigsten dargestellten Räume im Roman
1.1 Raskolnikows Zimmer
Das Zimmer des Hauptprotagonisten Raskolnikow wird gleich im ersten Satz des Romans erwähnt: Da ist von einem „jungen Mann“ die Rede, der „an einem ungewöhnlich heißen Tag die Dachstube, die er in einem Hause der S.schen Querstraße als Untermieter bewohnte,“ (S.7) verlässt . „Die Dachstube“, für die in anderen deutschen Übersetzungen auch Wörter wie „Kammer“[2] oder „Dachkammer“[3] verwendet werden, lässt sich aus dem Russischen indes präziser als „ein Kämmerchen“ oder „ein winziger Raum“ (каморка) übersetzen – das bedeutet, in dem Leser wird sofort die Vorstellung von einem Raum wachgerufen, in dem es sich nicht gut leben lässt. Es scheint, als wollte der Autor gleich zu Beginn auf die unvorstellbare Armut Raskolnikows hinweisen, indem er seine Wohnverhältnisse beschreibt. Geht er detailliert auf das Interieur ein, dann zu dem Zwecke, akribisch genau das Bild des Elends Raskolnikows zu umreißen.
[Sein Zimmer] war eine winzig kleine Zelle von etwa sechs Schritt Länge und sah mit den gelblichen, staubigen, überall von der Wand gerissenen Tapeten überaus kläglich aus; (...). Die Einrichtung entsprach dem Raum: es standen drei alte Stühle darin, schon ziemlich wackelig, ein gestrichener Tisch in der Ecke, auf dem einige Hefte und Bücher lagen, (...) und schließlich ein großer plumper Diwan, der fast die ganze Wand und die Hälfte der Zimmerbreite einnahm. Einst war er mit Kattun überzogen gewesen, jetzt aber war er zerrissen und diente Raskolnikow als Bett. (S. 41)
Zu der sofort auffallenden argen Armut, von der der beschriebene Raum gezeichnet ist, kommt aber noch der emotionale Aspekt hinzu – so heißt es einerseits ebendort, Raskolnikow betrachte „voller Hass sein Zimmer“, aber andererseits, nur einen Absatz weiter: „Schwerlich hätte man noch heruntergekommener und verwahrloster sein können, Raskolnikow aber war dieser Zustand in seiner jetzigen Gemütsverfassung sogar angenehm.“(S.41)
Raskolnikow macht meist den Eindruck, als verweile er nicht gerne in seinem Zimmer, er macht ständig ausgedehnte Spaziergänge in der Stadt, die er nur unterbricht, als seine nervliche Anspannung ihn körperlich krank und bettlägerig macht. Es ist die Enge und die Unwohnlichkeit seiner Behausung, die ihn hinaustreiben: „Schließlich wurde es ihm zu dumpf und eng in dieser gelben Kammer, die einem Käfig oder einem Kasten glich. Die Augen und die Gedanken verlangten nach einer freien Weite.“ (S.57) Aber es ist noch etwas anderes, das sein Zimmer für ihn zeitweise unerträglich macht – es ist nämlich der Ort, an dem er seine Idee vom Mord ausgebrütet hatte und den er nun, auch ungewollt, mit dieser Idee in Verbindung bringt.
Er ging fort, ja er rannte beinahe fort; er wollte nach Hause zurückkehren, doch das war ihm plötzlich schrecklich widerlich: eben dort in diesem Winkel, in diesem schrecklichen Kasten war das gereift, nun schon seit mehr als einem Monat – und er ging achtlos weiter, wohin die Füße ihn trugen. (S. 76)
Auch die Enge seines Zimmers, auf die im Roman wiederholt, mal beiläufig, mal mit Nachdruck hingewiesen wird, muss in dem Leser unvermeidlich klaustrophobische Empfindungen wachrufen – und symbolisiert zugleich die psychologische Enge und Bedrängnis, in welcher Raskolnikow sich befindet, zuerst bloß durch das Vorhandensein der ihn beherrschenden Idee, dann durch das reale Verbrechen und dem damit verbundenen Verfolgungswahn.
