Ein Interview bietet einer Person oder einer Gruppe die Möglichkeit sich in der Öffentlichkeit darzustellen und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich zu richten. Auf diese Weise kann man Meinungen bilden und beeinflussen.
In meiner Hausarbeit werde ich zunächst über die Gesprächsanalyse schreiben, da Interviews eine spezielle Form von Gesprächen sind, und man diese besser versteht, wenn man nachvollzogen hat, wie ein Gespräch aufgebaut ist und wie man es analysieren kann. Im Anschluss will ich mich mit unterschiedlichen Typen von Interviews, ihren Funktionen und Wirkungen, Interviewtechniken und Fragestrategien beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Die Gesprächsanalyse
2.1. Die zehn kommunikativ-pragmatischen Kategorien nach Henne/Rehbock
2.2. Kommentar zu den kommunikativ-pragmatischen Kategorien und deren Subkategorien
III. Das Interview
3.1. Das Basismodell
3.1.1 Schema des Basismodells nach Pawlowski
3.2. Rahmenbedingungen für den Journalisten
3.3. Der Interview-Partner
3.3.1 Der Augenzeuge
3.3.2 Der Prominente
3.3.3 Der interessante Fall
3.3.4 Die Hauptperson
3.3.5 Der Mitspieler
3.3.6 Der Experte
3.4. Das Ausfüllen der Interview-Partner-Rolle
3.5. Möglichkeiten, das Interview aktiv zu gestalten
3.5.1 Fragen
3.5.2 Paraphrasen
3.5.3 Metaäußerungen
3.5.4 Fragen korrigieren
3.5.5 Konkret antworten, Beispiele bringen
3.6. Der Interview-Partner und der Journalist
3.7. Der Interview-Partner und das Publikum
3.8. Nach dem Interview
3.9. Fazit
IV. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Ein Interview bietet einer Person oder einer Gruppe die Möglichkeit sich in der Öffentlichkeit darzustellen und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich zu richten. Auf diese Weise kann man Meinungen bilden und beeinflussen.
In meiner Hausarbeit werde ich zunächst über die Gesprächsanalyse schreiben, da Interviews eine spezielle Form von Gesprächen sind, und man diese besser versteht, wenn man nachvollzogen hat, wie ein Gespräch aufgebaut ist und wie man es analysieren kann.
Im Anschluss will ich mich mit unterschiedlichen Typen von Interviews, ihren Funktionen und Wirkungen, Interviewtechniken und Fragestrategien beschäftigen.
II. Die Gesprächsanalyse
Mit einem Gespräch- also auch mit einem Interview- hängt unmittelbar die Gesprächsanalyse zusammen, denn sie ist eine alltägliche Handlung, die vor, während und nach jedem Gespräch stattfindet. Im Kindheitsstadium ist sie eine der frühesten kommunikativen Tätigkeiten, denn bevor ein Kind ein Gespräch führen kann lernt es Handlungen metakommunikativ zu analysieren und „eigenes und fremdes Verhalten als geordnete Folge von Handlungen zu interpretieren“[1] und ihren Sinn nachzuvollziehen.
In der Makroebene gibt es drei Gesprächsphasen. Die erste Phase ist die Gesprächseröffnung. Ein Gespräch kann verbal oder nonverbal (z.B. durch Blickkontakt) initiiert werden. Bei offiziellen Gesprächssituationen kann die Anfangsphase auch aus beispielsweise organisatorischen Fragen bestehen. Die Länge dieser Phase ist abhängig von Faktoren, wie der zur Verfügung stehenden Zeit, dem Bekanntheitsgrad der Gesprächspartner und der Anzahl der Teilnehmer.
Die im Gespräch handelnde Person agiert im Gespräch für einen bestimmten Zeitraum („turn“). Nach dem „turn“ findet ein „turn-taking“ statt, d.h. ein anderer Sprecher übernimmt die Rede. Dies kann auf drei Arten geschehen:
(1) Derjenige, der sich zuerst zu Wort meldet, übernimmt das Gespräch (Selbstselektion).
(2) Der gegenwärtig Agierende wählt den nächsten Sprecher aus.
(3) Der Gesprächsleiter wählt den nächsten Sprecher aus.
