Diese Arbeit untersucht die sozio-ökonomischen Hintergründe der Islamischen Revolution im Iran 1979. Es geht dabei vor allem um die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg. Es soll dargelegt werden, dass die politischen Entscheidungen Mohammed Reza Shah Pahlevis in Hinsicht auf soziale und wirtschaftliche Prozesse einen maßgeblichen Beitrag leisteten, um die Islamische Revolution zu begünstigen, da sie die existierenden Strukturen innerhalb der iranischen Bevölkerungen nicht in Betracht zogen oder gezielt ignorierten und dass er wesentliche wenn auch bekannte Probleme nicht oder viel zu spät zu bereinigen versuchte. Es wird gezeigt, dass sowohl die religiöse Elite des Landes als auch verschiedene soziale Schichten unterschiedlicher weltanschaulicher Ausrichtungen innerhalb des Irans die Ereignisse mitgestalteten, welche die Regierung der Pahlevi-Dynastie im Februar 1979 beendeten.
Zu Beginn wird in einer kurzen Einführung der politische und gesellschaftliche Kurs der Protagonisten der Pahlevi-Dynastie dargelegt, um ihre Regierungsentscheidungen verständlicher zu machen. Im weiteren Verlauf werden die sozio-ökonomischen Kernereignisse der Nachkriegszeit bis zur Islamischen Revolution chronologisch auf ihren gesellschaftlichen Einfluss analysiert. Dort, wo es innenpolitisch relevant ist, werden ebenfalls die außenpolitischen Entwicklungen, welche einen Einfluss auf die sozialen Verhältnisse Wirtschaft des Landes hatten, mitbetrachtet.
Revolutionen entstehen nicht im luftleeren Raum; sie sind das Resultat gesellschaftlicher Entwicklungen, die oft Jahrzehnte oder Jahrhunderte an Vorgeschichte mit sich bringen. Als Ayatollah Ruhollah Khomeini im Februar 1979 die Macht übernahm und die Islamische Republik Iran ausrief, gab sich der Westen überrascht: Die Welt staunte, unberechtigterweise, wie sich in den Analysen der Folgejahre herausstellen sollte. Die Islamische Revolution vom Januar und Februar 1979 bezeichnet nicht nur das Ende der Regierung der Pahlevi-Dynastie, welche von 1921 bis 1979 im Iran herrschte. Sie stellte ebenfalls das Ende einer gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklung dar, welche ihre Ursprünge bereits viele Jahrzehnte zuvor hatte. Diese Arbeit wird sich mit der Zeit ab dem Zweiten Weltkrieg befassen, und ihren Schwerpunkt in den sozialen und ökonomischen Prozessen setzen, welche die verschiedenen Grundsteine entlang des Weges zur Islamischen Republik Iran legten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Pahlevi-Dynastie und ihr Grundkurs
- Reza Shah Pahlevi - Militarist und Reformer
- Mohammed Reza Shah Pahlevi - der „vorbereitete“ Thronerbe
- Der Perser als nationalistischer Mythos
- Von 1941 bis zum Beginn der 60er Jahre
- Die Besatzung und die Azerbaijan-Krise
- 1949 Der Umschwung in die Autokratie
- Khuzestan und das Öl – ein Beispiel für den Verlauf einer strukturellen Krise
- 1951: Die ersten Wurzeln der Opposition
- 1953: Die Affäre Mossadeq und die Folgejahre
- Die 60er Jahre als sozialer Katalysator
- Die Weiße Revolution und ihre Konsequenzen
- Harte Jahre für die Opposition
- 1963: Der Aufstieg Khomeinis
- Die 70er - Mit Siebenmeilenstiefeln zur Islamischen Revolution
- Die internationale Ölkrise und die Folgejahre
- Wirtschaft und Gesellschaftspolitik in der Negativspirale
- Khomeini im Zentrum des Widerstands
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die sozio-ökonomischen Hintergründe der Islamischen Revolution im Iran von 1979, beginnend mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ziel ist es aufzuzeigen, wie die politischen Entscheidungen Mohammed Reza Shah Pahlevis, insbesondere seine Missachtung bestehender sozialer und wirtschaftlicher Strukturen, maßgeblich zur Revolution beitrugen. Die Analyse konzentriert sich auf die Entwicklungen, die die Grundlage für die Islamische Republik Iran legten.
