Für viele Berufe – auch den des Übersetzers und Dolmetschers – ist der Erwerb von Textkompetenz eine Notwendigkeit. Darunter versteht man die Fähigkeit, sich fremde Texte geistig zu Eigen zu machen und eigene Texte zu erstellen. Die Textkompetenz lässt sich üben durch das Studium der linguistischen Textanalyse, die die Struktur (grammatischer und thematischer Aufbau) und die kommunikative Funktion eines Textes untersucht. So werden Einsichten in die Regelhaftigkeit der Textbildung und des Textverstehens vermittelt. Zunächst ist daher die Frage zu untersuchen, was unter einem Text zu verstehen ist und was eine Wortfolge zum Text macht. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Bedingungen, die eine Folge von Wörtern erfüllen muss, um als Text bezeichnet zu werden. Man fasst diese Bedingungen unter dem Begriff Textualität (Textlichkeit, Texthaftigkeit) zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der vorwissenschaftliche Textbegriff
- Der linguistische Textbegriff
- Einführung des Begriffs „Textualität“
- Die sieben Textualitätskriterien
- Kohäsion
- Kohärenz
- Intentionalität
- Akzeptabilität
- Informativität
- Situationalität
- Intertextualität
- Gesamtheit der Textualitätskriterien
- Vorläufige Definition des Textbegriffs
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedingungen, die eine Folge von Wörtern erfüllen muss, um als Text bezeichnet zu werden. Sie beleuchtet den Unterschied zwischen dem alltäglichen und dem linguistischen Verständnis von „Text“ und führt den Begriff der Textualität ein. Ziel ist es, eine vorläufige Definition des Textbegriffs zu entwickeln.
- Der vorwissenschaftliche Textbegriff im Alltag und in verschiedenen Disziplinen
- Der linguistische Textbegriff und verschiedene theoretische Ansätze
- Die sieben Kriterien der Textualität nach deM Autor
- Die Entwicklung eines integrativen Textbegriffs
- Die Bedeutung von Kohärenz und Kohäsion für die Textbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erklärt die Bedeutung von Textkompetenz für verschiedene Berufe, insbesondere für Übersetzer und Dolmetscher. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Bedingungen, die eine Wortfolge zum Text machen, und kündigt die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Textualität an.
Der vorwissenschaftliche Textbegriff: Dieses Kapitel untersucht das alltägliche Verständnis von „Text“, das den Begriff meist mit dem geschriebenen Wort verbindet. Es analysiert verschiedene Perspektiven auf Texte in unterschiedlichen Disziplinen wie Theologie, Geschichte, Pädagogik und Jurisprudenz und beleuchtet die Vielschichtigkeit des Begriffs im alltäglichen Sprachgebrauch, indem es Beispiele aus Lexika und der Alltagssprache heranzieht. Der Fokus liegt auf der Feststellung, dass im alltäglichen Verständnis ein Text in der Regel eine schriftlich fixierte, inhaltlich zusammenhängende sprachliche Einheit ist, die mehr als einen Satz umfasst.
Der linguistische Textbegriff: Im Gegensatz zum vorwissenschaftlichen Verständnis wird hier der wissenschaftliche, linguistische Zugang zum Textbegriff beleuchtet. Das Kapitel beschreibt die unterschiedlichen Definitionen in der Sprach- und Literaturwissenschaft, die den Text vor allem als Bestandteil der Kommunikation betrachten. Es werden die zwei Hauptrichtungen der Textlinguistik – die sprachsystematische und die kommunikationsorientierte – gegenübergestellt und ihre jeweiligen Definitionen des Textbegriffs erläutert. Der Text wird hier als sprachliche und kommunikative Einheit verstanden.
Schlüsselwörter
Textualität, Textbegriff, Kohäsion, Kohärenz, Textlinguistik, Kommunikation, Sprachwissenschaft, vorwissenschaftlicher Textbegriff, linguistischer Textbegriff, Textkompetenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Text: Textualität und Textbegriff
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text befasst sich umfassend mit dem Begriff „Text“ und seinen verschiedenen Ausprägungen. Er untersucht den Unterschied zwischen dem alltäglichen Verständnis von „Text“ und dem wissenschaftlichen, linguistischen Ansatz. Ein zentraler Begriff ist dabei die „Textualität“, die mit ihren sieben Kriterien beleuchtet wird. Das Ziel ist die Entwicklung einer vorläufigen Definition des Textbegriffs.
Welche Aspekte des Textbegriffs werden behandelt?
Der Text analysiert den vorwissenschaftlichen Textbegriff, wie er im Alltag und in verschiedenen Disziplinen verwendet wird. Er vergleicht diesen mit dem linguistischen Textbegriff, der aus der Sprachwissenschaft stammt und verschiedene theoretische Ansätze umfasst. Besondere Aufmerksamkeit wird den sieben Kriterien der Textualität (Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität, Intertextualität) gewidmet.
Was sind die sieben Kriterien der Textualität?
Die sieben Kriterien der Textualität, die im Text detailliert erklärt werden, sind: Kohäsion (grammatische Verknüpfung), Kohärenz (sinnvoller Zusammenhang), Intentionalität (Absicht des Autors), Akzeptabilität (akzeptabler Text für den Leser), Informativität (Informationsgehalt), Situationalität (situativer Kontext) und Intertextualität (Bezug zu anderen Texten).
Wie unterscheidet sich der vorwissenschaftliche vom linguistischen Textbegriff?
Der vorwissenschaftliche Textbegriff verbindet den Begriff „Text“ meist mit schriftlich fixierten, inhaltlich zusammenhängenden sprachlichen Einheiten, die mehr als einen Satz umfassen. Der linguistische Textbegriff hingegen betrachtet den Text als Bestandteil der Kommunikation und berücksichtigt verschiedene theoretische Ansätze der Sprach- und Literaturwissenschaft. Es werden sprachsystematische und kommunikationsorientierte Richtungen der Textlinguistik gegenübergestellt.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Die Zielsetzung des Textes ist die Entwicklung einer vorläufigen Definition des Textbegriffs, indem die Bedingungen untersucht werden, die eine Folge von Wörtern erfüllen muss, um als Text bezeichnet zu werden. Es wird der Unterschied zwischen dem alltäglichen und dem linguistischen Verständnis von „Text“ beleuchtet und der Begriff der Textualität eingeführt.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text behandelt?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Textualität, Textbegriff, Kohäsion, Kohärenz, Textlinguistik, Kommunikation, Sprachwissenschaft, vorwissenschaftlicher Textbegriff, linguistischer Textbegriff und Textkompetenz.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zum vorwissenschaftlichen und linguistischen Textbegriff, eine detaillierte Erklärung der sieben Kriterien der Textualität, sowie eine Zusammenfassung und eine Schlussfolgerung mit einer vorläufigen Definition des Textbegriffs.
Für wen ist dieser Text relevant?
Der Text ist relevant für alle, die sich wissenschaftlich mit dem Thema Text und Textlinguistik auseinandersetzen, insbesondere für Studierende der Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und Übersetzungswissenschaft. Die Ausführungen zur Textkompetenz sind auch für andere Bereiche relevant, beispielsweise für Übersetzer und Dolmetscher.
- Quote paper
- Marius Müller-Falcke (Author), 2003, Was macht den Text zum Text? Grundlagen der Textualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46744