Diese Arbeit untersucht das Menschenbild der Geistlichen Übungen des heiligen Ignatius von Loyola. Mit der Suche nach Glück und innerem Frieden weiß sich der geschichtlich interessierte Betrachter an die Person des heiligen Ignatius von Loyola erinnert, dessen Leben verschlungen und mit großer Anhänglichkeit an die Welt begann. Ignatius lernte, zu fallen und wieder aufzustehen. Er lernte, was dem Menschen wahrhaft Hoffnung spendet. Damit ist er einen Weg gegangen, welcher Mühe und den Gebrauch aller Sinne erfordert; jeder Mensch benötigt offenbar ihm eigens individuell zugedachte Hilfsmittel, sich der Gegenwart Gottes zu versichern und vor allem sein Wirken, sein Wort auch in den kleinsten Erlebnissen der Welt dankbar anzuerkennen. Wer das letzte Wort und die letzten Gaben zur Erkenntnis des Willens Gottes dazugeben muss, ist immer Gott selbst. Ignatius stellt in den Exerzitien auch keinen Gottesbeweis im Sinne logischer Schlussfolgerungen und philosophischer Stringenz auf. Er geht nicht als der Mensch vor, welcher Gott vergessen hat und nun versucht, sich und Gott selbst dessen Dasein zu erklären. Dabei läuft der Mensch Gefahr, sich unnötig verrückt zu machen und sich vor lauter Eifer, Angst, vielleicht auch eitler Selbstbespiegelung den Blick auf Gott, vor allem aber dessen Wesen, zu verstellen.
Vielmehr vermittelt der Autor der Exerzitien Gott als freien Geber. Er ist damit bleibend unsichtbar, da er kein Gegebenes ist, welcher auf die dem Menschen fassbaren Daten angewiesen ist, sondern sich einzig "in diesen" befindet. Vielmehr ist der Mensch angehalten, mündig zu werden und sich nicht in selbst ersonnenen, groben Kategorien zu bewegen.
Die Exerzitien bilden damit kein intellektuelles Kunstwerk, sondern echte Lebenshilfe für denjenigen, welcher sie anwendet. Sie dienen der Auferbauung des Glaubens. Glaube stellt als solcher kein denkerisches Hinnehmen dar, sondern Staunen und Berührtsein von einer Macht, welche sich frei mitteilt. Die letztendliche Leistung des Glaubens, die Anbetung, ist höher als jedes Erkennen und Wissen. Die Person des Menschen ist in die Erfahrung und Erkenntnis überragender Fülle integriert und antwortet auf diese in inniger Liebe. Diese Liebe besitzt eine Kraft, welche dem glaubenden Menschen neue Wirklichkeiten erschließt und Dinge erkennen lässt, welche dem Verstand verborgen bleiben. Die Offenheit Gott gegenüber führt den Glaubenden zur Erkenntnis. Große Dinge, welche sich nicht sehen lassen, ihnen gilt der Glaube.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0) Einleitung oder Gottesbeweis gegen Exerzitien
- 1.1) Ignatius von Loyola- ein heiliger Lebenskampf.
- 1.2.0) Die Geistlichen Übungen als Vermächtnis des Ordensvaters an die Weltkirche
- 1.2.1) Prinzip und Fundament der ignatianischen Exerzitien
- 1.2.2) Ignatius und die lange Tradition der Exerzitien..
- 1.2.3) Die erste Woche der Geistlichen Übungen ..
- 1.2.4) Die zweite Woche der Geistlichen Übungen).
- 1.2.5) Die dritte Woche der Geistlichen Übungen ..
- 1.2.6) Die vierte Woche der Geistlichen Übungen
- 2.0) Weiterführende Zusätze als fallbezogene Vertiefung und Nachbereitung der Übungen..
- 2.1) Die drei Weisen des Betens als weiterführende Wegmarken
- 2.2) Das,,sentire cum ecclesia“ als unumgängliche pastorale Priorität.
- 2.3) Der Wert eines berufenen geistlichen Begleiters für den Weg der Exerzitien .
- 2.4) Der alles umfassende Segenswunsch des Ordensvaters Ignatius
- 3.0) Nota bene und persönliches Wort des Verfassers.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Geistlichen Übungen des Heiligen Ignatius von Loyola und erörtert deren Aktualität für den heutigen Menschen. Sie beleuchtet das Menschenbild, welches in den Übungen dargestellt wird und zeigt auf, wie der Mensch durch die ignatianische Spiritualität zu einer tieferen Gottesbeziehung gelangen kann.
- Die Geistlichen Übungen als Lebenshilfe für die Suche nach dem Sinn des Lebens
- Das Menschenbild der Geistlichen Übungen: Von der Sehnsucht nach Glück zur Gottesbeziehung
- Ignatius von Loyola und seine Bedeutung für die katholische Kirche
- Die Unterscheidung der Geister als Methode der spirituellen Orientierung
- Die Rolle des Glaubens in der Beziehung zwischen Mensch und Gott
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Geistlichen Übungen ein und beleuchtet den Hintergrund des Werkes im Kontext der Suche nach Sinn und Hoffnung. Kapitel 1.1 befasst sich mit dem Leben des Heiligen Ignatius von Loyola und seiner spirituellen Entwicklung. Kapitel 1.2.0 stellt die Geistlichen Übungen als Vermächtnis des Ordensvaters an die Weltkirche vor, während die folgenden Unterkapitel die einzelnen Wochen der Übungen im Detail beleuchten. In Kapitel 2 werden verschiedene Aspekte der geistlichen Praxis anhand der drei Weisen des Betens, des „sentire cum ecclesia“ sowie der Rolle des geistlichen Begleiters erläutert.
Schlüsselwörter
Geistliche Übungen, Ignatius von Loyola, Menschenbild, Gottesbeziehung, Unterscheidung der Geister, Glaube, Hoffnung, Sinn des Lebens, spirituelle Praxis, katholische Kirche.
- Quote paper
- Markus Dörner (Author), 2012, Der heilige Ignatius von Loyola und das Menschenbild seiner Geistlichen Übungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463958