- Die Rolle der Pahlevi-Dynastie in der Gestaltung des Iran
- Sozio-ökonomische Entwicklungen im Iran nach dem Zweiten Weltkrieg
- Der Einfluss der Weißen Revolution auf die iranische Gesellschaft
- Die Bedeutung der Ölkrise für den Verlauf der Ereignisse
- Der Aufstieg Khomeinis und die Entstehung des Widerstands
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung beschreibt die Islamische Revolution als Ergebnis langfristiger gesellschaftlicher Entwicklungen und betont den überraschenden Charakter des Ereignisses für den Westen. Sie umreißt den Fokus der Arbeit auf die sozio-ökonomischen Prozesse ab dem Zweiten Weltkrieg, welche den Weg zur Islamischen Republik ebneten. Die Arbeit wird den politischen Kurs der Pahlavi-Dynastie beleuchten und die sozio-ökonomischen Ereignisse chronologisch analysieren, dabei auch außenpolitische Einflüsse auf die sozialen Verhältnisse und Wirtschaft berücksichtigend. Das zentrale Argument ist, dass die politischen Entscheidungen Mohammed Reza Shah Pahlevis die Revolution begünstigten, da sie existierende Strukturen ignorierten und wichtige Probleme unzureichend adressierten. Die Arbeit wird die Rolle der religiösen Elite und verschiedener sozialer Schichten im Verlauf der Ereignisse hervorheben.
Die Pahlevi-Dynastie und ihr Grundkurs: Dieses Kapitel gliedert die Regierungszeit der Pahlavi-Dynastie in die Epochen von Reza Shah Pahlevi und Mohammed Reza Shah Pahlevi, unterbrochen von einer Besatzungszeit während des Zweiten Weltkriegs. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Regierungszeiten aufgezeigt, wobei bereits der Grundstein für die späteren Konflikte gelegt wurde. Die Kapitelüberschrift ist ein klares Statement zur Abgrenzung der Regierungszeiten und zur These der Arbeit. Hier findet die erste Abgrenzung zwischen den beiden Dynastien statt, die als wichtig für das Gesamtverständnis des Kapitels zu sehen ist.
Von 1941 bis zum Beginn der 60er Jahre: Dieses Kapitel analysiert die sozio-ökonomischen Schlüsselereignisse im Iran zwischen 1941 und den frühen 1960er Jahren. Es beleuchtet die Besatzungszeit, den Umschwung in die Autokratie, die strukturelle Krise in Khuzestan im Zusammenhang mit dem Öl, die ersten Wurzeln der Opposition und die Affäre Mossadeq. Die Analyse konzentriert sich auf die Auswirkungen dieser Ereignisse auf die iranische Gesellschaft und Wirtschaft, verdeutlicht durch die detaillierte Betrachtung der verschiedenen Krisen. Die Kapitelüberschrift zeigt den Fokus auf einen konkreten Zeitraum und auf sozio-ökonomische Faktoren.
Die 60er Jahre als sozialer Katalysator: Das Kapitel beschreibt die 1960er Jahre als entscheidende Dekade für die Entstehung der Revolution. Die Weiße Revolution und ihre Konsequenzen, die Unterdrückung der Opposition und der Aufstieg Khomeinis werden analysiert, wobei der Fokus auf den gesellschaftlichen Veränderungen und der wachsenden Unzufriedenheit liegt. Die Kapitelüberschrift hebt die Bedeutung der Dekade als Auslöser der Revolution hervor.
