In dieser Arbeit möchte ich auf drei besondere Fragen umfangreicher eingehen: Was ist genau unter der Krankheit Alkoholismus zu verstehen? Wie kann sie therapiert und die Betroffenen langfristig betreut werden? Wie kann man einem Rückfall in die Sucht entgegenwirken?
Durch die hohe Akzeptanz des Alkoholgenusses in unserer Gesellschaft ist der Grundstein für Missbrauch schon gelegt. Allein in Deutschland trinken 96,4% der Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren Alkohol. Laut Statistik betreiben davon 1,61 Millionen Menschen Alkoholmissbrauch, trinken also übermäßig Alkohol, und 1,77 Millionen gelten als alkoholabhängig. Alarmierend ist die drastische Steigerung der stationär behandelten Jugendlichen zwischen 10 und 20 Jahren durch Alkoholmissbrauch. Im Jahr 2000 waren es 9.514 Fälle, im Jahre 2012 schon fast die dreifache Anzahl: 26.673. Insgesamt sind ca. 20% der Krankenhausbetten belegt mit suchtkranken Menschen.
Letztendlich sterben jährlich schätzungsweise 74.000 Menschen in Deutschland an riskantem Alkoholkonsum oder der Kombination aus Alkohol und Tabak. Immens ist dadurch auch der volkswirtschaftliche Schaden. Allein durch alkoholbedingte Krankheitsausfälle, Fehlzeiten oder auch Frühverrentung entstehen jährlich Kosten von ca. 26,7 Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu bekommt der Staat nur 3,3 Milliarden Euro Mehreinnahmen über die Alkoholsteuer. Es bleibt folglich ein Defizit von 23,4 Milliarden Euro jährlich.
Ein besonderes Problem stellt die psychosoziale Entwicklung im Umfeld eines Alkoholkranken dar. Dazu gehören zum einen die Familie und Freunde, zum anderen die Arbeitsleistung der Person.
Durch die Alkoholkrankheit eines oder beider Elternteile sind Kinder extremen Belastungen ausgesetzt. In dieser Situation fungieren sie als sogenannte Co- Alkoholiker, die als solche psychotherapeutisch behandelt werden müssen. Problematisch ist dabei vor allem die Gefahr, ihre eigenen Probleme wiederum mit Alkohol zu kompensieren.
Die Mehrausgaben für Alkohol vermindern das Haushaltsbudget für andere Ausgaben und können Familien in Armut treiben. Verstärkter Alkoholgenuss führt oftmals zu Aggressivität und häuslicher Gewalt. Ein Drittel, 55.448 Fälle, aller aufgeklärten Gewalttaten von 2012 wurden unter Alkoholeinfluss begangen. Im Arbeitsbereich lässt sich beobachten, dass viele Arbeitnehmer nur noch unter Alkoholeinfluss ihrer erwarteten Arbeitsleistung nachkommen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in das Thema
- Alkoholismus - Krankheitsbild und mögliche Behandlungsansätze
- Überblick über das Krankheitsbild
- Definition
- Ausgewählte Entstehungsmöglichkeiten und die Entwicklung des Krankheitsbildes
- Unterscheidung nach den Alkoholikertypen (Jellinek) und in primären und sekundären Alkoholismus
- Symptomatik und mögliche organische Folgeerkrankungen
- psychiatrische und neurologische Folgekrankheiten des Alkoholismus
- Überblick über die Behandlung
- Mögliche diagnostische Leitlinien
- Phasen der Alkoholismustherapie
- Ansätze der Therapie und der Rückfallprävention
- Das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung (TTM)
- Social Skills Training
- Selbstkontrolle und Selbstmanagement
- Expositionsübungen und Entspannungsübungen
- Kritische Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Krankheitsbild Alkoholismus und untersucht die zugrundeliegenden Ursachen, die möglichen Behandlungsansätze und Ansätze der Rückfallprävention. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Komplexität der Sucht und ihre Auswirkungen auf die Betroffenen und ihre Umgebung zu schaffen.
- Definition und Charakterisierung des Alkoholismus
- Ursachen und Entwicklung des Krankheitsbildes
- Behandlungsmöglichkeiten und Phasen der Alkoholismustherapie
- Methoden der Rückfallprävention
- Psychosoziale Folgen des Alkoholismus und die Rolle des Umfelds
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Alkoholismus, die die historische Entwicklung des Krankheitsbildes und die gesellschaftliche Relevanz des Themas beleuchtet. Anschließend wird das Krankheitsbild des Alkoholismus umfassend beleuchtet, einschließlich Definition, Ursachen, Symptomatik und möglichen Folgeerkrankungen. Hierbei werden verschiedene Alkoholikertypen und die Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Alkoholismus betrachtet.
Im Anschluss daran wird ein Überblick über die Behandlung des Alkoholismus gegeben, der diagnostische Leitlinien und die Phasen der Alkoholismustherapie umfasst. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich dann mit verschiedenen Ansätzen der Therapie und der Rückfallprävention, die das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung (TTM), Social Skills Training, Selbstkontrolle und Selbstmanagement sowie Expositionsübungen und Entspannungsübungen umfassen.
Schlüsselwörter
Alkoholismus, Sucht, Krankheitsbild, Behandlung, Rückfallprävention, Transtheoretisches Modell, Social Skills Training, Selbstkontrolle, Selbstmanagement, Expositionsübungen, Entspannungsübungen, psychosoziale Folgen, gesellschaftliche Relevanz, Volksdroge, Alkoholmissbrauch, Alkoholabhängigkeit, Co-Alkoholiker, Toleranzsteigerung, Entzugserscheinungen, Diagnostik, Therapiephasen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Alkoholismus. Überblick über das Krankheitsbild, Behandlungsmöglichkeiten und Ansätze der Rückfallprävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465724