Die vorliegende Hausarbeit trägt den Titel Studien zu einer neuen Konzeption des „Adverbs“ im Französischen und wurde im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für die Lehrämter für die Sekundarstufe II/I angefertigt.
Sie behandelt ein viel diskutiertes linguistisches Thema und umfasst formal gesehen vier Teile, die wie folgt benannt werden können: die Sensibilisierung deutschsprachiger Lerner für die so genannten ‚Adverbsprachen’, die Kritik an der semantischen Klassifizierung in aktuellen Grammatiken für die französische Sprache, die Vorstellung einer neuartigen Adverbkonzeption und Überlegungen zu einer schüler- bzw. lernerorientierten Adverbdeskription. Besonders die desolate Situation der gegenwärtigen Adverbdeskription war für mich ausschlaggebend, eine bereits vor ungefähr zehn Jahren entwickelte Adverbdeskription hinsichtlich ihrer logischen Beschaffenheit und ihrer Lernerleichterung genauer zu untersuchen. Im Rahmen der schulpraktischen Studien für das Fach Französisch konnte ich bei den jungen Schülern tatsächlich eine gewisse Verwirrtheit bezüglich des Adverbgebrauchs feststellen. Dies hat mich umso mehr dazu bewogen, nach sinnvollen und umfassenden Konzepten für die Vermittlung des Phänomens Adverb zu suchen und mich schließlich der Adverbdeskription H. Krenns anzuschließen. Eingangs wird es notwendig sein, die Problematik des Phänomens Adverb in der Grammatik der deutschen sowie vornehmlich der französischen Sprache dem Lerner bewusst zu machen. In dem Kapitel Die Adverbdeskription und ihre Bedeutung für die deutsche und französische Sprachebeschäftige ich mich zum einen damit, was heutzutage gemeinhin unter dem Begriff Adverb verstanden wird und möchte zum anderen gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf die ursprüngliche lateinische Bedeutung dieses Terminus lenken (adverbium = Zu-Wort). In der herkömmlichen Grammatik werden unter Adverbien meist je neun veränderlichen Formen gefasst, die keiner anderen Wortklasse wie beispielsweise Präpositionen, Konjunktionen etc. angehören. Auch wenn die traditionellen Grammatiker - darunter Klein/Kleineidam, Reumuth/Winkelmann, Confais, Grevisse u.a. erkannt haben, dass Adverbien andere Wortarten semantisch näher bestimmen können, vernachlässigen sie ganz und gar die syntaktischen Prozesse, die beim Hinzutreten eines so genannten Adverbs zu einer anderen Wortart ausgelöst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Adverbdeskription und ihre Bedeutung für die deutsche und französische Sprache
- Kritik an den traditionellen französischen Schul- und Lerngrammatiken deutscher und französischer Autoren für deutsche und französische Lerner
- Eine neue Konzeption des Adverbs
- Ad-Formen/Ad-Verben versus Adverbien: Anmerkungen zur Terminologie und zur Reihung der Ad-Formen
- Die Kennzeichnung der Ad-Formen
- Unveränderliche Formen und Adjektive als Ad-Formen
- Die Kennzeichnung mittels -ment
- Die Neutrumendung als Ad-Formenkennzeichnung
- Die unregelmäßige Ad-Formenkennzeichnung
- Die Ad-Formen-Typen und ihre Kennzeichnung
- Das Ad-Verb und die unregelmäßigen Formen bien, mal, mieux und pis
- Übereingestimmtes Adjektiv statt Ad-Form
- Das Ad-Verb mit Ad-Formenkennzeichnung
- Das Suffix -ment als Ad-Verbkennzeichnung
- Die neutrale Adjektivendung als Ad-Verbkennzeichnung
- Adjektive mit ausschließlich neutraler Kennzeichnung
- Die unregelmäßige Ad-Verbkennzeichnung
- Das Ad-Ad-Verb (Ad-2-Verb)
- Das Ad-Adjektiv
- Das Ad-Ad-Adjektiv (Ad-2-Adjektiv)/Ad-Ad-Ad-Adjektiv (Ad-3-Adjektiv)
- Die Ad-Nominalphrase (Ad-NP)
- Die Ad-Präpositionalphrase (Ad-PP)/Ad-Ad-Präpositionalphrase (Ad-2-PP)
- Die Ad-Satz-Formen (Ad-S)/Ad-Ad-Satz-Formen (Ad-2-S)
- Die Ad-Konjunktion oder Ad-Nebensatz-Form (Ad-K/Ad-NS)
- Die limitativen Ad-Formen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, die traditionelle, semantisch geprägte Adverbdeskription im Französischen zu hinterfragen und eine neue, lernerorientierte Konzeption zu entwickeln. Die Arbeit untersucht kritisch die Schwächen bestehender Grammatiken und schlägt alternative Ansätze für den Unterricht vor.
- Kritik an der semantischen Klassifizierung von Adverbien in gängigen Grammatiken.
- Entwicklung einer neuen Konzeption des Adverbs im Französischen.
- Verbesserung der Lernerleichterung durch eine neuartige Adverbdeskription.
- Analyse der Unterschiede im Adverbgebrauch zwischen Deutsch und Französisch.
