Man ist es gewohnt, Olympia untrennbar mit den Begriffen Sport und Wettkampf verknüpft zu sehen. Dass dies zweifellos nicht unberechtigt geschieht, bezeugen zahlreiche vor allem archäologische und schriftliche Quellen. Das Olympia der Antike kam tatsächlich durch den Sport erst zu seiner eigentlichen Popularität und wurde durch ihn zu einem der bekanntesten panhellenischen Wettkampfplätze. Insbesondere die Beschäftigung mit der griechischen Mythologie gibt Aufschluss über die Bedeutung, die dem Sport gerade im Zusammenhang mit Olympia zugemessen wurde: Nicht selten wurde er in zahlreichen Legenden in die historischen Ursprünge des Ortes und seines Heiligtums zurückprojiziert und nahm bei dessen Gründung gewissermaßen konstitutiven Charakter an. Auch die Frage, ob mit der Errichtung des Kultplatzes in Olympia von Anfang an ein Platz geschaffen wurde, der allen Griechen gemeinsam gehören sollte, wurde von antiken Autoren häufig positiv beantwortet und findet auch heute ihren Niederschlag in den Idealvorstellungen vieler Menschen.
Bei einer genaueren Untersuchung der tatsächlichen Ursprünge des Heiligtums und seiner Entwicklung zum bevorzugten Wettkampfort stellt sich jedoch heraus, dass viele dieser allgemein üblichen Vorstellungen nicht der historischen Wirklichkeit entsprechen und dementsprechend sorgfältig hinterfragt werden müssen. In der vorliegenden Arbeit soll ein besonderer Schwerpunkt auf die historischen Hintergründe der Gründung des Kultplatzes in Olympia gelegt und auf der Grundlage historischer Quellenliteratur sowie unter Einbezug der zu diesem Thema recht umfangreichen Forschungsliteratur die Umstände aufgezeigt werden, die ihn möglicherweise zur berühmten und allen Griechen bekannten Zentrale des Wettkampfs machten. Anhand einiger Beispiele gilt es herauszuarbeiten, welche besondere Rolle der Mythologie in diesem Zusammenhang zukam.
Es ist allerdings zu beachten, dass „moderne Erklärungsversuche mit ihren religionswissenschaftlichen, ethnologischen, psychologischen und archäologischen Argumenten, mit ihren Methoden der philologisch-historischen Quellen- und Mythenkritik sowie ihren komparatistischen Möglichkeiten“ genauso wenig wie naive Mythengläubigkeit zuverlässige Antwort auf die Ursprungsfrage geben und deshalb nicht als absolut gelten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ort und Ursprung der Olympischen Spiele
- Ursachen und Bewertung der Legendenbildung
- Gründungslegenden und Mythologie
- Pelops und Oinomaos
- Herakles
- Das Orakel des Zeus Olympos und die Spiele
- Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die historischen Hintergründe der Gründung des Kultplatzes in Olympia und beleuchtet die Entwicklung zu einem panhellenischen Wettkampfzentrum. Basierend auf historischen Quellen und Forschungsliteratur werden die Umstände aufgezeigt, die Olympia zu seiner Bedeutung verhalfen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle der Mythologie gewidmet.
- Historische Entwicklung des Heiligtums in Olympia
- Bedeutung der Mythologie für die Legendenbildung um Olympia
- Verbindung zwischen religiösen Kulten und sportlichen Wettkämpfen
- Die Rolle von Fruchtbarkeitsgottheiten im frühen Kult von Olympia
- Wandel des Kultes und die Herausbildung Olympias als zentrale Wettkampfstätte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und betont die enge Verbindung zwischen Olympia, Sport und Wettkampf. Sie hebt die Bedeutung der griechischen Mythologie für das Verständnis der Bedeutung des Sports im Kontext von Olympia hervor und kündigt die kritische Auseinandersetzung mit gängigen Vorstellungen über die Ursprünge des Heiligtums an. Die Arbeit fokussiert sich auf die historischen Hintergründe der Gründung und die Rolle der Mythologie.