Ein Gespräch besteht aus mehreren Gesprächssequenzen. Diese sind die Gesprächsschritte der Gesprächspartner, bei denen ein erwartbarer Schritt auf einen anderen folgt. Dabei sind die Schritte funktional aufeinander abgestimmt und zu Einheiten zusammenfassbar (z.B. Frage-Antwort, Bitte-Ablehnung).
Nach der Anfangsphase wird zum eigentlichen Thema übergeleitet. Dies kann eindeutig („Damit zum Thema...“) oder unscheinbar (mit Partikeln, wie „also, ...“) geschehen. In manchen Gesprächen- wie in den meisten Interviews- gibt es ein festgelegtes Thema, in anderen wiederum gelangt man „zufällig“ an ein Thema.
Wenn das Thema besprochen und somit die Hauptphase beendet ist, wird die Beendigungsphase eingeläutet. Je nachdem, wie das Gespräch verlaufen ist, kann die Beendigungsphase verbal oder nonverbal eingeleitet werden, z.B. durch einen Blick auf die Uhr oder dadurch, dass ein Gesprächspartner seine Sachen einpackt. Bei einem Interview kommt es oft vor, dass der Journalist oder der Moderator aus Zeitgründen das Gespräch vorzeitig beenden muss. In der Beendigungsphase gibt es keine „Turn-Übernahme“ mehr und einer der Gesprächspartner hat „das letzte Wort“.
II. 1. Die zehn kommunikativ-pragmatischen Kategorien nach Henne/Rehbock
Henne und Rehbock stellten die zehn kommunikativ-pragmatischen Kategorien und deren Subkategorien auf, welche die Redekonstellationstypen bilden.[2]
Die Kategorien sind folgende:
1. Gesprächsgattungen
1.1. natürliches Gespräch
1.1.1. natürliches spontanes Gespräch
1.1.2. natürliches arrangiertes Gespräch
1.2. fiktives/fiktionales Gespräch
1.2.1 fiktives Gespräch
1.2.2 fiktionales Gespräch
1.3. inszeniertes Gespräch
2. Raum-Zeit-Verhältnis (situationeller Kontext)
2.1. Nahkommunikation: zeitlich simultan und räumlich nah (face-to-face)
2.2. Fernkommunikation: zeitlich simultan und räumlich fern: Telefongespräche
3. Konstellation der Gesprächspartner
3.1. interpersonales dyadisches Gespräch
3.2. Gruppengespräch
3.2.1. in Kleingruppen
3.2.2. in Großgruppen
4. Grad der Öffentlichkeit
4.1. privat
4.2. nicht öffentlich
4.3. halb öffentlich
4.4. öffentlich
5. Soziales Verhältnis der Gesprächspartner
5.1. symmetrisches Verhältnis
5.2. asymmetrisches Verhältnis
5.2.1. anthropologisch bedingt
5.2.2. soziokulturell bedingt
5.2.3. fachlich oder sachlich bedingt
5.2.4. gesprächsstrukturell bedingt
6. Handlungsdimensionen des Gesprächs
6.1. direktiv
6.2. narrativ
6.3. diskursiv
6.3.1. alltäglich
6.3.2. wissenschaftlich
7. Bekanntheitsgrad der Gesprächspartner
7.1. vertraut
7.2. befreundet, gut bekannt
7.3. bekannt
7.4. flüchtig bekannt
7.5. unbekannt
8. Grad der Vorbereitetheit der Gesprächspartner
8.1. nicht vorbereitet
8.2. routiniert vorbereitet
8.3. speziell vorbereitet
9. Themafixiertheit des Gesprächs
9.1. nicht themafixiert
9.2. themabereichfixiert
9.3. speziell themafixiert
10. Verhältnis von Kommunikation und nichtsprachlichen Handlungen
10.1. empraktisch
10.2. apraktisch
[...]
[1] Henne/Rehbock, Einführung in die Gesprächsanalyse, 2001, S. 33
[2] Henne/Rehbock, 2001, S. 26-27
- Arbeit zitieren
- Eleni Theodoridou (Autor:in), 2003, Kommunikation in Medien: Interview, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46733
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