Das Zimmer war auch so niedrig, dass es auf einen größeren Mann bedrückend wirkte, da er immer befürchten musste, mit dem Kopf an die Decke zu stoßen. (S. 41)
Raskolnikow stand sofort auf, kaum dass Rasumichin fortgegangen war, wandte sich zum Fenster, ging von einer Ecke in die andere, als hätte er die Enge seiner Kammer vergessen, und... setzte sich wieder auf seinen Diwan hin. (S.599)[4]
N. Berdjajew spricht vom inneren Zustand Raskolnikows als von einem „Bewusstsein der eigenen Nichtigkeit, Ohnmacht, Unfreiheit“[5], Kafka bezeichnet die Unfreiheit Raskolnikows als eine „innere psychologische Verhaftung“[6]. Das Zimmer, in seiner Winzigkeit und Kargheit der Einrichtung, erinnert daher nicht von ungefähr an eine Gefängniszelle, es hält uns vielmehr einen Spiegel für das Innenleben Raskolnikows vor, für das „geistige Gefängnis“, in dem er sich befindet.
Ganz deutlich zeigen dies die Metaphern, die Raskolnikows Zimmer charakterisieren: Während es zunächst eher als „eine Art Schrank denn als Wohnraum“ (S. 7) beschrieben wird, verwandelt es sich später in seiner drangvollen Enge in einen Sarg für ihn. „Wie schlecht dein Zimmer ist, Rodja, es ist wie ein Sarg“, sagte plötzlich Pulcheria Alexandrowna, um das Schweigen zu unterbrechen, „ich bin überzeugt, dass dich zur Hälfte diese Wohnung zu einem Melancholiker gemacht hat.“ (S. 309)
In der Sekundärliteratur findet man im Zusammenhang damit Hinweise auf eine Verbindung von Raskolnikows Wohngelegenheit mit der Geschichte des Lazarus aus dem Neuen Testament[7], die Raskolnikow gemeinsam mit Sonja in ihrem Zimmer liest. Das Thema der Bibelgeschichte ist der Glaube und Auferstehung aus dem Grab. „Die winzige Dachkammer, die er [Raskolnikow] gemietet hat, werde zur Darstellung des Innenraums seines Ich, das ebenso licht- und fensterlos geschlossen sei. Die Kammer als Grab weise auf die Bibelstelle hin.“[8] Die biblische Darstellung befinde sich demnach in Übereinstimmung mit der erzählerischen: „Die Erinnerungen an die Lazarusgeschichte und der von ihr angesprochene Glaube kündigen die Auferstehung Raskolnikows an.“[9] Die Auferstehung äußere sich in seinem Geständnis im letzten Teil des Romans. Bis dahin nimmt die wachsende Beklemmung, die sich in der Enge seiner Behausung wiederspiegelt, Raskolnikow immer mehr den Atem – bis schließlich sogar der Untersuchungsrichter zu ihm ruft: „Machen Sie sich keine Sorgen – Sie werden schon einmal ans Ufer gespült und auf die Beine gestellt werden... Es fehlt Ihnen jetzt nur an Luft, an Luft, an Luft!“ (S. 619).
Es ist also offensichtlich, dass diese Bedrängnis, auf die er angesprochen wird, nicht von ihm alleine empfunden wird, sondern genauso – oder noch stärker, weil aus Distanz und daher objektiver – von anderen Menschen, die ihn umgeben. Die Enge, die stickige, schlechte Atmosphäre in seinem Zimmer, sowie sein düsteres krankes Innenleben müssen einfach aufmerksam auf sich machen. Fast jeder von seinen zahlreichen Besuchern äußert sich im Verlauf des Gesprächs auf irgendeine Weise negativ über das Zimmer.
In diesem Augenblick wurde die Tür von neuem geöffnet, und gebückt, da er viel zu groß war, trat Rasumichin ein.