Ort und Ursprung: Dieses Kapitel beschreibt die geographische Lage Olympias am Zusammenfluss von Kladeos und Alpheios, am Fuße des Berges Kronos, in einer fruchtbaren Ebene. Die üppige Vegetation und die günstigen Bedingungen für Landwirtschaft und Viehzucht werden hervorgehoben. Die anfängliche Verehrung von Fruchtbarkeitsgottheiten wie Gaia, Artemis, Aphrodite und Demeter wird im Kontext der landwirtschaftlichen Gegebenheiten erklärt. Archäologische Funde wie Tierminiaturen aus Bronze und Ton belegen die bäuerliche Herkunft der Opfernden. Der Fokus liegt auf der lokalen Bedeutung des Kultplatzes in der Frühgeschichte, der sich erst später zu einem panhellenischen Zentrum entwickelte.
Schlüsselwörter
Olympia, Olympische Spiele, antike griechische Welt, Mythologie, Gründungslegenden, Kult, Sport, Wettkampf, Heiligtum, Fruchtbarkeitsgottheiten, Panhellenismus, historische Entwicklung, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Olympias Gründung und Entwicklung
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die Entstehung und Entwicklung des Heiligtums in Olympia. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der historischen Hintergründe der Gründung des Kultplatzes und seiner Entwicklung zu einem panhellenischen Wettkampfzentrum, wobei die Rolle der Mythologie eine besondere Bedeutung erhält.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Heiligtums in Olympia, die Bedeutung der Mythologie für die Legendenbildung, die Verbindung zwischen religiösen Kulten und sportlichen Wettkämpfen, die Rolle von Fruchtbarkeitsgottheiten, den Wandel des Kultes und die Herausbildung Olympias als zentrale Wettkampfstätte. Es werden Gründungslegenden (Pelops, Oinomaos, Herakles) und der Einfluss des Orakel des Zeus Olympos untersucht.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument umfasst Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, Ort und Ursprung der Olympischen Spiele (inkl. geographische Lage und frühe Verehrung von Fruchtbarkeitsgottheiten), Ursachen und Bewertung der Legendenbildung (inkl. Gründungslegenden und Mythologie), Das Orakel des Zeus Olympos und die Spiele und abschließend ein Fazit.
Welche Quellen werden verwendet?
Das Dokument basiert auf historischen Quellen und Forschungsliteratur. Konkrete Quellenangaben sind nicht im vorliegenden Preview enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Olympia, Olympische Spiele, antike griechische Welt, Mythologie, Gründungslegenden, Kult, Sport, Wettkampf, Heiligtum, Fruchtbarkeitsgottheiten, Panhellenismus, historische Entwicklung, Quellenkritik.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die historischen Hintergründe der Gründung des Kultplatzes in Olympia und beleuchtet die Entwicklung zu einem panhellenischen Wettkampfzentrum. Sie zeigt die Umstände auf, die Olympia zu seiner Bedeutung verhalfen, und widmet der Rolle der Mythologie besondere Aufmerksamkeit.
Welche Rolle spielt die Mythologie?
Die Mythologie spielt eine zentrale Rolle im Verständnis der Entstehung und Entwicklung Olympias. Die Arbeit untersucht, wie mythologische Erzählungen zur Legendenbildung um Olympia beigetragen haben und welche Bedeutung diese für das Verständnis des Heiligtums haben.
Wie wird der Ort Olympia beschrieben?
Olympia wird geographisch als Ort am Zusammenfluss von Kladeos und Alpheios, am Fuße des Berges Kronos, in einer fruchtbaren Ebene beschrieben. Die üppige Vegetation und günstige Bedingungen für Landwirtschaft und Viehzucht werden hervorgehoben.
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- Ella Plett (Author), 2005, Geschichte der olympischen Spiele: Mythen und Historie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46695