- Praktische Anwendung der neuen Konzeption im Französischunterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit der Problematik der Adverbdeskription im Französischen und zielt auf eine neue, lernerorientierte Konzeption ab. Die Autorin beschreibt die Ausgangssituation, die Verwirrung bei Schülern bezüglich des Adverbgebrauchs und den Wunsch nach einer Verbesserung der Adverbvermittlung im Französischunterricht. Die Arbeit stützt sich auf eine bereits bestehende Adverbdeskription und untersucht deren logische Beschaffenheit und Lernerleichterung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Sensibilisierung deutschsprachiger Lerner für die Besonderheiten des französischen Adverbgebrauchs im Vergleich zum Deutschen.
Die Adverbdeskription und ihre Bedeutung für die deutsche und französische Sprache: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff "Adverb" aus unterschiedlichen Perspektiven. Es untersucht die traditionelle Definition des Adverbs und vergleicht den Adverbgebrauch im Deutschen und Französischen. Dabei wird der Fokus auf die unterschiedlichen morphologischen Kennzeichnungen von Adverbien gelegt, insbesondere der Mangel an spezifischen Adverbendungen im Deutschen im Gegensatz zu den französischen -ment-Formen. Der Unterschied wird anhand von Beispielen illustriert und die Schwierigkeiten für deutschsprachige Lerner hervorgehoben. Die Bedeutung des lateinischen Ursprungs "adverbium" (Zu-Wort) wird im Kontext der syntaktischen Funktion des Adverbs diskutiert.
Kritik an den traditionellen französischen Schul- und Lerngrammatiken deutscher und französischer Autoren für deutsche und französische Lerner: Dieses Kapitel analysiert kritisch bestehende französische Grammatiken und ihre Beschreibungen des Adverbs. Es zeigt die Schwächen der traditionellen, hauptsächlich semantisch orientierten Ansätze auf und argumentiert, dass diese für den Lerner nicht immer hilfreich sind. Die Autorin untersucht, inwieweit die gängigen Klassifizierungen und Erklärungen den Bedürfnissen der Lernenden gerecht werden und welche Verbesserungen notwendig sind. Konkrete Beispiele aus verschiedenen Grammatiken dienen der Illustration der kritisierten Punkte.
Schlüsselwörter
Adverb, Adverbdeskription, Französisch, Deutsch, Grammatik, Lernerorientierung, semantische Klassifizierung, morphologische Kennzeichnung, -ment-Formen, Ad-Formen, Ad-Verben.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: "Eine neue Konzeption des Adverbs im Französischen"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit befasst sich mit der kritischen Analyse der traditionellen Adverbdeskription im Französischen und der Entwicklung einer neuen, lernerorientierten Konzeption. Sie untersucht die Schwächen bestehender Grammatiken und schlägt alternative Ansätze für den Französischunterricht vor, insbesondere für deutschsprachige Lerner.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die semantisch geprägte Adverbdeskription zu hinterfragen und eine neue, auf die Bedürfnisse der Lernenden ausgerichtete Konzeption zu entwickeln. Es geht um die Verbesserung der Lernerleichterung durch eine neuartige Beschreibung des Adverbs und die Analyse der Unterschiede im Adverbgebrauch zwischen Deutsch und Französisch.
Welche Kritikpunkte werden an bestehenden Grammatiken geübt?
Die Arbeit kritisiert die Schwächen traditioneller, hauptsächlich semantisch orientierter Ansätze in gängigen französischen Grammatiken. Es wird argumentiert, dass diese Klassifizierungen und Erklärungen den Bedürfnissen der Lernenden nicht immer gerecht werden und Verbesserungen notwendig sind. Konkrete Beispiele aus verschiedenen Grammatiken illustrieren die kritisierten Punkte.
Wie ist die neue Konzeption des Adverbs aufgebaut?
Die neue Konzeption basiert auf einer detaillierten Analyse der morphologischen Kennzeichnung von Adverbien, insbesondere der -ment-Formen im Französischen. Sie unterscheidet verschiedene Ad-Formen (Ad-Verben, Ad-Adjektive, Ad-Nominalphrasen etc.) und beschreibt deren Kennzeichnung und Verwendung. Die unregelmäßigen Formen wie bien, mal, mieux, pis werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Unterschiede im Adverbgebrauch zwischen Deutsch und Französisch werden behandelt?
Die Arbeit hebt den Unterschied zwischen dem deutschen und dem französischen Adverbgebrauch hervor, insbesondere den Mangel an spezifischen Adverbendungen im Deutschen im Gegensatz zu den französischen -ment-Formen. Die daraus resultierenden Schwierigkeiten für deutschsprachige Lerner werden ausführlich erläutert.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Adverbdeskription und ihrer Bedeutung für Deutsch und Französisch, ein Kapitel zur Kritik an traditionellen Grammatiken, ein Kapitel zur neuen Konzeption des Adverbs (inkl. Unterkapitel zu verschiedenen Ad-Formen und deren Kennzeichnung) und eine Schlussbetrachtung. Ein Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrende und Lernende des Französischen, insbesondere für deutschsprachige Lerner. Sie bietet wertvolle Einblicke in die Problematik der Adverbdeskription und liefert praktische Vorschläge für den Französischunterricht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Adverb, Adverbdeskription, Französisch, Deutsch, Grammatik, Lernerorientierung, semantische Klassifizierung, morphologische Kennzeichnung, -ment-Formen, Ad-Formen, Ad-Verben.
- Citation du texte
- Daniela Weingartz (Auteur), 2005, Studien zu einer neuen Konzeption des Adverbs im Französischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46414