„Das ist ja die reinste Schiffskajüte“, rief er beim Eintreten, „immer stoße ich mit der Stirn an. Und das nennt sich ein Wohnraum? (...)“ (S.163)
Er [Luschin] begann damit, dass er an der Tür stehen blieb und sich mit beleidigend unverhohlenem Erstaunen umblickte, als ob er fragen wolle: „Wohin bin ich geraten?“ Misstrauisch, mit dem affektierten Ausdruck eines peinlichen Überraschtseins, fast eines Schreckens, sah er sich in Raskolnikows enger und niedriger „Schiffskajüte“ um. (S.195)
Selbst Sonja, die aus einem ähnlich bettelarmen Milieu kommt, wundert sich sehr über die karge Einrichtung des Zimmers. Die großzügige Tat Raskolnikows nach dem Tod ihres Vaters bekommt für sie eine noch größere Bedeutung, als sie von seinen Wohn- und Lebensverhältnissen erfährt.
„...Warum betrachten Sie so mein Zimmer? Meine Mutter sagt auch, dass es einem Sarg ähnelt.“
„Sie haben uns gestern alles gegeben!“ sagte Sonjetschka plötzlich in seltsam heftigem und schnellem Geflüster, und schlug wieder die Augen nieder. (...) Die ärmliche Umgebung Raskolnikows hatte sie schon von Anfang an betroffen gemacht, und jetzt waren ihr diese Worte plötzlich wie von selbst entschlüpft.“ (S.318 - 319)
Für Swidrigailow wird Raskolnikows Wohnraum sogar zu einem Motive oder Impulse, das Verbrechen zu begehen. So setzt er es Raskolnikows Schwester Dunja auseinander: „...Fügen Sie dem noch die Gereiztheit hinzu, die Gereiztheit durch den Hunger, die enge Wohnung, die schäbige Kleidung, die grelle Erkenntnis der „Schönheit“ seiner sozialen Lage...“ (S. 661)
Man wird bereits wohl gemerkt haben, dass man hier aus der ersten subjektiven Reaktion der Menschen auf das Zimmer einige Züge ihres Charakters herauslesen kann – die Offenheit und Großzügigkeit, der Sinn für Humor Rasumichins, dem in erster Linie die Enge der „Schiffskajüte“ auffällt; die Überheblichkeit Luschins, der sofort zu verstehen gibt, dass er sich in so einem Zimmer nicht anders als unwohl fühlen kann; die Fähigkeit zur lebenslangen Aufopferung Sonjas, der sofort das kleine Opfer Raskolnikows auffällt und sie mit endloser Dankbarkeit erfüllt, doch der vielleicht nicht einmal ihr eigenes größtes Opfer für die Familie bewusst ist.
Wenn man nun näher auf die einzelnen Einrichtungsgegenstände in Raskolnikows Zimmer eingeht, so fällt einem neben der Kargheit des Interieurs (das insgesamt nur aus einem großen Diwan, zwei Tischen und drei Stühlen besteht) auch die Tatsache auf, dass es hier keinen Schrank oder Kommode gibt, wo man Sachen aufbewahren könnte. Das gilt übrigens auch für alle anderen beschriebenen Räume, mit Ausnahme des Zimmers von Aljona Iwanowna, und ist eigentlich ein weiteres Indiz für seine Armut: schließlich hat er gar nicht so viel, dass er einen Schrank brauchen würde, um sein Hab und Gut darin zu verstauen. Auch sperrt er sein Zimmer nie ab, wenn er geht – „Glücklich sind die Menschen, die nichts abzuschließen haben, nicht wahr?“ (S. 324) Sehr oft kommen unerwartet Besucher zu ihm, ob er anwesend ist, oder nicht (Swidrigailow, Sonja, Luschin, der Untersuchungsrichter Porfirij Petrovich – manchmal passen bis zu fünf Personen in sein winziges Zimmer!), das zeugt von einer mangelnden Intimsphäre und einer weiteren psychologischen Schwierigkeit, das Geheimnis zu wahren. Dementsprechend lachhaft sind die Verstecke, wo er den Pfand für die Wucherin und die geraubten Sachen unterbringt:
