Apuleius wurde gelobt für seine fortschrittlichen Standpunkte zu Fragen der manuellen Arbeit. Wie aber baut Apuleius die arbeitenden Menschen in seinen Roman ein? Wie charakterisiert er sie in ihren Lebenssituationen als Personen? Passen diese Charakterisierungen vielleicht sogar zu ihren Berufen? Und welche Funktionen haben diese Darstellungen im Kontext der Romanhandlung? Wie stehen sie in Beziehung zum Weg des Lucius? Das sind die Fragen, denen in dieser Arbeit nachgegangen werden soll.
Ich beschränke mich in meinen Betrachtungen auf die Bücher VII–X, da der Esel Lucius in diesem Teil des Romans als Nutztier verschiedene Stufen der Arbeitswelt durchläuft und die jeweiligen Rollen der Arbeiter (beziehungsweise Arbeitgeber) als Besitzer des Esels zu einem Vergleich einladen. Ich analysiere die Darstellungen des Holzfällers, des Müllers (hierbei spielen auch Tagelöhner, Stadtrat und Walker eine Rolle), des Gärtners und der beiden Köche. Ich versuche, Linien aufzuzeigen, die im Verhältnis des Lucius zu seinen Besitzern und in seiner einhergehenden persönlichen Entwicklung deutlich werden.
Für meine werkimmanente Interpretation ist eine eingehende Textanalyse unabdingbar. Dieser schicke ich in jedem Abschnitt Bemerkungen zu den einzelnen Berufen voraus. Am Ende steht jeweils eine Gesamtbetrachtung, in der ich die Darstellung der Personen zusammenfasse und ihre Funktionen im Kontext der Romanhandlung bestimme.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der puer deterrimus – ein niederträchtiger Holzfällerbursche.
- Der pistor - ein zwielichtiger Müller (und andere betrogene Ehemänner: Tagelöhner, Stadtrat, Walker)
- Der pauperculus hortulanus - ein bemitleidenswerter Gärtner
- Pistor dulciarius und cocus - zwei feinsinnige, maîtres de cuisine‘.
- Kommentare:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Handwerkern (und anderen Berufen) im Roman „Metamorphosen“ von Apuleius. Sie analysiert die Funktionen dieser Darstellungen im Kontext der Romanhandlung und untersucht, wie sie sich zum Weg des Protagonisten Lucius und zu grundlegenden Aussagen des Werkes verhalten. Dabei wird der Fokus auf die literarische Bedeutung des Realismus gelegt und die Frage gestellt, wie Apuleius die arbeitenden Menschen in seinen Roman einbaut und charakterisiert. Die Analyse berücksichtigt die sprachlichen Mittel und die Lebensumstände der Figuren.
- Die Darstellung von Handwerkern im Roman „Metamorphosen“ von Apuleius
- Die literarische Funktion des Realismus
- Die Charakterisierung der Figuren in Bezug auf ihre Berufe
- Der Einfluss der Figuren auf die Entwicklung des Protagonisten Lucius
- Die Beziehung der Figuren zu grundlegenden Aussagen des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Analyse konzentriert sich auf die Bücher VII – X, in denen der Esel Lucius als Nutztier verschiedene Stufen der Arbeitswelt durchläuft.
- Kapitel 1: Der puer deterrimus - ein niederträchtiger Holzfällerbursche: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des Holzfällers und seine Rolle im Leben des Esels Lucius. Der Fokus liegt auf der Beschreibung seiner Tätigkeit und der Beziehung zwischen dem Esel und seinem Besitzer.
- Kapitel 2: Der pistor - ein zwielichtiger Müller (und andere betrogene Ehemänner: Tagelöhner, Stadtrat, Walker): Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung des Müllers und seiner Beziehung zu seiner Frau, die ihn betrügt. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Eifersucht und Betrug und auf den sozialen Verhältnissen im Roman.
- Kapitel 3: Der pauperculus hortulanus - ein bemitleidenswerter Gärtner: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung des Gärtners und seinem Schicksal. Der Fokus liegt auf der Beschreibung seines Lebens und seiner Rolle im Kontext der Romanhandlung.
- Kapitel 4: Pistor dulciarius und cocus - zwei feinsinnige, maîtres de cuisine‘.: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Köche und ihre Rolle im Leben des Esels Lucius. Der Fokus liegt auf der Beschreibung ihrer Tätigkeit und auf der Frage, wie die Köche im Kontext der Romanhandlung charakterisiert werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die literarische Darstellung von Handwerkern und anderen Berufen im Roman „Metamorphosen“ von Apuleius, die Analyse der Funktionen dieser Darstellungen im Kontext der Romanhandlung, die Bedeutung des Realismus in der Literatur und die Beziehung der Figuren zu grundlegenden Aussagen des Werkes. Dabei werden wichtige Themen wie soziale Verhältnisse, Arbeit, Betrug, Eifersucht und Lebensumstände beleuchtet.
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- Stefan Pohl (Author), 1999, Darstellung und literarische Bedeutung der Handwerker im Roman des Apuleius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464136