Die 70er - Mit Siebenmeilenstiefeln zur Islamischen Revolution: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklungen der 1970er Jahre, die den Weg zur Revolution ebneten. Die internationale Ölkrise und ihre Folgen, die negative Spirale von Wirtschaft und Gesellschaftspolitik und die zunehmende Rolle Khomeinis im Widerstand werden analysiert. Es wird die Verschärfung der sozialen und wirtschaftlichen Probleme hervorgehoben, die letztlich zum Umsturz führten. Die Kapitelüberschrift verdeutlicht das Tempo des politischen Wandels in dieser Dekade.
Schlüsselwörter
Islamische Revolution, Iran, Pahlevi-Dynastie, Sozio-ökonomische Entwicklung, Weiße Revolution, Ölkrise, Khomeini, Opposition, Nationalstaat, Khuzestan, Mossadeq.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Die Islamische Revolution im Iran - Sozio-ökonomische Hintergründe
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text untersucht die sozio-ökonomischen Ursachen der Islamischen Revolution im Iran von 1979. Er analysiert die Entwicklungen seit dem Zweiten Weltkrieg und konzentriert sich insbesondere auf die Rolle der politischen Entscheidungen Mohammed Reza Shah Pahlevis und deren Einfluss auf die Entstehung der Islamischen Republik.
Welche Zeiträume werden im Text behandelt?
Der Text umfasst die Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Ausbruch der Islamischen Revolution, mit einem Fokus auf die Regierungszeiten der Pahlavi-Dynastie, die 1960er und 1970er Jahre.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind die Rolle der Pahlavi-Dynastie, sozio-ökonomische Entwicklungen im Iran nach dem Zweiten Weltkrieg, die Auswirkungen der Weißen Revolution, die Bedeutung der Ölkrise, der Aufstieg Khomeinis und die Entstehung des Widerstands.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einführung und einem Überblick über die Zielsetzung und Themenschwerpunkte. Es folgen Kapitel zur Pahlavi-Dynastie, den Ereignissen von 1941 bis zu den frühen 1960er Jahren, den 1960er Jahren als sozialem Katalysator und den 1970er Jahren. Der Text schließt mit einem Fazit und einer Liste von Schlüsselbegriffen.
Welche Rolle spielte die Pahlavi-Dynastie?
Der Text argumentiert, dass die politischen Entscheidungen der Pahlavi-Dynastie, insbesondere die Missachtung bestehender sozialer und wirtschaftlicher Strukturen, maßgeblich zur Revolution beitrugen. Die Regierungszeiten von Reza Shah und Mohammed Reza Shah Pahlevi werden separat analysiert, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Bedeutung hatte die Weiße Revolution?
Die Weiße Revolution wird als ein wichtiger Faktor im Kontext der Entstehung der Revolution analysiert. Der Text untersucht ihre Folgen und ihren Einfluss auf die iranische Gesellschaft und die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung.
Welche Rolle spielte die Ölkrise?
Die internationale Ölkrise und ihre Folgen werden als ein weiterer wichtiger Faktor für die Verschärfung der sozialen und wirtschaftlichen Probleme im Iran betrachtet, welche letztendlich zum Umsturz beitrugen.
Wie wird der Aufstieg Khomeinis dargestellt?
Der Text verfolgt den Aufstieg Khomeinis und seine zunehmende Rolle im Widerstand gegen das Regime der Pahlavi-Dynastie. Seine Bedeutung für die Entstehung der Islamischen Republik wird hervorgehoben.
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Schlüsselwörter sind: Islamische Revolution, Iran, Pahlavi-Dynastie, Sozio-ökonomische Entwicklung, Weiße Revolution, Ölkrise, Khomeini, Opposition, Nationalstaat, Khuzestan, Mossadeq.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Der Text ist für Leser gedacht, die sich akademisch mit den sozio-ökonomischen Hintergründen der Islamischen Revolution im Iran auseinandersetzen möchten. Er bietet eine strukturierte und professionelle Analyse der relevanten Themen.
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- Simone Lohmeier (Author), 2018, Die Islamische Revolution im Iran 1979 und ihre sozio-ökonomischen Hintergründe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464278