Als er mit dem Annähen des Schlinge fertig war, fuhr er mit den Fingern unter seinen „türkischen“ Diwan, suchte am linken Hinterfuß des Diwans in dem kleinen Zwischenraum nach und zog das Versatzobjekt hervor, das er schon vor langer Zeit hergestellt und dort versteckt hatte. (S.97)
Nachdem er alles herausgenommen und die Taschen umgekehrt hatte, um sich zu vergewissern, dass nichts übriggeblieben war, brachte er den ganzen Haufen in eine Ecke. Dort in der Ecke war unten an einer Stelle die von der schadhaften Wand losgelöste Tapete zerrissen; sofort begann er alles in dieses Loch unter dem Papier hineinzustopfen. (S. 1269
In diesem kleinen, nur mit einem Minimum an Möbeln angefüllten Zimmer ist kein Verstecken möglich, was Raskolnikow auch bewusst ist. „Mein Gott, flüsterte er verzweifelt, was ist mit mir los? Ist denn das versteckt? Versteckt man denn so?“ (S. 126) Diese Situation stellt wieder eine Metapher für das quälende psychische Befinden Raskolnikows dar – er kann den Mord nicht verdrängen, also vor sich selbst nicht verstecken und befürchtet darum umso mehr, dass die anderen ihm auf die Spur kommen.
Eine große Rolle im Zimmer und in der Romanhandlung spielt der „türkische Diwan“, der auch tatsächlich das ganze Zimmer dominiert. Raskolnikow verbringt viel Zeit darauf, als er infolge seiner nervlichen Überanstrengung krank wird, auch gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass er auch vor dem Einsetzen der Romanhandlung tage- oder monatelang auf dem Diwan lag und über die Idee nachdachte, die ihn schließlich zum Mord führte. „´Tagelang verließ ich mein Zimmer nicht, (...) die ganze Zeit lag ich da. (...)Ich lag im Dunklen, wollte mir aber nicht das Geld für Kerzen verdienen! (...) Lieber lag ich auf dem Diwan, um nachzudenken.“ (S. 533)
[...]
[1] Nikolai Berdjajew: Die Weltanschauung Dostojewskijs. München 1924 (aus dem Russischen übertragen von Wolfgang E. Gröger) S. 28
[2] Übersetzt von Richard Hoffmann in: Fedor Dostojewskij: Schuld und Sühne. Roman in sechs Teilen mit einem Epilog. Düsseldorf 1996, S. 7
[3] Übersetzt von Valerie Lesowsky in: Fedor Michailowitsch Dostojewski: Schuld und Sühne (Raskolnikow). Wien 1968
[4] Die Übersetzung von Richard Hoffmann ist an dieser Stelle sprachlich noch bildhafter: „Sobald Rasumichin weggegangen war, stand Raskolnikow auf, wandte sich zum Fenster, stieß sich an der einen Ecke seines Zimmers und dann an der anderen, als hätte er vergessen, wie eng seine Behausung war, und (...) setzte sich wieder auf den Diwan.“
[5] Nikolai Berdjajew: Die Weltanschauung Dostojewskijs. S. 65
[6] Zitiert nach: Daniela Količ: Das Konfessionsgenre in der russischen Literatur. Beichte und Geständnis im Spätwerk Dostojewskijs, untersucht anhand der Romane Prestuplenie i nakazanie, Idiot, Besy und Brat´ja Karamazovy. Dipl.Arb. Wien 2002 S. 13
[7] Rudolf Neuhäuser: F.M. Dostojewskij: Die großen Romane und Erzählungen. Interpretationen und Analysen. Wien 1993, S. 75
[8] Količ: Das Konfessionsgenre in der russischen Literatur, S.8
[9] ebd. S.8
- Quote paper
- Uljana Vyshnyakov (Author), 2004, Raskolnikows Behausungen - Das Interieur im Roman "Schuld und Sühne" von Fedor Dostojewskij, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46866
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