Geprägt durch gesellschaftspolitische, ökonomische und ökologische Veränderungen durchlaufen die öffentlichen Verwaltungen seit Jahren eine schrittweise Umgestaltung hin zu einer modernen, prozess- und serviceorientierten Organisation. Dies hat auch den veränderten Umgang mit Informationen und Wissen und speziell dessen Beschaffung, Verwaltung und Nutzung unter verschiedensten rechtlichen Rahmenbedingungen zur Folge. Zudem verlieren die Verwaltungen in den nächsten Jahren durch den demographischen Wandel enormes Wissenspotenzial, welches die wirtschaftliche Aufgabenerfüllung und Leistungsfähigkeit bei steigenden Ansprüchen der Bevölkerung beeinflussen wird. Dies ist zum Großteil auch dem Umstand geschuldet, dass es Mitarbeiter bisher nicht gewohnt sind, ihre persönlichen Prozess- und Projekterfahrungen zu dokumentieren und zu erhalten.
Darüber hinaus erfordert die steigende Komplexität der Verwaltungsumwelt auch komplexe Lösungsansätze die nicht mehr durch Einzelpersonen und traditionelles Verwaltungswissen nachhaltig realisierbar sind. Die Qualität politischer Entscheidungen und die daraus resultierenden Aufgaben können nur durch die Vernetzung und die strategische Erschließung von Wissen gesichert werden. Zudem stiegt die rechtliche Sicherheit von Entscheidungen im Aufgabenvollzug mit zunehmender fachlicher Qualifikation der Mitarbeiter und ist von der Aktualität, des Zugangs und Entwicklung der Informationen abhängig.
Gleichzeitig sieht sich der Staat und dessen Wissensbestände mit der Forderung der Öffnung nach außen als staatsbürgerliche Informationsfreiheit unter dem Begriff „Open Government“ konfrontiert, was zu einer Verschränkung von Staat und Gesellschaft führt und einer Systematisierung bedarf.
Ein weiterer Faktor ist die voranschreitende Digitalisierung der Gesellschaft, die öffentliche Verwaltungen vor große Herausforderungen stellt, ihre Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen elektronisch anzubieten. Diese Rahmenbedingungen des Electronic Government (E-Government) verändern den Zugang, Umgang und Handlungsvollzug mit Daten, Informationen und Wissen. Neben der Umsetzung hoheitlicher Aufgaben stehen auch Kommunen als Non-Profit Organisationen im Wettbewerb um Ansiedlungen und Standortsicherungen von Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemaufriss
- Gang der Untersuchung
- Grundlegendes
- Wissensmanagement
- Definition von Wissen und Wissensmanagement
- Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, Raub, Romhardt als ein ausgewähltes Modell
- Basis des Wissensmanagements in einer Organisation
- Organisation und organisationaler Wandel
- Definition Organisation
- Begriff und Merkmale einer Organisationskultur
- Organisationaler Wandel
- Zusammenhang von Wissensmanagement und lernender Organisation
- Die Öffentliche Verwaltung in Bezug auf Wissensmanagement
- Definition und Aufgaben der öffentlichen Verwaltung
- Rechtliche Grundlagen für Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Status quo in der öffentlichen Verwaltung
- Umsetzung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltungen
- Anforderungen und Handlungsbedarf für Wissensmanagement
- Kommunale Aktionsräume und Wissensträger
- Modell der Wissensbausteine in der öffentlichen Verwaltung
- Grundlegende Strukturierung des Modells
- Wissen ausrichten und selektieren
- Wissen erkennen und ordnen
- Wissen erwerben und optimieren
- Wissen entwickeln und erweitern
- Wissen verteilen und bündeln
- Wissen anwenden und dokumentieren
- Wissen bewahren und weitergeben
- Wissen reflektieren
- Strategisches Vorgehen bei der Umsetzung
- Vorgehensmodell zur Integration
- wesentliche Erfolgsfaktoren und Barrieren bei der Einführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis untersucht die Integration von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die mit der Einführung von Wissensmanagement in diesem Kontext verbunden sind. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Wissen als Ressource in der öffentlichen Verwaltung und erörtert die notwendigen Schritte, um Wissensmanagement erfolgreich zu implementieren.
- Definition und Bedeutung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Analyse der Herausforderungen und Chancen bei der Integration von Wissensmanagement
- Entwicklung eines Modells für die Implementierung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Identifizierung von Erfolgsfaktoren und Barrieren bei der Einführung von Wissensmanagement
- Bewertung der Relevanz und des Potenzials von Wissensmanagement für die zukünftige Entwicklung der öffentlichen Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung ein. Sie stellt die Problemstellung dar und erläutert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 befasst sich mit den grundlegenden Konzepten von Wissensmanagement und Organisation. Es definiert den Begriff des Wissens und des Wissensmanagements und präsentiert verschiedene Modelle des Wissensmanagements. Zudem werden die Organisation und der organisatorische Wandel im Kontext von Wissensmanagement behandelt.
Kapitel 3 widmet sich der Anwendung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung. Es analysiert die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen für die Implementierung von Wissensmanagement in diesem Bereich. Darüber hinaus wird ein Modell für die Integration von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, öffentliche Verwaltung, Organisation, Organisationkultur, organisationaler Wandel, lernendes Unternehmen, Modell, Implementierung, Erfolgsfaktoren, Barrieren
- Quote paper
- Master of Arts (M.A.), Dipl. Betrwiebswirt (FH) Steffen Ruppe (Author), 2019, Integration von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464346